1923. Laurentius-Statue gestohlen In der Nacht vom 8. auf den 9. Oktober wurde die Laurentius-Statue (mit Rost und Buch) gestohlen. Der Diebstahl wurde vom Provisor Her- mann Leichtenmüller, der zufällig an diesem Tage „bald zelebrierte“ ent- deckt. Die Polizeidirektion Wien gab in der Presse bekannt: „Wien, 10. Oktober 1923. In der Nacht zum 9. Oktober wurde aus der Pfarrkirche in Kefermarkt in Oberösterreich von einem bisher unbekann- ten Täter die Statue des Hl. Laurentius entwendet. Dieselbe ist aus braunem Holz geschnitzt, 95 cm hoch, die Augäpfel sind weiß, die Pupillen schwarz lasiert, der Kopf sanft nach links geneigt, der Mund geschlossen, die Haare lang, wellig und flach anliegend. Die herabhängende rechte Hand hält einen Rost, die halberhobene linke Hand ein Buch. Der lange, bis auf die Knie reichende Diakonenmantel ist mit Pelz verbrämt. Die Statue ist spätgotisch, stammt aus dem 14. Jahrhundert und ist 30 — 40 Millionen Kronen wert. Es wird ersucht, nach dem Täter und der Statue eingehendste Recherchen zu pflegen und die dortigen Kunst- und Antiquitätenhändler, Pfandleihanstalten und Trödler, Museen sowie Pfarrämter zu verständigen und Sachdienliches der nächsten Sicherheitsbehörde mitzuteilen.“ Der Täter wurde am 7. November des Jahres in Innbruck verhaftet und zu 3 Jahres schwerem. Kerker verurteilt, nachdem die Statue schon wenige Tage nach dem Diebstahl in Salzburg bei einem Antiquitätenhändler ent- deckt und wohlbehalten zurückgebracht worden war. Beim Täter handelte es sich um einen gewissen Josef Maier, von Beruf Kellner. 1924. {m Mai wurde beim Preßverein in Linz eine neue Marienstatue um ca. 800.000 Kronen angekauft. Vom Neumarkter Maler Franz Rabner wurden die Turmzifferblätter gereinigt und renoviert. Die gotische Monstranze wur- de ebenfalls einer gründlichen Reinigung unterzogen; und am 1. August dieses Jahres kam schließlich noch eine weitere Statue zur Aufstellung in der Kirche, und zwar der HI. Judas Thaddäus (als Spende). 1925. Die Orgel bekommt einen neuen Motor um 900 Schilling. Das Geld wurde durch eine Getreidesammlung und durch die Sammlung der zweiten Tafel innerhalb eines halben Jahres hereingebracht. 1926. Umstellung der Bänke „am Chor‘ und verschiedene Reparaturen durch Tischlermeister Jahn. Im September wurde das durch Windschäden arg 42