7 heit und nicht, wie MolLke bei Sedan eine Mehrheit, führte Hindenburg bei Tannenberg zum Erfolge, und die Zahlen der Streiter von Cannä hatten sich auf beiden Seiten verfünf facht. So steht Tannenberg als die größte Vernichtungs schlacht aller Zeiten und damit als die stolzeste Waffentat des alten deutschen Heeres vor unseren Augen, und es darf in Zukunft keinen deutschen Jungen geben, der nicht über ihren Sinn und ihren Verlauf Rechenschaft abzulegen vermag. Die russische Walze Ein Blick auf die Karte von Ostpreußen aus der Vorkriegszeit läßt sofort erkennen, daß die militärgeogra phische Lage der Provinz die Rüsten geradewegs zu einem umfassenden Angriff, zur Vorbereitung eines neuen Cannä herausforderte. Im Osten und Süden war die Pro vinz vom russischen Hoheitsgebiet eingerahmt. Im Nor den stößt sie ans Meer, im Westen trennt sie die Strom- schranke der Weichsel vom Reich. In der Tat hatten die Russen auch eine solche Umfassung vorgesehen. Der Ober befehlshaber der russischen Heeresgruppe der Nordwestfront hatte seine l. Armee — die Njemen-Armee unter Rennen kampf — aus der Linie Kowno—Grodno von Osten und seine 2. Armee — die Narew-Armee unter Samsonow — aus der Linie Bialystok—Warschau von Süden her — zu sammen 485 000 Mann mit 1620 Geschützen — in Be wegung gesetzt. Dennoch triumphierte deutsches Führer- geschick, deutscher Siegeswille über russische Schwerfälligkeit, russische Kleinmütigkeit, ja, vermochte den Spieß umzudrehen und einem Teil der Russen — der Narew-Armee — ein Cannä zu bereiten. Anfangs sah die Lage alles andere wie rosig aus. In der richtigen Erkenntnis, daß die Hauptentfcheidung im