Der Spaßvogel: Der Spaßvogel 1926

Bibliografische Daten

Beschreibung

URN:: urn:nbn:at:AT-OOeLB-1151488

Persistenter Identifier:: AC02757041

Titel:: Der Spaßvogel

Untertitel:: ein lustiger Kalender

Dokumenttyp:: Zeitschrift

Herausgeber:: Krakowitzer

Erscheinungsort:: Linz-Urfahr

Erstellungsdatum:: 12.10.2012

Sammlung:: Linz Weltkrieg I. 20. Jahrhundert Der Spaßvogel

Sprache:: Deutsch

ZDB-ID:: ZDB-451725-8

AC-Nummer:: https://permalink.obvsg.at/LBO/AC02757041

Beschreibung

URN:: urn:nbn:at:AT-OOeLB-1151802

Persistenter Identifier:: AC02757041_1926

Titel:: Der Spaßvogel 1926

Signatur:: I-14039

Dokumenttyp:: Zeitschriftenband

Erscheinungsjahr:: 1926

Erstellungsdatum:: 08.04.2022

Sammlung:: Linz 20. Jahrhundert Der Spaßvogel

Sprache:: Deutsch

Datierung:: 1926

Größe:: 230x175

AC-Nummer:: https://permalink.obvsg.at/LBO/AC02757041

Lizenz:: http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/at/

Beschreibung

Titel:: Vater und Sohn.

Autor:: Rosenegg, W. von

Strukturtyp:: Sonstiges

Volltext

geben. Und nun war sein Inneres in hel⸗ 
Am Aufruhr, er brannte lichterloh und war 
vie ein Student verliebt. 44 
Er war weit davon entfernt, sich töricht 
zu schelten oder sich gar auszulachen, nein, 
m war heiliger Ernst, für seinen Lebens— 
Pend die entzückendste Frau der Erde zu 
Jewinnen, denn zweifellos würde Kurt über 
urz oder lang hei— 
raten, dann war er 
wieder allein und er 
fühlte sich noch gar 
richt alt. Es hatte 
sich bisher alles so 
schön angelassen. — 
Frau Mizzi hatte 
Jar nichts dagegen, 
venn sie sich scheine 
harnunabsichtlich 
bon der übrigen Ge— 
sellschaft trennten 
und eigene Wege 
gingen. Im Gegen⸗ 
eile, es schien ihr 
zu gefallen. Sie 
blauderte anmutig 
und so vertraut, 
zaß der Geheimrat 
choneinigemale 
uahe darangewesen 
var, die entschei⸗ 
dende Frage zu 
stellen. Eine ge⸗— 
visse Scheu hatte 
ihn davon aber noch 
Wagehalten, die Be⸗ 
anntschaft war doch 
noch zu kürz. 
Nun war der 
Brief seines Soh— 
— 
zam dieser selbst. 
Banz erregt lief der 
Beheimrat in sei— 
nem Hotelzimmer 
hin und her. Nicht, 
daß er sich seiner 
päten Liebe ge— 
chämt hätte, dazu 
berstanden Kurt und er sich viel zu gut, 
nein, etwas ganz anderes hatte ihm plötz— 
ich alle Ruhe genommen. Er fürchtete sei— 
sen Jungen, den blonden Hünen mit dem 
oldenen Humor, dem alle Herzen, auch 
die der Frauen, zuflogen. Und sturt war 
wie er ein glühender Verehrer von Frauen⸗ 
chönheit, einmal würde auch für ihn die 
Stunde schlagen, und der Geheimrat hatte 
das bitterschmerzliche Gefühl, als oh dies 
gerade in dem Waldhotel der Fall sein 
Innte. Würde Frau Mizzi eine Ausnahme 
machen, würde der blonde Riese, ganz das 
Ebenbild seiner Mutter und, der denkbar 
größte Gegensatz seines zierlichen Vaters, 
nicht auch ihr auf, den ersten Blick einen 
tiefen Eindruck machen? 
Kurz, der Ge⸗— 
heimrat war im be— 
shen Sinne des 
Wortes auf seinen 
Jungen eifersüchtig, 
bevor, dieser die 
schöne Witwe nur 
gesehen hatte und 
überhaupt etwas 
von der Sache wuß— 
te. Nein, so lieb ihm 
sein Junge war, 
hier im Waldhotel 
konnte er ißn heu— 
er nicht brauchen, er 
war ihm im Wege, er 
fürchtete ihn und 
ahnte in ihm eine 
—I 
seine, späten Lie— 
hesplänfne. 
Die schöne Frau 
würde Kurt gleich 
in die Augen ste— 
chen, das wußte er 
im voraus. Aber er 
konnte ihm doch 
nicht verbieten, her— 
zukommen, was 
vürde und müßte 
sich Kurt denken. 
Es gab nur ein 
Mittel. Die Angele— 
genheit ins Reine 
zu bringen, bevor 
Kurt kam. Bei sei⸗— 
ner Ankunft mußte 
Frau Mizzi schon 
ine, des Geheim⸗ 
rates Braut sein. 
Der alte Herr war 
deinDraufgänger, jedoch angesichts dieser 
Zachlage, der drohenden Gefährdung seiner 
schönsten Hoffnung, die ihm seit Wochen⸗ 
rist eine neue, helle Zukunft zeigte, zau— 
derte er nicht, die kühnste Attacke seines 
debens zu reiten und den Sturm auf Frau 
Mizzis Herz sofort zu wagen. — 
Er Ichrieb ein paar kurze Worte auf 
eine Karte, klingelte und übergab die Karte 
„Ich habe mich gleich zu Ihnen hin⸗ 
gezogen gefühlt, Herr Geheimrat,““ sprach 
Frau Mizzi, „ich ahnte wohl, daß wir noch 
n ein näheres Verhältnis zu einander kom— 
men werden.“

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