5» 67 pflegung, vor allem Brok und den langentbehrten Kaffee. Aber sie enthalten auch Dinge, die nicht gerade zum Krieg führen unbedingt nötig erscheinen, wie Damenkleider, Da- menhüke, silbernes Tee- und Eßbesteck, deutsches Eigentum, von den Russen schamlos gestohlen. Am Abend steht die Brigade Schmettau, die in 36 Stunden mehr als 60 km zurückgelegt hat, in Willenberg tief im Rücken der Russen. Das Grenadier-Regiment 3, Teile des Infanterie-Re giments 43, ziehen ein paar Dutzend Kilometer hinter der Brigade Schmettau die gleiche Straße. Kosaken attackieren sie von der Flanke. Wie die Katzen, an den Hals ihrer Pferde geschmiegt, preschen sie mit gefällten Lanzen heran. Eine Batterie, in den Kusseln geschickt getarnt, unterstützt mit Brennzündern und Aufschlägen ihr tollkühnes Be ginnen. Die Grenadiere und Musketiere lasten sich nicht aus der Ruhe bringen. Sie machen rechts Front und pfeffern mit Gewehren und Maschinengewehren in die Neitermasten. Pferde stürzen, Reiter überschlagen sich, wälzen sich schreiend und stöhnend auf dem Boden. Nur wenige gelangen bis in die deutschen Reihen, wo sie ohne große Mühe über wältigt werden. Auch die Batterie schweigt. Das deutsche Maschinengewehrfeuer saß zu gut. Vorgehende Patrouillen finden die Bedienung Mann für Mann niedergemäht zwi schen den Geschützen liegend. Aus Tag wird Nacht. Alber der Marsch geht weiter. Es ist stockdunkel. Singen und Rauchen ist verboten. Jede Unterhaltung verstummt. Plötzlich, kurz vor dem Dorfe Puchallowen, blitzt und kracht es von allen Seiten. Das vorderste Bataillon greift unverzüglich in der Marschrich tung, ins Ungewiße hinein, an. Der Erfolg ist verblüffend. Nach kurzem Feuergefechk sind 200 Gefangene, 2 Ge schütze, 6 Maschinengewehre und mehrere Munikionswagen eingebracht. Auch die anderen Bataillone Lun es ihnen gleich.