54 hatte der Kommandierende General des XX. Armeekorps, als sich die Einwirkung der 41. Infanterie-Division über Waplitz nicht bemerkbar machte, zunächst den Angriff, der nördlich Mühlen an der Drewenz kämpfenden Divisionen auf eine spätere Stunde verschieben wollen. Er ließ ihm aber freien Lauf, als der Kommandeur der 3. Reserve- Diviston, der stets tatkräftige General von Morgen, gegen 8 Uhr vormittags selbständig antrat. Landwehr und Re serve-Regimenter stürmten Schulter an Schulter über den tief eingefchnittenen Drewenz-Grund hinweg, nahmen das hochgelegene brennende DröbniH und blieben in rastlosem Vorgehen durch die Wälder von Iablonken und Hohenstein bis an die Tore von Hohenstein. Nur die 70. Landwehr- Brigade bei Mühlen hing ab. Fast ohne Artillerie, war es ihr nicht gelungen, den Gegner, der sich an seiner Haupt rückzugsstraße besonders hartnäckig zur Wehr setzte, aus seiner, mit großem Geschick angelegten Stellung zum Wei chen zu bringen. Um 12.30 Uhr mittags drangen die pom- merfchen Reserve-Regimenter des Generals von Morgen von Westen her in das brennende Hohenstein ein. Der rus sische Widerstand wurde von Minute zu Minute schwächer, denn auch im Norden drohte den Verteidigern der Stadt Gefahr. Von Osterode und Biessellen her traf die Landwehr- Diviston von der Goltz auf dem Gefechtsfeld ein. „Junge, Junge! Das wäre ein Krieg nach unserem Herzen gewesen! Noch ein paar Wochen da oben an der dänischen Grenze und wir wären aufgegangen wie Hefeklöße in Mutters Kochkopf. Jetzt wird es wohl heißen, das Kop pel enger schnallen. Allzu viel scheint hier jenseits der Oder nicht zu wachsen!" Mit enttäuschten Gesichtern sehen die Wehrmänner der Landwehr-Diviston, von der Goltz aus den Wagenfenstern des nach Osten dampfenden Zuges auf die magerm Kartoffel- und Roggenbreiten der Tucheler Heide.