Der Spaßvogel: Der Spaßvogel 1920

Bibliografische Daten

Beschreibung

URN:: urn:nbn:at:AT-OOeLB-1151488

Persistenter Identifier:: AC02757041

Titel:: Der Spaßvogel

Untertitel:: ein lustiger Kalender

Dokumenttyp:: Zeitschrift

Herausgeber:: Krakowitzer

Erscheinungsort:: Linz-Urfahr

Erstellungsdatum:: 12.10.2012

Sammlung:: Linz Weltkrieg I. 20. Jahrhundert Der Spaßvogel

Sprache:: Deutsch

ZDB-ID:: ZDB-451725-8

AC-Nummer:: https://permalink.obvsg.at/LBO/AC02757041

Beschreibung

URN:: urn:nbn:at:AT-OOeLB-1151748

Persistenter Identifier:: AC02757041_1920

Titel:: Der Spaßvogel 1920

Signatur:: I-14039

Dokumenttyp:: Zeitschriftenband

Erscheinungsjahr:: 1920

Erstellungsdatum:: 22.03.2022

Sammlung:: Linz 20. Jahrhundert Der Spaßvogel

Sprache:: Deutsch

Datierung:: 1920

Größe:: 230x175

AC-Nummer:: https://permalink.obvsg.at/LBO/AC02757041

Lizenz:: http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/at/

Beschreibung

Titel:: [Humoreske]: Von Hand zu Hand.

Autor:: Blitz, Paul

Strukturtyp:: Sonstiges

Volltext

beschwichtigen versuchte, wurde sie erst recht 
erregt. „Ueberhaupt Zigarren!“ rief sie är— 
gerlich.. 
AIch bitte dich, liebe Frau, sei nicht so 
laut, du spricht von meinem Chef!“ bat er. 
„Ach was! Chef hin — Chef her!“ 
versetzte sie achsetzuceend. „Für solche Auf— 
merbsamkeit danke ich bestens! Entweder man 
schenkt etwas Ordentliches oder man läßt es 
ganz· 
Doch wieder beru— 
higte er sie „Liebe 
Frau, es handelt sich 
hier nicht um den 
Wert der Gabe, son⸗ 
dern darum, daß 
mein Chef mir ein 
Zeichen seiner Zufrie⸗ 
denheit mit meinen 
Leistungen geben 
wollte. So sehe ich 
es an, und deshalb 
hat es mir Freude 
gemacht. “ 
„Aber Zigarren, 
gerade Zigarren!“ 
begann sie immer 
wieder. „Als ob du 
mir nicht schon alle 
Zimmer verstänker⸗ 
test mit deinem ewi— 
gen Rauchen!“. 
Sächelnd trat er 
zu ihr hin, klopfte 
ihr auf die Schul⸗ 
er und tröstete sie: 
Diesmal ist deine 
Furcht ganz umsonst, 
Frauchen. Die Zi— 
garren will ich näm— 
lich gar nicht behal⸗ 
ten. Rein. Bamit ge⸗ 
denke ich nämlich dem 
Assessor Siebenlist, 
der unter mir arbei— 
tet, eine kleine Freu— 
de zu bereiten.“ 
Erstaunt und fra⸗ 
gend sah sie ihn an. 
Ig so ist es,“ sagte er, „der gute 
Siebenlist hat mir nämlich zu dem Vorfrag, 
den ich für meinen Chef ausgearbeitet habe, 
falt das ganze Material und eine Menge 
Vyorarbeit geliefert, und dafür möchte ich mich 
nun auch ein wenig erkenntlich 
siehst also, daß du gar keinen Grund hast, 
dich zu ärgern ·“·.. ... 
Damit umfaßte er sie, gab ihr einen 
herzhaften Kuß, und so war die Sache er— 
edigt. Noch an demselben Abend ginn das 
sen — durch die Post an den Herrn Asp⸗ 
essor ab — 
Assessor Siebenlist, ein flotter Jungge⸗ 
selle und Lebemann, empfing die Sendung 
mit gelindem Erstaunen,“das noch wuchs, als 
den Inhalt sah und die begleitenden Worte 
asßs. 
Schmunzelnd schaute er auf das Bries⸗ 
chen, das ihm für 
seine fleißige Arbeit 
zu dem letzten Vor— 
trag dankte. Dann 
faltete er den Bogen 
zusammen, steckte ihn 
ein und lächelte still— 
vergnügt. 
Dann erst besaß 
er die Zigarren nä⸗ 
her. Er war ein Ken⸗ 
ner. Als er die sehr 
elegante Aufmachung 
und die „Leibbinden“ 
sah, brummte er: 
„Na, das scheint ja 
netter Tabak zu sein. 
Der Eorte riecht 
man ja die Liebes— 
gabenzigarre schon 
auf, zehn Schritte 
an — 
Gleichgültig schob 
die Kiste beiseite 
Aber plötzlich kam 
ihm ein anderer Ge— 
danke. Noch einmal 
nahm er das Brief⸗ 
chen seines Chefs vor 
und las es noch ein⸗ 
mal durch. Und wie⸗ 
pfiffige Schmunzeln 
ein. 
Dann schritt er 
zumSchreibtisch, 
nahm einen sehr ele⸗ 
ganten Briefbogen. 
und während er dies 
hehagqliche Schmun⸗ 
zeln noch immer um seinen Mund spielte, 
schriebe : — 
„Na, du denhst doch nicht etwa,“ meinte 
der Gatte, daß det Assessot etwas Schlechtes 
schenken wird 
„Sehr werter Herr Kanzleirat!“ 
Man sagt, wir leben in einer Jeit, 
die das Können nicht immer nach, Verdienst 
würdigt. Ich schmeichle mir, zu diesen Zeii⸗ 
genossen nicht gerechnet zu werden. Beweis: 
die beisolgende Sendung! Es ist, ein Kist 
chen seht rauchbarer Zigarren, die ich mir

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