Mittel—
die
uns schaͤdlich werdenden
Raupen
zu vermindern
für
Gartenfreunde und Landwirthe
22
C. P. Pezold.
8—
Mit 2 Kupfertafeln.
Coburg
bey KRud. Aug. Wilh. Ahl. 1794.
Einleitung.
Ein⸗ unangenehme Erfahrung hat uns
sschon oft genug belehret, daß einige
wenige Gattungen Raupen im Stand seyn,
den groͤßten Theil unserer Gemuͤß⸗ und
Obsterndte, in kutzer Zeit, so gaͤnzlich zu
vernichten, daß wir oft die letztere auf
mehrere Jahre aufgeben, ja den gaͤnzli⸗
chen Verlust solcher abgefressenen Baͤume
entgegen sehen muͤssen, die uns sonst noch
viele Jahre Fruͤchte geliefert haben wuͤrden.
So bringt uns ein kleines Insekt nicht
selten um die Frucht unseres Fleißes, raubt
uns einen großen Theil der noͤthigen Nah—
rung fuͤr Menschen und Vieh und den
Genuß des uns so gesunden Obstes, das
unser weiser Schoͤpfer gerade zu einer
Zeit reifen ließ, wo es uns nicht nur
zur angenehmen Speise, sondern zugleich,
durch seine heilsame Saͤure, zur besten
Arzeney wird, unsere verdorbene Blut—⸗
masse zu verbessern.
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2
Meh⸗
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Mehrere Tausend Thaler wuͤrden oft
den Schaden eines Bezirks von wenig
Stunden nicht verguͤten, und ihre Ge—
fraͤßigkeit ist so groß,!daß manche, nach
sichern Beobachtungen, taͤglich mehr, als
das doppelte Gewicht ihres Koͤrpers, zu
ihrer Nahrung brauchen, und groͤßere
Verheerungen anrichten, als ein feindli⸗
ches Kriegsheer. Welches Gluͤck, daß
unsere Hausthiere maͤßiger; sind, sonst
wuͤrde, nach eben dem Verhaͤltniß, ein
Ochs von 5 Centnern faͤglich 10, und
jaͤhrlich 3050 Centner Futter noͤthig ha⸗
ben: Ja wenn Gott nicht selhst ihrer gus⸗
serordentlich starken Vermehrung, die jaͤhre⸗
lich, von einem einzelnen Weibchen, bis
500 betragen kann, Schranken setzte;
so waͤren diese uns so geringe scheinenden
Geschoͤpfe in seiner Hand, mehr als hin⸗
laͤngliches Mittel, uns stolze Creaturen
ohne Rettung aufzureiben.
Sollte es nun wohl nicht die Muͤhe lohnen,
uns nach Mitteln umzusehen, diese gefraͤßi⸗
gen Ungeheuer, nicht zwar zu vertilgen,
denn dazu seyn wir zu schwach, sondern we⸗
nigstens ihre ungeheure Zahl so weit zu
vermindern, daß sie uns weniger schaͤdlich
wer⸗
—XDA
3
werden ? Niemand, denke ich, wird mit
Nein antworten; nur ist die Frage, ob
wir dergleichen Mittel haben? Vch hoffe
von den meisten dieses bejahen zu duͤrfen,
und bin gewiß, daß durch diese Mittel, ge⸗
hoͤrig angewendet, ein großer Theil des
Schadens verhuͤtet werden kann, der oft
der Innhalt unsrer bittern Klagen war.
Die besten Mittel sind immer die, die
auf die Kenntuͤiß der Entstehungz⸗ und
Lebensart dieser Thiere gebauet sind, und
diese zu finden, war seit laͤngst ein angele⸗
genes Geschaͤfft d ee cher, deren
Beschaͤfftigungen der Unwissende so oft fuͤr
leere Spielerey, oder unnuͤtze Neugierde
haͤlt. Sie waren gluͤcklich genug, uns mit
Mitteln bekannt zu machen, wie so manche
schaͤdliche Raupen vermindert werden koͤn⸗
nen, und nun ist es an uns, sie nach ihrer
Vorschrift zu gebrauchen; aber auch allein
unsere Schuld, wenn wir aus Traͤgheit,
oder um anderer Ursachen willen, sie zu ge⸗
brauchen unterlassen.
Oft ist es freylich dem Landmann gerne
zu verzeihen, wenn er diese Mittel nicht
kennt, da sie nicht selten in großen theuren
—2
——RMWW
;‚
Werken zerstreut vorkommen, die nie in
seine Haͤnde gerathen, und die er, wenn es
auch geschaͤhe, nicht verstehen wuͤrde: Da
man aber auch schon manches kleine und
brauchbare Buͤchlein hat, das sich mit die⸗
ser Sache beschaͤfftiget, so ist es wenigstens
zum Theil seine Schuld, wenn er entweder
wenige Groschen zum Ankauf scheuet, oder
wenn er sie auch anwendet, aus Mißver⸗
stand, Nachlaͤssigkeit, auch wol Ueberklug—
heit, die Vorschriften nicht durchaus gehoͤ⸗
rig befolgt, und manche wichtige Sache des⸗
wegen unterlaͤßt, weil er sie, aus Unkennt⸗
niß der Naturgeschichte, oder sonst, fuͤr un⸗
nuͤtz haͤlt; und wenn er, denn so seinen
Zweck nicht erreicht, alles als unbrauchbar
verschreyet und die beste Sache, unnuͤtz
macht, wie zeither alle Mittel, den Rau⸗
penfraß zu steuern, fast durchgehends ge⸗
blieben sind.
Freylich waren auch manche Mittel, die
man vorschlug, auf der einen, Seite eben
so schaͤdlich, als sie auf der andern wenig,
oder gar nichts nutzten: Hieher rechne ich
das Anschlagen an die Baͤume, um die
Raupen herab zu bringen, und das Rauch⸗
machen, wovon ersteres wenig nutt d
eicht
—
IE
7
leicht Brandflecken verursacht,“ die den
Baum morden; letzteres noch; weniger
fruchtet, und viel Holz ꝛc. kostet. Noch
fehlerhafter ist es, die gesammelten Rau⸗
pen in die Erde zu vergraben, weil, wie sich
in ihrer Naturgeschichte finden wird, viele
von selbst in die Erde gehen, um ihre Ver⸗
wandlung anzutretten: Man thut ihnen
also entweder einen Dienst, statt sie zu ersti⸗
cken, oder wenn ihre Verwandlungszeit noch
nicht da ist, kriechen sie wieder hervor, und
alle Muͤhe ist verlohren. Thorheit aber ist es
gar, wenn man aberglaͤubig genug, soge—
nannte sympathetische oder antipathetische
Mittel zur Vertilgung der Insekten anwen⸗
det, wo weder eine gesunde Vernunft⸗ noch
Naturlehre den geringsten Zusammenhang
finden kann,“ und doch konnten dergleichen
Fratzen noch 1792 sogar in den Kopf eines
Predigers hausen!*): Wer kann nun noch laͤ⸗
cheln, wenn zu eben dem Behuf Plinius ein
Frauenzimmer, zu einer gewissen Zeit, mit
blosen Fuͤßen und aufgeschuͤrzten Roͤcken um
die einzelnen Baͤume gehen laͤßt, ) oder
—wenn
S. Beliner Monatsschrift October
α Noßß.—
2) Pun. histor. ie lib. XVII. in sine⸗
4
J
—
—
—
wenn man die Larven der Manykaͤfer (Uhl⸗
wuͤrmer) 1479 vor das geistl. Gericht zu Lau⸗
sanne citirt, ihnen zwar einen Advocgten zu⸗—
laͤßt und bestellt, sie aber, nach fleißigem
Verhoͤr, foͤrmlich in den Bann thut; oder
auch noch 1735 im Elsas, zu Abwendung des
Raupenfraßes um die Erlaubniß, eine so⸗
lenne Procession halten zu duͤrfen, ansucht.)
Einer der sonderbarsten Gedanken, den
einst ein uͤbelunterrichteter Froͤmmling aͤus⸗
serte, der aber schon vorlaͤngst einer audern
guten Sache, nemlich der Einimpfung der
Blattern, gemacht worden, und wozu man
einen Pendant im Journal von und fuͤr
Deutschland 1792, 9ten Jahrgang An ten
Stuͤck, Pa 33. Zeil. 5yfindet, ist der, wenn
die Verminderung so schaͤdlicher Thiere.fuͤr
einen Eingriff in die Rechte Gottes angese⸗
hen werden will, indem man sich doch nicht
scheuet, den Wiesel, den Iltis oder Ratz nach
dem Leben zu stehen, um seine Tauben und
anderes Wieh zu sichern, und hundert Arten
Fallen erfiudet; ja die schaͤdliche Katze er⸗
—— H
ten
Miwel Sreter Schwetzer Chronit S.
— [[ —
*t8) e hist. das Ins. t. 2. Pp. 327.
— —⏑——————
gBthodhaktbdicdaacdeduoPcothdddtgadt MeMAÄα äOXααXOÇÄORÆ u
—— — —
6
ten unsere Vorfahren eben so gedacht wo
bliebe die Sicherheit unserer Heerden fuͤr
Woͤlfen, Baͤren und Luchsen, die wir jetzo ge⸗
nießen. Sie waren kluͤger, thaten mit ge⸗
sammter Hand dazu, diese Feinde auszurot⸗
ten, und wir genießen die Frucht ihres
Fleißes. —
Wenn wir es mit unsern schaͤdlichen
Raupen eben so machten, das wuͤrde wohl
das sicherste Mittel seyn, ihren Verwuͤ⸗
stungen Einhalt zu thun. Wenn unter
obrigkeitlichen Befehlen und der Anlei⸗
tung eines Sachkundigen jaͤhrlich eben so!
auf schaͤdliche Raupen, wie ehedem auf jene
schaͤdlichen Thiere, Jagd gemacht wuͤrde, so
bin ich gewiß, daß in kurzem wenigstens die
Gattungen, deren Weibchen sich nie weit von
ihrem Geburtsort entfernen, eben so selten
vorkommen wuͤrden, als sie jetzt manchmal'
haͤufig sind.
Ich hoffe hier nicht mit Aesops gebaͤhren⸗
dem Berg verglichen zu werden, wenn man
den durch Raupen verursachten Schaden je
berechnet hat, und die geringe Muͤ he, ihn zu
verhuͤten, dagegen in Anschlag bringt. Es
ist ja schon an manchen Orten gewoͤhnlich,
As daß
0
2*
daß gewisse Arbeiten, an schicklichen Tagen
befohlen werden, um die noͤthige Ordnung zu
erhalten; was kann es hindern, es bey Ver⸗
tilgung der Raupen eben so zu machen? So
waͤre man sicher, daß das Noͤthige geschaͤhe;
daß es zu gehoͤriger Zeit vorgenommen wuͤr⸗
de, und daß jeder Hand anlegen muͤßte; nicht
also der Fleißige Gefahr liefe, von seines
nachlaͤssigen Nachbars Feldern wieder uͤber⸗
schwemmt zu werden und seine Muͤhe gros⸗
sentheils fruchtlos zu sehen. Darviele der
hierzu noͤthigen Arbeiten in Jahreszeiten
fallen, wo ohnedem der Landmann wenig zu
thun hat, andere durch Kinder verrichtet wer⸗
den koͤnnen, so hat er auch in de in Fall
keine Entschuldigung vor sich.
Ob man nun gleich schon verschiedene
Anweisungen zu dieser Sache hat, so glaubte
ich doch, da ich sie so wenig benutzt fand, daß
man eine gute Sache nicht zu Loft: sagen
koͤnne, ja unter verschiedenen Wendungen so
oft sagen muͤsse, bis der vorgesetzte Zweck
exreicht wird.
Mein Zweck ist hier blos, dem Oekonom,
der nicht Naturforscher ist, und besonders
dem Landmann „zu nuͤtzen , nicht dem Naur⸗
ołrä⸗
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—Ac———rr————— —
1
forscher Neues zu sagen. Die Kupfer sollen
dazu dienen, jene Persenen die verschiede⸗
nen Gattungen der Raupen, von denen ich
zu reden habe, anschaulich unterscheiden zu
lehren, weil ich aller Beschreibungen ohn⸗
geachtet fand, daß man sie immer nur dutch
Groͤße und Farbe unterschieden hielte, wie
seine Huͤhner und Tauben, und weil es bey
ihrer Vertilgung viel darauf ankoͤmmt, sie
genau unterscheiden zu koͤnnen, welches nicht
selten in sonst guten Schriften vernachlaͤs⸗
siget worden ist,/ und zu nicht gl eichguͤltigen
Irrungen · Anlaß giebt.“ Freylich werden
diese Kupfer den Preiß etwas erhoͤhen, aber
gewiß nicht so sehr, daß er vom Ankauf ab⸗
schroͤcken koͤnnte, wenigstens wird er fuͤr eine
Gemeindecasse zu etlichen Exemplaren gewiß
nicht zu groß seyn, doch auch da wuͤrde erst
obrigkeitlicher Befehl mit der Aufuge noͤthig
seyn, die angeschafften Buͤcher nicht mit an,
dern Documenten in die Gemeindelade zu
verschließen, wie mir der Fall vorkam, son—
dern sie zu freyem Gebrauch jedem verabfol⸗
gen zu lassen.
Um richtige Begriffe unter den Landleu⸗
ten, die mit der ganzen Naturgeschichte der
Insekten fertig zu seyn glauben/ wenn sie sie
466 Morn wennn
7
— —
⸗
aus der Faͤulniß entstehen lassen, in Umlauf
zu bringen, und manchen Aberglauben entge⸗
gen zu arbeiten, auch ihnen begreiflicher zu
machen, wie oft alle gute Wirkung der vor⸗
geschlagenen Mittel auf gehoͤrige Zeit und
Hrt ankommen, und sodann. bey der Be⸗
schreibung der einzelnen Gattungen desto
kuͤrzer seyn zu koͤnnen/ glaubte ich wohl zu
chun, wenn ich eine kurze generelle Naturge⸗
shichte dek Schmetterlinge, so weit sie hier
zweckmaͤßig schiene voraus schickte.Ich
wuͤnsche nichts mehr, als daß Kenner diese
wenigen Bogen ihrem Zweck angemessen
hznden, und ihr Nutzen eben so großseyn⸗
mochte, als meine Bereitwilligkeit, Gutes
zu wuͤrken, bey deren Niederschreibung war.
—2
All⸗
Allgemeine
Naturgeschichte
4
Schmetterlinge.
WNuter der unzaͤhlichen Menge von In⸗
sekten giebt es eine: Art, die man
Schmetterlinge, Falter, zwey—
falter, der Landmann an einigen Orten
Puder-oder Buttervoͤgel, Milch—
diebe, Molkenstaͤuber, Molken—
steller auch Sommervoͤgel nennt.
Von den andern Insektenarten unterschei⸗
den sie sich dadurch, daß sie
a) vier mit den feinsten Schuppen, von
allen moͤglichen und den schoͤnsten Far⸗
ben, wie mit Dachziegeln belegte Fluͤ⸗
gel haben, welche Schuppen sich un⸗
ter dem Vergroͤßerungsglas als wahre
Federn nach allen ihren Theilen zei⸗
gen.
b) Haben sie statt des Mundes einen
Sangruͤssel, der schneckenfoͤrmig un⸗
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1J
*
XRRh
—— —2——2—2—‘Çç p —“⏑—“— c ———„— —
ter der Brust zusammengerollt liegt,
wodurch sie den Blumensaft in sich
ziehen. Dieser Ruͤssel ist, nach Be⸗
duͤrfniß, zuweilen laͤnger, als der
zarne Koͤrper, zuweilen aber sehr
urz.
c) Haben sie einen haarigten Hinterleib.
Tausende verschiedener Gattungen die⸗
ser Thiere sind durch alle Theile der Welt
zerstreut; jeden Monat tretten neue auf
den Schauplatz, nicht einmal die kalte Jah⸗
reszeit und keine Stunde des Tages oder
der Nacht ist ganz leer von diesen Geschoͤ⸗
pfen. Man findet sie von der Groͤße der
Kaͤsemilbe bis zur Groͤße eines Sperlings/
mit den hoͤchsten Farben, dem Glanz der
Metalle und Perlemutters geschmuͤckt.
Siee schwaͤrmen umher, um ihre Nah⸗
rung, den Saft oder Nektar der Bluͤhten,
oder sich einen Gatten zu suchen. Manche
fliegen blos am Tag, und heissen daher
Tagsschmetterlinge, andere in der
Morgen⸗ und Abenddaͤmmerung, die man
Abende⸗ oder Daͤmmerungs⸗
schmetterlinge, auch Schwaͤrmer,
und wieder andere, die blos in den finstern
wucht⸗
ä ι
—
— —
AX
1
Nachtstunden fliegen, werden Lächt⸗
schmetterlinge, Nachtvoͤgel ge—
nennt. Der Bau ihrer Augen, die bey
manchen, zumal groͤßern Arten, im Dun⸗
keln leuchten, verstattet letztern nicht, das
Tageslicht zu vertragen. So tritt der
Abendschmetterling zu eben der Zeit her—
vor, wo sich der Tagschmetterling zur Ruhe
begiebt, und in kurzer Zeit loͤset ihn der
Nachtschmetterling ab.
Ihre Augen, die unbeweglich stehen,
sind in eine Menge Ecken geschliffen, da—
mit sie nach allen Seiten sehen koͤnnen, ja
man will an einigen bemerkt haben, daß sie
oben am Kopf noch einige Augen zum Se⸗
hen in die Hoͤhe und Ferne haben. Noch
haben sie 6 F uͤß e, wovon aber bey vielen
die 2 naͤchst dem Kopf sehr kurz und zum
Gehen unbrauchbar sind, und die man Putz⸗
pfoͤtchen neunt. Jeder Schmetterling hat
noch 2 Fuͤhlhoͤrner, die beym Tag⸗
schmetterling von gleicher Dicke sind, und
an der Spitze in ein Knoͤpfchen ausgehen;
die der Abenvoͤgel sind in der Mitte dicker,
als an beyden Enden, und die der Nacht⸗
schmetterlinge sind entweder buͤrsten⸗ oder fa⸗
denfoͤrmig.
Die
16
— —
Die Begattung ist ihr vorzuͤglichstes Ge⸗
schaͤft, sie dauert zuweilen ganze Tage. Ist
diese vollbracht, so ist gemeiniglich das
Maͤnnchen so erschoͤpft, daß es in wenig
Stunden stirbt; das Weibchen aber legt
seine Eyer, oft 500 an der Zahl, an sol⸗
che Pflanzen, an Wurzeln, ins Holz, ja
sogar ins Wasser, wo jede Gattung sogleich
ihre Nahrung finden kann. Es ist hoͤchst
zu verwundern, wie ein Schmetterlings⸗
weibchen so genau die einzige schickliche
Ptun unterscheidet, wovon ihre Nach⸗
kommenschaft oft allein, nemlich ohne Ab⸗
wechselung mit andern Pflanzenarten, le⸗
ben kann. Dieses Unterscheidungsvermoͤ⸗
gen erstreckt sich sogar auf die Pflanzengat⸗
tung (Species), und so legt zum Exempel
das Weibchen des hoͤhern Schwaͤrmers
( Sph. Pinastri L.) seine Eyer nie an die
Rothtanne, oder Fichte, sondern an die
Foͤhre, die mancher Foͤrster nicht so gut un⸗
terscheidet. Nie wird ein Kohlschmetter⸗
ling seine Eyer an Baumblaͤtter legen,
noch der Weichselfuchs ꝛc. die seinigen an
Kohlgewaͤchse, weil, diese verwechselte Kost
den Raupen ungenießbar und toͤdlich seyn
wuͤrdee, Es ist glso Irrthum des Land⸗
manns, wenn er Baͤume auf Kohlfeldern
es⸗
unιαιια
deswegen fuͤr schaͤdlich haͤlt, weil durch
solche die Raupen angelockt, seinen Kohl—
gewaͤchsen schaͤdlich wuͤrden und sie verwuͤ⸗
steten.
Manche Gattungen legen ihre Eyer ein⸗!
zeln hie und da hin, manche in Menge
dichte zusammen; daher koͤmmt es, daß
auch die daraus entwickelten Raupen ein—⸗
zeln, oder in Gesellschaft zusammen leben.
Umstaͤnde, die nicht uͤbersehen werden muͤs⸗
sen, weil sie uns bey der Vertilgung große
Dienste thun. Diese Eyer, die nach Ver⸗
schiedenheit der Gattung auch verschieden,
und oft von den niedlichsten Formen und
——
schaffenheit der Gattungen, der Jahreszeit
und Witterung, zuweilen nur 14 Tage, ehe
die jungen Raupen daraus hervorkommen;
zuweilen dauert es laͤnger, und viele blei⸗
ben uͤber Winter von der Kaͤlte unbe—
schadet liegen, weil sie von der Mutter
theils mit einem dichten Kuͤtt, theils mit ei⸗
nem Pelz uͤberzogen sind, den sie von den
Haaren ihres Hinterleibes machen. Wel⸗
che Sorgfalt des Schoͤpfers, auch keines
der geringsten seiner Geschoͤpfe zu vernach⸗
laͤssigen! Beyhm Eyerlegen setzt auch das
B Weib⸗
18
Miu
RsM αäÑkkecieehocMctctkieοàäOÄXôX
*
Weibchen seine Kraͤfte zu, stirbt, und wird
ein Raub anderer Thiere.—
Die Raupen selbst sind nun, dem
Ansehen nach, ganz andere Geschoͤpfe, als
jene, von denen sie abstammten, nicht die
Nachkommen des schoͤnen behenden Schmet⸗
terlings, sondern blos die Huͤllen desselben,
in der Gestalt eines traͤgen, unbehuͤlflichen
Wurms, dessen Koͤrper, außer dem Kopf,
aus 12 Ringen oder Abtheilungen besteht,
an welchem 10 bis 16 Fuͤße gefunden
werden!? Sechs haackenfoͤrmige Fuͤße ste⸗
hen an den ersten, zweyten und dritten
Ring, naͤchst dem Kopf, und dienen der
Raupe beym Fressen auch noch zum Wen⸗
den des Futters nach ihrem Beduͤrfniß;
vier Paar Bauchfuͤße finden sich am 6ten,
7ten, Lten und oten Ring, und noch 2, die
Nachschieber heißen, am 12ten. Von die—
ser Regel machen die Spannenmesserrau⸗
pen eine starke Ausnahme, weil ihnen die
Bauchfuͤße ganz, oder meistens fehlen, weß⸗
wegen sie in einen Bogen gekruͤmmt ge—
hen, wie eine Hand, mit der man etwas
mit Spannen ausmißt.
Von Gestalt und Farbe ist jede Gat⸗
tung von der andern mehr oder weniger
ver⸗
——
fαàààσX. Ix XñôX— XäàmM)Bbl
—
9
virschieden; so findet man sie mit ganz glat—
ter, gerieselter oder chagrinartiger Haut,
mit kurzen sammetartigen, auch mit sehr
langen Haaren, mit Dornen, mit Knoͤpfen
und andern Auswuͤchsen besetzt. Es giebt
auch Thiere, die den Raupen sehr aͤhnlich
seyn, ohne das Schmetterlinge daraus
hervor kommen, zum Exempel die Larven
der Blattwespe (Jenthredo L.), sie lassen
sich aber daran erkennen, daß sie mehr als
16 Fuͤße haben.
Alle Raupen sind ganz geschlechtlos,
da giebt es keine Maͤnnchen und Weibchen,
keine Begattung, ob man gleich bey man⸗
chen Gattungen aͤußerlich unterscheiden
kann, ob sie einst einen maͤnnlichen oder
weiblichen Schmetterling ergeben werden.
Sonderbar ist es auch, daß die Rau⸗
pen nicht durch den Mund Athem holen,
sondern durch verschiedene, an beyden Sei⸗
ten ihres Koͤrpers vertheilte Loͤcher, die sich
oft durch eine von der Raupe veschiedene
Farbe auszeichen, wie z. E. bey der Raupe
des kleinen Kohlschmetterlings durch
schwarze gelb eingefaßte Puncte (Tab. 1.
sig. 2.). Sie, haben die Gabe, aus einer
B2 nahe
20
nahe am Kopf liegenden Warze Faͤden zu
spinnen, meist alle, mehr oder weniger.
Diese Faͤden der Maulbeerraupe ist unsere
Seide. Das Gespinnste der uͤbrigen ist
uns noch nicht, ihnen aber desto mehr brauch⸗
bar, weil es dienet, sich vest auf den Blaͤt⸗
tern und Zweigen zu erhalten, sich beym
Ausziehen der Haut und bey der Verwand⸗
lung zur Puppe an den Nachschiebern zu
bevestigen; manchen auch wohl, die keinen
Schritt thun, ohne zu spinnen, den Weg
wieder zu dem Ort ihres gesellschaftlichen
Aufenthalts zeigt, welches um so noͤthiger
ist, weil viele die Raupen, nicht ohne
Grund, fuͤr blind halten, auch sie, beym
Herabfallen von einer Hoͤhe, fuͤr Schaden
zu schuͤtzen, und den Stoff darzureichen, sich
bey der Verwandlung zur Puppe eine Huͤlle
zum Schutz zu bauen.
Gemeiniglich ist die erste Nahrung der
ausgeschlafenen Raupe die Schalen ihrer
Eyer, ehe sie aufangen die Blaͤtter zu be⸗
nagen. In wenig Tagen darauf faͤngt
ihre Lebensgeschichte an, immer wunderba⸗
xer zu werden, denn ihr Koͤrper wird durch
das genossene Futter nicht nach und nach
groͤßer, wie bey andern Thieren, sondern
wenn
— ————
—
— — —
21
roenn er in der Haut nicht mehr Platz hat,
spinnt sich die Raupe an den Hinterfuͤßen
vest, ihre Haut zerspringt zuerst am Kopf,
die Raupe kriegt aus solcher mit einer neuen
Haut hervor, und hat sodann in einer
Stunde merklich am Wachsthum zugenom⸗
men. Dieses Hautausziehen und Wach—⸗
sen geschiehet, nach Verschiedenheit der
Gattungen, zu 4 und mehrerenmalen/ ja
manche nehmen nach diesen eine andere
Farbe an und verlieren aͤußerliche Theile,
oder erhalten neue, die sie vorher nicht
hatten.
Nach der letzten Haͤutung kriechen die⸗
jenigen Raupen, die vorher gesellschaftlich
lebten, gemeiniglich auseinander, leben von
da an einzeln, ihre Gefraͤßigkeit nimmt zu,
bis sie in wenig Tagen den Zeitpuct ihrer
sich nahenden Verwandlung fuͤhlen. Nun
werden sie unruhig, kriechen stets umher,
fressen nichts, leeren aber dagegen ihren
Koͤrper stark aus. Man siehet ihrem Thun
rine Fewisse Aengstlichkeit an, bis sie end—
lich eine bequeme Stelle finden, ihre Ver⸗
wandlung anzugehen. Diese geschiehet
nicht immer in dem Jahr, da die Raupe
aus dem Ey kam, denn manche uͤberwin⸗
B3ttern,
32
sntcdhdo tl -cöblele bb œäMlWMMAWMMlblu
tern als Raupen, und gelangen erst im
nachfolgenden zu diesem Zeitpunkt.
Diese Verwanlung zur Puppe, eine
der unbegreitlichsten Erscheinungen in der
Natur .geschiehet auf sehr verfchiedene
Weise:
1), Die Raupen, welche Tagschmetter—
linge geben, setzen sichh
o) durch ihr Gespinnst mit den hin⸗
tersten 2Fuͤßen an etwas vest,
haͤngen sich so, den Kopf zu un⸗
terst, senkrecht auf, kruͤmmen
sich etwas hagckenfoͤrmig, die
Raupenhaut zerspringt, streift
sich gegen die Hinterfuͤße auf,
und im Huy haͤngt eine Figur
da, die mit der Raupe gar keine,
sonst aber mit einem Wickel⸗
kind die groͤste Aehnlichkeit hat.
(Tab. 1. Bg. 6.) Andere
setzen sich zwar auch so mit den
hintern Fuͤßen vest, spinnen aber
noch uͤberdem einen Faden um
die Mitte ihres Leibes, haͤngen
so waagerecht, und verwandaim
ich
69
—
—— ——
—EXED———æçj2—222
sih fast in eben solche Figur,
wie vorhergehende (Ib. i. g.5.)
Diese nun entstandene Figuren nennt
man Puppen. Sie sind an Farbe und
Gestalt unter sich verschieden, und oft mit
Gold⸗ oder Silberflecken geziert, ja zu—
wesen ganz mit einem Metallglanz uͤber⸗
2) Die Raupen, aus welchen Abend—⸗
oder Nachtschmetterlinge entstehen,
gehen ganz anders zu Werk: Mache
c) verwandeln sich auf bloser Er⸗
de, wo sie sich an bequemen
Stellen eine kleine Vertiefung
machen; andere
d) gehen tief unter die Erde, bauen
* da ein Gewoͤlbe, oder ei⸗
nen, mit dem fein sten Gespinnst
tapezirten Ballen, oder
e) Fe ziehen nur wenige einzelne
Faͤden und verwandeln sich dar⸗
unen.
N
Sie bauen sich ein Geh ͤuse von
Erde und abgenagten Holz⸗ und
Pflanzentheilen, und
8)
24
— —
) viele machen ein dichteres oder
duͤnneres Gespinnst von Fa⸗
den, wie die Seidenraupe, ey—
rund sack foͤr mig und inꝰ? an⸗
dern Gestalten, welches zwi⸗
schen etlichen zusammengezoge⸗
—VD —
bequemen Stellen angelegt wird.
i) Voh apehe dauen sphdihter
Puppenhuͤlle ein pergamentar⸗
tiges Gehaͤuse und
)
endlich gehen manche, wie z. E.
unsere Kleidermotten/ in der
naͤmlichen sack⸗ oder roͤhren⸗
foͤrmigen Huͤlle, in der sie leb⸗
ten, zum Puppenstand uͤber.
Dergleichen Huͤlen heißen uͤberhaupt das
get pinust, der Cocon, das Gehaͤu—
se. Die darinnen liegende Puppe auch
noch die Dattel.
Die Puppen der Nachtschmetterlinge
sind von jenen der Tagfalter sehr verschie⸗
den gebaut. Sie sind da, wo Kopf und
Brust des kuͤnftigen Schmetterlings liegt,
am dicksten, und oben zugerundet, und so
gegen
25
gegen hinten bis zu einer stumpfen Spitze
verduͤnnt. Ihre Farbe ist meist braun.
Wuͤrdigt man eine Puppenhuͤlle einer naͤ⸗
hern Untersuchung, so muß man uͤber die
daran verwendete Kunst, uͤber die Vor—
sicht, durch angelegte Luftloͤcherchen, der
Puppe den Zurtritt der Luft nicht zu beneh⸗
men, und uͤber die kuͤnstlichen Vorkehrun⸗
gen, dem kuͤnftigen Schmetterling das
Auskriechen moͤglich, oder leicht zu ma—
chen, erstaunen. Blos die Furcht allzu—⸗
weitlaͤuftig zu werden, haͤlt mich ab, mehr
davon zu sagen.
Die Puppe selbst laͤßt dem Beobachter,
einige Stunden nach der Verwandlung
geoͤfnet, blos einen eckelhaften Schleim,
ohne alle organisirte Thele, ohne irgend
etwas Vestes sehen; und doch aͤußert eine
solche Puppe nicht nur eine Empfindung,
sondern sie schlaͤgt oft so stark hin und her,
daß fie sich selbst beschaͤdigt. Wie unbe—
greiflich!.
Die Puppenruhe, oder die Zeit,
die der Schmetterling zu seiner Ausbildung
braucht, ist sehr verschieden. Bey beque—
mer Witterung brauchen manche Gattun—
B5 gen
— —
⸗
—R
—
gen nur 9 bis 14 Tage, manche mehrere
Monathe, ja man hat Beyspiele, daß erst
nach 2 Jahren der Schmetterling auskam.
Faͤllt die Berwandlung zur Puppe zu spaͤt
im Herbst, so entwickelt sich der Schmet⸗
terling erst im kuͤnftigem Fruͤhjahr. Wir
haben also von einer Art jaͤhrlich 2 Erzeu⸗
gungen, wo eine andere Jahre noͤthig hat,
einmal zu erscheinen. Da die Puppe durch⸗
aus keine Speiße genießt, so ist es ja wohl
wunderbar genug daß sie sich auch bey
der strengsten Kaͤsts dennoch erhaͤlt, und
noch uͤberdem den kuͤnftigen Schmetterling
alles zu seiner Ausbildung darreicht.
So bald der Schmetterling aus seiner
Huͤlle hervorgebrochen ist, sucht er zu einer
Stelle in die Hoͤhe zu kriechen, wo er sich,
das Unterste zu oberst, so aufhaͤngen kann,
daß die noch unentwickelten, zusammenge⸗
falteten Fluͤgel frey herunter haͤngen. Da
sizt er, zittert zuweilen fieberhaft, bewegt
manchmal die Fluͤgel, bis sie ausgedehnt⸗
gehoͤrig entfaltet und erstarkt seyn: Dann
laͤßt er einige Tropfen eines roͤthlichen,
braunen oder weißlichen Reinigungssaftes
fallen, hat nun in wenig Minuten sein
ganzes Wachsthum erreicht, und wagt sich
I ins
— EIDOTtZz 2 2
—BEæ————2—!c222— —7—«—
27
ins Freye, um seine Nahrung oder einen
Gatten zu suchen. Einige sind so geil,
daß sie sich schon eher begatten, als sie noch
den Reinigungsaft von sich gelassen haben.
In dem Fall ist aber aud ihre Lebenszeit
sehr kurz, die man doch sonst auf 4 Wo⸗
chen angiebt, wenn sie weniger geschwind
einen Gatten finden, Durch die Begat⸗
tung und das Legen der Eyer ist auch ihre
ganze Bestimmung erreicht, und dafuͤr ge⸗
sorgt, daß keine Gattung in dem steten
Zirkellauf der Natuͤr untergehe.
Es ist noch merkwuͤrdig, daß fast
dutchaus das Schmetterlin goweibchen geoß
ser und staͤrker isf als das Maͤnnchen;
degegen ist das Maͤnnchen oft mit schonern
Farhen geschmuͤckt, und weit behender
schießt es in schwaͤrmendem Flug da um—
her, wo sich das traͤge Weibchen kaum
von der Stelle bewegt, wohl seine Fluͤgel
gar nicht braucht, oder nur brauchen kaum,
weil es der mit inehreren Hunderten Erer
beschwehrte teib hindert, oder weil die Fluͤe
gel ganz fehlen, wie bey mehreren, be
sonders Spaͤnnnemeßerweibcheͤ
VUebrigens ist der Schmetterling, vom
Ey an, durch alle seine verschiebdenen Staͤn
de,
28
—
— — —
de, mit einer. Menge Feinden umgeben,
denen der Schoͤpfer auftrug, ihre allzu—
große Vermehrung zu verhindern. Die
Schlupfwespen richten jaͤhrlich viele Tau—⸗
sende zu Grund, indem sie ihre Eyer in
die Raupen, Puppen, ja selbst in Eyer
der Schmetterlinge legen, wo sie von der
daraus kommenden Brut aufgerieben wer⸗
den. Der Raupenjaͤger , (corabus syco⸗
phanta) ein Kaͤfer, mordet eine Menge,
und viele werden von Voͤgeln, besonders
bon unsern Singevoͤgeln verzehrt, die ihre
Jungen damit fuͤttern. Noch mehrere
eden in den verborgensten Winteln ein
—ã—
sogar die Schweine sind begierig, die in
der Erde verborgen liegenden Puppen her⸗
vor zu wuͤhlen, und als Leckerbissen zu ver⸗
zehten. Von uns ganz unbemerkte Klei⸗
nigkeiten, eine etwas unbequeme Witte⸗
rung und dergleichen, ist Urfache genug,
baß im folgenden Jahr kaum eine einzelne
Raupe der naͤmlichen Gattung anzutreffen
ist die im vorhergehenden jede Pflanze
uͤberdeckte.
⸗
—
2*
—— 7 *
B b⸗
A — —
—REEXR——
23
Beschreibung
der schaͤdlichen Raupen, der Schmet—
terlinge, wovon sie entstehen, nebst
den Mitteln, ihren Schaden ab⸗
juwenden.
As Tagschmetterlinge,
i) Die von dem großen Kohlweiß⸗
ling (Pap. Brassicae L.) entste⸗
hende gruͤnlichgraue gesellschaft⸗
liche Kohlraupe
Der Schmetterling ist von weißer
Farbe, hat zugerundete Fluͤgel, mit ganz
glatten Rand, die Vorderfluͤgel haben
schwarze Spitzen, und das Weibchen, auf
der Oberseite noch 2 schwarze rundliche Fle⸗
cen, die das Maͤnnchen nicht hat. Auf
der Unterseite sind die Hintersluͤgel blaß
gelb. Seine Groͤße ist, von einer Fluͤ—
gelspitze bis zur andern, gewoͤhnlich 23
Zoll da der folgende kleinere Kohlweiß⸗
ling, der ihm sonst ganz aͤhnlich ist, immer—
ei
80
Wetercranm verccrac
— 2— —⏑ —“] ——⏑“,— ——10
kleiner ausfaͤlt, und nur etwan 2 Zoll an
Groͤße erreicht.
Man siehet sie schon, bey bequemer Wit⸗
terung, im Aprik, aus uͤberwindetten
Puppen einzein / und die Nachkommen von
diesen, zum aten male im Juli und August
in ganzen Schwaͤrmen fliegen, und um un⸗
sere Kohlfelder hergankeln. Schon dieser
Utnstand macht es moͤglich, den kuͤnftigen
Verwuͤstungen seiner Raupen vorzubaͤugen,
wenn man
a)
Den Kindern auftraͤgt- die—
se Schmetterlinge, mit sklei⸗
nen Netzen, im Form einer
Zange, wegzufangen, und
zu toͤdt en.
Man darf darauf rechnen, daß man sich
mit dem Fang eines jeden Weibchens we⸗
nigstens von J0 Raupen befreyet hat. Mir
ist ein Ort bekannt, Wo man den Kindern
fuͤr jedes Hundert dieser Schmetterlinge
eine Kleinigkeit gus der gemeinen Cosse
giebt, die in Summa wenige Thaler be⸗
craͤgt, aber einen vielfaͤltig groͤßern Nuz⸗
zen stistet. Moͤchte man doch, statt. *
Uhere
31
uͤberkluger Mine solche Anstalten zu verla⸗
chen, geneigt seyn, sie an mehreren Orten
nachzuahmen! Sehr kann man sich diefe⸗
Arbeit erleichtern, wenn man um seine Ge⸗
muͤßefelder einen schmalen Streifen eines
Gewaͤchses saͤet, dessen Bluͤte die Schmet-
terlinge anlockt. Im Gothaischen gemein⸗
nuͤtzigen Wochenblatt. Sept. 1780 wird
dazu der gefuͤllte Rittersporn augeruͤhnt
Ich schluͤge also
b) vor, dieses Gewaͤchs, in ei⸗
nen nur etliche Finger brei—
ten Streifen, nicht zu fruͤhe,
sondern etwan zu Ende des
May, um seine Kohfelder zu
laͤen, weil sich an dessen Staͤn—
gel die Schmeterlinge ge rne
setzen, und so um so leichter,
bequemer und haͤufiger zu
fangen seyn.
Saͤet man diesen Rittersporn um die ange⸗
gebene Zeit, so steht er im Juli und Au—
gust in voller Bluͤte, giebt reichlichen Saa—
men zur kuͤnftigen Aussaat, und diener noᷣ
beyher zu einer Zierde.
Das
32
Das Schmetterlingsweibchen legt seine
glaͤnzend goldgelhen Eyer, die von Fi⸗
gur kegelfoͤrmig Ind, dicht zusammen, an
die untere Seite der Blaͤtter. So oft
man nun diese Schmetterlinge im Monat
Juli, August, und oft noch Septembers
Anfang stark um die Gemuͤßpflanzungen
fliegen siehet
ch durchgeht man die in Rei⸗
hen gepflanzte Kohlg ewaͤch⸗
fe, mit einem Streichholz
oder Spatel versehen, hebt
die Blaͤtter behutsam in die
Hoͤhe, und wo man angesezte
Syer, einzeln oder in Klum—
pen findet, zerdruͤckt man sie,
durch einen Strich des Spa⸗
dels“ Dieses muß aber zu
jener Zeit wenigstens jede
Woche einmal, besser zwey—⸗
mal geschehen, so lange man
Jer Sohmeterling fliegen sie⸗
et.
Auch zu dieser Arbeit kann man Kin⸗
der anweisen, weil sie weder muͤhsam ist,
noch Kunxt ersordert.
Die
— —— —
A
— —
—
3
Die Raͤupchen kommen in 140 Ta—
gen nach dem Legen aus den Eyern her⸗
vor, sind anfaͤnglich gelb, mit einigen
schwarzen Punkten, üumnd haben schwarze
sehr große Koͤpfe. Ihre erste Nahrung
ist die Schale ihrer Eyer, bald darauf aber
zeigen sie eine fso große Gefraͤßigkeit, daß
sie in 24 Stunden doppelt so viel an Blaͤt⸗
dern verzehren, als das Gewicht ihres
Koͤrpers betraͤgt. Sie erreichen ehngefaͤhr
in z3Wochen eine Groͤße von 15. Zoll, ha⸗
ben nun einen schwarzen gelbgruͤn getuͤpfel⸗
ten Kopf und gelbgruͤnen Leib, mit einer
Menge unregelmaͤßiger schwarzer Punkte.
Ueber dem Ruͤcken und an den Seiten sin⸗
det sich eine Linie, die von hellerer gelber
Farbe ist, als die uͤtrige Grundfarbe. Sie
sind mit sehr feinen Haaren besezt, und im
Kriechen gar nicht geschwind. (Siehe auf
der ersten Tafel die 1. Figur).
Diese Art Raupen lebtgesellig, und
man findet sie gemeiniglich in ganzen Bru⸗
ten beysammen. ¶Diese Lebensart macht es
pre moͤglich, ihnen starken Abbruch zů
n.
) Wenn man bis im Septeme⸗
ber seineKohlfelder durch—
C g eh t,
34
— — —
—————— ——— — —
geht, wie oben erst gesagt
worden, so finden sich zugleich
die jungen Raupen, und wer—
den entweder in Toͤpfe abge—
lesen, oder mit dem Streich;
holz zerguetscht. Sammelt
man sie, um das eckelhafte
Zerquetschen zu vermeiden,
in Toͤpfe, so muͤssen sie sehr
güt bedeckt, und Wasser dar—
uͤber gegossen werden, damit
sie ersaufen.
Es wird hier nicht uͤberfluͤßig seyn, zu
erinnern, daß die Furcht, sich durch das
Angreifen der Raupen zu verunreinigen/
oder gar zu vergiften, wie viele glauben,
Janz ohne Grund ist: Im Gegentheil kann
man auͤe Raupen, die wir in hiesiger Ge⸗
gend haben, mit bloßen Haͤnden getrost
angreifen, ohne den geringsten Schaden
befuͤrchten zu duͤrfen.
Diese Verwuͤster unserer Gemuͤßlaͤn⸗
der gehen ihre Verwandlung von der aten
Brut/, die uͤns hauptsaͤchlich schaͤdlich wird,
gemeiniglich im spaͤten Herbst an, wo sie
sich mit den Hinterfuͤßen an nahegelegene
Waͤnde, Zaͤune und Planken festsetzen, ei⸗
nen
3
Am
MoltdctMäαÑÔασαOαM
35
nen Faden um die Mitte ihres Leibes zie⸗
hen, und sich so, in waagerechter Stel⸗
kung in eine Puppe verwandeln, die von
Farbe etwas heller ist, als die Raupe war,
und von Gestalt einem Wickelkind am mei⸗
sten aͤhnlich siehet. (Tab. 1. fig. 2.) Die
meisten dieser Puppen uͤberwintern als sol⸗
che, viele werden aber auch von den
Schlupfwespen (1chneumon L.) zu Grund
gerichtet. Auch in diesem Zustand und als
Puppe findet der fleißige ODekonom Gele⸗
genheit, die allzustarke Vermehrung zu
verhindern, wenn er
J
e) Die Waͤnde und Mauern der
Gebaͤude in undum die Gaͤrten
und Kohlfel der,die Umzaͤunun—
genundPlanken,besonderswo
et w as hervorragt, woran sich
die Raupen ansetzen koͤnnen,
im spaͤten Herbst ein oder et—
lichemal durchsucht, mit ei—
nem Streichholz, oder stum—
pfen Besen, die gefundenen
Puppen zerdruͤckt und ver wuͤ—
stet, so nach dem Auskommen
des Schmetterlings auf kuͤnf—
tiges Jahr vorb'eugt.
C
2
Man
— —
—
Man wird finden, daß diese vorgeschla⸗
genen Mittel, wenn man sie gehoͤrig an—
wendet, gewiß manches Kohlfeld retten,
und wenige Kreutzer Taglohn, wenn man
es auch anwenden muͤste, mehr als reich—
lich ersetzen wuͤrde.
Der Schmetterling braucht bey war⸗
mer Witterung nur 14 Tage, bis zu sei—
ner Entwickelung, aus der Puppe; was
aber spaͤter im Herbst erst seineẽ Verwand⸗
lung angieng, bleibt, wie gesagt, als
Puppe den Winter uͤber haͤngen, und giebt
erst im April des naͤchsten Jahres den
Schmetterling.
Alle Kohlgewauͤchse, als weißes Kraut
oder Kopfkohl Wirsing, Kohlrabi, blauer
und gruͤner Kohl ec. auch Rettige, Meer⸗
rettig Krese und Lopfoen sind der Ge—
fraͤßigkeit dieser Raupen ausgesezt; aber
kein Baumblatt ruͤhren sie an, eher ver—
hungern sie, als daß sie ein solches zur
Speiße anaaͤhmen.
F
74
w
R
*
*
— *
— —
37
gruͤne, einsam lebende Raupe,
mit einer gelben Ruͤckenlinie.
Dieser Schmetterling ist dem vor—
hergehenden so durchaus aͤhnlich, daß er
sich durch nichts, als die geringere Groͤße,
die das Maas von 2 Zollen nicht uͤber⸗
schreidet, von jenem unterscheidet. Er
fliegt zu gleicher Zeit und an gleichen Or⸗
ten, folglichh
a) ist er auch eben so, durch das
Linwegfaͤngen der Schmer—
terlinge, zu vermindern.
Da er seine Eyer nurx einzeln an die
Blaͤtter legt, so muͤssen
b) beym Durchsuchen der Kohl—⸗
gewaͤchse, auch die einzeln ge—
fundenen Eyer nicht außer
Acht gelassen, sondern wie
die in Kluͤmpchen liegenden,
zerdruͤckt werden.
Die Raupe ist von der vorigen an Far⸗
be, Groͤße und Lebensart sehr verschieden,
(Siehe Iste Tafel 3. Figur) Sie ist matt⸗
C3 gruͤn,
38
—E
—XXe —eo ——°'lre2
gruͤn, gegen die Seiten etwas lichter, und
mit kurzen sehr feinen Haaren besezt, zwi⸗—
schen welchen eine Menge kleiner s chwarzer
Knoͤpfchen stehen. Ueber dem Ruͤcken laͤuft
eine gelbe Linie. Die Luftloͤcher an bey—
den Seiten sind schwarz und gelb eingefaßt.
Sie werden selten uͤber 1 Zoll lang, leben
nicht gesellschaftlich, zund selten trift man
einige beysammen an. Wegen dieses lez
tern Umstaͤndes istes
c) unumgaͤnglich nothwendig,
bey Vertilgung jener gesell
schaftlich slebenden Raupen,
auch diese einzelnen, wo sie
sich vorfinden, zu toͤden.
Sie verwandeln sich eben so und zu
naͤmlicher Zeit, wie jene erst beschriebenen
Raupen in Puppen, die blos kleiner sind,
meist gelbgruͤn, auch ganz gelb, braun,
oder ganz gruͤn aussehen. Sie werden
da siestch mit Jjeuen an glei—
chen Orten sinden, auch eben
so mit vertikgt.
Es
A
ü————
——
39
Es ist sehr gut, daß sie nicht so sehr
schaͤdlich sind, als die Raupe des groͤßern
Kohlweißlings, ob gleich ihr Schade noch
immer betraͤchtlich bleibt, da ihnen zumal,
weil sie einzeln leben, schwerer beyzukom⸗
men ist, und weil sie sich tiefer einfressen.
Uebrigens nimmt sie zu ihrer Nahrung
gleiche Pflanzen, naͤmlich alle Kohlge—
waͤchse, Rettig, Meerrettig, Kresse und
Levkojen, wie die erstere. Ich halte es
fuͤr Pflicht,eines Mittels, welches sich
ein englischer Landwirth bediente, seine
Kohlgewaͤchse poͤn den Raupen zu befreyen,
hiet zu erwaͤhnen, und zur naͤhern Pruͤ—⸗
fung zu empfehlen, weil es eines der kuͤr⸗
zesten, am wenigsten muͤhsamen, und da—
her brauchbarsten waͤre. Es ist dieses:
Er trieb seine Enten durch
Eeee und versi—
chert, sie dadurch in 2 Stun—
den von allen Raupen gerei—
niget zu haben.
Es ist bekannt, daß auch die welschen
Huͤhner (Pipen, der Piphuͤner) dazu zu
brauͤchen sind, die Raupen von Gemuͤß—
laͤndern zu lesen; allein sie zerhacken und
C4 — zer⸗
40
v
Aa
zerbeißen auch: die Pflanzen sehr, wenig⸗
stens ehe sie die Raupen sinden dernen, und
thun also von der einen Seite oft eben so
großen Schaden, als sie auf der andern
nuͤtzen. Sollte sich sinden, daß die Enten
brauchbarer zu dem Geschaͤft waͤren, so
waͤre die angezeigte Entdeckung recht sehr
viel werth.
3) Die von dem Baumweißling,
oder braunen Weißling (Pap.
Crataegi Li) entstehende oran⸗
gegelbe Raupe, mit schwarzen
Ruͤcken- und Seitenstreifen.
Die Raupe dieses Schmetterlings ist
eine der allerschaͤdlichsten, und verheeret in
manchen Jahren die Obstbaͤume ganzer Laͤn⸗
der. Der Schmetterling ist weiß,
ins gruͤne oder gelbe gemischt, zuweilen
auch ganz weiß. Seine nur duͤnne mit
Schuppenstaub belegte Fluͤgel sind mit vor⸗
zuͤglich starken schwaͤrzlichen Nerven durch⸗
zogen, und manche haben noch in der Mitte
der Vorderfluͤgel, gegen den aͤußern Rand,
einen schwaͤrzlichen, oft kaum merklichen
Flecken. Er fliegt im Monat Julius, ge
t
— MAE
Am
—A m ———. —
*
41
hat die Gewohnheit, sich oft schaarenweis
an die feuchten Raͤnder der Pfuͤtzen nieder—
zulassen. In diesem Monat Julius fin⸗
det man die gelben Eyer dieses Schmet⸗
terlings, oft 200 an der Zahl, an die
ohere Seite der Blaͤtter unserer Frucht⸗
baͤume, in dichten Kluͤmpchen gelegt.
a) Man muß dergleichen Blaͤt—
ter, wo sie vorkommen, sorg—⸗
faͤltig abbrechen, und die
Eyer zertreten. Es vertil—
get da ein einziger Fußtritt
ein ganzes Nest kuͤnftiger
Raupen, und rettet oft ei—
nen Baum. Sucht man die—
se Eyer vorsetzlich auf, so
muͤssen auch die Hecken, be—
sonders der Weißdorn (cera—
taegus oxiacantha L.) nicht uͤber—
gangen werden, von dem sich
die Raupe sehr gerne naͤhrt.
Im August sind die jungen Raͤupchen
ausgekrochen. Sie ˖spinnen sich sogleich
ein gesellschaftliches Nest, um sich fuͤr Naͤf
se, Frost und anderm Uebel und Feinden
zu schuͤtzen. In diesen Nestern uͤberwin⸗
C5 tern
—
agttcchtabbectdlabAdid-doehdlz-ledetüobti—
α-
tern sie, sind also im Fruͤhjahr schon in
betraͤchtlicher Groͤße da, und benagen die
Knospen der Baͤunie, ehe ihnen noch die
jungen ausgeschlagenen Blaͤtter sattsame
Nahrung darreichen. Der Schade ist also
oft schon geschehen, ehe wir es vermuthen.
In den ersten Tagen des Fruͤhlings ma—
chen sie gemeinschaftlich ihr Nest groͤßer, und
liegen da des Nachts, bis die Morgenkuͤhle
vorbey ist, oder sich der Thau aufgezogen
hat, auch an regnigten Tagen, ruhig bey—
sammen. Des Tags ziehen sie aus, ver—
theilen sich uͤber den ganzen Baum oder
Strauch, und jede waͤhlt sich ein besonders
Blatt zu ihrer Nahrung. So leben sie
bis zu Ende des May und Anfang des
Junii, wo sie sodann ihre ganze Groͤße
erreicht haben, nicht. mehr in Gesellschaft
leben, sondern zerstreut ihre Nahrung
suchen.
b) Man⸗kann also bey dieser
bekannten Lebensart in ei—
ner Stunde tausende toͤden,
wenn man in den Wintermo—
naten, wo Baͤume und He—
cken vom Laubeentbloͤset sind,
die Nester aufsucht. Es 3
en
⏑ ⏑⏑⏑——
—BXX AX——
43
sen sich da ihre Gespinnste
sehr leicht erkennen und mit
der Raupenscheere abneh—
men. Diese Nester werden
gesammelt und verbrennt.
Haͤtte man einige uͤberse—
hen, die man erst im Fruͤh—
jahr gewahr wuͤrde, so muß
das Abnehmen derselben an
Regentagen, oder sehr fruͤh
morgens, wo der Than noch
liegt, o der auch spaͤt abends
geschehen, sonst erhaͤlt man
die leeren Nester, und die
Raupen bleiben auf den
Baͤumen, wohin sie sich zer⸗
streut hatten. Dieses letzte
Abnehmen der Nester wuͤrde
aufs laͤngste noch zu Ende
Aprils von einigem Nutzen
seyn, weil sie spaͤter selten
noch gesellschaflich in ihren
Gespinusten leben.
Die Raupe selbst (siehe die 1te Tafel und
Ate Figur) ist in ihrer Jugend schwarz,
und an beyden Seiten, unter den Luftloͤ⸗
chern, finden sich eine Reihe langer, weis⸗
ser,
44
XAXcXXEARXR
—PRRERöRRRREEä———«
ser, untersichgekruͤmmter Haare; nachher
laͤuft uͤber den Ruͤcken ein Strich derglei⸗
chen kuͤrzere und mit schwarzen vermischte.
Zwey Streisen roͤthlichgelber Haare ge⸗
hen?an den Seiten herab. Sie sind un—⸗
gemein gefraͤßig und leben vom Weiß⸗
dorn, Schlehen, der Vogelkirsche, Ae—⸗
pfeln, Birnen, Zwetschgen und Eichen,
nie aber an Kohlgewaͤchsen. Im Julii,
oder wenn die Witterung bequem ist, noch
eher, verwandeln sich diese Raupen eben
so, wie die vorhergehenden, mit um den
Leib gesponnenen Faden, in eine * uppe,
die bald weiß, bald citronengelb, im⸗
mer aber mit schwarzen Punkten und
Strichen geziert ist. Man findet sie,
wie die Puppen der Kohlweißlinge, an
gleichen Orten, aber auch oft an Baum—
staͤmmen bevestigt. Wenn maͤn also
c) an besagten Orten solche
Puppen findet, oder besser
durch den Jul aufsücht, und
mit einem Druck des Streich—
holzes vernichtet, so hat
man ein Uebel schon in der
Entstehung vermindert.
Diese
—— BAMWA
45
DiesePuppen brauchen 3. Wochen, ehe
der Schmeiterling aus soschen hervorkoͤmmt,
manche muͤssen auch uͤberwindern, weil man
den Schmetterling zuweilen in den ersten
Tagen des Fruͤhlings antrift. Die Schlupf⸗
wespen sind sehr gefaͤhrliche Feinde dieser
Puspen, und verhuͤten die uͤbermaͤßige
Vermehrung eines uns schaͤdlich werden—
den Insekts.
Es ist wol noch der Bemerkung werth,
daß man den rothen Reinigungssaft die⸗
ses Schmetterlings, der sich da, wo viele
zu gleicher Zeit aus der Puppe hervor—⸗
kommen, leicht in einer Menge Tropfen
finden laͤßt, fuͤr jenen Blutregen haͤlt, der
unsere Vorfahren zuweilen, als ein Vor⸗
bote vieles Ungluͤcks, erschroͤckkte. Dio⸗
ses ist wenigstens eben so wahrscheinlich,
als es gewiß ist, daß der gefuͤrchtete
Schwefelregen nichts anders ist, als der
Befruchtungsstaub des Nadelholzes, wel⸗
cher vom Winde in die Hoͤhe gehoben
und vom Regen niedergeschlagen worden
— r*
H. Der große Fuchs . Weichsen—
fuchs. Die große Blaukante
Groͤßẽ
46
rcce
eeeeckutdeikb,Abacbletatkeebn
2
Große Aurelia. Schildkrotvo—
gel. Wap, Polychloros L) wel⸗
cher us einer schwaͤrzichen mit
gelben Dornen besetzten Raupe
entsteht.
Der Schmetterling hat gelbbraune,
eckigt ausgeschnittene Fluͤgel, deren vordere
auf der obern Seite, am aͤußern Rand,
2 groͤßere schwarze Flecken, neben denen
der Grund heller ist, und in der Mitte
z schwarze rundliche, einem herzfoͤrmigen
und 2 laͤnglichgezogene Puͤnkte hat, wel⸗
che letztere naͤher gegen den Koͤrper ste—
se Die Hinterfluͤgel haben nur 2
chwarze Flecken und einen blau und
schwarzen ausgekappten Rand. Die Un⸗
terseite ist durchaus schwarz und braun
marmorirt.
Er erscheinet schon in den ersten Ta⸗
gen des Fruͤhlings, zuweilen schon im Fe—
bruar, wenn die Witterung nur etwas
ertraͤglich ist, und so fort meist durchs
ganze Jahr. Gegen Abend findet man
ihn an bedeckten Stellen der Haͤuser und
Zaͤune einzeln und gepaart, wo er, weil
er meist etwas erstarrt ist,
1)
A —5—
—PPXXXX————⏑——————
47
a) leicht gefangen und erdruͤckt
werden kann.
Die Raupe dieses Schmetterlings
naͤhrt sich von sehr vielerley Gewaͤchsen,
und zwar von allen Sorten der Weichsel⸗
baͤume, von Aepfel⸗Birn- Weiden⸗ Ul⸗
men⸗, auch den nordamerikanischen Ta⸗
camahakabaͤumen. Sie ist zwar lange
nicht so schaͤdlich, als die bereits beschrie—
benen, und ihre Verwuͤstungen sind sel⸗
tener; dagegen aber ist sie sehr gefraͤßig,
und wenn sie in manchen Jahren haͤufig
erscheint, so ist der Schade, den sie thut,
besonders an Weichseln, sehr betraͤchtlich.
Das Weibchen legt seine zahlreichen
Eyer im April, auch, nach Beschaffen⸗
heit der Witterung, noch spaͤter, um die
kleinen Zweige, und uͤberzieht sie mit ei—
nem Firniß, der sie fuͤr Frost und feind—
lichen Thieren schuͤtzt und sichert. Diese
Eyer sind schwer zu entdecken; sie aufzu—
suchen, wuͤrde meist fruchtlose Muͤhe seyn,
nur zuweilen bringt sie uns das ohnge⸗
faͤhr vor die Augen: Dann
Xä
6)
48
— *
——
—
b) nimmt sie jeder gute Oeko—
nom mit dem Zweig ab, und
wirft sie ins Feuer.
In 14 Tagen werden durch einen
sehr geringen Grad der Fruͤhlingswaͤrme
die Raͤupchhen schon aus den Eyern ent⸗
wickelt, wo sich denn die ganze Brut ge⸗
sellschaftlich ein sehr feines Gespinnst
macht, in welchem sie bey einfallender
Kaͤlte zwar erstarren, an ihrer Gesund⸗
heit aber deswegen nicht Schaden leiden.
c) Hier, wenn die Baͤume noch
meist kahl oder ohne Blaͤtter
seyn, lassen sich die Gespinn⸗
ste leicht entdecken, und man
kann ihnen großen Abbruch
thun, wenn man diese Ne—⸗
sterchen aAufsucht, abnimmt
und verbrennt, oder zertritt.
Einige Gattungen der Meisen sind be—
sonders geschaͤftig, sie zu ihrer Nahrung
aufzusuchen, und uns von Tausenden die⸗
ser schlimmen Fresser zu befreyen, ehe sie
noch betraͤchtlichen Schaden anrichten koͤn⸗
nen. Da sich diese Raupenart mit den
Knos⸗
Piui Wi
4
Knospen der Baͤume behelfen muß, ehe
noch das Laub hervorbricht- so ist oft der
Schade schon da geschehen,ehe wir ein
Blatt sehen, und istt betraͤchtlich, ehe wir
noch so schlimme Gaͤste vermutheten. Sie
leben gesellschaftlich, bis sie ihre Haut
zum letztenmal ausgezogen haben, alsdann
zerstreuen sie sich.
Die Raupe wird meist 15 Zoll lang—
ist von Farbe schwaͤrzlich, der Kopf und
erste Ring ganz schwarz, und an jeder
Seite findet sich ein gelher Streifen, so
wie gelbe, den Dorten aͤhnliche Spitzen,
uͤber den ganzen Leib vertheilt sind. Sie
erscheinet in manchen Jahren eft nur in
einem kleinen Bezirk außerst haͤufig, wo
man in der Naͤhe kaum eine einzige ent—
decken kann, oder auch im folgenden Jahr
min Muͤhe Leinige finden zu konnen. Ehe
sie noch ihre letzte Haͤutung uͤberstanden
linde sich zorstreuee haben
m) iu Eunde der Dnats Man—
oder noch in den ersten Ta⸗
* 6 242 ——— UVV—
gen des Junii, haͤngen sie
eure
den schwaͤnken Aesten herab—
D— —X
50
—A—S—— ———hrsr——⏑ 4⏑
wo sie leicht zusinden, mit
—
und mit einem Fußtritt zu
vernichten sind.
Sie verwandeln sich gemeiniglich im Mo⸗
nat Junii in eine senkrecht herabhaͤngende
holzbraune Puppe, (Tab. 1. Fig. 6) die
mit verschiedenen erhoͤheten Metallflecken
geziert ist. In 14 Tagen bricht aus sol⸗
her der oben beschriebe ne Schmetterling
hervor, der von einer Fluͤgelspitze bis zur
andern 2 Zolle, oft noch einige Linien
—
scheidet ihn zugleich von einen andern,
der oft damit verwechselt wird, und den
Schaden, den die Raupe des beschriebe
— ——
muß, so unschuldig er auch ist: ee st
der kleine Fuchs, (Pap. Urticae L.)
dessen Raupe von Nesseln lebt, und der
merklich kleiner und hoͤher von Farbe ist,
die ins Zinnoberrothe faͤllt, auch am aͤuf⸗
sern Fluͤgelrand einen weißen halbenmond⸗
foͤrmigen Flecken hat.
Dieses waͤren die uns schaͤdlichen Rau—⸗
pen der Tagschmetterlinge. Es hat sich
—
i — *7*
— 282
51
zwar noch eine oder die andere gezeigt, daß
auch sie uns schaͤdlich werden koͤnne, wenn
sie sich zuweilen, unter besonders guͤnstigen
Umstaͤnden außerordentlich vermehrt; al⸗
lein so außerordentliche Faͤlle, die sich in
einem Jahrhundert kaum einmal ereignen,
berechtigen uns nicht, auch diese zu den
uns schaͤdlichen zu zaͤhlsen. So hat sich
die Raupe des sogenannten Dist el finks
(kap. Cardui L.) wie man bemerkt hat, im
Jahr 175 5 an verschiedenen Orten so stark
vermehrt, daß sie alle Disteln, Kletten, ja
so gar Artischocken, abfraßen; außerdem
aher, daß wir den Schaden an solchen Ge—
waͤchsen wenig fuͤhlen, waren sie schon im
folgenden Jahr wieder Seltenheit, und sind
es nach einem beynahe halben Jahrhundert
noch.
B. Abendschmetterlinge.
Schwaͤrmer.
Gphinges L.)
Unter dieser zweyten Hauptgattung der
Schmetterlinge, die meist nut in der Mor⸗
F D 323— gen⸗
52
5
—— —
gen⸗ und Abenddaͤmmerung fliegen, weiß
man keinen einzigen, der fuͤr uns schaͤhlich
geworden waͤre. Theils findet manf sie
uͤberhaupt nicht so haͤusig; theils sind sie
an solche Gewaͤchse zu ihrer Nahrung get
wiesen, die uns ihre Verwuͤstungen nicht
so leicht fuͤhlen lassen. Waͤre dieses nicht;
so wuͤrden gewiß manche dieser Raupen,
vor andern, große Verwuͤstungen anrich—
ten, weil sie das groͤste koͤrperliche Aus
maas haben, und auch nach dessen Verhaͤlt⸗
niß gefruͤßig genug sind. Waͤre zE die
Raupe des seltenen und vom Aberglauben
noch immer so sehr gefuͤrchteten, als vom
Naturforscher gesuchten Todenkopfs (Sph.
Atropos L.) in der großen Anzahl vorhan⸗
den, als unsere, Kohlraupen, so wuͤrde es
um den Bau unferer uns unentbehrlich ge⸗
wordenen Kartoffeln gaͤnzlich gethan feyn;
aber so ist er sehr selten, und schon dadurch
hat unser guͤtiger. Schoͤpfer gesorgt, daß
— —α—.—— —IIXI RDVCCSOV
uns nuͤtzliche Gewaͤchse nicht entzogen wer⸗
den.
93
SC.Nachtschmetterlinge.
(Phalaenae L.)
Die Schmetterlinge dieser dritten Haupt⸗
gattung haben ihren Namen von der Zeit
ihres Flugs, der in die finstern Nachtstun⸗
den faͤllt. Das Licht der Sonne faͤllt den
Augen der meisten von ihnen unertraͤglich,
deswegen verbergen sie sich am Tag so sorg⸗
faͤltig, daß wir von einer Menge Arten
gar nichts wissen wuͤrden, wenn uns nicht
ihre Raupen desto oͤfter vorkaͤmen und uns
von der unzubestimmenden Mannigfaltig—
keit dieser Geschoͤpfe so wohl, als davon
belehrten, daß uns auch diese fast unsicht⸗
baren Geschoͤpfe sehr schaͤdlich werden koͤn⸗
nen. Die Raturforscher haben sie, um sie
besser ordnen und uͤbersehen zu koͤnnen, in
verschiedene Horden getheilt. Von den
uns schaͤdlich werdenden gehoͤren
A. Zu den sogenannten Spin⸗
nern Eowbyzlwelche gekaͤmmte
Fuͤhlhoͤrner haben,
folgende:
D3—
5) Der
54
ao
MCihttdncatttMMer.aähulunhe
—
5) Der Ringelvogel. Baumrin⸗
gelmotte (Bomb. Neustria L.)
der aus der Ringelraupe entsteht.
Die Grundfarbe dieses Seidenspinner⸗
schmetterlings ist an den gemeiniglich
sehr variirenden) Maͤnnchen blaßocker—
gelb, am Weibchen braͤunlichgelb und in
der Mitte der Vorderfluͤgel laͤuft eine et⸗
was dunklere Binde queer durch dieselbe.
Er hat, wie alle dieser Abtheilung, kamm⸗
foͤrmige Fuͤhlhoͤrner, die beyin Baͤnnchen
staͤrker sind, und fliegt zu Anfang des
Julii.
Die Eh er legt derselbe, durch den
Julii, an alle Arten Baͤume, nur die Tan—
nenarten ausgenommen, um die duͤnnen
Zweige herum, und verbindet sie mit einem
Kuͤtt, der allem Eindruck der Witterung
und den gewoͤhnlichen Feinden der Insek-
teneyer widersieht!
»Die Raupen kommen im April her⸗
vor, leben die meiste Zeit gesellig, und find
nach ihrer Dicke vorzuͤglich lang, ihr Koͤr—
per fast rund und mit feinen Haaren be⸗
deckt;
⏑⏑⏑
W—
55
deckt; ihre Farbe ist gelb (Tab i. Vig. 7.)
uͤber den Růͤcken zieht sich gemeiniglich eine
weiße Linie, und auf jeder Seite ein blauer
breiter Streif; der Kopf ist blau und hat
2 schwarze —* die der Landmann ge⸗
nieiniglich fuͤr Augen ansiehet, die aber
wirklich keine, sondern bloße Flecken sind;
am letzten Ring zeigt sich noch eine erhoͤ⸗
hete schwarze Druͤse.
Jeder Baum giebt diesen Raupen an⸗
nehmliche Nahrung, wenn es nicht Nadel⸗
baͤume sind, und ihr Schade ist in manchen
Jahren seht betraͤchtlich, doch sind sie ge—
gen andere schaͤdliche noch am ertraͤglichsten,
und in manchen Jahren wahre Seltenheit.
In kalten Laͤndern findet man sie gar nicht.
Sie leben bis zu ihrer letzten Verhaͤu⸗
tung gesellig, und haben die Gewohnheit,
sich in ganzen Klumpen an die Staͤmme
der Baͤume, besonders an solchen Stellen
zu legen, wo sie in eine Gabel gewachsen
snd und zwar auf der Seite, wo gerade
die Sonne nicht auf sie faͤllt. Dieses giebt
uns Gelegenheit, ihnen einen betraͤchlichen
Abbruch thun zu koͤnnen:
D ⸗
)
56
—
a)Mam sucht sie im May und
halben Junius an den Staͤm—
men der Baͤume, auf der
Seite, die ebenznicht von der
Sonne beschienen wird, und
hauptfaͤchlich da, wo sich der
Stamm in eine Gabel thei—
lLet, auf, wo man oft go Stuͤck
beysaͤmmen findet, und mit
dem Streichholzzerquetschen,
oder in Toͤpfe ablesen- und
auf andere Art vernichten
kan n.
Diese Raupen verwandeln sich im Monat
Junii und nach Beschaffenheit der Witte⸗
rung etwas spaͤter, indem sie sich zwischen
etlichen zusammengezogenen Blaͤttern, oder
an andern ellen, an
Haͤusern, Mauern und Zaͤunen ein eyrun-
des weißes Gespinust von dunnen Faden
anlegen, das init einem gelben Staub durch⸗
pudert i der oft die darinnen enthaltene
braune Puppe ganz uͤberdeckt. Es ist daher
b) sehr rathsam, daß man von
der Haͤlfte Junit an, durch
den folgenden Julii, ein
Auge
m c
—EEXüee———————— —
57
Auge auf diese Gespinnste
hat, die sich oft haͤufig an den
besagten Stellen finden las—
sen, sie abreißet und durch
einen Fußtritt einer kuͤnfti—
gen Brut zuvorkoͤmmt.
Der Schmetterling bricht, nach Beschaf—
fenheit der Witterung. in 3 bis 4 Wochen,
also gemeiniglich im Monat Julii hervor.
Er suest sehr schnell und mit einigem Ge⸗
raͤusch.
6) Die aus der sogenannten Stamm⸗
oder Waldraupe entstehende
Stamm⸗ oder Schwammmotte
(Phal. bomb. Dispar L.)
Das Maͤnnchen dieses Schmetterlings
ist von seinem Weibchen an Groͤße, Farbe
und Bau so sehr verschieden, daß wir sie
gewiß nicht fuͤr einerley Gattungen halten
wuͤrden, wenn uns nicht die Erziehung der
Raupen und Schmetterlinge aus den Eyern
eines einzelnen Weibchens und die Paarun⸗
gen, die oft ganze Tage dauern, hinlaͤng
üch belehrt hatee nene vuen
D5
Das
38
4
——— ——
Das Maͤnnchen ist ohngefaͤhr von
der Groͤße des kleinen Kohlweißlings, es
hat starkgekaͤmmte Fuͤhlhoͤrner und zur
Grundfarbe ein braͤunliches Schwarzgrau,
auf dem schwarze wellenfoͤrmige Zuͤge queer
durch die Fluͤgel laufen, unter welchen ein
winklichter kleiner Flecken am meisten ins
Gesicht faͤllt. Die Hinterfluͤgel sind et⸗
was staͤrker mit ockergelb gemischt.
Das Weibchen, welches oft von ei⸗
ner Fluͤgelspitze bis zur andern noch einmal
so viel mißt, als das Maͤnnchen, ist von
Farbe schmutzigweiß, hat aber die nemli⸗
chen wellenfoͤrmigen Zuͤge, wie jenes; nur
blasser, oft kaum sichtbar, und die Fuͤhl—
hoͤrner sind viel geschmeidiger. Dieses
Weibchen haͤlt sich des Tages uͤber sehr
stille, an offenen Orden, und koͤmmt nur
des Abends etwas mehr in Bewe—
gung, fliegt aber, weil es einen zu schwe⸗
ren Leib hat, nie weit; da hingegen die
Maͤnnchen, auch am Tage, — 3 da
herumschießen, wo sich ein Weibchen befin⸗
det. Diefer Umstand macht es uns oft
moͤglich,
auf solchen Plaͤtzen, um wehe
che man die Maͤnnchen-so ge—
schaͤf⸗
—A—
pededeαιιαιααααααν αααιαααααιι
59
schaͤftig sfiegen sieht, nach zu—
sehen, die da stillsitzen den
Weibchen zu entdecken sie
abzunehmen und mit einem
Fußtritt zu vernichten Ue⸗
berhaupt duͤrfte es die Muͤhe
lohnen, sie an toden Zaͤunen,
Mauern und Waͤnden aufzu—
suchen und zu vertilgen.
Die Flugz eit dieser Schmetterl inge
faͤllt hier in den August bis in den halben
September, wenn die Witterung guͤnstig
ist. In diesen Monaten findet man auch
ihre Eyer an den Staͤmmen der Baͤume,
an Mauern, Waͤnden, tode Zaͤune,
auch in hohle Baͤume abgesetzt, und zwar
selten in einiger Hoͤhe, die ihre Erreichung
unbequem machte. Sie sind in einen, oft
einer halben Hand großen Klumpen ge⸗
legt und dicht mit graͤulichen Haaren uͤber—
deckt, die das Weibchen von ihrem Hinter⸗
leib nahm. Oft fiuden sich in einem sol⸗
chen Klumpen, der Aehnlichkeit 5*
nem Schwamm hat, bey 500 Eyer. Hier⸗
durch wies uns die Natur einen neuen
N
50
A
—— ———
— —
b) kuͤnfttgent Verwüstungen
vorzubguen, wenn man vom
Ende des Septemberstund
Oetobers hauptsaͤchlichspund
nachher noch bis im Maͤrz
diefe Eyerlagen: mit Slor g⸗
falt gufsucht; deshal bldie
Staͤmme der Baͤume die
Waͤnde, Zaͤun ezund Mauern
einigemal durchsucht und die
gefundenen ‚Eyerlagen-mit
einem Streichholz zerquet⸗
schet, o der abnimmt, oder
senst verwuͤstet, u nd so in
wenig Stunden den Schaden
von mehreren, Tausenden.
Raͤupen verhindert.
Diese Eyer bleiben uͤber Winter lie⸗
gen, und erst im Apil und Anfaug May
des folgenden Jahrs kommen daraus die
Raupen hervor Da sie nicht nur aus ei⸗
ner einzigen Brut zu mehreren Hunderten
erfcheinen, sondern guch sehr gefraͤßig sind,
so laͤßt sich der Schade, den sie verursachen
khnnen, leicht denken Alle Baumblaͤtter,
besonders Aepfel, Birn und Zwets chgen,
geben ihnen angenehme Nahrung: Sie
ge⸗
Amu
skuhittsdetvteudUhhltAllMMltkablen
—
——— —
J
hen die Eiche, Weide, ja sogar die Nadel—
baͤume und den Lorbeer an, welchen lez
tern ich einst sehr stark von ihnen verwuͤ⸗
stet fand. Da sie sich manche Zeit ihres
Raupeustandes, wenigstens nach den ersten
Haͤutungen, gesellig halten, und sich am
Tag, besonders bey regnigtem Wetter,wo
sie Schutz gegen die Maͤsse suchen, in sei⸗
nen kleinen Raum/ dicht beysamimen/
an“ die. Staͤmme der Baͤumenl agern,“ so
haben wir
cheine sehr bequeme-Gelegen—
heit, sie im Junius in dies en
ihren Stilllagernaufzusu—
chen, und entweder abzulesen
oder zu zerquetschen. Dieß
muß man etlichemal thun,
nie aber diese; Raupen; Ver⸗
graben, weil sie au s der Ers
de wieder hervorkommen,
undn ih nen also, „wen ig Ab⸗
bruch geschehen wuͤrde.
„Die Waupen selbst (Tab. 2. Fig 8)
sind nach Proportion ihrer Laͤnge zienlich
dick, der gelb und schwarze Kopf sehr groß
und die Kinnl aden sehr stark, —2
arbe
62
—
farbe aber ein schwaͤrzliches Grau. Sie
haben dicht am. Kopf 2 hervorstehende
schwaͤrzliche Warzen, die mit langen ge⸗
kruͤmmten Haarbuͤscheln besetzt, auf beyden
Seiten hervorragen, und eben solche Haar⸗
buͤschel stehen an den Seiten auf roͤthli⸗
chen Warzen. Ueber den Ruͤcken und an
den Seiten findet man eine gelbe Linie, ne⸗
ben ersterer stehen auf beyden Seiten, auf
den ersten Ringen 10 blauliche und auf den
folgenden 12 roͤthliche Warzen. Der letzte
Ring ist weißlicht, mit schwarzen Streifen
und lang ausgestreckten Haaren. Die
Raupe, aus der ein maͤnnlicher Schmet⸗
terling kommen soll, ist uͤber die Haͤlfte
kleiner und die Grundfarbe merklich dun⸗
keler.
Diese Raupen verpuppen sich gemeinig⸗
lich in den letzten Tagen des Junii und im
Julius. Die Puppe ist dunkelbraun, oft
ganz schwarz, und hie und da mit einzelnen
kraußen. Haaren besetzt. Die maͤnnliche
Puppe ist sehr viel kl einer und schlanker,
aͤlls die, woraus ein Weibchen koͤmmt. Die
Raupe sucht sich, um sich zu verpuppen, ei⸗
nen Platz zwischen abgesprungenen Rinden
und andern Hoͤhlungen der Baͤume, oft
nur
— — ·
63
nur zwischen etlichen zusammengezogenen
Blaͤttern, wo sie sich ein Gewebe von we—
nigen, aber sehr starken Faͤden macht. Sie
thun dieses Geschaͤft gerne in Gesellschaft,
oder mehrere zusammen waͤhlen sich einen
Verwandlungsplatz. Es ist also gut,
d diese leicht zu findenden
Stellen durch den Julii und
noch im Anfang des Augusts
aufzusuchen, die Puppen zu
zer druͤcken, und so ihrer kuͤnf⸗
tigen allzustärken Vermeh—
rung Einhalt zu thun.
Da diese Puppen schon in 3 bis 4
Wochen, oft schon zu Ende des Julii,
auskommen und ihren Schmetterling ge⸗
ben, so darf man nicht saͤumen, die Baͤu⸗
me, wo sie gelebt haben, die sich durch
ihr trauriges Ansehen genug auszeichnen
werden, fleißig, so wie die Hoͤhlungen
und losgewordenen Rinden zu durchsu⸗
chen, und es in der benannten Zeit, auch
wohl etwas fruͤher, mehr als einmal zu
wiederholen.
Diese HYuppen hinen das Sonderdare.
sie sich, wie eine Spindel, an einem
daß sie sich, wie eine Spind ien
64
c
—fARTWRTEE&
—
Faden ihres Gespinnsts um ihre Axe, voͤr⸗
und ruͤckwaͤrts drehen koͤnnen, welches
bey einem runden Koͤrper und im Freyen
rn wunderbaren Mechanismus voraus⸗
setzt.
7) Die Nesterraupe, woraus der
Goldafter / der Schwan (Chry
sorrhaea L.) entstehet.
Die Grundfarbe dieses Schmetter⸗
lings ist durchaus ein helles Weiß, nur
die Endspitze des Hinterleibes fuͤhrt hoch⸗
gelbe wolligte Haare. Der aͤußere Rand
der Vorderfluͤgel ist oft, auf der untern
Seite, schwarz angeflogen, auch finden sich
zuweilen einige schwarze Punkte auf der
obern Seite. Die Fluͤgzeit desselben
dauert von den letzten Tagen des Julu
an bis im September.
Die Eyer findet man im August und
September elegt, in großer Zahl an—
Blaͤttern, zuweilen auch an Baumstaͤm⸗
men. Es sind Klumpen eines starken
Fingers lang, die mit braͤunlichen glaͤn⸗
zenden Haaren, von After des Weibe
chens
— 7“ X e
—————tçCç„—
6
berdeckt
bt und uͤber
durchwebt
8 du
chen
ist
a der Muͤhe werrh, dergleichen
Eyerklumpen zu zerquet—
schen, wo man fie sinder, da
durch diese geringe Muͤhe oft
ein Baum gerettet wird
Gemieiniglich im Oectober entwickeln sich
die Raͤupchen aus den Eyern und uͤber⸗
wintern jchon? vor der ersten Haͤutung.
Sie sind vorzuͤglich schaͤdlich, und naͤh⸗
ren sich von allen Arten der Baͤume und
des Gestraͤuches unserer Gaͤrten; sogar
die Eiche geht ste au und soll schon game
Waldungen verwuͤstet haben.So schaͤd⸗
lich siz aber auch ist so leicht wird es uns
durch ihre Lebensart gemacht ihre An⸗
zah lso stark zu vermindern, daß wir ih⸗
ren Schaden? kaum fuͤhlenn
Diese Raupen verfertigen sich sogleich
ein Gespinnst, welches sie von Zeit zu
Zeit vergroͤßern. Im Winter, bey ab⸗
gefallenem: Laube lassen sich diese Nester
leicht an den Spitzen der Zweige entde⸗
ten als wohin diese · aucnen ihee Coin⸗
n Nupen. *
*
—— — —W— f—— —
gpohmung zu bauen pflegen; / man hat
alse
by durch den Winter, bigeim
Februar, gewiß einige Tage
Zeit, diese⸗Nester oder Ge—
spinnste guf zusuchen, sie
durch die Raupenscheere ab—
zunehmen und zu verbren—⸗
nen.
Dg gber diese Raupe von allerley
Gestraͤuch und nicht blos von Baͤumen lebt,
so * muß man
c) nicht, wie es gewoͤhnlich zu
gescheben pflegt, die Hecken
sen, sondern auch diese durch—
sehen und von den daselbst
angelegten Nestern saͤubern.
Uebergeht man die Hecken und Gestraͤu⸗
che, so ist zwar etwas, aber nicht genug ge⸗
than, weil durch die darinnen befindlichen
uid zuruͤckgelassenen Bruten eine unsaͤgli⸗
che Menge Schmetterlinge hervorgehen,
die unsere Obstbaͤume, weil sie sich nicht
wæeit
—DEDSSSSSS
67
weit von ihrem Geburtsort zu entfernen
pflegen, wieder mit einer Menge Eyer be⸗
legen, aus denen neue Heere Verwuͤster
hervorgehen.
Die ganze Groͤße der Raupe (Tb. II.
ßg. 9.) ist aufs hoͤchste 13. Zoll. Die
Grundfarbe ist schwarzgrau, mit unglei⸗
chen kurzen Haaren, die an den Seiten fil⸗
zig sind. Ueber den Ruͤcken ziehen sich 3
rothbraune Linien, und auf den 10ten und
Erten Ningpe kugelfoͤrmige Erhoͤhun⸗
gen oder Knoͤpfe, die die Raupe be—
wegen und laͤnger und kuͤrzer machen
kann. Noch ein Paar dergleichen Knoͤ⸗
pfe stehen auf dem letzten Ring, die aber
unveraͤnderlich siid.
Wenn man diese Raupen nicht aufs
spaͤteste bis zum Februar von den Baͤumen
geschafft hat, so thun sie den groͤsten Scha—
den alsdann, wenn sie von der Sonnen⸗
waͤrme eher belebt werden, als die Baͤume
ausschlagen. Sie benagen da die Knos⸗
pen, und die Baͤume bleiben bis in die Mitte
des Soͤmmers kahl stehen. Man sieht
also, wie viel an der richtigen Beobachtung
der vorgeschriebenen Zeit gelegen ist.
E 2
Sollte
AMn
s—— — —
—
V äÑl Wlillern
Sollte man sich ja verspaͤtet haben, oder es
waͤren einige Nester uͤbersehen worden, so
huͤte man sich, sie eher abzunehmen, als
ganz zu Abend, oder des Morgens, wenn
der Thau noch liegt, weil man sonst Ge—
fuͤhr lauft, die leeren Nester zu bekommen
und alle Raupen auf: dem Baum /zu las⸗
sen, indem die Raupen des Tags uͤber auf
dem Baum zerstreut: sind, um sich zu naͤh⸗
ren, und keine einzige, als etwan eine
krauke, zuruͤcktbleibt.
Man findet gemeiniglich mehrere Rau⸗
pen beysammen, um ihre Verwandlung
zur Puppe, die vom Ende des Monats Ju—
nii und durch den folgenden Julii bis im
August vor sich gehet, anzugehen. Das
Gehaͤuse besteht aus einem hellbraunen
duͤnnen haͤutigen Gewebe, in zufammenge⸗
zogenen Blaͤttern. Die Chrysalide ist
schwarzbraun, und· braucht 3 bis 4 Wo⸗
— ———
Schmetterling Ein fleißiger· Oekonom
wird nicht unterlassen
apaeegleen Getons, wenn
ste ihm vorkommen, abzu⸗
nehmen und zu zertreten,
——
weil
—— — S —
—RBRBRES
— — —
eunr
*
weill er dadurch in einer Minute ganze
Maͤchkommenschaften vertilgen und man—⸗
chen Baum fuͤr ihrer, Verwuͤstung sichern
kann..
B. Nachteulen (Noctuae L).
Anter dieser Unterabtheilung der Pha—
laͤnen findet sich nur die einzige schaͤdlich—
werdende Phal. Noct. Brassicae, die Koh l-⸗
e ule, oder wie sie der Landmann hier nennt,
den, Herzwurm, weil sich diefe Raupe,
die in der Jugend gruͤnlicht, erwachsen aber
braun aussiehet, gerade in die Koͤpfa der
Kohlgewaͤchse einfrißt, und so im Innern
derselben nicht nur Verwuͤstung, sondern
auch, durch ihren Unrath, Eckel verursacht.
Sie kommt eben nicht so haͤufig vor, als
die uͤbrigen Kohlschmetterlinge; aber um
des Nachtheils willen, den sie bringt, waͤre
es doch sehr der Muͤhe werth, brauchbare
Mittel zu wissen, ihren Verwuͤstungen
Einhalt zu thum. Es ist wohl hier, wie
immer, am besten, die Wahrheit zu fagen,
daß mir kein solches brauchbares Mittel
bekannt, oder vorgekommen ist. Vielleicht
giebt dieses Bekeuntniß Veranlassung, daß
man mehr darauf denkt, oder das bereits
70
——
Ruhbhhhthdhoaunn
gefundene bekannt macht. Unterdessen,
wenn man den Rath befolgt, bey dem Ab⸗
lesen der Kohlraupen auch die einzelnen
Raupen nicht außer Acht zu lassen, und
sich die Muͤhe giebt, zwischen die Blaͤtter,
zumal da, wo man Excremente von Rau⸗
pen findet, hinein zu sehen, so werden viele
schon in der Jugend, ehe sie sich einfressen,
ihr Grab finden, und ihr Schade gemin⸗
dert werden.
C. Spannmesser. Spauner.
(Geomerrae)
Upnter dieser dritten Abtheilung der
Nachischmetterlinge finden sich einige sehr
schaͤdliche Raupen von jener Gattung, wel⸗
chen die Bauchfuͤße ganz, oder wenigstens
zum Theil fehlen, und die daher beym Ge⸗
— mit dem Ruͤcken einen Bogen machen.
ine der allerschaͤdlichsten ist
8) Der Bluͤtenwickler. Die Win⸗
8 (Phal. geom. Brumata
¶ Die Vorderfluͤget des maͤnnlichen
Schmetterlings sind von Farbe grau⸗,
mit
c
—X———reaaeac—⏑e—⸗— —
——8B
—71
mit etwas braun gemischt, und etwas dunk⸗
ler, als die Hiuterfluͤgel, die mehr aschfaͤr⸗
big sind. Alle vier aber sind mit zarten
Adern durchwebt, und mit einem feinen
Seidenschimmer geziert. In den Vorder—
fluͤgeln finden sich, wenn der Schmet—⸗
terling noch recht gut erhalten ist, mehrere
braͤune Kappen⸗ oͤder aus kleinen Bogen
bestehende eu, die bey einigen ei⸗
nen etwas dunklern, bey andern einen hel⸗
lern Raum einschließen, davon aber im⸗
mer einige deutlich, andere undeutlich gus⸗
fallen. Der Leib ist gelblichtgrau. Das
Weibchen hat keine vollkommenen Fluͤgel,
mit denen es fliegen koͤnnte, sondern nur
sehr kurze graue Fluͤgelchen, mit einem
schwarzen Queerband, die mehr Schup⸗
pen aͤhnlich sind. Der Leib ist aschgrau
und nach Proportion sehr stark. Die
Flugzeit dieses Schmetterlings faͤllt in
den October, November, ja noch in den
December, wo man einen so grimmigen
Feind unseres Obstbaues gar nicht ver⸗
muthen sollte. I
Die gemeine Meinung, als wenn das
fast fluͤgelsse Weibchen durch das Maͤnn⸗
chen, bey der Begattung, auf die Baͤume
— E4 gecra⸗
74
*
— 222
—Z 88
s———— ———
getragen wuͤrde, ist ohne Grund und durch
die Erfahrung widerlegt, die uns gelehrt
hat daß das Weibchen am Stamm in
die Hoͤhe kriecht, um seine zahlreichen
Eyer an bequemen Stellen unterzubrin—⸗
Dieser Umstand hat aber auch zugleich
das vorzuͤglichste Mittel an die Hand
gegeben, ihre Verwuͤstungen abzuwehren,
welches darinnen besteht:
2) Man nehme zu der Zeit, wo
sich der Flug des Sametter—
lings vermuthen laͤßt, nem—
lich im October, November
und December, handbreite
Streifen pon altem Leder,
Leinwand, oder auch nur star—
kem Papier, bestreiche sie mit
Wagenschmiere (Theer) und
lege sie unten, etwas uͤber
einen Schuh hoch von der
Er de, um die Baͤume; oder
man koche Bech und Oel mit—
einander „und gebrauche es,
wie den W ggen ty eer. Ei⸗
nige bevestigen nochüͤ der
ee
43
her Wo lle.
Wenn nun das Weibchen, welches wegen
der Schwere seines Leibes ohnedem nur
auf schwachen Fuͤßen steht, an diese kleb
richte Masse koͤmmt, wird es von solcher
vestgehalten, verwickelt sich durch das Be—
streben, sich los zu machen, immer noch
mehr, und findet, ohne seinen Zweck, nem⸗
lich die Aeste zu erreichen, erlangen zu koͤn
nenhier das Ende seines Lebens. Auch
die Wolle soll dazu dienen, daß sich das
Weibchen in deren Fasern verwickelt und
umkoͤmmt.“ So wird der Baum gegen ei—
nen seiner schlimmsten Gaͤste beschuͤtzt und
uns seine Fruͤchte gesichert. Es ist aber
b)noͤthig, daß man, zum al bey
kalter Witterung, das um
gelegte mit Wagenschmiere
oder andern klebrichten Mit—
teln bestrichene B and von
Zeit zu Zeit erneuert, das
in frissh bestreichn, danee
nicht eine Haut gewinnt,
und dem weiblich en Schmet⸗
terling eine Bruͤcke bauet,
IJ —A—
74
⸗——
— —— — —
uͤber welchener o hne Scha⸗
den gehen kann. Auche muß
dahin gesehen werden, daß
die Streifen dicht anliegen,
damit nicht die Schmetter⸗
linge unter solch en durch⸗
kriechen koͤnnen; so wie auch
Wurzelausschlaͤge und lang—
siengelichte Graͤser hinweg—
uürduüͤmen sind, durch die sie
einen Schleifweg uͤber das
uͤmgelegte Theerband finden
koͤnnten.
Die Raupen entwickeln sich sehr fruͤhe,
und sind im April schon bereit, ihre Ver⸗
wüstungen anzufangen, wo sie die Knos⸗
pen, auch wohl die Bluͤhten benagen. Letz⸗
lerer! Umstand mag ei hre den Namen des
Bluͤhtenwicklers zugezogen haben, der ihr
aber aus doppelten Ursachen nicht zukom⸗
en kaun: einmal, weil sie den Bluͤhten
nur wenig schadet, und denn, weil sie keine
Wicklerraupe (tortrix) ist, sondern ein wah⸗
rer Spanneumesser, mit o Fuͤßen, denn
die ersten 3 Paare der Bauchfuͤße fehlen
ihr. Nur das hat sie mit den Blattwick⸗
lerraupen gemein, daß sie durch etliche Fa⸗
den
ααOαXÑäααιαäα
νααν.
75
den ein Paar Blaͤtter zusammen heftet und
darinnen verborgen lebt.
Die Grundfarbe dieser Raupe ist gruͤn,
(Tab ll. sig. 10.) die Einschnitte der Ringe
sind mehr oder weniger gelb und von eben
der Farde laͤuft eine Linie uͤber den Ruͤcken
und eine dergleichen an jeder Seite. Ihre
Groͤße erstreckt sich nicht uͤber einen Zoll.
Die Verwuͤstungen, die dieses Insekt
anrichtet, sind oft sehr groß und ihre Menge
unzaͤhlbar. Kaum, wird man in Deutsch⸗
land einen Baum finden, auf dem nicht
wenigstens etliche herbergten, denn alles
giebt ihnen angenehme Kost. Laͤßt aber
bequeme Witterung ihre Vermehrung nur
etwas zunehmen, so ist es um den Schmuck
unserer Baͤume und unserer Obsterndte ge⸗
than, wo denn der Nichtkenner eine Ver⸗
wuͤstung anstaunt, von der er „weil die
Nre so versteckt lebt, keine Ursache
ahe.
Sollte bey aller Sorgfalt in Anwen—
dung der oben angegebenen Mittel, den⸗
noch hie und da ein Baum von diesen Fres⸗
sern leiden, welches bey maͤßiger 8
am⸗
—
7e
samkeit bald genug in die Augen faͤllt, so
bleibt noch
c folgendes Mittel uͤbrig:
Maͤn suche sich einen starken
Ameisenhaufen, besonders
von der großen Waldameise;
fuͤlle diese Ameisen in einen
Sack bauge diefen Sack an
inene Iste des Tadenden
Baums, an den man vorher
ümden Stamm ein starkes
Theerbande gelegt hat, wie
oben gesagt worden, damit,
enn dle Ameifenherans
laufen und sich uͤber den
Baum vertheilen, sie nicht,
wie sie anfangs auf'alle Wei—
se versuchen, entflieheu, und
durch dieses Band auf dem
Baum zuruͤck behalten wer—
den. Sie kehren so zuruͤck,
machen sich uͤber die Raupen.
her, und toͤden sie in weni—
gen Tagen.
3
Dieses Mittel ist auch bey andern
Baumraupen von sehr. guten Nutzen, und
kann eben so angewendet werden.
Im
wvr
77
Im Jurnii gehen diese Raupen in die
Erde, um sich daselbst zu verwandeln
oder in den Puppenstand uͤberzutreten,
zu welchem Ende sie sich einen kleinen
ovalen Ballen von Erdtheilchen machen,
ihn inwendig mit feinen Faden dicht per⸗
weben, sich in eine hellbraune Puppe ver⸗
wandeln, und so bey 4 Monate liegen/
bis im folgenden October und weiter hin
der Schmetterling hervorbricht. J
9. Der Stachelbeerspanner.
(Phal. Geom: Grossulariata L.)
Dieser Schmetterling ist einer von den
wenigen, wo Raupe, Puppe und Schmet—⸗
terling fast mit einerley Farben? gezeich—
net sind. Da er von der Natur an Jo⸗
hannis⸗ und Stachelbeeren gewiesen ist,
so halten manché dafuͤr⸗ es lohne die
Muͤhe nicht „sich mit seiner Vertilgung
abzugeben zunterdessen faͤllt er nicht nur
den Liebhabern dieser Fruͤchte sehr beschwer⸗
lich, sondern er macht auch die Gaͤrken⸗
hecken so kahl und verursacht einen sol⸗
chen Uebelstand, ja, wenn er einige Jahre
unausgesetzt seine Verwuͤstungen fortsetzt,
Ver
78
7
— — ——
——— — —
—
verderbt er manche Hecken so gaͤnzlich, daß
ich wohl wuͤnschte, man moͤchte sich eine
kleine Muͤhe nicht verdrießen lassen, dieß
Uebel, so viel wie moͤglich, zu vermindern.
Dieser Schmetterling, der von
der drehe dees kleinen Kohlweißlings is-
hat weiße, am Rand schwaͤrzgefleckte Fluͤ⸗
gek. Durch die Vorderfluͤgel laͤuft ein
gelbes, auf beyden Seiten mit schwarzen
Flecken besetztes, geschwungenes Band.
Da, wo die Fluͤgel am gelben, schwarzge⸗
fleckten Koͤrper eingelenkt sind, finden sich
deeinige soreehe Flecken auf gelben
Grund. Außer einigen kleinern findet sich
noch ein vorzuͤglich großer schwarzer Fle⸗
cken am Worderrande und mehrere, in ei⸗
ner gekruͤmmten Reihe, auf den Hin—
terfluͤgeln, so wie ein einzelner in der Mitte.
Er fliegt sehr lange, und ich fand ihn von
Ende Inni bis in die Mitte des Augusts,
welches einẽ Folge der zu eben so verschie⸗
denen Zeiten erfolgten Verpuppung ist.
*
Die Eh er werden gemeiniglich im
Julf und den folgenden Monat an die
Blaͤtter der Johannis⸗ und Stachelbeer⸗
straͤuche gelegt, fallen im Herbst mit
—— ———— —
29
Laub ab, und der ganze Keim der kuͤnfti⸗
gen Verwuͤster liegt uͤber Winter am Fuß
der Hecken. Dieser Umstand gab Ge—
legenheit, ein Mittel zu finden, ihnen star⸗
ken Abbruch zu thun:
a) Wenn man dergleichen: He—
cken neu anlegt, so pflanze
man sie so weit laͤuftig,aAdaß
die Reißer, ader Setzlinge,
kuͤnftig nur mit den Koͤpfen,
oder der Krone, zusammen
wachsen koͤnnen, unten aber,
an den Staͤmmchen, Luͤcken
bleiben, damit man im spaͤ—
—
froren hat,zZund bis gegen
Anfang des Fruͤhlings, die
Blaͤtter unter den Hecken be⸗
quem wegnehmen, und vwer—
brennen, alsoͤdie daran lie—
gende Raupenbrut, aus riot⸗
ten kann.
Sind die Anlagen von
Stachel- und Johännis bee—
ren schon da, und dichterng e—
wachsen , als es oben ver—
langt
80
—
—
kangt wurde, und man w'oll⸗
te oder koͤnnte kei ne Aende—
rung machen, so wird es doch
immer etwas fruchten, wenn
man das abgefallene Laub⸗
so viel moͤglich, wegraͤumet
uünd verbrennetn
Gebraucht man nun nebendieser Vor⸗
sicht noch andere, die von geschickten Na⸗
turforschern vorgeschlagen werden, so wird
man gewiß uͤber diese unangenerme Gaͤste
nicht zü klagen Ursach haben.“ Ich rechne
hieher folgende
Da' die ohngefaͤhr zolllange Raupe—,
(Tab. Ifig. ñ)n die weiß von Farbe,
uͤber den Ruͤcken aber mit fast viereckig⸗
ten schwarzen Flecken und einen fast?roth⸗
gelben Seitenstreif gezeichnet ist, uͤbrigens
einen schwarzen Kopfn gehen Fuͤße/ und
unter solchen am: Bauch eine ganz safran⸗
gelbe Farbe hat, in den ersten Tagen des
Fruͤhlings erscheinet, so
byexschuͤttere man die nur vus⸗
geschlagenen Hecken, die man
angefressen⸗sindet, durch ei—
nen
—
——
81
nen unversehenen Schlag
mit einem Stoͤckchen, aber
nicht so stark, daß man den
Hecken schadet, und die dar—
auf befind lichen Raupenwer—
den sich sogleich au Faͤden
herablassen und in der Luft
haͤngen bleiben. Man nimmt
ste ab, oder schlaͤgt sie vol—
lends herunter, und tritt sie
tod. Dieses muß aber an ge—
linden Tagen geschehen, weil
sie bey rauher Witterungin
ihren Schlupfwinkeln an
den Boden verborgen lie—
gen.
Die Zeit ihrer Verpuppung faͤllt mei⸗
stens in den Monat Junii, wo sie sich
an Gartenplanken in den Winkeln kder
Gartengebaͤude, deren Thuͤren, an tode
Zaͤune und an den Hecken selbst woran,
sie sich naͤhrten, mit wenigen Faͤden anhaͤn⸗
genx und zu einer glaͤnzenden dunkelbrau⸗
nen, mit. gelben Ringen gezierten Puppe
werden.
e). Hier sucht man biese Pnye
pen auf“ und verwuͤstet sie
Fmit
22
————
utraktkhettdeuuhetadkcbAͤccpbOceddbbt.SahhuMRUAsMWäublEMÄ itb
— 8 ν*α
mit stumpfen Besen oder mit
dem Streichholz. Dieses
müuß aber von den letzten Ta—
gen des May-durch den Ju—
nie und Anfang des Juli,
wenigstens woͤchentlich? ein—
mal geschehen
Daie Puppe braucht nur wenig uͤber 14
Tage, Wenn anders die Witterung bequem
ist/ bis zur Entwickelung des Schmet—⸗
terlings. Wenn dieser fliegt,
dy so klopfe man oͤfter behut—
sam mit einm Stdekchen an
die Hecken, in denen fich die
Schmetterlinge aufhalten.
Siefliegen bey dem Geraͤu—
sche oder Erschuͤrterung auf,
aber mit schwankendemFlug,
nicht weit weg. Man schlaͤgt
steda mit einem ruthenfoͤr—
mig gebundenen Buͤschel
Reißer nieder, und tkoͤdet sie
durch einen Fußtritt.
Da n hiesigen Gegenden oft die Haͤlfe
der Gartenhaͤgen aus Stachel beeren be⸗
stehen,
—2 —
83
stehen, so erschwert dieses die Verminde⸗
rung dieser Raupen gar sehr, und es waͤre
zu wuͤnschen, daß man sich statt dersel⸗
ben lieber anderer Staudengewaͤchse, z. E.
der Berberis und der Kornelkirsche be—
diente, da außer diesen, daß erstere doch
immer nur eine schlechte Einfriedigung
gewaͤhren, und ihre, meist elenden, kaum
halbreif werdenden Fruͤchte, außer den
Schaden fuͤr ihre Gesundheit, doch nicht
selten Kindern die Veranlassung geben,
die Haͤgen zu zerreißen und in die Gaͤr⸗
ten ein uubrechen, auch durch die gemach⸗
ten Luͤcken andern Dieben einen beque⸗
men Weg zu eroͤffnen.
D. Mott en (Tinéae L.)
Diese vierte Unterabtheilung enthaͤlt
die kleinste Gattung Schmetterlinge, wo⸗
von manche, um sie richtig zu unterschei⸗
den; ein Vergroͤßerungsglas erfordern
Sie verdienen aber dennoch, wegen des
betraͤchtlichen Schadens, den manche ih⸗
rer Raupen anrichten, die groͤßte Aufmerk⸗
samkeit des Oekonomen. Man zaͤhlt unter
die hauptsaͤchlich schaͤglich werdenden
—X
*
*
10)
84
—X ——
Aaie
10). Die Heckenschabe.Spindel⸗
baummotte EPhal. tinea Evony-
mella L.)
die aus einer ledergelben
mit2 Reihen schwarzer
Punkte gezeichneten Raͤupe
entsteht.
Der kleine Schmetrterling fliegt
von den letzten Tagen des Juli, durch
den Monat Angust. Seine schmalen
Fluͤgel haben eine reinweiße Grundfarbe
mit vielen schwarzen Puͤnktchen. Vorzuͤglich
gerne legt das Weibchen seine zahlreichen
Eyer in die Spitzen des Pfaffenhuths (Evo-
nymus Europaeus L) der auch an man ⸗
chen. Orten Spindelbaum Hanndͤhuͤth⸗
chen genennt wird, und dessen niedlich
gebauete, schoͤn roth gefaͤrbte Fruͤchte die
Gartenhaͤgen nicht wenig zieren wuͤrden,
ven e he soot o hte Ban
lassung zu deren Verwuͤstung waͤre.
Die Raupen (Tsab.in Figuc) tom
men noch im Herbst aus den Eyern her—
vor⸗ ziehen zu ihrem Schutz gegen dif
Winterkaͤlte etliche Blaͤtter zusammen,
und
— I —
85
und liegen da in einem Kluͤmpchen, bis
ins naͤchste Fruͤhjjahr. Ihre Grundfarbe
ist ein helles Ockergelb, und uͤber den
Ruͤcken laufen 2 Reihen schwarzer Punkte,
wovon auf, jedem Ring ein Paar stehen.
Der Kopf ist schwarz.
a Wenn man im Herbst seine
Hecken durchsiehet, und wenn
anderes Laub abgefallen ist,
die stehengebliebenen Spi—
tzen dieses Strauchs ab—
bricht, in denen sich die Rau—
pennester befinden, so ist oft
der ganze Schade fuͤrs kuͤnf—
lige'Jahr gehoben.
Diese Raupen leben stets, bis zu ihrer Ver⸗
wandlung zur Puppe, gesellschaftlich zu—
sammen. Sie. haben die Gewohnheit,
den Ort ihres Aufenthalts dicht zů uͤber—
spinnen und keinen Scheitt zu thun, ohne
einen Faden zu ziehen. So sind sie fuͤr
den meisten Feinden gesichert und koͤn⸗
nen ihre Gefraͤßigkeit ruhig fortsetzen.
Da sie, so hald in ihrem Gespinnste die
Lebensmittel aufgezehrt sind solches so—
gleich mit gemeinschaftlichen Kraͤften er⸗
F3wei⸗
86
EXK
weitern, so sehen die Gartenhaͤgen oft in
der Fexne nicht anders aus als wenn
sie rauchten. Ist ihr vorzuͤglich angeneh⸗
mes Futter, der Pfaffenhuth, verzehrt,
so gehen sie andere Gestraͤuche, und auch
die Obstbaͤume, an. Man muß also,
b) da ihre Nester durch das in
die Augen fallen de Gespinnst
leicht zu entdecken sind, so—
gleich im Fruͤhtahr, zu An—
fang des May, daran seyn,
diese Nester aufzusuchen, da
sie noch kleiner seyn, die
Raupen, am kuͤrzesten mit
dem Zweig, an den sie her—
bergen, abnehmen, und' sie
sorgfaͤltig zertretten.
Sie verwandeln sich schon, wenn die Wit⸗
terung bequem ist, zu Ende Junii und
Julii, ohne aus ihren Restern Ju gehen,
in gelbe Puppen, die auf beyden Sei⸗
Irn spitzig sind, und fast die Form eines
Weherschiffs haben, und (wie vorher
die Raupen zu thun pflegten) fast seuk,
recht in dem feinen Gespinnst haͤngen.
c) In
34 . *
41
— — — — —
77
87
c) In diesem Puppenstand sind
oft noch ganze Bruten aus—
zurotten, welche man vorher
etwan uͤbersehen hatte; man
muß daher deren Zertret—
tung oder Verbrennung nicht
unterlassen.
Schon in 14 Tagen bricht der Schmet—
terling hervor, und wenn man sich.
d) die geringe Muͤhe geben
wollte, durch den Juli und
August mit einem Stoͤckchen
an die Hecken zu klopfen, so
wird man finden, daß die
Schmetterlinge wie tod auf
die Erde fallen, so leicht zu
zertreten sind, und einer
kuͤnftigen Ver wuͤstung vor—⸗
zubeugen ist.
Sut moͤchte es seyn, wenn man den Pfaf⸗
fenhuthstrauch, oder Spindelbaum, bey
Anlegung der Hecken gar nicht gebrauchte⸗
und ihn da, wo er sich schon sindet/ eutfernte⸗
und durch ein schick licheres Gestraͤu cher⸗
setzte, um nicht diese Hauptfeinde der gruͤ⸗
88
— mr
ckbÄRUMMIŸXÄ-ÄQãQÇÔôà AXιO XOOO O
nen, so sehr zu erpfehlenden, Gartenhe—
Es giebt noch einen Schnietterling, der
dem erstbeschriebenen sehr aͤhnlich ist,
Die Vogelkirschenschab O b st⸗
motte (tin. Padella L.)“
Raupe und Schmetterling siehet der vor—
hergehenden so aͤhnlich daß selbst Ken—
ner Muͤhe haben, sie“ zu unterscheiden.
Die Raupe ist aber doch dunkeler von
Farbe, und der Grund des Schmetterlings
mehr mit Blau gemischt, und nicht weiß.
Sonst sind sie sich in der Lebenart anz
gleich, nur daß sich die Raupe dieser letz—
tern gemeiniglich an den Schlehenstau⸗
den (pruuus silvestris L.) aufhaͤlt, und da
eben so große Verwuͤstungen anrichter.
Da in hiesiger Gegend so viele Hecken
ganz, oder wenigstens zum Theil, aus
dieser Staude bestehen, so wird es noͤ⸗
thig, aber auch genug seyn, hier zu erin⸗
nern, daß ihre Vertuͤgungsart mit jener
ganz uͤbereinkoͤmmt und die nemliche ist.
ii)
—— —
*
—ExEXÆfMRtc
—
———
—
89
11), Die Pelzmotte. (tin. Pellio-
nella L.)
Der kleine Schmetterling, aus
dessen Eyern die uns so schaͤdlichen Mot⸗
ten entsteben, hat einen haarigen ocker⸗
braunen Kepf, schwarze Augen und haar⸗
foͤrmige Fuͤhlhoͤrner. Der Vorderlelb ist
glaͤrzend grau, der Hinterleih braun mit
hellen Reifchen. Die artig ausgeschweif⸗
ten and hinten uͤber, sich aufgeworfenen
Vorderfluͤgel sind braͤunlichgrau und spie-
len einen starken Gold⸗ und Silberglanz.
In ihrer Mitte zeigt sich ein schwarzes
Fleckchen, welches sie von andern unter
scheidet. Die Hintersluͤgel sind heller grau,
sehr glaͤnzend, und alle 4 haben sehr lange
Saumfranzen. Er schwaͤrmt am meisten
im May, (aber auch zu andern Jahres
zeiten) Abends und zu Nacht in den Zim⸗
mern herum, um sich zu begatten und
Sachen zu suchen, woran er seine Eyer
legen kann. Letztere werden an die Haare
der Pelze, wollene Sachen, am liebsten
an Pferdehaare, gelegt. Man muß also
Siejenigen Sachen, die dem
Mottenfraß unterworfen
F555 sind,
30
ntααιαια
oddt abeu ÇuÊ I”αŸαôäXXm
—
sinde besonders Pelze, wol—
lene und kamelhaarne Sa—
chen, eher, als das Eyerlegen
geschiehet und zwar aufs
spaͤteste gegen die Mitte des
Aprils, in Verwahrung brin—
gen. Man schlaͤgt nemlich
alle diese Sachen, die im
Sommer nicht gebraucht
werden sollen, nach vorher—⸗
gegangenen fleißigen Aus—
kloͤpfen, sorgfaͤhtig in reine
leinene Tuͤcher, vernaͤhet die⸗
se, und traͤgt sie so, ehe die
Mottenschmetterlinge flie—
gen, an einen sehr dunkeln
Ort, wo sie in gutschließende
Kaͤsten verwahrt, und nie
eher wieder geoͤffnet wer—
den, bis die Winterkaͤlte ge—
bietet, diese waͤrmern Klei—
dungs stuͤcke hervor zu su—
chen, Viele bedienen sich,
mit Nutzen, der nicht geheitzt
werdenden HOefen, die mit
wohlschließenden Thuͤren
perwahrt sind, zur Aufbe—⸗
wahrung, verschaffen sich da—
—durch
—
91
durch einen bequemen Platz
und benutzen ihre Oefen auch
im Sommer.
Acht Tage nach dem Legen kommen
die Raͤupchen qus den Eyern hervor. Sie
nagen sogleich etwas von den Zeuchen
ah7 nicht nur, weil es ihnen zur Nah—
rung dienet, fondern auch, um sich eine
roͤhren« oder sackfoͤrmige Huͤlle zu berei—
den, in der sie ihre ganze Lebenszeit uͤber
verbleiben und sie nur nach jeder Haͤutung
vergroͤßern. Diese Roͤhren, die aus dem
abgenagten, mit dem Gespinnst der Raupe
vermengten Faden bestehen, die bekannt
und gehaßt genug sind, haben eine Oefnung,
aus der die Raupe nur dann etwas hervor:
gehet, wenn sie ihr Futter nehmen, oder sich)
auf eine andere Stelle begeben wiil. Die—
ser Oefnung gerade entgegen gesetzt ist eint
andere, aus der sie ihre Exeremente, die inr
kleinen weißgrauen Kuͤgelchen bestehen,
fortschaffen. Diese Roͤhre, die uͤberall
nachgeschleift wird, ist uͤrrigens nicht rund,
sondern etwas breit gedruckt.
Die Raupe sesbst (Tab. II. Fig. 3)
ist schlank, von HZatbe gelblichweiß nn .
—
92
bolrccehbhhackokMOO äMbMMkcbMuket ub eäÛôÛÄàααα,
mit kleinen Haͤrchen besetzt. Mitten auf
dem Ruͤcken ist ein rothbrauner Strich zu
sehen, der sich gegen den Kopf mit einem
rothen Fleck endigt, und sich unter der
durchscheinenden Haut, wie eine Pulsader,
bewegt. Die 6 Hackenfuͤße sind weiß, die
zehen uͤbrigen mehr braun. Die allergroͤßte
Laͤnge einer solchen Raupe ist kaum JZoll.
Sie wachsen vom Ende May und den Mo⸗
nat Juni bis im November und Decem⸗
ber, haben alfo Zeit genug, großen Scha⸗
den anzurichten. Im Februar, Maͤrz und
April hoͤren sie auf zu fressen, und gehen
Ihre Verpuppung an. Die Puppe ist an⸗
faͤnglich weiß, nachher mehr braun, und
liegt nur 14. Tage bis zur Entwickelung
des Schmetterlings.
Aus dieser kurzen Natuxrgeschichte' er⸗
hellet genugsam, daß alles darauf ankoͤmmt,
den Zeitpunkt zu Aufhebung der Pelz⸗ und
Vzollenwaaren richtig und eher zu waͤhlen,
als der Schmetterling Eyer daran legen
kann, memlich im Maͤrz, oder laͤngstens im
April, wenn die Witterung allzu rauh
waͤre, und uͤbrigens dieses Aufheben und
Verwahren so geschiehet, daß das Schmet⸗
terlingsweibchen nicht dazu kommen kann,
wozu
14
—
XXX
— — —
—
93
wozu recht dichtschließende Kasten ünd Orte,
wohin kein Licht koͤmmt, am besten sind.
4
Dieses Mittel waͤre nun wohl fuͤr solche
Sachen anwendbar, die im Sommer nicht
— DV ⸗ 538* 2*
gebraucht werden; allein andere, die auch
im Sommer, oder zu den Zeiten, wo die
Mettenschmetterlinge fliegen, benutzt wer⸗
den, kann man so nie ganz sichern, wenn
sie auch nur einmal hervorgesucht werden,
V. — e —2 6 *
und man laͤuft Gefahr, auch andere, ne—
ben deten sie haͤngen, oder liegen, anzu—
stecken. Hier muß man
b) nie Kleider eher aufheben,
die man im Freyen gehabt
hat, bis sie vorher wohl aus—
geklopft sind, um so viel moͤg—
lich, die etwan;daran gekro—
chenen Motten, der nur Eyer,
zu entfernen. Dasaberadie
Motten stets Faͤden spinnen,
und sich damit anhalten und
fuͤrs Fallen sichern, so muß
man nie versaͤumen, nochtdie
Buͤrste sleißig, und durchedie
etwanigen Falten, zu gebrau—⸗
chen
Beym
v
94
—
—XA
Behm Aufheben selbst ist zur Vorsicht noͤ⸗
thig ——
e) daß die Kasten und Schraͤn—
ke wohl schließen die False
der Thuͤren dicht seyn, und
weder diese, noch die Waͤnde
Spalten oder Ritze haben.
Uebrigens oͤffnerman, ste nur
am hellen Tage, weil da die
Schmetterlinge an dunkelü
Orten stille sitzen, nie aber
in der Daͤmmerung oder zu
Nacht bey Licht, wo sie her—
umschwaͤrmen
Es waͤre woͤhl zu wůnschen, daß an al—⸗
len solchen Schraͤnken und Kasten, in wel⸗
chen Sachen, die dem Mottenfraß un⸗
rerworfen sind, verwahrt werden sollten,
die Falsen der Thuͤren doppelt gemacht wuͤr⸗
den un den Schmetterlingen den Weg desid
sicherer zu versperren, und den oft em⸗
pfindlichen Schaden abzuwenden.
Leicht waͤre es noch etliche Dutzend
andere hie; und daals Specieifica an—
gepriesene Mittel, anzufuͤpren, 3.E. die
Einschlagetuͤcher in Salz vder Salperer
was⸗
— NXD—ö——eoegegoeoeorïelelegeæ—2—————
72
95
wasser zu waschen, oder mit gepuͤlverten
Schwefel zu bestreuen, wie Roͤsel vor—
schlaͤgt. Juftenabschnitte, ober andere
starkriechende Sachen, dazwischen zu le—
gen, oder auch sie mit dergleichen zu be—
sprengen; Illein, theils hat die Erfahrung
ihre Unzulaͤnglichkeit gelehtt, theils sind
sie ganz unbrauchbar, und theils sind sie
widrig und wohl gar schaͤdlich, weil sie
die Farben vernichten, Flecken verurfa⸗
chen, wohl gar die Zeuche zerfressen, und
durch ihren bleibenden Geruch der Rase
empsindlich fallen. Jene hier angegebe⸗
nen, die sich auf die Lebensart des Thiers
gruͤnden, sind von diesen Fehlern nicht
nur frey, sondern man wird auch finden,
daß, wenn man jenen Rath genau be⸗
folgt, selten Schaden von diesen schlini⸗
men Gaͤsten angerichtet werden kann.
12) Der weiße Kornwurm. (Pbh.
tin. Granella L.)
Ob man gleich in hiesiger Gegend diese
Raupe fuͤr unschaͤdlich erklaͤtt hat; und
jeder Oekonom oder Baͤcker vorzuͤglich
gern von einem Boden kauft, wo sie woh⸗
net, wasl hon den augcsutshnen Körnen
miehr
—R
96
Anar
stttααäααOσοαXαÔXα Oααæä.cπÔÄXαααααα.
mehr ins Maas gehen, als sonst, und
man folglich etwas mehr Mehl erhaͤlt;
so ist doch wenigstens so viel gewiß, daß
diese Schmarotzer fuͤr den Verkaͤufer
nicht vortheilhaft sind, und also dieser
seinen Nutzen wenig kennt, wenu er sich
nicht, so viel moͤglich, von diesen Gaͤsten
loszumachen sucht. Ich will daher nur
etwas ganz kurz von der Naturgeschichte
dieser Raupen sagen, um diejenigen, die
davon nicht unterrichtet sind, damit be⸗
kannt zu machen.
Der kleine Schmetter ling, dessen
Vorderfluͤgel auf einem weißen Grund
braune Flecken haben, die hintern aber
grau sind, fliegt im May bis in den häl⸗
ben Juni nur des Abends und zu Nacht.
Am Tag findet man sie oft haͤufig an
den Balken und Waͤnden der Getreidboͤ⸗
den sitzen. Hier kann man sie
a) in Menge toͤden, folglich ih—
rer Vermehrung starken Ab⸗
bruch thun, wenn man sie
mit etwas harren Buͤrsten
oder Besen abkehret, man
a4us
—EZEEE
— —
—en
97
aus Unvorsichtigkeit vorher
aufzujagen, sondern schnell
verfahren.
Das Weibchen legt bey 70 Eyer an die
Koͤrner, aus denen nach 14 Tagen, oder
wenig daruͤber, die R aͤupchen hervor⸗
kommen. Ihre Farbe ist hellockergelb,
auf dem ersten Ring stehen 2 schwarz⸗
braune gekruͤmmte Fleckchen, und der Kopf
ist rothbraun; ihre Groͤße, so ohngefaͤhr
Zou, (Tab. I˖K Fig. 14.) und ihr brau—
nes Zaͤngengebiß ist stark genug, die haͤr⸗
resten Koͤrner anzunagen. Sie spinnen
bey jedem Schruͤt einen feinen Foden,
bebinden damit nicht nur mehrere Koͤr⸗
ner aneinander, sondern ziehen auch da—
mit eine dichte Haut uͤber den ganzen Ge⸗
treidhaufen, in den sie leben, wenn sie
mehrere Jahre ungestoͤhrt bleiben. Die
Hekonomen gestatten nicht, Loͤcher in eine
solche Haut zu machen und sind uͤber⸗
zeugt, daß nunmehr dadurch ihre Koͤrner
suüͤr biesen Gaͤsten gesichert seyn. Es ist
in so Ferne wahr weil der Schmetter⸗
lng seine Eyer- nicht an die bedeckten
Korer legen kann; allein man haͤtte des
Uebel nicht bis dahin sollen kommen las⸗
ncht biß daum utu tennnn i,
93
XWVL
—XM ueισæα
sen, welches man haͤtte verhindern koͤn⸗
by die Zugloͤcher der Getreid—
boͤden, einander gerade ent—
gegengesetzt, nicht, wie ge—
woͤhnlich, in der Hoͤhe, son—
dern so angebracht haͤtte, daß
der stete Luftzug gerade uͤber
die Getreidhaufen wegstri—
che. Uebrigens muͤssen diese
Haufen noch vom Juni an
fleißig von Zeit zuZeit in
kurzen Zwischenraͤumen um—
gestochen und wohl gewendet
werden.“
Dieses Verfahren stoͤhrt die zarten
Raupen in ihrer gewohnten Lebensart,
und bringt, in Verbindung mit den ih⸗
nen empfindlichen Luftzug, Tausende ums
Leben. Sie fressen bis in den Herbst,
wo sie im October und noch spaͤterhin an
den Waͤnden in die Hoͤhe kriegen, um sich
zu verpuppen. Bey diesem Geschaͤft
kann man—
99
c) noch eine Menge uͤberra—
schen und sie mit Besen,
durchs Abkehren, quetschen.
Man hat wohl eine Menge anderer
Miltel, diese Gaͤste zu vertreiben, vorge⸗
schlagen, allein die meisten davon gewaͤh⸗
ren wenige, oder gar keine Huͤlfe, viele
seyn gefaͤhrlich, wie zum Exempel das
Raͤuchern mit Schwefel und das Auf—⸗
stellen einer starken Lichtflamme, woran
sich die Schmetterlinge verbrennen sollen,
weil bey der geringsten Unvorsichtigkeit
das Haus mit den Raͤupchen im Rauch
aufgehet, und die Huͤlfe ist doch nur ge⸗
ring.Andere lassen einen unangenehmen
Geschmack, oder Geruch, zuruͤck, und koͤn⸗
nen daher nicht empfohlen werden.
Unterdessen wird es aber doch nicht un⸗
nuͤtz seyn, den Hausvater zu erinnern,
daß er Lolles Gerreide, in welchem der
sogenannte weiße Kornwurm gelebt hat,
vor dem Abliefern zur Muͤhle, durch ein
Sieb laufen lasse, um den Unrath der
Raupen und im Herbst aͤußerst haͤufig
nachgelassenen Koth davon zu bringen,
wein er nicht Gefahr laufen will, Mehl
nchl Belseg 85
100
—VVDSSSSSEWü————O —
mit einem unreinen Geschmack zu erhal—
Dieses sind diejenigen Raupen unse⸗
rer Gegend, die uns in manchen. Jahren
so schaͤblich werden. Eine kleine, aber
furchtbare Zahl unter einer Menge von
vielen Hunderten, und zugleich die Mit—
tel zu ihrer Verminderung, die gewiß
nicht ohne Nutzen bleiben werden, wenn
man nur die Muͤhe nicht scheuet, diesel z
ben gehoͤrig anzuwenden. Sie wird nie
u greß ausfallen, weil selten in einem
Jahr alle schaͤdliche Raupen zugleich auf
den Schauplatz treten, und gesetzt, es
waͤre so ,so waͤre auch die Bel ohnung,
desto groͤßer.
Um den Gartenfreund oder Landmann
diejenigen Arbeiten, die er etwan in die⸗
sem oder jenem Monat vorzunehmen hat,
guf die bequenꝛste Art in Erinnerung zu
bringen, ohne daß er erst das ganze Buch
durchblaͤttern darf, habe ich Nahpstehen
den
Ca—
2
— — — —
z01
Calender
entworfen, der auf die Seiten des Buchs
hinweiset, wo er naͤhere Anweisung finden
kann.
Januar.
2) Die Nester des Baumweißlings abzu⸗
nehmen! pag. 42- 43.
b) Die Nester des Goldafters abzuneh—
men. p. 66 ꝛc.
c). Die abgefallenen Blaͤtter der Johan—
nis⸗ und Stachelbeerstauden zusammen
zu rechen und mit den daran liegenden
Eyern des Stachelbeerspanners zu ver⸗
brennen p. 78 80.
Februar.
a) Die Nester des Baumweißlings abzu⸗
nehmen und zu verbrennen. P. 42-43.
b) Den großen Fuchs zu vernichten, wo er
sich ansetzt. P. 47.
Maͤrz.
a) Die etwan uͤbersehenen Nester des Baum⸗
weißlings noch abzunehmen. P. 43..
G 3 b)
102
—zwar
—EDEXE—æ
b) Den großen, oder Weichselfuchs zu ver⸗
nichten, wo er sich ansetzt. p. 47.
) Die Winterpelze und wollene Winter⸗
kleider aufzuheben und fuͤr den Motten⸗
schmetterling zu schuͤtzen. p. 89.90.
April.
a) Die noch uͤbers. ehenen Nester des Baum⸗
weißlings abzunehmen und zu verbren⸗
b) Den Weichselfuchs zu vernichten. p· 47.
und
e) dessen Eyer, wenn sie ohngefaͤhr gefun—
den werden, zu verbrennen. P. 47.48.
ch Die Stachelbeerraupen zu vertilgen. p.
80.81.
e) Die Wiut
de Winterkleider aufzuheb
eben. p.
u. P. 890
2) Gegen Ende des Monats Rittersporn
au saͤen..z˖uüß.
b) Die ohngefaͤhr gefundenen Eyer des
Weichselfuchses zu verbrennen. p. 47
May.
c)
⸗
elttttAMbetatbecbehbM Ut Mbervu ewu
— EEe —
03
c) dessen feine Raupennester abzunehmen.
p. 48.
d) Die Ringelraupen aufzusuchen und zu
vernichten. p. 56.
e) Ameisen auf die Baͤume zu bringen, um
die uͤbriggebliebenen Winterraupen zu
toͤden. p.756. J
s) Zu Anfang des Monats die Stachel⸗
—
P. 80 8 I. J
5) Die Nester der Heckenschabe abzuneh—
men. p. 86.
b) Die Schmetterlinge des weißen Korn—
wurms an den Balken und Waͤnden zu
vertilgen. pP. 728s57.
Juni.
a) Die Weichselfuchsraupen, die etwan
noch zu Anfang des Monats vorkommen,
abzunehmen. P. 49 50.
b) Bis in halben Monat die Ritgel—
raupen aufzusuchen und zu vernichten
p. 56.
BG
4
c)
104
Amn v
CG
c) Von der Mitte des Monats an ein
Auge auf die Gespinnste der Ringel⸗
raupen zu haben. p. 56-57.
) Die Stammraupe in ihren Stillla⸗
gern aufzusuchen und zu vertilgen. p.
65I.
e) Zu Ende des Monats die Cocons
des Goldafters, wo sie sich finden, ab⸗
zunehmen und zu vernichten. p. 66.
59 Die Puppen des Stachelbeerspanners
zu vernichten. p. 8S1-82.
s) Zu Ende des Monats die Nester der
Heckenschaben mit den Puppen abzu—
nehmen. p. 8687.*
n), Wollenwaaren auszuklopfen und zu
— ——
i) Bis in dieMitte des Monats die
Schmetterlinge des weißen Kornwurm
zu vertilgen. p. 9695
. Von Ende Monats an das Getreide
fleißig, von Zeit zu Zeit, umzustechen
und zu wenden. p.5.
A
—C—(“—
105
Juli.
2) Den großen und kleinen Kohlschmetter⸗
ling wegzufangen. P. 30 u. 37.
b) Die Eyer der Kohlschmetterlinge auf⸗
zusachen und zu vernichten. p. 32u. 37.
c) Die jungen Raupen zugleich zu ver⸗
nichten. P. 33. 34.
dh Die Enten durch die Kohlfelder zu trei—
ben. p. 39.
e) Die Eyer des
nichten. p. 41.
Baumweißlings zu ver⸗
) Die gefundenen Puppen desselben zu
vernichten. p. 44 21.
8) Ein Auge auf die Cocons der Ringel—
raupe zu haben. P. 56.57.
h) Die Puppen der Stammraupe aufzu⸗
suchen und zu zerdruͤcken. p,62—6 3.
) Die Cocons des Goldafters die man
findet, abzunehmen. p. 68.
k) Die Schmetterlinge und Puppen des
Stachelbeerspanners zu Ende des Mo—
nats zu vernichten. pr 8r ꝛc.
G 5
H Die
06
* —
— XME—e—elerrree—
) Die Nester der Heckenschabe, mit den
Puppen, abzunehmen. p. 86-87.
m Die Heckenschabenschmetterlige zu ver⸗
tilgen. p. 87.
August.
) Fortzufahren, den großen und kleinen
3)* ortzufahren, den großen md kleine
— chmetterling wegzufangen. P. 30
und 37.
b) Die Eyer der Kohlschmetterlinge auf⸗
zusuchen und zu zerdruͤcken. p. 32.
e) Zugleich die jungen Raupen derselben
zu vernichten. p. 33-34.
d). Die Enten durch die Kohlferder zu
treiben. p. 39.
e) Die Weihchen der Stammmotte da
aufzusuchen, wo die Maͤnnchen stark
fliegen. p. 58-59.
t) Die Pupyen der Stammrauve aufzu⸗
suchen. p. 63.
3) Die Eyerlagen des Goldafters wo
man sie findet, zu zerquetschen, p. 65.
69
O
—
—RME—æçw2——L—„—“«“«—“«—«—
107
k) Wenn zu Anfang des Monats noch
Cocons des Goldafters vorkommen, sie
i) Den Heckenschabenschmetterling zu ver⸗
September.
a) Die jungen Kohlraupen
P. 33 34.
zu
vernichten.
b) Die Weibchen der Stammmotte auf⸗
zusuchen. Pe 59.
c) Die Eyer der Stammmotte aufzusuchen
und zu zerquetschen. p· 60.
d) Die Eyerlagen des Goldafters, wo
man sie findet, zu zerquetschen. p. 65.
October.
2) Die Kohlschmietterlingspuppen aufzusu⸗
chen und zu vernichten. p. 35u. 38
b) Die Eyer der Stammmotte auffusuchen
und zu zerstoͤhren. p. o.
5)
108
— — — —
c) Streifen mit Wagentheer' um die Baͤu⸗
nre zu legen, um die Weibchen der Win—
terschmetterlinge abzuhalten. pP. 72 73.
9). Die Puppen des weißen Kornwurms
zu vertilgen. p. 99.
November:
5 Die Nester des Baumweißlings abzu⸗
nehmen. p. 42- 43. J
by Die etwan uͤbersehenen Eyerlagen der
Stammraupenschmetterlinge zit zerstoͤh⸗
ren. P. 60.
c) Gegen Ende Monats die Nester des
Goldafters abzunehmen. p. 66 ꝛc.
d) Streifen mit Wagentheer um die Baͤu⸗
me zu legen, den Winterschmetterling
abzuhglten, dder die Streifen frisch zů
bestreichen. p.72 73.
e) Die Blaͤtter der Stachel- und Johan⸗
nisbeeren zusammen zu raͤchen und mit
den daran liegenden Eyern des Stachel⸗
beerspanners zu verbrennen. p. 79-80.
9
— r
—EXE—— —
7
A—
09
() Die an den Spitzen des Pfaffenhuths
befindlichen Nester der Heckenschabe ad⸗
zunehmen. p. 88.
December.
). Die Nester des Baumweißlings abzu—
nehmen. p. 42.43.
b) Die Nester des Goldafters abzunehmen.
p. 66. ꝛc.
c) Die Theerstreifen zu erneuern. p. 72-
72.
d) Die abgefallenen Blaͤtter der Stachel—
und Johannis beeren zusammen zu ma—
chen und mit den Eyern des Stachel—
beerspanners zu verbreunen. p. 79- 80.
Druck
FIO
CAmn.
— EEAÆA
Druckfehler.
Pag. 16. Zeile 18. statt hoͤhern, lese man Foͤhren.
p. 19. 3. 225 statt veschiedene, l. verschie⸗
dene. p. 22. 3. 3. Verwanlung ‚ l. Ver⸗
—XV 320 3. 18. Spadel. l. Spatel
p· 37. 3.7. —
pesa2. 3.16. st. Atropas, l. Atropos, p. 87.
2.15. st. Phab. l. Phal.
1
— —7
derer Buͤcher, welche von 1793 bis und
mit der Leipz. Jub. Messe 1794 bey
mir neu herausgekommen sind.
Verzeichniß
Auflaͤtze (drey merkwuͤrdige) bey den jetzigen
franz. Unruhen. 8. 793. 6 gr. **
Beytraͤge (diplomatische) zur weisen Gesetzge⸗
bung uͤberhaupt, besonders in Ruͤcksicht der
Polizey, zte Sanimiung mit einem Anhange.
Herausdegeben von Christian Heinrich Lud—⸗
wig Wilhelm Spiller von Mitterberg. 4.
793. 16385..
Briealebs CJoh. Christian ) Geschichte deg
Gymnasii Casimiriani Academici in Coburg
8. 793. 16ñß g. 3
Dießkau (C. J. F. von) Vortheile in der Gaͤrt⸗
nerey, in vermischten Aahandlungen, 2 Theile,
2te peraͤnderte Auft. von C. P. Pezold.87
1794. Irthlr 16g8..
Dotzauers (C. Fr.) lehrreiche Unterhaltungen
in Nebenstunden, mit einem Kupferstiche.8.
—BVV———
Fickenscher (G. W. A.) Beytrag zur Gelehr—
tengeschichte, oder Nachrichten von Zoͤglin⸗
gen des illustren Christian⸗-Ernestnifchen
Gymnasiums zu Bayreuth, welche in irgend.
einer Periode ihres Lebens auf Universitaͤten,
Gymnafien, und beruͤhmten Schulen Lehrer
geworden sind, aus aͤchten Quellen geschöpft—
8. 794. 1 rthlr. agr.
Frehheit (die) ein Marktgespraͤch zwischen zween
Bauern und einem Dorfeschatmeister d
J— quube
II
—⸗
tettbeckapEXXαÔιôXäXä
—
ausgegeben: von einem hiedern Deutschen,
a. d. l. B. 8. 393. Aar. —
Grammaͤtik (kurzgefaßte griechische) Nebst ei—
n Anhang von vier Reden des Isokrates,
und einem Wortregister uͤber dieseiben. Zum
Schulgebtauch eingerichtet. 8. 794. 16 gr.
Grungers (IJ. G.historisch.statishe Beschren⸗
bung des Fuͤrstenthams Coburg, S. Saaf⸗
feldischen Antheils, mit berichtigenden Zusaͤ⸗
tzen, etüigen Abhandluügen und einer Samm⸗
lung coburgischer Landesgefetze. Aufs neue
— J—
793. Inrtthlr. 20 8r.
Derselben ꝛr Th45 Arthlr. 4gr
Derselben zru. a4ar Th. J. Irihlr. 20 gr.
Ueber das Abzug⸗ und Lehngeld in dem
Fuüͤrstenthum Cobura, S. Saalfeldischen An—
theils, nebst einer Samml. cobürgischer Lan⸗
deggesetze. 4. 793. Urthlr. s ͤrr.
Kunststücke (obonomische) zum Besten des Haus—⸗
und Landwirths gesammlet, gepruͤft und her⸗
ausgegeben von einem Ockonomen. 8. 794.
A3.. V —
Michels (Jan Pttersen) mediecinische Abhand⸗
lung von den Catharralfiebern, eine von der
seelaͤndischen Gesellschaft der Wissenschaften
gekroͤnten Preißschrift, aus dem Hollaͤndisch.
üͤbrxsetzt. gres. 793. 88g85.
Rommel (S. C) Anweisuug zur Rechenkunst
kuͤr Lehrer und Lernende. 8. 794. 8gr.
Schroͤder (M. J. M.) nuͤtzlicher Zeitvertreib zuͤr
angenehmen Unterhaltung fuͤr Lektuͤrfreunde.
8. 793. 189r.
M