Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich: Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich Nr. 23 1925

Bibliografische Daten

Beschreibung

URN:: urn:nbn:at:AT-OOeLB-3886211

Persistenter Identifier:: AC02875949

Titel:: Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich

Untertitel:: Wort und Bild aus Oberösterreich

Dokumenttyp:: Zeitschrift

Herausgeber:: Pressverein

Erscheinungsjahr:: 1924-1959

Erscheinungsort:: Braunau Linz

Erstellungsdatum:: 29.01.2016

Sammlung:: Altheim Architektur Attersee Aurolzmünster Bad Aussee Bad Hall Bad Leonfelden Böhmen Böhmerwald Braunau Dachstein Enns Fischlham Frankenmarkt Hellmonsödt index.h.hohenfurtinboehmen Innviertel Kirchschlag bei Linz Kremsmünster Krumau Lambach Leonding Linz Mühlviertel Munderfing Ried Im Innkreis Rohrbach Salzburg Schärding Steyr Traunsee Vöcklamarkt Wels Windischgarsten Karten 19. Jahrhundert 20. Jahrhundert Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich

Sprache:: Deutsch

Datierung:: 1924-1959

ZDB-ID:: OBVAC02875949

AC-Nummer:: https://permalink.obvsg.at/LBO/AC02875949

Beschreibung

URN:: urn:nbn:at:AT-OOeLB-6829963

Persistenter Identifier:: AC02875949_1925_23

Titel:: Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich Nr. 23 1925

Signatur:: II-90455

Dokumenttyp:: Zeitschriftenband

Herausgeber:: Pressverein

Erscheinungsjahr:: 1925

Erstellungsdatum:: 24.01.2022

Sammlung:: Linz 20. Jahrhundert Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich

Umfang:: S. 177 - 184

Sponsor:: OÖ Landes-Kultur GmbH

Sprache:: Deutsch

Datierung:: 1925

AC-Nummer:: https://permalink.obvsg.at/LBO/AC02875949

Lizenz:: http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/at/

Beschreibung

Titel:: Bauerngüter und Landsitze um Linz einst und jetzt.

Strukturtyp:: Artikel

Sprache:: Deutsch

Volltext

179 
des Oberstiegelbauernhofes war bereits beim Kaplanhof die 
Rede. Ein Gut „an der Stigl" wird bereits 1340 urkundlich 
erwähnt. 1419 verkauft Peter der Kästner dem Hans Alt, 
Bürger von Linz, das Gut an der Stigl, freies Eigen (Sekker, 
„Rund um Linz"). 
Bauernhäuser und Landsitze um Linz einst und jetzt: 
Das Plankenauergut, Phot. A. Bregenzer, 
einer der malerischesten Bauernhöfe in der Umgebung von Linz. 
In der Kvnskriptionsortschaft Lustenau finden sich mehrere 
Höfe, die heute im Besitze der Stadtgemeinde Linz sind, z. B. 
das Hagenauergut samt Ueberländ (Nr. 35 und 36), das 
Grubergut zu Prandstetten (Nr. 53) und das Plan 
kenauergut (Nr. 31) (Bild 14). Das Plankenauergut, 
resp. dessen Besitzer Peter Plankenauer wird urkundlich schon 
1466 genannt. 
In der Nähe der Haltestelle Versorgungshaus der elektri 
schen Straßenbahn befindet sich ein noch bewirtschafteter Hof 
Hochstrasser (Besitzer Franck). 1435, am 21. September, 
belehnte Herzog Leopold V. zu Linz den §ansen Mülwanger 
mit einem Gut zu Hochstraß, welches damals die edle Frau 
Wilburg, Witwe Georgs von Dachsberg, innegehabt hatte. 
Ein zweiter Hof gleichen Namens (Scharlinz) erscheint 1483 
im Besitze des Bernardin Sparsgut. 
Auch in St. Peter wurden mehrere Höfe von der Stadt 
gemeinde angekauft, teils verpachtet, teils für Wohnzwecke 
adaptiert. Es seien genannt das Giglgut (Nr. 12), mit ur 
sprünglich 36 Joch Gründen, angekauft 1912, das Grubergut 
in der Lurwies (Nr. 13), 1911 angekauft, das Anwesen 
Nr. 27 Saudeter, angekauft 1912, das Mayrgut zu Aich 
(Nr. 29), angekauft 1911 und das Sterzergut (Nr. 20). 
(Fortsetzung folgt.) L. 
Schuld. 
Von Hans Derstroff-Berlin. 
Die Mauern der Zelle waren kahl und kalkweiß. Ein eng 
vergittertes Fenster, hoch eingelassen, gab ein trübes Licht. 
Auf einem Strohstuhl saß die Irre und sah uns mit starren 
Blicken an, mit Augen, in denen Angst und Verzweiflung 
lebten. Sie mußte einmal sehr schön gewesen sein, die Frau, 
bevor die nagenden Gedanken in ihrem Kopfe bohrten, bevor 
die Last einer quälenden schuld oder was sonst das Leben 
ihr aufgebürdet hatte, sie langsam zerstörte. Ihre blutlosen 
Lippen murmelten immer nur die zwei Worte: „Gnade! 
Erbarmen!" Eintönig: „Gnade, Erbarmen!" 
„Eine Unglückliche", sagte der Arzt, „die aneiner Gedanken 
schuld zerbrochen ist, tiefsten Mitleids wert. Die Schuld höhlt 
sie aus, trinkt ihr Blut, frißt sie auf. Sie verbrennt an ihrer 
Schuld und bald lischt sie aus. Wenn Sie wollen, können Sie 
die Aufzeichnungen Frau Felizitas Antlaffs lesen, es ist der 
einzige Aufschluß, den wir über die Entstehung ihrer Paranoia 
haben." Ich folgte dem Arzt auf sein Zimmer. Hier sind die 
Blätter, die ich las. 
„Mit 18 Jahren — kurz vor dem großen Kriege — heira 
tete ich den Rittmeister Antlaff, ich Felizitas, die Glückliche, 
die einzige Tochter der Gjemants, denen das große Gut, der 
tiefe Wald, das Dorf in Keczkemet gehörten. Den Urlaub 
meines Mannes verbrachten wir in der Krim, an der russischen 
Riviera, aus einer entzückenden Datsche. Wie ein Kind lebte 
ich, dem man täglich neues Spielzeug schenkt, eines schöner 
als das andere, in den Tag hinein, ritt und segelte an der 
Seite des Mannes, der in seinem Wesen mir fremd war. 
Fremd war mir die Umgebung, fremd eigentlich auch die Vor 
stellung, Frau, Antlaffs Frau zu sein. Zur Heimat war es 
weit und die Briefe gingen viele Tage. Was mich allein nrit 
meiner Heimat verband, war Pjotr/Pjotr, der der Schatten 
der Felizitas Gjemant genannt wurde. Mein Vater hatte ihn 
herumziehenden Ruthenen abgekauft, als er ein kleiner, schmutzi 
ger Bengel von zwölf Jahren war. Er kutschierte meinen 
Ponywagen und war von einer rührenden Anhänglichkeit. 
Vater gab ihn mir mit in die Ehe als Diener, als ein Stück 
Heimat, das mir, nur mir gehörte, als ein bluttreues, zu 
verlässiges Wesen, dessen ich mich immer bedienen könne. 
Pjotr wurde Frau Antlaffs Schatten, wie er Felizitas Gje- 
mants Schatten gewesen war. Mein Mann liebte den Pjotr 
nicht. Ruthenen waren ihm unsympathisch und Pjotr besonders; 
das hatte ich bald bemerkt. 
Wir waren schon wieder in der Garnison, in Jaroslaw, 
als Antlaff, herrisch und unbeherrscht wie er sein konnte, 
Pjotr wegen eines kleinen Versehens in meiner Gegenwart 
mit der Reitpeitsche schlug. Ich schrie auf: „Armer Pjotr!" 
Ich haßte den Mann, der es wagte, meinen Diener, das 
Einzige, was ich von der Heimat mitgenommen hatte, was 
mich mit Eltern, Gut und Dorf und Wald noch verband, zu 
mißhandeln. Den ersten Augenblick schien es, als wolle Pjotr 
sich aus seinen Peiniger stürzen und ihn würgen, dann schlich 
er geduckt nrit einem hundetreuen Blick aus mich hinweg. 
In der Auseinandersetzung, die dieser Vorfall zwischen 
Antlaff und mir auslöste, da erfuhr ich das Furchtbare, das 
Unerträgliche, das unendlich Beschämende: „Dich habe ich 
gekauft und teuer genug bezahlt. Glaubst du, daß ich der 
artig unbotmäßige Anhängsel, wie den Ruthenenlümmel, 
noch als Gratiszugabe mitnehmen möchte!" 
Pulgarn bei Steyregg.

Beschreibung

Beschreibung

Beschreibung

Inhalt

Zeitschriftenband

Artikel

Bild

Bildfragment

Zitierlinks

Zitierempfehlung

Goobi viewer