Der Spaßvogel: Der Spaßvogel 1921

Bibliografische Daten

Beschreibung

URN:: urn:nbn:at:AT-OOeLB-1151488

Persistenter Identifier:: AC02757041

Titel:: Der Spaßvogel

Untertitel:: ein lustiger Kalender

Dokumenttyp:: Zeitschrift

Herausgeber:: Krakowitzer

Erscheinungsort:: Linz-Urfahr

Erstellungsdatum:: 12.10.2012

Sammlung:: Linz Weltkrieg I. 20. Jahrhundert Der Spaßvogel

Sprache:: Deutsch

ZDB-ID:: ZDB-451725-8

AC-Nummer:: https://permalink.obvsg.at/LBO/AC02757041

Beschreibung

URN:: urn:nbn:at:AT-OOeLB-1151757

Persistenter Identifier:: AC02757041_1921

Titel:: Der Spaßvogel 1921

Signatur:: I-14039

Dokumenttyp:: Zeitschriftenband

Erscheinungsjahr:: 1921

Erstellungsdatum:: 04.04.2022

Sammlung:: Linz 20. Jahrhundert Der Spaßvogel

Sprache:: Deutsch

Datierung:: 1921

Größe:: 230x175

AC-Nummer:: https://permalink.obvsg.at/LBO/AC02757041

Lizenz:: http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/at/

Beschreibung

Titel:: Eine pudelnärrische Geschichte.

Autor:: Eichenwald, J. D.

Strukturtyp:: Sonstiges

Volltext

rũckziehen, doch drüben blieh ein iunger, 
egr — 5— weqer Syye 
eobachte e, stehen, pfiff und rief; 
„Nero!““ — einem plößlichen Ruck riß 
ber Pudel dem Mädchen die Schnur aus 
der Hand, lief mit allen Zeichen lebhaf⸗ 
ler Freude über die Straße und sprang 
an dem jungen Mann empor. Erlchrocken 
eilte ihm die Zofe 
nach und griff nach 
der nachgelchleiften 
Schnur. N 
„Werden Sie 
zleich den Hund in 
Ruhe lassen 
herrschte sie der 
Herr an, sonst ru⸗ 
fe ich die Pol'zei!“ 
„Ja, was geht 
Sie denn,; unser 
Hund an?“ ent— 
—V 
lig das Mädchen, 
„Mohrl komm!“ 
ind sie hatte mutig 
d. Schnur ergriffen. 
Toch zornig ent—⸗ 
riß ihr der junge 
Mann die Leine 
wieder. — „Der 
Hund heißt nicht 
Mohrl sondern Ne— 
ro und, ist mir ge— 
sttern gestohlen wor⸗ 
den,“ schrie er auf⸗ 
geregt „und Sie 
gehen jetzt mit mir 
zum naächsten Wach⸗ 
mann!“ *3 
Leute blieben 
stehen und sammel⸗ 
ten Jich um' die 
Streitenden und 
auch ein behelmter 
Hüter der öffentli—⸗ 
chen Ruhe und 
Ordnung war bei 
der Hand. Sich I 
vordrängend, fragte er in strengem Tone; 
„Was gibt's da für einen Auflauf?“ 
Als der Mohrl oder Nero — lurz 
der schwarze Pudel — die befehlende 
Stimme hörte, setzte er sich vor dem ge— 
strengen Manne auf die Hinterbeine und 
wartete unter dem Gelächter der Zuschauer 
schön auf. 
„Ich bin der Baron Thüngen,“ be— 
richtete der jiunge Mann, „gestern wurde 
mir hier in der Stadt der Pudel geltoh 
lem, ich habe auch bei der Polizei die 
AÄnzeige erftattet und nun treffe ich hier 
dieses Frauenzimmer mit meinem gestoh⸗ 
lenen, Hund, den lie Mohrl nennt und 
nicht herausgeben will.. — 
Eine Diebin!“ xiefen mehrere der 
Umstehenden. . 
„Ich bin kei⸗ 
ne Diebin und kein 
Frauenzimmer“ 
war die sofortige 
Entgegnung, wel⸗ 
che ein lautes Ge— 
lächter erweckte. 
„Der Hund gehört 
der Graͤfin Wilden⸗ 
stein “““ 
SoꝰWo 
hat denn die ihn 
her ?“ fragte höh— 
nisch der Baron. 
„Gekauft vom 
Förlter Lehde in 
Ballingen. Sie ist 
ja in der Bahnhof⸗ 
restauration, fra— 
gen Sie sie nur!“ 
und im Bewußtsein 
ihres Rechtes, griff 
sie wieder resolut 
nach der Schnur. 
vosiasfent 
schrie der Baron, 
und der Wachmann 
sagte grävitätisch: 
„Nur Ruhe, 
wir werden der 
Sache gleich auf 
die Spur kommen! 
Leute, geht ausein⸗ 
ander, hier gibt es 
nichts zum Gaffen. 
— Sie, Fräulein, 
führen den Hund, 
wir werden vleidh 
sehen, ob er mit 
.Idhnen geht oder 
nicht. — Nicht da zum Bahnhof hinaus, 
sondern die Strabe fort zur Wachstube!“ 
Und alle Beteuerungen und Proteste des 
Mädchens halfen nichts, es mußte sich fü— 
gen, da der Wachmann sonst mit Verhaf⸗ 
fung drohte, und zum, größten Verdrusse 
Thüngens ging-Mohrl, als ob er alles 
verstanden hätte, ruhig und schweifwe⸗ 
delnd mit der Zofe, ohne sich nach dem 
Baron umzusehen. — 
J 
4 
NR 
go 
9 * 
* 
„Das werden Sie auf der Polizei 
erfahren, Sie angebliche Komtesse, —“

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