52 aus jede Maus im Dorf sehen. Seine Geschütze können es von drei Seilen unter Feuer nehmen. Eigene Truppen sind nirgends sichtbar. Meldeläufer zurückzuschicken ist undenkbar. So bestehlt Major Zickhardt: „Singen!" Vielleicht wird es von deutschen Truppen gehört. Und so schallt es laut über das Kampffeld: „Deutschland, Deutschland über alles!" Aber nur der Feind antwortet mit verdoppeltem Feuer. Noch einmal versuchen die Tapferen, sich durch einen Vorstoß nach Norden Luft zu machen. Er kostet nur weiteres Blut. Nach wenigen Schritten müssen die Tapferen wieder in Dek- kung zurück. Die Munition ist verschossen, sie sind so gut wie wehrlos. So warten sie tatenlos der Dinge, die da kommen. Nur ganz allmählich wagen sich die Rußen aus ihren Gräben heraus, halten sich zunächst in achtungsvoller Ent fernung, ziehen es vor, Tote und Verwundete auszuplün dern. Aber immer dichter werden die Reihen, die sich an das kleine Häuflein Deutscher heranschieben. Widerstand ist gegen die 20fache Übermacht ausgeschlossen. Die Säbel werden zerbrochen, die Gewehre zerschlagen. Truppweise treten 12 Ofstziere und 300 Mann den bitteren Weg in die Gefangenschaft an. Die Rußen, wohl in Vorahnung kommenden Schicksals, behandeln die Unglücklichen würdig, verpflegen die Erschöpften, sorgen für die Verwundeten: und in der Tat, nach drei Tagen wendet sich das Blatt. Die Gefangenen werden durch Truppen der deutschen Ost gruppe befreit, ihre Bewachung in Gewahrsam genommen. Ein wenig glücklicher ziehen sich die Kompanien des In fanterie-Regiments 50 aus der Schlinge, die links der Straße am Maranse-Grund liegen. Von ihnen gewinnen Teile, den seichten Südzipfel des Mühlen-Sees durch watend, den Anschluß an das Gros der Division auf den Höhen von Scythen. Aber auch dort steht es bös genug aus. Einen Augenblick scheint es, als ob es überhaupt nicht