31 „Setzt die Gewehre zusammen! Ablegen!" Die Schützen werfen sich todmüde ins Gras, schon sind sie am Einschlafen. Ein Rattern weckt. Ein einladender Duft: „Hurra, die Feldküche! Der Alte denkt aber auch an alles!" Die Reissuppe schmeckt. Artillerie trabt vorbei. Die Kanoniere sehen neidisch hinüber, haben sie doch keine Feldküche, müssen sie sich doch mühsam ihr Essen in den Kochgeschirren zubereiten. „An die Gewehre! Umhängen!" Weiter geht der Marsch. Verwundete kommen entgegen, blutige Verbände an Armen und Köpfen. „Wie sieht es vorne?" „Gut, Moskali läuft!" Das Artilleriefeuer lebt auf. Auch Maschinengewehre knattern. Die Marschkolonne biegt von der Straße ab. Die Kompanien ziehen sich auseinander, schieben sich in Deckung an den Höhenrand heran, rasten. Späher gehen ins Vorgelände. Vor ihnen — 2000 Schritte vielleicht noch — auf den Höhen von Usdau, braune Striche in den Korn- und Kleefeldern, hie und da mit Gras und Korngarben ge tarnt, die russischen Schützengräben, oft zwei, drei über einander. Noch liegen sie wie tot. Aber sobald sich einer der Späher rührt, sich näher heranzuarbeiten sucht, wird es lebendig, pfeifen die Kugeln der Scharfschützen. Der Ba taillonskommandeur von seinem Beobachtungsstand auf der Höhe sieht es mit Kopffchütteln: „Die Gräben bekommen wir heute nicht mehr. Da muß erst die Artillerie Luft schaffen!" Artillerie-Offiziere erkunden, strecken Fernsprech- leitungen, beginnen sich einzuschießen. Stunde verrinnt um Stunde. Die Sonne beginnt zu sinken. Da meldet der Fernsprecher: „Befehl des Generalkommandos: Angriff wird auf morgen verschoben!" Schärfer ist es währenddem bei den nördlichen Nach barn der Königsberger Füsiliere, den Musketieren vom