Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich: Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich Heft 6 1938

Bibliografische Daten

Beschreibung

URN:: urn:nbn:at:AT-OOeLB-3886211

Persistenter Identifier:: AC02875949

Titel:: Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich

Untertitel:: Wort und Bild aus Oberösterreich

Dokumenttyp:: Zeitschrift

Herausgeber:: Pressverein

Erscheinungsjahr:: 1924-1959

Erscheinungsort:: Braunau Linz

Erstellungsdatum:: 29.01.2016

Sammlung:: Altheim Architektur Attersee Aurolzmünster Bad Aussee Bad Hall Bad Leonfelden Böhmen Böhmerwald Braunau Dachstein Enns Fischlham Frankenmarkt Hellmonsödt index.h.hohenfurtinboehmen Innviertel Kirchschlag bei Linz Kremsmünster Krumau Lambach Leonding Linz Mühlviertel Munderfing Ried Im Innkreis Rohrbach Salzburg Schärding Steyr Traunsee Vöcklamarkt Wels Windischgarsten Karten 19. Jahrhundert 20. Jahrhundert Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich

Sprache:: Deutsch

Datierung:: 1924-1959

ZDB-ID:: OBVAC02875949

AC-Nummer:: https://permalink.obvsg.at/LBO/AC02875949

Beschreibung

URN:: urn:nbn:at:AT-OOeLB-7180255

Persistenter Identifier:: AC02875949_1938_06

Titel:: Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich Heft 6 1938

Signatur:: II-14099

Dokumenttyp:: Zeitschriftenband

Herausgeber:: Pressverein

Erscheinungsjahr:: 1938

Erstellungsdatum:: 24.01.2023

Sammlung:: Linz 20. Jahrhundert Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich

Umfang:: Seite 81 - 96

Sprache:: Deutsch

Datierung:: 1938

AC-Nummer:: https://permalink.obvsg.at/LBO/AC02875949

Lizenz:: http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/at/

Beschreibung

Titel:: Der letzte der Zunft. In der Werkstatt des Kammachers

Autor:: Pucher, W.

Strukturtyp:: Artikel

Sprache:: Deutsch

Volltext

Die Stadt Linz aber kann sich rühmen, noch 
reinen solchen Meister dieser alten Zunft, und zwar 
— nachdem sein zweiter Zunftgenosse in Steyr. vor 
einigen Jahren gestorben ist — den einzigen noch in 
Oberösterreich tätigen, in ihren Mauern zu beher— 
bergen. Es ist dies Herr Mareska in der Gilmstraße 
Ein Besuch in seiner Werkstätte läßt uns einen 
Blick tun in die Geheimnisse dieses alten Handwerkes 
Es gibt aber eigentlich nicht viel Sonderbares zu sehen 
Ein paar Kisten vollgepfropft mit langen Rinds— 
hörnern, eine Art „Hoanzlbank“, ein paar klobige 
Schraubstöcke, ein großer Kochkessel, eine alte Dreh— 
bank mit Fußbetrieb und ein ebensolches Gestell mit 
einem schleifsteinähnlichen, rundgepreßten Stoff— 
bündel. Dazu ein paar Handsägen, Feilen und 
Raspeln. Das ist der ganze „Betrieb“. Abgesehen von 
der Drehbank, die nur teilweise benützt wird, ist also 
von maschineller Führung keine Spur. Massenherstel— 
lung kommt überhaupt nicht in Betracht. Jedes Stück, 
jeder Kamm, ob groß oder klein, muß einzeln vor— 
genommen, jeder Zahn im Kamm einzeln ausgesägt 
werden. Eine mühselige, zeitraubende und viel Sorg— 
falt heischende Kleinarbeit. Doch sehen wir dem kunst— 
fertigen Meister einmal genauer zu: 
Vor allem müssen die Ochsenhörner — es 
kommen nur solche und von diesen wieder nur fehler— 
freie in Betracht — gehörig lange gekocht werden. 
Sobald sie weich genug sind, werden sie der Länge 
nach aufgeschnitten, über Feuer gewärmt und in den 
mächtigen Schraubstöcken flachgepreßt. Dadurch ent— 
steht eine dreieckige Tafel, die sogenannte „Platte“. 
Nachdem diese von den Brandwülsten und anderen 
Aus der Hornplatte schneidet der Meister das ßFammstück 
heraus 
Unsauberkeiten gereinigt, getrocknet, abermals er— 
wärmt und gepreßt wurde, wird sie schließlich „b e— 
mustert“, d. h. die auszuschneidenden Stücke nach 
Holzmustern vorgezeichnet. Dabei ist zu beachten, 
daß die Kammuster immer quer zur Hornspitze, bezw. 
die zukünftigen Zähne längs zur Hornspitze zu stehen 
kommen. Das gibt die besten Kämme. Von einem 
Horn, bezw. einer Platte gehen also bestenfalls nur 
ein langer Kamm und mehrere kürzere, womöglich 
noch ein Staubkamm heraus. Sind die rohen Formen 
ausgeschnitten, werden sie einzeln „zum Zähne— 
schneiden hergerichtet“ und „gefeilt“ (messerschnei— 
dig zugerichtet). Eine peinlichst genaue und lang— 
wierige Arbeit ist nun das „Fähneschneiden“. 
Besonders die feinen Staubkämme verlangen eine 
präzise und sorgfältige Behandlung. Zu diesem Zweck 
wird das Hornstück in die schon vorhin erwähnte 
Heinzlbank geklemmt und jeder Zahn einzeln mit 
einer feinen Handsäge angeschnitten. Wer einmal die 
Zähne eines Staubkammes gezählt und ihre durch— 
schnittliche Stärke gemessen hat, kann sich von der 
Langwierigkeit und Sorgfalt der Arbeit annähernd 
einen Begriff machen; 240 Zähne und oft noch mehr 
und ebensoviele schnurgerade, gleichmäßige, haarfeine 
Schnitte. Nun werden noch die kleinen Unregelmäßig— 
keiten und Fehler ausgebessert und schließlich der 
Kamm an der mit feinstem Schleifsteinmehl imprä— 
gnierten Stoffwelle „geschliffen“ und poliert. Dann ist 
der Kamm fertig. Er kommt in Dutzend- und Halb— 
dutzendpackung in den Handel, welches Geschäft in 
unserem Falle der Meister, der am Pfarrplatz sein 
„Standl“ hat, teilweise selbst ausübt. Besondere Stücke 
der fertige kamm wird in der schmirgelscheibe poliert 
Aufnahmen: Stenzel.

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