32 Regiment 59 aus Sol bau und Deuksch-Eylau, zugegangen. Drei Wochen bald sind sie im Grenzschutz hin- und hermar schiert, haben bald hier, bald dort geschanzt, gewacht und gewartet und haben den Feind nicht ans Messer bekommen. Mit blutendem Herzen sahen sie ihre Heimatdörfer in Flammen aufgehen, ihre Angehörigen heimatlos durch die Lande irren und mit zusammengebissenen Zähnen wichen sie befehlsgemäß, kampflos, Schritt um Schritt. Jetzt, da ihnen endlich die Zügel freigegeben werden, brechen sie mit unvergleichlichem Angriffsschwung gegen die Linie Gans horn—Gardienen—Thurau los. Hinter weiten Schützenschleiern, so heißt es in der Ge schichte des Infanterie-Regiments 59, folgen die Kompanien zunächst geschlossen, nur wenig in die Tiefe gestaffelt. Noch fällt kein Schuß. Die Sonne bringt das Blut zum Kochen. Die Schläfen hämmern gegen den Helm. Man hat den Kinnriemen fester geschnallt als sonst. Heute geht es auf Biegen und Brechen. Da ...! Jetzt! ... Piu, piu ... Die ersten Schüsse. Im „Marsch, Marsch!" geht es zugweise über eine Höhe. Wilde Flüche steigen zum Himmel. Da strauchelt, dort fällt einer, springt wieder auf. Ein atem loses Vorwärtshetzen beginnt. „Sanitäter!" Gellt es durch die von metallischem Knallen zerrissene Luft. Das sind kaum noch Menschen, die da schreiend vorwärts stürzen, in Ackerfurchen karge Dek- kung gegen das tückische Blei suchen, entsichern, feuern, laden, sichern, wieder laden, wieder vorwärtsstürzen, nur ein paar Meter und weiterfeuern. „Sprung ...! Auf! Marsch, marsch!" Ein Unter offizier springt auf, fällt, ein Gefreiter führt die Gruppe weiter. Die Schwesterwasfe, die Feldartillerie, will hinter den Musketieren nicht zurückstehen. Eine Batterie vom Feld-