145 am 17. Januar zum Rückzüge auf Besanyon gezwungen, Werder folgte ihm, griff ihn am 18. bei Abbervillers an und siegte aber mals. „Werder gebührt die höchste Anerkennung und seinen tapfern / Truppen" telegraphirte der König an die Königin in Berlin; diese An erkennung fand im ganzen deutschen Volke Ausdruck, wo man die dro- j hende Gefahr begriffen hatte, welche der Heldenmuth dieses Häufleins Helden abwandte. Die Armee Bourbaki's hatte in diesen Kämpfen sehr gelitten. Dadurch allein bleibt erklärlich, daß sie sich nicht sofort mit Garibaldi vereinigte, sondern Manteuffel Zeit ließ zu ihrer völligen Einschließung längs der Schweizergrenze. Gambetta's Lügentelegramme, die von Siegen Bourbaki's fabelten, während er in Wirklichkeit schon eingeschlossen war, bildeten den Grund, daß Minister Favre bei den Waffenstillstaudsverhandlungen die Kämpfe im Elsaß vorläufig ausgeschlossen zu sehen verlangte. Es wurde i ihm dieses deutscherseits zugestanden, wodurch für Bourbaki nur noch die Alternative übrig blieb, vor den Deutschen die Waffen zu strecken, oder die Schweizer Grenze zu überschreiten. Nachdem seine Arriere- garde am 29. und 30. Januar nochmals unglückliche Gefechte bestan den hatte, wählte Bourbaki das letztere und trat am 1. Februar mit seiner ganzen, noch 80,000 Mann'starken Armee in die Schweiz über, wo dieselbe entwaffnet und bis zum Friedensschlüsse internirt wurde. Garibaldi und Cremer erkannten hierauf, daß ihrer ebenfalls das Schicksal eingeschlossen zu werden harrte, wenn sie ihre Stellung bei Dijon behaupten wollten. Nach einigen kleinen Gefechten, von denen eines bei Dijon Vortheilhaft für sie ausfiel und eine preu ßische Fahne, deren Träger im Dunkel der Nacht im Walde erschossen worden war, in ihre Hände geliefert hatte, zogen die Franzosen süd lich ab und Dijon wurde von den Deutschen am 1. Februar wieder besetzt. Belfort widerstand noch immer, obgleich am 8. Februar die beiden wichtigen Merke Haute- und Basse-Perche erstürmt wor den waren. Erst die Verlängerung des Waffenstillstandes, der dann auch auf Elsaß ausgedehnt wurde, brachte endlich die Uebergabe von Belfort mit sich, das am 18. Februar von den deutschen Trup pen besetzt wurde. Dr. I. Mühlfeld, der Krieg von 1870. IO