22 Eine russische Fahne führen die Jäger mit sich: Das Feldzeichen des Regiments Diebitsch, bas Feldzeichen des russischen Regiments, das den Namen des Mannes trägt, der mit dem Taufpaten des Bataillons, dem alten Jse- grimm, einst in Tauroggen den Kampfpakt wider Napoleon geschlossen hat. Auch an anderen Stellen der Korpsfronk ist, wenn auch nicht so erbittert, gefochten worden. Überall wurde der Rüste verlustreich abgewiesen. Dennoch blieb bei der feind lichen Übermacht und der drohenden Überstügelung nichts weiter übrig, als sich vom Gegner abzusetzen und in die Linie Südende des Großen Damerau-Sees—Mühlen zu rückzuschwenken. Nach beschwerlichem Nachtmarsch standen die Divisionen des Korps am Mittag des nächsten Tages in der neuen Stellung und begannen, sich einzugraben. Der Gegner folgte nur zögernd. Das Blut von Lahna und Orlau war nicht umsonst gestosten. Um mehr als 24 Stunden war der russische Vormarsch verzögert, Zeitgewinn für den Auf marsch zur Schlacht war erstritten. Wer von Euch Jungens auf froher Ferienfahrt einmal nach Ostpreußen kommt, der richte seine Schritte nach dem stimmungsvollen, von hohen Tannen und rauschenden Eichen umrahmten Friedhof der Ortelsburger Jäger und Lycker Musketiere bei Orlau und neige in dankbarer Ver ehrung das Haupt vor ihrer Opfertat. Seite an Seite schlummern sie dort, Offiziere, Oberjäger und Jäger, Vor gesetzte und Untergebene, im Leben und Sterben getreue Kameraden. Zu ihren Füßen Mastengräber an Massen gräber. „Hier ruhen 100 unbekannte Russen." „Hier ruhen 400 unbekannte Russen" und so fort. Ja: „Wer im Krieg will Unglück Han, Der fange mit den Deutschen an."