+U 1810 bis 1816 war Riedau wieder bayrisch. Die Pfarrgemeinde Riedau wurde dem Landgerichte Grieskirchen zugeteilt. Dieses Landgericht war seinerseits dem General-Kreiskommissariat un- terstellt, das sich im Salzachkreis zu Salzburg be- fand. Im Jahre 1812 unternahm N apoleon seinen ver hängnisvollen Krieg gegen Rußland. Von den 500.000 Mann, mit denen er gegen Osten gezo- gen war, kamen ungefähr nur 30.000 zurück Hunger und extreme Kälte waren die Ursache für die großen Verluste. Da die Russen alles vernich- tet hatten, fanden die Soldaten weder Nahrung noch Unterkunft. Die Stadt Moskau war men- schenleer, die Häuser waren niedergebrannt. Na- poleon war geschlagen. Im Jahre 1813 bildeten europäische Herrscher ei- nen Bund gegen den französischen Kaiser, dem sich auch der österreichische Kaiser anschloß. Da sich König Max von Bayern diesem Bündnis nich: anschließen wollte, kam es zum Krieg zwischer. Österreich und Bayern. In Ried wurde am 8. Ok. tober 1813 jedoch ein Vertrag geschlossen, unc Bayern erklärte sich bereit, dem Bund beizutre- ten. Vom 18. bis 20. Oktober 1813 wurde Na- poleon in der Völkerschlacht bei Leipzig vernich- tend geschlagen. Seine Macht war gebrochen. Der am 30. Mai 1814 in Paris geschlossene Friede gab den Völkern endlich wieder den Frieden. Im Jahre 1814 wurde das Innviertel, westliche Ieile des Hausruckviertels und Salzburg wieder an Österreich zurückgegeben. Am 1. Mai 1816 wurde die Grenze des Innvier- tels wieder bis Riedau festgelegt. 1816 und 1817 herrschten in Österreich Teuerungen und damit verbundene Hungersnöte. Grund dieser Ausbeu- tung des Volkes war der langdauernde Krieg. 1816 — 1848 Nach den Franzosenkriegen war Friede einge- kehrt. Der Stand der Bauern gewann immer mehr an Bedeutung. Schon ab 1830 wollte das Volk, vor allem die Bayern, mehr Freiheit. 1848 kam es zu einer Revolution, durch die die Bauern die geforderten Freiheiten bekamen. Die Grundherrschaft wurde aufgehoben, wodurch die Gutsherren in Riedau viele Rechte verloren. Die Herrschaftsverhältnisse der Bevölkerung wurden am 7. September 1848 aufgehoben. Der Bauer wurde nun freier Herr seines Besitztums. Neben der oberösterreichischen Landesregierung wurde die Stadthalterei des Landes ob der Enns errichtet. Abgeschafft wurden die Kreisämter und Pflegerichter. Während der Revolution 1848/1849 waren in Riedau Einquartierungen und Rekrutierungen. Man berichtet auch über italienische Gefangene im Alter zwischen 12 und 16 Jahren. 1853 wurde Riedau dem Bezirksamt Raab zuge- teilt, nachdem der Markt dem Bezirkscollegial (= Gericht) unterstellt war. Am 17. März 1849 traten die Gemeindegesetze in Kraft. Bezirkshauptmannschaften wurden er- richtet. Ab dem Jahre 1852 gehörten die Gemeinden Riedau und Dorf zum politischen Bezirk Schär- ding (ursprünglich BH Ried). Zur Unterstützung der Armen ließ die Gemeinde Riedau ein Armen- haus und Bürgerspital errichten. Brand 1866 Für das Land Österreich ist dieses Jahr durch den Preußisch-Österreichischen Krieg ein trauriger Abschnitt in seiner Geschichte. Riedau wurde zu- sätzlich durch einen großen Brand schwer in Mit- leidenschaft gezogen. Hier will ich kurz einige Aufzeichnungen des Bür- germeisters Raaber aus seinem Heimatbuch zitie- ren (S. 53/54). „Am 27. Juni 1866 um halb zwei Uhr nachmit- tags brach beim Glasermeister Josef Brüglhuber,