Katechismus des Knabenhandarbeits-Unterrichts

Bibliografische Daten

Beschreibung

URN:: urn:nbn:at:AT-OOeLB-2218588

Persistenter Identifier:: AC06299238

Titel:: Katechismus des Knabenhandarbeits-Unterrichts

Untertitel:: ein Handbuch des erziehlichen Arbeitsunterrichts

Signatur:: I-102600

Autor:: Götze, Woldemar

Dokumenttyp:: Monographie

Herausgeber:: Weber

Erscheinungsjahr:: 1892

Erscheinungsort:: Leipzig

Erstellungsdatum:: 25.03.2014

Sammlung:: Religion Schule

Umfang:: XVI, 245 S. : Ill.

Sprache:: Deutsch

Datierung:: 1892

Größe:: 170x115

AC-Nummer:: https://permalink.obvsg.at/LBO/AC06299238

Lizenz:: http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/at/

Beschreibung

Titel:: Ausblicke in die Zukunft des Arbeitsunterrichts.

Strukturtyp:: Kapitel

Volltext

240 Ausblicke in die Zukunft des Arbeitsuuterrichts. 
Wie Deutsch und Geschichte, Geschichte und Geographie, 
Geographie und Naturkunde ic. zu verstärkter, intensiver 
Wirkung nach der Idee der Konzentration; durch psycho- 
logisch richtige Anordnung des Auftretens der Unterrichts- 
fächer gemäß der geistigen Entwicklung des Kindes. Wo- 
durch anders als durch das Herkommen ist es zu erklären, 
daß die Elementarklassen unserer Schule nichts vom Turn- 
Unterricht wissen, so als ob das Kind nicht einen bildungs- 
fähigen Körper mit zur Schule brächte, und daß das 
Schreiben, das Nachmalen konventioneller Zeichen auftritt, 
bevor das Kind im Zeichenunterricht die einfachsten Formen 
kennen und hervorbringen gelernt hat? Wohl ist es not- 
wendig, daß die Schule dem Kinde die Fähigkeit zu lesen 
und zu schreiben beibringe, wie läßt es sich aber psychologisch 
begründen, daß alle didaktische Kunst daran gesetzt wird, 
diese Mittel zu einem geistigen Verkehr, den das Kind noch 
gar nicht kennt, ihm schon im ersten Schuljahre anzueignen? 
Sollte man nicht meinen, daß erst die lebendige, mündliche 
Sprache gebildet werden müsse, ehe ihr konventioneller 
Niederschlag in Schrift und Druck au das Kind, dessen 
lebensvolle Interessen ganz wo anders liegen, herangebracht 
werden dars? Das Kind will Dinge kennen lernen, und 
man giebt ihm Namen; es braucht Anschauungen, und man 
giebt ihm Begriffe; es möchte thätig sein, schaffen und 
gestalten, und man zwingt es dauernd zum Aufnehmen und 
Lernen im Stillsitzen. Doch ich bescheide mich, meine vom 
altgeheiligten Herkommen abweichenden Ansichten verworfen 
zu sehen. Einer inneren Schulreform, bei der nicht bloß 
um Privilegien und Berechtigungen, sondern um den Sieg 
psychologischer Wahrheiten gekämpft wird, möge die Zu- 
kunft walten. Dessen aber bin ich sicher, daß der Gedanke, 
die Arbeit sei ein wichtiges, bisher verkanntes Erziehungs- 
mittel für das heranwachsende Geschlecht, kaum je wieder 
verschwinden könne; gewiß: er wird fest seinen Platz be- 
haupten, denn die gesunden, den Fortschritt der Menschheit 
fördernden Ideen haben ein zähes Leben. Für seine Dauer

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