93 Die Zusammensetzung eines aktiven kriegsstarken Armeekorps erseht ihr aus der eingefügten Tafel. 4—6 Armeekorps bildeten eine Armee, zu der außerdem noch 1—2 Kavallerie-Divistonen, sowie Armeetruppen (Schwere Artillerie, Pionier- und Nachrichtenformationen, Fliegerstaffeln) traten. An der Spitze des ganzen Heeres stand die Oberste Heeresleitung mit Seiner Majestät dem Kaiser als Oberbefehls haber und dem Generaloberst von Moltke als Chef des General stabes. Die Bewaffnung Die Infanterie war bewaffnet mit dem Gewehr 98, einem Mehrladegewehr; die Kavallerie mit dem Karabiner, der dem Gewehr an Leistung kaum nachstand, dem Säbel und der Lanze; die Maschinengewehr-Kompanien mit dem schweren Maschinengewehr; die Feldartill er Le mit der Feldkanone 96 (Kaliber 7,7) und der leichten Feldhaubitze 98 (Kaliber 10,5). Beide Geschütze waren Schnellfeuergeschütze mit Rohrrücklauf, verfeuerten Schrap nells und Granaten mit Aufschlag- und Brennzünder. Die Fußartillerie verfügte über schwere 15 cm-Feldhaubit- zen und 21 cm-Mörser als Steilfeuergeschütze und über 13 ein und 15 cm-Kanonen als Flachbahngeschütze. Außerdem waren einzelne Batterien schwerster Geschütze vorhanden. Leichte Maschinengewehre waren noch nicht, Minen- werfer nur bei Belagerungsformationen eingeführt. Die Fliegerwaffe war erst im Entstehen begriffen. Die Flugzeuge waren noch nicht mit Maschinengewehren bewaffnet. Ausreichende Erfahrungen im Bombenabwurf waren noch nicht gesammelt. Auch die Motorisierung des Heeres steckte noch Ln den Anfängen, beschränkte sich auf wenige Lastkraftwagenkolonnen. Feldküchen waren lediglich für die Infanterie vorgesehen.