Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich: Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich Heft 9 1938

Bibliografische Daten

Beschreibung

URN:: urn:nbn:at:AT-OOeLB-3886211

Persistenter Identifier:: AC02875949

Titel:: Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich

Untertitel:: Wort und Bild aus Oberösterreich

Dokumenttyp:: Zeitschrift

Herausgeber:: Pressverein

Erscheinungsjahr:: 1924-1959

Erscheinungsort:: Braunau Linz

Erstellungsdatum:: 29.01.2016

Sammlung:: Altheim Architektur Attersee Aurolzmünster Bad Aussee Bad Hall Bad Leonfelden Böhmen Böhmerwald Braunau Dachstein Enns Fischlham Frankenmarkt Hellmonsödt index.h.hohenfurtinboehmen Innviertel Kirchschlag bei Linz Kremsmünster Krumau Lambach Leonding Linz Mühlviertel Munderfing Ried Im Innkreis Rohrbach Salzburg Schärding Steyr Traunsee Vöcklamarkt Wels Windischgarsten Karten 19. Jahrhundert 20. Jahrhundert Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich

Sprache:: Deutsch

Datierung:: 1924-1959

ZDB-ID:: OBVAC02875949

AC-Nummer:: https://permalink.obvsg.at/LBO/AC02875949

Beschreibung

URN:: urn:nbn:at:AT-OOeLB-7194970

Persistenter Identifier:: AC02875949_1938_09

Titel:: Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich Heft 9 1938

Signatur:: II-14099

Dokumenttyp:: Zeitschriftenband

Herausgeber:: Pressverein

Erscheinungsjahr:: 1938

Erstellungsdatum:: 21.02.2023

Sammlung:: Linz 20. Jahrhundert Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich

Umfang:: Seite 129 - 144

Sprache:: Deutsch

Datierung:: 1938

Größe:: 275x215

AC-Nummer:: https://permalink.obvsg.at/LBO/AC02875949

Lizenz:: http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/at/

Beschreibung

Titel:: Das Geschlecht der Schlumberger. Die Geschichte einer deutschen Familie im Gau Oberdonau

Strukturtyp:: Artikel

Sprache:: Deutsch

Volltext

der erste Familientag der Schlumberger in Linz-Wien (4. und 5. Juni 1938) 
verstorbenen Abraham Schlumberger — gar trefflich 
wohlbefänden und ziemlich wohlfeil traktiert würden. 
Diese Herberge war voll von um des Wortes Gottes wil— 
len vertriebenen Landherren und Ritterstandspersonen 
aus Hsterreich der Geschlechter Dietrichstein, Gleispach, 
Herberstein, Schrattenbach, Khevenhüller, Gera, Jör— 
ger, Lamberg, Stubenberg, Windischgrätz, Teuffen— 
bach, Trautmannsdorf u. a. 
In seinem Testament vermachte Abraham den 
Gasthof seinem ältesten Sohn Hans Christoph mit 
dem Wunsche, „damit also solch Hauß und Stadl, so— 
lang Gott will, unnd womöglich sein würdet bei denn 
Schlumbergischen verbleiben, unnd erhalten werden 
möchte“. Sein Wunsch ging allerdings nicht in Er— 
füllung, denn nach dem Aussterben der Regensbur— 
ger Linie kam der Gasthof in andere Hände. Ein 
Sohn, Hans Georg, der „ein verwegenes gottlos 
Leben und Wandel führt und vil Schulden macht“, 
wurde auf das Pflichtteil gesetzt. Offenbar hatte er 
sich im Dreißigjiährigen Krieg einem Heerhaufen an— 
geschlossen und führte ein richtiges Landsknechtleben. 
Dem Schultheß und den Beisitzern des Stadtgerich— 
tes, dem er seit seiner Niederlassung in Regensburg 
als Beisitzer angehörte, vermachte Abraham zehn 
Reichstaler zur Anschaffung eines Ehrenbechers, ge— 
schmückt mit dem Schlumbergerschen Wappen, seinem 
Enkel Hans Jakob Schlumberger aber „einen schön 
puntzioniert Rappier und Tolch, sambt der sambeten 
Gürtel unnd Gehenk, auch die schöne Feldtbinten 
unndt Huettfedern“, also rittermäßige Ausrüstungs— 
stücke. Abraham und sein Bruder · Hans Jakob waren 
nämlich zusammen mit Martin Schlumberger von 
Kaiser Rudolf IlI. 1592 mit Rücksicht auf ihre und 
ihrer Voreltern „Ehrbarkeit, Redlichkeit, Geschicklich— 
keit, adelig gute Sitten, Tugend und Vernunft“ in 
den Adelsstand erhoben worden, und zwar dergestalt 
„als ob sie von ihre 4 Ahnen, Vatter, Muetter und 
Geschlechten beiderseits recht edel geborene, ritter— 
mäßige Lehen-und Turniergenoßleuth werren“. Durch 
diesen kaiserlichen Gnadenakt wurden somit auch die 
Kroßeltern der Begnadeten nach ihrem Tode sozu—⸗ 
sagen als adelig geboren anerkannt, was von großer 
Bedeutung und großem Wert gewesen wäre, wenn 
die drei Begnadeten in Hsterreich ansässig geblieben 
wären. Dadurch aber, daß sich alle Mitglieder des 
oberösterreichischen Schlumberger-Stammes zum 
uutherischen Glauben bekannten und Exulanten wur— 
den, konnte sich diese besondere kaiserliche Huld, deren 
die drei Geadelten teilhaftig geworden waren, nicht 
weiter auswirken. 
Martin Schlumbergers Sohn Tobias in Auspitz 
begegnet uns in mannhafter Äußerung, als nach der 
Schlacht am Weißen Berge bei Prag die Güter der 
Protestanten in Böhmen eingezogen wurden. Als in 
der Ausführung dieses Befehles Kaiser Ferdinand II. 
auch die Mitglieder des alten Rates zur Äußerung 
aufgefordert wurden, gab Tobias Schlumberger als 
Ratsmitglied folgendes zu Protokoll: „Sagt aus, daß 
ihm wider sein Gewissen fürkommt, die katholische 
Religion assumieren und Augsburgerische, welcher er 
uind seine Eltern anhängig gewesen, zu verwerfen, 
sondern zu stiften und das seinige verkaufen will.“ 
Kurz darauf erlischt dieser Zweig des Geschlechtes 
Schlumberger in Armut.

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