Der Spaßvogel: Der Spaßvogel 1929

Bibliografische Daten

Beschreibung

URN:: urn:nbn:at:AT-OOeLB-1151488

Persistenter Identifier:: AC02757041

Titel:: Der Spaßvogel

Untertitel:: ein lustiger Kalender

Dokumenttyp:: Zeitschrift

Herausgeber:: Krakowitzer

Erscheinungsort:: Linz-Urfahr

Erstellungsdatum:: 12.10.2012

Sammlung:: Linz Weltkrieg I. 20. Jahrhundert Der Spaßvogel

Sprache:: Deutsch

ZDB-ID:: ZDB-451725-8

AC-Nummer:: https://permalink.obvsg.at/LBO/AC02757041

Beschreibung

URN:: urn:nbn:at:AT-OOeLB-1151847

Persistenter Identifier:: AC02757041_1929

Titel:: Der Spaßvogel 1929

Signatur:: I-14039

Dokumenttyp:: Zeitschriftenband

Erscheinungsjahr:: 1929

Erstellungsdatum:: 13.06.2022

Sammlung:: Linz 20. Jahrhundert Der Spaßvogel

Sprache:: Deutsch

Datierung:: 1929

Größe:: 230x175

AC-Nummer:: https://permalink.obvsg.at/LBO/AC02757041

Lizenz:: http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/at/

Beschreibung

Titel:: Der Mann mit der Wünschelrute.

Autor:: Buresch, Hans

Strukturtyp:: Sonstiges

Volltext

Die Kunde von dem großen, bevorste— 
henden Ereignis hat sich wie ein Lauffeuer 
verbreitet. Ganz Untermarxelbrunn steht er— 
wartungsvoll um den großen Misthaufen 
herum und harrt der Dinge, die da kommen 
sollten. 
Der Gruber Franzl aber sieht und hört 
nichts. Er gräbt darauf los, daß ihm der 
Schweiß in hellen Strömen von der Stirne 
rinnt. Und da! 
Tief bückt er sich nieder und holt einen 
alten Topf aus der Erde. Ganz wie 's dem 
Karner Bartl geträumt hat. Als er aber den 
Topf öffnet, da ist alles anders darin, nur 
kein Schatz. Mit einem Wutschrei wirft er 
den Topf von sich, daß er um Haaresbreite 
dem Karner Bartl 
an den Kopf ge— 
flogen wäͤre. 
Unter dem dröh— 
nenden Gelächter 
der Umstehenden 
muß sich der Gru— 
ber Franzl dazu be— 
quemen, das Loch 
zuzugraben und den 
Misthaufen wieder 
schön darüber 
schlichten, wie wenn 
gar nichts gesche— 
hen wäre. Darauf 
hat der Karner 
Bartl bestanden und 
die andern haben 
ihm alle recht ge— 
geben. „Denn,“ hat 
er zu dem wüten— 
den Gruber Franzl 
gesagt, „i' hab' di' 
nur bitt', daß d' 
mit deiner Ruat'n 
probier'n sollst, ob 
's auf meinem 
Misthaufen aus— 
schlag'n tuat oder nit. Von mehr war gar 
ka Red'! Vom Grab'n ha dir ka' Mensch 
was g'sagt! Und wann du aufgrabst, dann 
tua a freundli? wieda zuagrab'n! Vastand'n?“ 
Seit der Zeit ist der Gruber Franzl 
dem Karner Bartl in weitem Bogen aus— 
gewichen. Und mit seiner Wünschelrute hat 
ihn auch niemand mehr gesehen. 
Nur in stillen Winternächten sitzt der 
Gruber Franzl über ein altes Buch gebeugt, 
das von den Goldgräbern in Alaska erzählt 
und liest mit andächtigen Augen die Geschichte 
von dem Manne mit der Wünschelrute. 
Der Gruber Franzl aber beginnt, un— 
beirrt durch die Zurufe der ungeduldigen 
Menge seine Suche. Mit gespreizter Rute 
schreitet er im Be— 
wußtsein seiner 
Würde, langsam 
auf dem übelrie— 
chenden Haufen hin 
und her. 
Und jetzt! Ist 
es die Aug 
die ihm in der 
Spannung seines 
Stäbchens nachlas— 
sen läßt oder ist 
es wirklich ein ver— 
borgener Schatz? 
Die Rute schlägt 
mit einem Rucke 
nach unten aus. 
Ein vielstimmiger 
Schrei geht durch 
die dichten Reihen 
der Neugierigen: 
„Ein Schatz! Ein 
Schatz!“ 
Jetzt zittert der 
Gruber Franzl 
wirklich vor Erre— 
gung. Er hat es ja 
gewußt! Die Wün⸗ 
schelrute hat ihm das erwartete Glüch ge— 
bracht. Er ruft nach einer Mistgabel und 
beginnt zu graben und zu graben, daß der 
Mist nur so nach allen Seiten fliegt. Den 
ganzen Haufen grabt er um und noch tief 
in den Boden hinein. 
Indessen steht der Karner Bartl inmit⸗ 
ten seiner ihn umdrängenden Dorfgenossen 
und erzählt immer wieder seinen seltsamen 
Traum von dem alten, goldgefüllten Topfe 
unter seinem Misthaufen. Aber er zwinkert 
dabei so eigentümlich mit den- Augen, daß 
niemand weiß, ob es Ernst oder Spaß ist. 
Der Gruber Franzl aber 
nichts. 
sieht und hört

Beschreibung

Beschreibung

Beschreibung

Inhalt

Zeitschriftenband

Sonstiges

Bild

Bildfragment

Zitierlinks

Zitierempfehlung

Goobi viewer