Der Krieg ... in Wort und Bild: 103. Heft 1914/16

Bibliografische Daten

Beschreibung

URN:: urn:nbn:at:AT-OOeLB-1152006

Persistenter Identifier:: AC09345259

Titel:: Der Krieg ... in Wort und Bild

Dokumenttyp:: Zeitschrift

Herausgeber:: Bong

Erscheinungsjahr:: 1916

Erscheinungsort:: Berlin ; Leipzig ; Wien ; Stuttgart

Erstellungsdatum:: 15.09.2012

Sammlung:: Weltkrieg I. 20. Jahrhundert Periodika 1914 1915 1916 1917 1918

Umfang:: 1780 S., 1768 S. u. 1752 S.

Sprache:: Deutsch

Datierung:: 1916

ZDB-ID:: 1471023-7

AC-Nummer:: https://permalink.obvsg.at/LBO/AC09345259

Beschreibung

URN:: urn:nbn:at:AT-OOeLB-1153074

Persistenter Identifier:: AC09345259_103191416

Titel:: 103. Heft 1914/16

Signatur:: II-21372

Dokumenttyp:: Zeitschriftenband

Erscheinungsjahr:: 1916

Erstellungsdatum:: 27.05.2013

Sammlung:: Weltkrieg I. 1916

Umfang:: S. 813-820, 809-816 u. 810-816

Sprache:: Deutsch

Datierung:: 1916

Größe:: 315 x 232 mm

AC-Nummer:: https://permalink.obvsg.at/LBO/AC09345259

Lizenz:: http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/at/

Beschreibung

Titel:: II. Teil: Der Weltkrieg in Einzeldarstellungen.

Strukturtyp:: Zeitschriftenteil

Beschreibung

Titel:: Feldgraue Badegäste.

Autor:: W.H.

Strukturtyp:: Kapitel

Beschreibung

Titel:: [Abb.]: Ein Infanterie-Regiment kommt mit Sonderzug zum Baden nach Ostende.

Fotograf:: Lichte&Co., Berlin.

Strukturtyp:: Abbildung

Volltext

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0000000000000000000000000000 
Paßstraße zu erkämpfen. Hier aber empfing sie das ver- 
heerende Feuer der Bayern. Mit der äußersten Er- 
bitterung wurde gefochten. Die Unsrigen gedachten der 
Greueltaten der entmenschten Rumänen, die gewohn- 
heitsmäßig wehrlose Gefangene ermordeten. Am 29. 
war die Schlacht beendet. Bis zum 30. wurden 3000 Ge- 
fangene und 13 Geschütze eingebracht. Diese Zahl 
erscheint unter den erwähnten Umständen nicht groß, 
man muß aber in Betracht ziehen, daß wir die Zahl 
der Gefallenen, die zweifellos um fo beträchtlicher ist, 
noch nicht kennen und daß zahlreiche Versprengte sowie 
auch stehen gebliebene Geschütze fich im Gebirge befinden 
müssen. Für die vollendete Auflösung des über den 
Roten-Turm-Paß vorgegangenen rumänischen Heeres- 
teiles spricht der Verlust der gesamten Kolonnen und 
Phot. Lichte & Co., Berlin. 
Cin Infanterie-Regiment kommt mit Sonderzug zum Baden nach Ostende. 
Trains. Bis zum 30. waren erbeutet: eine Flugzeug- 
hülle/ 2 Flugzeuge, 10 Lokomotiven^), 300 Waggons 
mit Munition, über 200 Munitionswagen, über 200 ge- 
füllte Bagagewagen, 70 Kraftwagen, ein Lazarettzug. 
An Versuchen, die Niederlage abzuwehren, hat es 
nicht gefehlt, alle blieben vergeblich. Am 28. gingen 
Teile der an der Ostfront befindlichen-^, rumänischen 
Armee zum Angriff vor und erreichten es auch, nördlich 
von Fogaras und bei Szekely-Udvarhely (Oderhellen) 
zur Flankendeckung vorgeschobene österreichisch-ungarische 
Abteilungen auf ihre Hauptkräfte zurückzudrängen. 
Zwischen beiden Gruppen südlich Henndorf (Hegen) 
befindliche deutsche Truppen führten indessen einen 
siegreichen Gegenstoß aus, der 11 Offiziere, 591 Mann 
als Gefangene und 8 Geschütze und 3 Maschinengewehre 
als Beute einbrachte. Rumänische Angriffe im Hötzinger 
Gebirge westlich des Strell-(Sztrigy-) Tales und im 
Mehadia-Gebiete (an der Cerna, nördlich von Orsova) 
sowie endlich auf rumänischem Gebiete gegen die Höhen 
westlich Caineni, südlich des Roten - Turm- Passes, 
scheiterten gleichfalls. 
Das an sich große Ergebnis der Schlacht bei Hermann- 
stadt ist noch keine abschließende Handlung, wohl aber 
*) Die von Herinnnnsradt die Walachei nach Süden bis zun: 
Donauhafen Corabm durchquerende Eisenbahn führt über den 
Noten-Turin-Paß. 
eine gelungene Einleituug zu weiterem. Ohne uns auf 
irgendwelche Vermutungen über das, was geplant ist, 
einzulassen, wollen wir nur kurz feststellen, was an den 
andern Fronten Rumäniens im Befehlsbereiche des 
Feldmarschalls von Mackensen gleichzeitig geschehen ist. 
Am 29. September griff eine österreichisch-ungarische 
Donauflottille, verstärkt durch das deutsche Motorboot 
„Weichsel" und durch bulgarische Artillerie, den Bahnhof 
und Donauhafen von Corabia an, erzwang die Einfahrt 
in den Hafen, vernichtete 9 und erbeutete 7 zum Teil 
beladene Schiffe und zerstörte die feindliche Batterie. 
Bukarest wurde von deutschen Flugzeuggeschwadern mit 
beobachteter guter Wirkung bombardiert und in derselben 
Weise, gleichfalls erfolgreich, die Eisenbahnbrücke von 
Ezernawoda und Truppenlager in der Dobrudscha 
angegriffen. Wir dür- 
fen nicht zweifeln, daß 
die oberste Heeres- 
leitung für eine ziel- 
bewußte Einheitlich- 
keit der Einzelhand- 
lungen auf dem rumä- 
nis ch en Kriegss chauplatz 
wie auf dem gesamten 
Weltkriegstheater sorgt 
und fernersorgen wird. 
A. v. Janson. 
* * * 
Feldgraue Bade¬ 
gäste. 
Wie ein Kranz 
seltsam schöner Orchi- 
deen liegen die belgi- 
schenSeebäderda. Ost- 
ende, Westende, Heyst, 
Blankenberghe. Bor- 
bei aber ist das mon- 
däne Leben, das zweck- 
und ziellose Genießen 
jener, die kein Geld zählten. Badegäste gibt es auch jetzt 
mehr als genug, nur zahlen sie keine Kurtaxe und 
tragen das feldgraue Kleid. Auf den Promenaden, auf 
denen sich einst die lange Reihe prächtigster Equipagen 
zeigte, schlendern sie dahin, andächtig den Klängen einer 
Marinekapelle lauschend, das Pfeifchen, die Zigarre oder 
Zigarett? im Munde, so recht behaglich, und fie haben es 
alle verdient. Freilich sperrte mancher brave Binnenländer 
aus den Gegenden, die „ganz hinten" im lieben Deutsch- 
land liegen, beim ersten Anblick des Meeres und diefer 
Pracht den Mund etwas auf, aber mit deutscher An- 
Passungsfähigkeit geht Toni Schmidthuber aus Tölz in 
Oberbayern nach zwei Stunden hier spazieren, als ob er 
gewöhnt wäre, jedes Jahr sechs Wochen Ostende zu ver- 
leben. Bataillonsweise fahren unfre Truppen, soweit 
sie dem Meere nicht allzufern in Stellung liegen, herauf 
an die See baden. Wie fröhliche Kinder genießen sie 
das Glück, einmal nicht Kämpfer, sondern nur Mensch 
zu sein, wälzen sich im Sande und teilen mit starken 
Armen die Flut. Es ist ein prächtiger Anblick, diese 
vielen Hunderte muskulöser Arme, die bestimmt sind, 
das Vaterland zu schützen. Und wenn dann die Leute 
wieder in den Gräben liegen, denken sie noch lange, 
lange an die herrlichen Stunden ihres „Badelebens", das 
allerdings im Vergleich mit dem Leben im Kampf- 
graben ein Vorgeschmack vom Paradies ist. W. H.

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