40 und Wehrmänner in ihren Erdlöchern: War dies das letzte Aufzucken des russischen Gegenangriffs oder muffen wir uns auf eine Wiederholung gefaßt machen? Die Trup penverbände werden neu geordnet, in fieberhafter Eile wird Munition ergänzt. Aber der Russe bleibt ruhig. Vor stoßende Patrouillen stellen am Nachmittag fest, daß er verschwunden ist. Langsam folgt man auf Soldau. Die Schwenkung Wir drehen das Rad unserer Erzählung um ein paar Tage zurück und begleiten die Ostgruppe der 8. Armee auf ihrem Marsch nach Westen. Eine dumpfe Schwüle liegt über den Kolonnen. Hatte nicht jeder bei Gumbinnen seine Pflicht getan? Wenn auch unter bösen eigenen Verlusten, so doch den Feind geschlagen! Und jetzt heißt es dennoch: Rückwärts! Warum? Weshalb? Gar nicht mit anzusehen ist das Elend der Flüchtlinge, deren Wagenzug die Straßen versperrt, der jammernden Frauen, der weinenden Kinder, der brüllenden Herden! Herzzerschneidend der Anblick der verwundeten Kameraden, die sich zu Fuß in und neben den Kolonnen mitschleppen, nur darauf bedacht, dem verfolgenden Feinde nicht in die Hände zu fallen. Und so müde und matt sind die Glieder ... Von früh bis spät auf den Beinen und die quälende Sorge im Herzen: was soll aus Ostpreußen, was aus Deutschland werden? Jetzt sich in den Chauffeegraben werfen, vergessen Kummer und Leid. Und schlafen, schlafen. Doch was ist das? Schwenkt da nicht eben der Anfang der Kolonnen nach Süden ab? Wie ein Lauffeuer geht es durch die Reihen: „Wißt ihr's schon, der Rückzug hak ein Ende! Wir versuchen noch einmal unser Glück. Der Alte selber hat es gesagt, dort an der Wegegabel hält er."