53 gelingen will, eine neue Front aufzubauen. Versprengte aller Regimenter und Kompanien wirbeln durcheinander. Nur Ruhe und eiserne Disziplin können helfen. Ein Or donnanzoffizier, der einzige, dessen Pferd unverwundet ist, holt etwa 200 Mann zusammen, teilt fie ein wie auf dem Exerzierplatz. Das Streufeuer der Russen wird heftiger. In manchem Gesicht zuckt es von neuem. Hell und scharf klingt das Kommando: „Stillgestanden, das Gewehr über!" Pause. Prüfend läßt der Offizier seinen Blick über die Gewehrlage gleiten... Der Zweck ist erreicht. Der Drill hat über das Menschliche, allzu Menschliche gesiegt. Die erste geschloffene Truppe ist in der Hand der Führung. Der Russe folgt nicht. Mit dem Ordnen der Verbände vergeht der Nachmittag. In Thurau ruhen die Reste des Regiments 50 — knapp zwei Kompanien. Tiefe Trauer liegt über ihnen: 1200 Mann fehlen, Oberst Sonntag und mit ihm viele der Besten find gefallen. Das Schicksal der übrigen ist ungewiß. Da reißt um Mitternacht ein Melder die Musketiere aus ihrem todähnlichen Schlaf: „Feind auf der ganzen Linie geschlagen. Zum Teil vernichtet. Unser Gegner in Waplitz auch im Rückzug gemeldet! Die Armee verfolgt!" Niemand will es glauben, niemand kann es fasten, niemand will ein stimmen in den Jubel über den Sieg. Aber fie alle denken doch mit mehr Ruhe an die toten Freunde und Kameraden, an den Unglücksmorgen, der das stolze Regiment zerschlug. Besteht nun doch Gewißheit, daß die Opfer nicht umsonst gewesen find, daß ihr Heldenkampf dazu beigetragen hak, den Durchbruch der Rüsten nach Süden aufzuhalten. „^ravo Landwehr!" Das Mißgeschick der 41. Infanterie-Division blieb glücklicherweise ohne Folgen für die endgültige Abrechnung mit den um Hohenstein stehenden russischen Kräften. Zwar