Der Naturarzt: Der Naturarzt 1868

Bibliografische Daten

Beschreibung

URN:: urn:nbn:at:AT-OOeLB-5964448

Persistenter Identifier:: AC02700869

Titel:: Der Naturarzt

Untertitel:: Zeitschrift für volksthümliche Gesundheitspflege und Heilweise

Dokumenttyp:: Zeitschrift

Herausgeber:: Dt. Bund d. Vereine für naturgemäße Lebensweise

Erscheinungsort:: Berlin [u.a.]

Erstellungsdatum:: 25.03.2020

Sammlung:: Medizin Der Naturarzt : Zeitschrift für volksthümliche Gesundheitspflege und Heilweise

Sprache:: Deutsch

Vorgänger:: Katalog | intern

ZDB-ID:: ZDB-552394-1

AC-Nummer:: https://permalink.obvsg.at/LBO/AC02700869

Beschreibung

URN:: urn:nbn:at:AT-OOeLB-7484468

Persistenter Identifier:: AC02700869_1868

Titel:: Der Naturarzt 1868

Signatur:: II-15130

Drucker:: Grieben, Theobald

Herausgeber:: Hahn, Theodor

Dokumenttyp:: Zeitschriftenband

Herausgeber:: Dt. Bund d. Vereine für naturgemäße Lebensweise

Erscheinungsjahr:: 1868

Erstellungsdatum:: 16.10.2023

Sammlung:: Medizin Der Naturarzt : Zeitschrift für volksthümliche Gesundheitspflege und Heilweise

Umfang:: 214 Seiten

Sprache:: Deutsch

Datierung:: 1868

Größe:: 270x200

AC-Nummer:: https://permalink.obvsg.at/LBO/AC02700869

Lizenz:: http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/at/

Beschreibung

Titel:: Nr. 21. 1868. Siebter Jahrgang

Herausgeber:: Hahn, Theodor

Strukturtyp:: Zeitschriftenheft

Beschreibung

Titel:: Aerztliche Erfahrungen und Bekenntnisse, die Cholera betreffend.

Strukturtyp:: Artikel

Sprache:: Deutsch

Volltext

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werthe Bewußtsein scheucht auch am Besten, was schon so trotzdem keine Stuhlentleerung ein, so gebe man Abends
Manchen durch die Cholera dahinraffte, ein unruhiges Lei-æ .—1 Gran Opium innerlich und dazu ein Klystier von
besgewissen, die Cholera-Furcht! Ricinusoel mit Sennesblätterthee. Bailly empfiehlt
ß8 t hierzu Klystiere von zwei Unzen Ricinusoel und 3 Tro—
eceptenklebserthum pfen Crotonoel *). Am nächsten Tage wiederholt man
des 9 Dr p — s— h dasselbe Verfahren. Nach Tanquerel zeigt sich bisweilen
es Professor Dr. med. Oppolzer an der Hochschule schon am Tage der ersten Anwendung des Trotonoels eine
in Wien. auffallende Besserung; doch sind die Ausleerungen dann
F * M— 4 meistens halbflüssig und gering. Nach der zweiten Dosis
Aus cinem Niunischen Vordrage desselben im Jahre 1867, 60 Jahre reten aber dewoöhnlich reichliche, mit harten Knollen ver—
nach Hahnemann, 30 Jahre nach Prießnitz. mischte Entleerungen ein, womit dann die Krankheit als
Vorbemerkung. Wir dürfen nicht müde werden, im- Xhoben zu betrachten ist. Schöne Heilung das! Die
nerat aufzudecken und zu — den hohen Grad Lolik freilich mag solcher Weise todtgeschwiegen sein; aber
finsteren Miltelaberglaubens und lollen Rieceplenklekfer. das Bleisiechthum, die Bleivergiftung des Blutes, der
thums, wie sie heute noch, bis zur Stunde, an den staat— Safte, der —8ZtZ die Atonie des Darmes u. s. w., wie
lich privilegirten Sitzen unsrer Gelehrsamkeit, an den en — —— mit
medicinischen Hochschulen und Universttalsspitälern herr· 2Tropfen Crotonoel und ein Tropfen chwer Opium?
schend sind und von da aus in ihren vielverzweigten Adern . Oppolzer, Wunderthätiger oder Wunderglaubiger
n allen Marken und Grenzen unfres Reiches ihre heillsse Nann des aufgeklärten 19. Jahrhunderts!). Auch Rom—
maßgebende Verbreitung sinden. Und olche Maänner, berg rühmt das Crotonoel zu 1Tropfen zweistündlich,
wie Oppolzer, die noch bis über die Ohren, nein bis bis Deffnung erfolgt, dann Abends 12, Gran Opium, am
über den Scheilel hinaus im allerfschroffften Arzneimitiel— nächsten Morgen Fiecher en Gat⸗ ewoehh wahrend
Aberglauben siecken, will man uns als erste, gebildetke es Tages eine Man r inf F und end⸗ we * gs
Vertreter der Heilwissenschaft anpreisen! Wenn in den en worauf nach 5—6 Tagen fast immer Heilung
Köpfen dieser Herren noch solcher mittelalterlicher Hokus— *
pokus sein Unwesen treibt, wie mag's erst in den Köpfen — su Nan hat anserdyu wo piele —— gee Ai
der Herren Aerzte zweilen, dritten“ und vierten Rauges dlik in Anwendung gebracht; so glaubte man da ve
aussehen! Uns schauderls wahrlich bei diesem Gevanken! Körper enthaltene Blei durch chemische Agentien unwirt—
abmes Menschengeschlecht, wie bejammernswuürdig, d, Jam zu machen, zu welchem Behufe von Chevalier und
dünkelhafter Viensch wie schredlich vifr du in delnent Rayer Schwefelwasserstoff emofohlen und gebraucht wurde.
Wahnl) Man ließ die Kranken Schwefelwasser (5 Gran Schwefel—
——— p45 α zn. ley und
Die Behandlung der Bleikolik hat dahin zu wirken, ber auf ein Pfund Wasser) nehmen Moßl
daß das im Körper der Patienten enthaltene Blei hinaus— edrien AA— upel qu I
geschafft, Schmerz und Krampf möglichst rasch getilgt, üble aser — m vuen r m ag
Zufälle und Complikationen, wenn solche vorhanden sind, saures eioyy umgewand e Dy e ndere u ap
beseitigt und Rückfälle möglichst verhindert werden. len Bittersalz das Seidliter Wasser, Alaun, Zinkvitriol—
In Tirisansen Warren diese Fwrerreidht Schwefeleisen⸗Hydrat und selbst Quecksilber, um das im
durch eine zwedmäßige Verbindung von Ast Körper enthaltene Blei zu neutralisiren. Diese Behand—
mitteln und —8* — sieht * Hofrath 8* een Apben jedoch in der Praxis nicht den ge—
m. XNrqoty, vünschten Erfolg.
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seins, des Naturheilbestrebens und der Naturheilung! e d — in he A 3
Sein ganzer Heilapparat Purgantien und Narkotika, Ab⸗ eehenedieren n —* — — —— sich
e elgesltegee erdilvanehbestreben des Todtschlagereien des —5— ste — o e
Blutes und der Säfte überhaupt, die direct beruhigende —* anen Imne pergiueren ——— n b
und gheitende irtung so mancher anhöhe vihe ie anderen hier genannten Arzneiverordner nur annähernd
— 58 eESro b —Frage zu geben? Der Herausgeber). Tanquerel prüfte
ungsmittel! Der Herausgeber.) das Opium an 38 Kranken, welche dasselbe in Gaben von
Unter allen Purgantien nimmt das Crotonoel *) ent- 2210 Gran bekamen; er spricht demselben einen ausge—
schieden den ersten Platz ein. Man giebt zu einem Tro⸗ sprochenen Einfluß auf den Verlauf der Bleikolik zu. Die
pfen für einmal () in einem Löffel Haferschleim oder Behandlung mit Opiaten, sagt Tanquerel kürzt wirklich
mit Zucker in Pulverform. Tritt an dem ersten Tage ziemlich häufig um einige Tage ab, und macht Rückfälle, Läh—
*) Das Crotonoel gehört zu den stärkstwirkenden Giften; es wird
in den Apotheken in die engen Räume des mit Todtenkopf und Kreu—
zen roth bemalten Giftschrankes gebannt! J
Der Herausgeber.
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*) Ein Tropfen Crotonoel auf den Bauch eingerieben erzeugt
schon Durchfall und ätzt die ganze Bauchhaut auf zu schwärenden
Pusteln; welche Geschwüre mag es innerlich auf der viel zarteren
Darmschleimhaut erzeugen! Der Herausgeber.
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