Die Geschichte des Weltkrieges: Unteilbar und untrennbar

Bibliografische Daten

Beschreibung

URN:: urn:nbn:at:AT-OOeLB-1785809

Persistenter Identifier:: AC04533501

Titel:: Die Geschichte des Weltkrieges

Untertitel:: mit besonderer Berücksichtigung des früheren Österreich-Ungarn

Autor:: Veltzé, Alois

Dokumenttyp:: Mehrbändiges Werk

Herausgeber:: Verl. f. vaterländ. Literatur

Erscheinungsjahr:: 1919

Erscheinungsort:: Wien

Erstellungsdatum:: 01.11.2013

Sammlung:: Weltkrieg I. Karten

Sprache:: Deutsch

Datierung:: 1919

Beschreibung

URN:: urn:nbn:at:AT-OOeLB-1785812

Persistenter Identifier:: AC04533540

Titel:: Unteilbar und untrennbar

Signatur:: II-22697/1

Autor:: Woinovich von Belobreska, Emil
Hoen, Maximilian von

Urheber,Beteiligte:: Bartsch, Rudolf Hans
Blasich, Branko
Csokor, Theodor
Kaltschmid, Paul
Klotz, Franz
Kuk, Wladimir
Lengnick, Artur
Mündl, Josef
Polgar, Alfred
Printz, Hans
Rieger, Erwin
Thieben, Emil
Toldalagi, Siegmund
Vetter von der Lilie, Gustav
Zweig, Stefan

Herausgeber:: Veltzé, Alois

Dokumenttyp:: Band

Erscheinungsjahr:: 1919

Erstellungsdatum:: 01.11.2013

Sammlung:: Weltkrieg I. Karten

Umfang:: XVI, 725 S

Sprache:: Deutsch

Datierung:: 1919

Illustrationsangabe:: Ill., Kt.

Größe:: 250x320

AC-Nummer:: https://permalink.obvsg.at/LBO/AC04533540

Lizenz:: http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/at/

Beschreibung

Titel:: Krieg gegen Rußland 1914.

Strukturtyp:: Kapitel

Beschreibung

Titel:: Die Schlacht bei Limanowa - Lapanów. (3. bis 14. Dezember.)

Strukturtyp:: Kapitel

Beschreibung

Titel:: [Abb.]: FZM. Karl Kuk.

Strukturtyp:: Abbildung

Volltext

Die Schlacht bei Limanowa—Lapanow. 
diesem Abschnitt. Hier gaben sie sich sogar den Anschein, 
als ob sie die oft erstürmte, blutgetränkte Kobykahöhe nochmals 
stürmen wollten, aber ihren Muskeln fehlte jede Kraft. Im 
Zusammenhang damit erfolgte von Norden her östlich von 
Bytomsko noch ein Angriff gegen die schon arg zusammeuge- 
schrumpfte deutsche Division; aber die erhielt aus Lososina 
Grn. neue Bataillone als Verstärkung und konnte den Ver; 
zweifluugsstoß ohne allzugroße Schwierigkeit parieren. 
Auf der Straße nach Neu-Sandez jagte ein Detachement 
Husaren und Ulanen mit Artillerie hinter dem Feinde her. 
Der wehrte sich, so gut er konnte und zeigte seine Zähne; 
dennoch lief er, so schnell er 
konnte. Das Gros unserer 
Artillerie und die Hauptmacht 
unserer Infanterie stieg links 
von der Straße auf die Höhen 
und nahm die Direktion auf 
Jakübkowice, in der festen Zu- 
verficht, die Rückzugslinien des 
Feindes zu gewinnen und 
ihn, zwischen Batterien eiuge- 
klemmt, zur letztenKapitulatiou 
zu zwingen oder zu zerpulveru. 
Nur zwei Bataillone blieben 
bei Lososina Grn. als Reserve 
zurück, alles andere Fußvolk, 
das Waffen tragen konnte, 
rückte östlich und nördlich vor, 
um das Land zu reinigen, um 
der Bärenhatz zu folgen. Auf 
dem Wege wurden viel ver- 
sprengte Russen aufgegriffen, 
viel Kriegsgerät gesammelt, 
Hunderte und Hunderte von 
Gefangenen gemacht. Sie er- 
zählten, daß sie schon tags vor- 
her von Kanina aus in vollem 
Rückzüge nach Norden gewesen, 
und daß der Befehl nicht nur 
allen Truppen westlich des 
Dunajec, sondern auch jenen 
gegolten habe, die jenseits des 
Flusses gestanden waren. Und 
das stimmte auch. Wir holten 
die Fliehenden nicht mehr ein. 
Auf der Straße nach Neu- 
Saudez jagten wir hinter den 
Russen her. Gegen 4Uhr nach¬ 
mittags, gerade als es dämm- 
rig wurde, erreichte die 39.Honveddivision die Gegend von 
Trzetrzewina, wo sie rasten mußte. Aber zwei Bataillone 
mit einer reitenden Artilleriedivision eilten auf die Stadt zu. 
Bei Neu-Sandez hatten die Russen noch rasch die Brücke 
zerstört und die schweren Kanonen konnten nicht hinüber. 
Da suchten die Patrouillen der Brigade Molnär seichte 
Stellen aus und durchfurteten den Fluß. Es war y26 Uhr 
abends, und das Azetylenlicht der Stadt ließ die Silhouetten 
der Häuser scharf hervortreten. Am Ufer stand die Bevölkerung 
und empfing die wackeren Honvsdbnrfchen mit ekstatischem 
Gejubel. Man erdrückte sie fast. 
In diesen Jubel mengte sich im selben Augenblick von 
einem anderen Stadtteil her ebenfalls Geschrei der Freude,Rufe 
der Befreiung, der Erlösung von einem tief verhaßten Joch. 
GM. Desiderius Molnär von Pöterfalva. 
Mit festen Tritten betraten genau zur selben Zeit von 
Osten her, schmutz- und staubbedeckt, die Spitzen der Kolonne 
S z u r m a y die schwergeprüfte Stadt. 
In ihren äußersten Ausläufern reichten die 4. aus Polen 
kommende und die z. aus den Karpathen gestiegene Armee 
einander die Hände. Die große 100 Kilometer-Lücke war 
nicht mehr. ^ ^ 
* 
Auf der Straße nach Neu-Sandez brannten hent' die 
Lagerfeuer doppelt hell. Solch tiefe Ruhe lag den Kriegern 
in der Brust wie seit Wochen nicht. Aber die Magyaren sangen 
Schwermutslieder, die das 
Herz einschnürten und den 
blutgewohnten Burschen Trä- 
nen in die Augen preßten. !Jn 
der milden Winternacht auf der 
Straße nach Neu-Sandez wur- 
den diese wilden Raufer wie- 
der fühlende Geschöpfe, wieder 
Menschen. Auf dem fremden 
Boden liegend, dachten sie in 
tiefster Liebe ihrer heimatlichen 
Erde, dachten ihrer fernen 
Mütter, Frauen, Liebsten, 
dachten der gefallenen Freunde. 
Auf der Straße nach Neu-- 
Sandez gab's verstreut, doch 
ohne Lücke, viele Gräber. 
Kleine Kreuzchen ragten aus 
der Erde, unter deren brauner 
Mutterdecke brave Heimat- 
söhne ewig schliefen. 
Einem, den nicht weit von 
hier, am Duklapasse, auch 
die Todeskugel traf, einem 
Wiener Reiter-Dichter, Hugo 
Z u ck e r m a n n, sind beim 
Anblick solcher Gräber todes- 
ahnend während eines letzten 
Rittes ein paar Tränen aus 
der Brust gequollen. Wurden 
ihm zu schlichten Worten. 
Und wer weiß: wieder ein- 
mal werden Krieger rund um 
Lagerfeuer sitzen; werden nach 
geschlagener Schlacht wieder 
schwermutsvolle Lieder singen. 
Keiner wird mehr wissen, wer 
sie erst gedichtet, erst geweint 
hat. Denn in sehr erhabenen Momenten ist das Volk es selbst, 
das seinem Fühlen durch die Stimme eines seiner Söhne 
Ausdruck gibt: 
Ein schlichtes Kreuz zwischen zwei Ackerfalten. 
Bald schneit's und löscht die letzte Spur 
von einem, der zur Fahne schwur und seinen Schwur gehalten. 
Der Regen wusch den Namen ab. Verloren und vergessen, 
Soldatengrab, Soldatengrab! Das keine Tränen nässen. 
* * 
Vor der übrigen Front der 4. Armee deutete jedoch um 
jenen Zeitpunkt noch nichts auf den Rückzug der Russen. Die 
iZ. Landwehr-Jnfanterietrnppendivision wurde von der 
Kobyla her sogar heftig angegriffen, vor der Gruppe FZM.

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