Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich: Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich Nr. 13 1931

Bibliografische Daten

Beschreibung

URN:: urn:nbn:at:AT-OOeLB-3886211

Persistenter Identifier:: AC02875949

Titel:: Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich

Untertitel:: Wort und Bild aus Oberösterreich

Dokumenttyp:: Zeitschrift

Herausgeber:: Pressverein

Erscheinungsjahr:: 1924-1959

Erscheinungsort:: Braunau Linz

Erstellungsdatum:: 29.01.2016

Sammlung:: Altheim Architektur Attersee Aurolzmünster Bad Aussee Bad Hall Bad Leonfelden Böhmen Böhmerwald Braunau Dachstein Enns Fischlham Frankenmarkt Hellmonsödt index.h.hohenfurtinboehmen Innviertel Kirchschlag bei Linz Kremsmünster Krumau Lambach Leonding Linz Mühlviertel Munderfing Ried Im Innkreis Rohrbach Salzburg Schärding Steyr Traunsee Vöcklamarkt Wels Windischgarsten Karten 19. Jahrhundert 20. Jahrhundert Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich

Sprache:: Deutsch

Datierung:: 1924-1959

ZDB-ID:: OBVAC02875949

AC-Nummer:: https://permalink.obvsg.at/LBO/AC02875949

Beschreibung

URN:: urn:nbn:at:AT-OOeLB-7316253

Persistenter Identifier:: AC02875949_1931_13

Titel:: Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich Nr. 13 1931

Signatur:: II-14099

Dokumenttyp:: Zeitschriftenband

Herausgeber:: Pressverein

Erscheinungsjahr:: 1931

Erstellungsdatum:: 03.07.2023

Sammlung:: Linz 20. Jahrhundert Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich

Umfang:: [193] - [208]

Sprache:: Deutsch

Datierung:: 1931

Größe:: 290x215

AC-Nummer:: https://permalink.obvsg.at/LBO/AC02875949

Lizenz:: http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/at/

Beschreibung

Titel:: Eger / Eine deutsche Reichsstadt in Böhmen

Strukturtyp:: Artikel

Sprache:: Deutsch

Volltext

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Keichsstadt in Böhmen 
Jahreszahl 1200 trägt, das Metternich-Haus, in dem ein dem 
ie deutschen Kaiser wohnten und Schiller, als er zu Cysag hiel 
5tudien für seine Wallenstein⸗ Tragödie betrieb. eeßdiert 
Wallenstein . .. Der Name steht unsichtbar über dien ogigen 
Stadt, die das blutige Ende des Friedländers und seiner Misuinen 
berschworenen in ihren Mauern erlebte. Düstere Schatten lelenstein 
gen über dem Wallenstein-Haus auf dem Stadtplatz, in duauf des 
Wallenstein wohnte, als er an den Verrat am Kaiser —J 
und wo er meuchlings ermordet wurde. Ein dämmerndu— Ar 
weiter Flur, ein düsterer Hof mit alten Grabsteinen und —* te 
ionenkugeln, einem versunkenen Brunnen. Hinter den Aml 
tuben des Magistrates das Wallenstein⸗Museum. Grel 
rauenvolle Bilder won der Ermordung Wallensteins häng 
in den Wänden. Dazwischen ein frohes Knabenbildnis d 
Sechsjährigen. Eine Handschrift des Universitätsstudent 
Der Pilsener Schluß. Die Partisane, unter der er fiel. Lei 
exrzählt der alte Kastellan die Geschichte. Hier ward der W 
erschlagen, hier am Mittelfenster Wallenstein selber. 
zleiches, blutiges Haupt taucht auf und ein sonnenfrohes * 
aus Prag, das wir wenige Tage vorher geschaut: das he 
iche Palais Waldstein mit seinem seltsam schönen, bege 
ichen Gartenausblick auf die Prager Königsburg. Laut 
die alten Uhren, die alle in Gang gehalten werden, 
Vogeluhr singt eine altertümliche Melodie durch das 
Hemach. J 
Ein seltsames Kuriosum hat der Egerer Stadtplat: 
nalerische „Stöckel“, elf turmartige Häuser, jedes kaum i 
Meter breit mit Fachwerk umd Ertern, windschief ineinand— 
zeschachtelt und zusammengebaut. Es ist als hätte sich dies 
häusertrüppchen von einen Gefährten losgelöst: kühn ar 
uͤtstig stehen fie mun wie eine Infel mitten auf dem frei 
Platz. Sogar ein kleines Gäßchen führt mitten durch diese 
Elfhäuser Inselchen hinauf zum Keulenträger⸗ und zun 
Wastlbrunnen, die über den Stadtplatz rauschen. 
Weit über die Stadt hin schauen die Ruinen der alu) 
Kaiserburg. Ein tausendjähriger Turm, aus gewaltigen Ladtehone 
Auf dem Egerer Marktplatz 
Eger/ Eine deutsche 
Durch das waldige Egertal braust der Schnellzug Prag⸗ 
Paris in ungezählten Kehren flußaufwärts. Das Erzgebirge 
mit seinen Kohlenstädten wersinkt. Stationen fliegen vorüber, 
deren Namen wohlbekannt sind: Klösterle, Krondorf, Gießhübel. 
Wir sind im Tal der Sauerbrunnen. Karlsbad, Fünf Minuten 
wogt es mondän und bunt um unseren Gug. Der Weltkurort. 
Dann gleitet der Zug durch ein neues Industriegebiet. Schlot 
an Schlot. Nach kurzer Fahrt Eger, die romantische Haupt— 
tadt des Egerlandes, die alte deutsche Reichsstadt im Böhmer 
Land. 
Ein uraltes, echt deutsches, vertrautes Stadtbild umfängt 
ums in fremdem Land. Eger trägt noch frisch und unzerstört 
das Gepräge der mittelalterlichen deutschen Stadt, der Hohen— 
taufenstadt. Ist voll Poesie verschollener Zeit. Schickt das nicht 
allzu ferne Nürnberg erste Grüße über die Grenze? — 
Wie heimatlich klingt nach dem etwas fremdartigen Deutsch 
des Kohlenreviers die breite gemütliche Mundart der Egerer! 
Man fühlt: hier ist Bayern, ist die Heimat nicht mehr ferne. 
Hier gibt es noch keine tschechischen Aufschriften — nur die 
zffentlichen Gebäude machen eine Ausnahme —, keine tsche— 
hischen Straßentafeln, keine Kavarna, kein Restaurace. Hoch— 
ziebelig stehen die altdeutischen Patrizierhäuser um den ver— 
winkelten Stadtplatz. mit ihren riesigen vielstöckigen Dach— 
peichern, ihren steilen, roten Ziegeldächern und behäbigen 
Erkern und Vorbauten, durch deren Dachluken einst der Eger— 
änder Kaufherren Warenballen aus— und einschwenkten. 
Kaum ein Torsturz auf dem Hauptplatz ist ohne altertümliche 
Jahreszahl, ohne verschnörkelte Inschrift, auf den meisten 
Häusern stehen die bunten Wappen alter Geschlechter. Die 
prächtigen gotischen Portale führen inkühle, weite Flure 
and malerische Höfe. Jedes dieser Häuser hat seine Ge'schichte: 
die „zween Erzherzoge“, ein altehrwürdiges fürstliches Ab— 
steigequartier, das „scharfe Eck“, der „schwarze Bär“, in dem 
einst der Egerer Landtag tagte, das Grüner-Haus, in dem 
Goethe bei dem Egerer Polizeirat Grüner lieber Gast war, 
das wunderwolle gotische „ĩjschwarze Haus“, dessen Wappen die 
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