Steins Geschichte des Weltkriegs

Bibliografische Daten

Beschreibung

URN:: urn:nbn:at:AT-OOeLB-3597004

Persistenter Identifier:: AC07927624

Titel:: Steins Geschichte des Weltkriegs

Untertitel:: mit Geleitw. unserer großen Heerführer aus dem Felde: Mackensen, Bülow, Heeringen, Kluck, Beseler, Emmich, Francois, Mudra

Signatur:: II-22673

Autor:: Stein, Walther

Dokumenttyp:: Monographie

Herausgeber:: Montanus

Erscheinungsjahr:: 1915

Erscheinungsort:: Siegen [u.a.]

Erstellungsdatum:: 12.07.2015

Sammlung:: Weltkrieg I. Karten

Umfang:: 287 S. : Ill., Kt.

Sprache:: Deutsch

Datierung:: 1915

Größe:: 255x200

AC-Nummer:: https://permalink.obvsg.at/LBO/AC07927624

Lizenz:: http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/at/

Beschreibung

Titel:: Not kennt kein Gebot.

Strukturtyp:: Kapitel

Beschreibung

Titel:: [Abb.]:

Strukturtyp:: Abbildung

Volltext

2. Not kennt kein Gebot.
Die Besetzung Luxemburgs — Belgiens Neutralitätsbruch — Die Eroberung Lüttichs — Der
Franktireurkrieg — Die Besetzung Belgiens — Der Fall von Namur — Die Bezwingung
Antwerpens.
Mit großem Staunen erblickten die Bewohner Luxemburgs am Sonntag, den
2. August, aus ihren Fenstern deutsche Soldaten in Feldgrau. In der Nacht vom Sams¬
tag auf Sonntag war eine Reihe von Kraftwagen erschienen und hatte in Wasserbillig
an der Mosel luxemburgisches Gebiet überschritten. Der führende Offizier bemächtigte
sich eines Wachtmeisters, der sich der Gebietsverletzung widersetzt hatte, ließ ihn aber
wieder frei, als sich die Wahrheit der Aussage herausstellte, daß sich keine Franzosen in
dem Orte befinden. Die inzwischen aufmerksam gewordenen Behörden versuchten nun
die Schlvßbrücke zu versperren.
„Beiseite, oder Sie fallen!" ries der Osfizer dem einhaltgebietenden Gendar¬
meriewachtmeister zu, der nun die Bahn freigab. In frühen Morgenstunden brachte der
Zug weitere Truppen heran, die Bahnlinie, Brücken, Post und Telegraphenamt alsbald
besetzten. In kurzen Zwischenräumen erfolgten jetzt weitere Truppennachschübe. Staats¬
minister Eyschen wandte sich sofort an den deutschen Gesandten in Luxemburg von Buch,
ohne aber von diesem Aufkärung erhalten zu können. Der den Oberbefehl führende
Major empfing auf dem Bahnhöfe einen Protest der luxemburgischen Regierung, aus
Grund dessen er sich in das Regierungsgebäude begab und dem Staatsminister erklärte,
den Befehl zu haben, Stadt und Umgebung von Luxemburg militärisch zu besetzen. Seine
Instruktion gebiete ihm, sich der Eisenbahn-, Post- und Telegraphenämter zu bemäch¬
tigen. „Haben Sie Befehl, sich um die Zivilverwaltung zu kümmern?" „Absolut nicht."
„Können Sie mir sagen, welche Wirkungen die Besetzung der Eisenbahnen durch Ihre
Leute haben soll?" fragte der Minister. „Ich führe nur die Besetzung durch. Der Be¬
trieb wird dadurch nicht berührt. Kein Zug wird durch uns beeinträchtigt."
Um 2 Uhr nachmittags überreichte der deutsche Gesandte von Buch dem luxem¬
burgischen Ministerpräsidenten ein Telegramm der deutschen Regierung: „Unsere mili-
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