20 gezielt, kein Schuß, der nicht sttzk, jeder auf sich angewiesen, jeder sein eigener Ofstzier. „Auf der Dorfstraße steht", so berichtet die Geschichte des Bataillons, „der Hauptmann Bergemann". Atemlos, ohne Tschako, kommt ein Jäger angekeucht: „Herr Haupt mann, rechts sind die Russen durch. Von uns ist alles tot!" Da schwingt der Kompaniechef sein Gewehr hoch in der Luft und ruft mit Donnerstimme: „Alles, was hier noch von Jägern unverwundet ist, mir folgen!" 15 bis 20 Leute springen auf. Der Hauptmann rast mit Panthersprüngen zum Südwestausgang von Lahna. Seine tapferen Jäger stürzen ihm nach. Es ist zu spät. In ganzen Kompanien wälzt sich bereits die russische Infanterie durch das Flammen meer des brennenden Dorfes. Jetzt heißt es mannhaft ster ben. Denn Lahna darf nicht aufgegeben werden. Mit heiserem Hurra wirft sich Hauptmann Bergemann gegen die hundertfache Überzahl. Er kommt noch bis zur Dorfschmiede. Dort trifft ihn das tödliche Blei. Schwer fällt der große, schlanke Körper nach vorn. Aber der eiserne Pstichtgedanke, der diesen braven Soldaten und vorbildlichen Führer ganz im Bann hält, ist noch nicht Lot. Er reißt die entfliehende Seele mit Macht zurück. Noch einmal schwingt sich die Stimme des Sterbenden zu letzter Kraftanstrengung auf: „Kümmert euch nicht um mich! Haltet Lahna!" Die Jäger fühlen, daß diese Worte kein Lebender mehr spricht. Es ist das heilige Vermächtnis ihres Führers, an dem ste mit Liebe und Verehrung hängen. Es ist der Ruf aus einer anderen Welt, ein Ruf, der das Kampfbegehren des eigenen Herzens verzehnfacht. Mit Bajonett und Kol ben bereiten ste ihrem toten Hauptmann ein grauenhaftes Opferfest. Aber was hilft es, die Übermacht ist zu groß. Dunkel heit liegt über dem Schlachtfeld. In der Ferne tönt der