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und des
Akad. Leo-Vereins Innsbruck
für das
Jahr 1906/7
des
Leo-Vereins für Wiener Hochschüler
und der
Jahre 1905/6 und 1906/7,
Akadem. Görres-Verein München
I. Chronik des Vereinsjahres 1906/07.
Der Verein vollendete mit diesem Jahre das vierzehnte seines
Bestehens; er zählte am Ende des Sommer Semesters 124 Mit-
glieder: 13 Ehrenmitglieder, 10 Ehrenphilister, 70 Philister, 10 In-
aktive (davon 0 i. 1.) nnd 20 Aktive.
D|ie Vorstandschaft führte im Winter- und Sommersemester:
Max D i e 11 e i n, cand. med., Vorstand; Albert Köberlein,
cand. real., Schriftführer; A. Vi erb ach, cand. phiit., 2. Schrift-
hihrer; Ignaz R e i s a c h e r, cand. math., Kassier.
Den Vortrag des ersten Vereinsabends, wozu sich zahlreiche
Gäste eingefunden hatten, hielt Herr Philister Martin über das
Thema: Christliche und moderne Ethik. Durch den anregenden
Vortrag und den durch Musik verschönten unterhaltenden Teil
des Abends bildete dieser eine würdige Einleitung für das be-
ginnende Semester.
Bei der Grundsteinlegung des hiesigen deutschen Museums
in Gegenwart des bayrischen Königshauses, Ihrer Majestäten des
Kaisers und der Kaiserin, am 13. November war der Verein ver-
treten durch die Vorstandschaft.
Am 15. Dezember feierten wir im1 Restaurant Kappler Weih-
nachten. Wie in anderen Jahren, so wurde auch heuer diese Ver-
anstaltung zu einem richtigen Familienfeste für den Verein. Wir
durften dabei begrüßen unser verehrtes Ehrenmitglied Herrn
Universitätsprofessor Dr. Weyman fast sämtliche in München
weilende Philister sowie zahlreiche dem Verein nahestehende
Gäste. Ein Weihnachtsprolog des Aktiven cand. iur. P f a f f, die
Weihnachtsansprache unseres Ehrengastes Herrn F ü. r h o 1 z e r,
sowie der Märchenerzähler fanden allgemein Anklang. Ver-
schiedene Liedervorträge, Violinsoli sowie das Intermezzo aus
Cavalleria rusticana von Mascagni füllten die übrige Zeit des
Abends. Daß auch die Heiterkeit nicht zu kurz kam, dafür sorgte
unser Feuchthiger. durch seine Damenrede sowie sonstige humo-
ristische Vortr äge.
2
Überhaupt weiß der Görresverein heiteres jugendliches Gemüt
sehr wohl mit ernstem Streben zu verbinden. Das z,eigte auch
der Faschingsabend, an dessen Idee: „Eine Räuberhöhle“ wohl
so manches gelehrte Philisterhaupt noch mit Schreckten denkt.
Ein Tanzkränzchen im Rokokosaal des alten Iiackerbräu-
hauses, das sich eines sehr großen Besuches erfreute, nahm
einen sehr gelungenen Verlauf.
Einem längst gefühlten Bedürfnis Rechnung tragend, wurde
auf Anregung des Akademischen Görresvereines die „Münchener
sozialwissemschaftlich-caritative Vereinigung“ als sozialwissen-
schaftliche Sektion des Akademischen Görresvereines in München
gegründet. Der Akademische Görresverein hat das Recht, jeweils
"den ersten Vorsitzenden zu ernennen. *)
Die glanzvollste Veranstaltung des Wintersemesters büdete
der „Liederabend“ des Akademischen Görresvereines in dem bis
auf den letzten Platz gefüllten Saale des ,,Kollergartens“. Unser
Vorstand hieß die erschiei Wien Gäste willkommen und begrüßte
solche Liederabende als senr wohl passend zu unserem wissen-
schaftlichen Prinzip, als eine Verbindung des Schönen mit dem
Wahren. Eine besondere Ehre wurde uns hiebei zuteü durch den
Besuch des hochwürdigsten Herrn Abt P. Gregorius Dann er
von St. Bonifaz. Auserlesen war das Programm, das Herr Ehren-
philister Prof. Müller, der Komponist der Oberammergauer
Kreuzesschule, die Herren Philister Kronseder und Martin
zum Vortrag brachten. Die Pausen füllte Herr A ring er mit
seinem künstlerischen Violinspiel aus.
Am Eröffnungsabend des Sommersemesters sprach Aktiver
Koch über: Astronomische Orts- und Zeitbestimmung.
An der Fronleichnamsprozession nahm wie alljährlich die
gesamte Aktiv!tas teil.
Am 5. Juni wurde unser lb. Philistervorstand Dr. Ernest
Li n d 1 zum Universitätsprofessor ernannt, was die Aktivitas
benützte, ihm zu Ehren eine kleine Feier in dem sinnig dekorierten
Vereinslokal zu veranstalten.
Ferner freut es uns, über die Habilitation! unseres Philisters
Dr. Königer (Ende Juli) berichten zu können. Am 18. Juni
sprach Herr Prof. Msgr. Oereb otani über einige seiner
neuesten Erfindungen. Besonderes Interesse bot seine Typentele-
graphie, die bereits von der bayrischen Regierung angenommen
wurde und wegen ihrer Einfachheit wohl allseitige Aufnahme
finden wird.
*) Näheres siehe in den »Statuten der Münchener sozial wissenschaft-
lichen Vereinigung«, sowie Nr. 5 und Nr. 8 der »Bayrischen Charitas-
blätter«, 1907.
3
Der am 21. Juni abgehaltene Generalkonvent bot uns Gelegen-
heit, einigen verehrten Herren, welche unseren Bestrebungen
regstes Interesse entgegenbrachten, durch ihre Benennung zu
Ehrenmitgliedern bezw. EhrenphjLlistern uns erkenntlich zu zeigen.
Über den herrlichen Verlauf unseres 15. Stiftungsfestes mit Fahnen-
weihe können wir mit Freuden berichten:: Am Samstag abends
fand im Restaurant zum „Regensburger-Hof“ eine Festfeier statt,
zu welcher sich zahlreiche Philister mit mehreren Gründungs-
philistern, die gesamte Aktivitas und sonstige Gäste eingefunden
hatten. Der Festsaal war mit Birken, Eichengewinden und Blatt-
pflanzen, aus welchen die Büsten Papst Pius X., des Prinzregenten
und Kaiser Wilhelm II. emporragten, prächtig geschmückt. Nach
dem Liede „Sind wir vereint zur guten Stunde“' begrüßte cand.
med. M. Die t'lein als derzeitiger Vorsitzender die erschienenen
Festgäste herzlichst. In einem selbst verfaßten Prologe schilderte
cand. iur. P f a f f Entstehung und Werdegang des Akademischen
GÖrresvereines und erntete damit reichlichen! Beifall. Die Fest-
rede hatte P. Dr. Expeditus Schmidt, 0. S. F. übernommen.
In markigen Worten kennzeichnete er Zweck und Bedeutung der
Fahne und schloß mit einem begeistert aufgenomtnenen Hoch auf
Papst, Regent und Kaiser. Diplojmingenie.ur Teßmann, ein
Philister des Vereines, erläuterte in längerer Rede dessen Devise:
Fides, lux scientiae. Worte des Dankes an djie Aktivitas sprach
namens des Philisteriums der Gründungsphüister,, H. H. Dom-
vikar Gschwendtner aus Regensburg. Männerchöre, Streich-
quartette, Violinsolis — von Philistern aufs beste vorgetragen —
wechselten mit frohen Liedern und ließen die Stunden nur zu
rasch enteilen. Am Sonntag fand in der St. Johanniskirche nach
einem Festgottesdienst die Fahnenweihe durch den hochwürdigsten
Abt von St. Bonifaz statt. Nachmittags wurde noch ein
Ausflug nach Tutzing unternommen.
Leider sollte das Semester nicht ungetrübt enden. Am 26. Juli
verschied unser Gründungsphüister Herr Rektor und Gymnasial-
professor Sickenberger, dem der Verein stets ein dankbares
Gedenken bewahren wird. R. I. P.
Wir können den heurigen Bericht nicht schließen, ohne
denjenigen Herren, welche mit uns so kräftig an der Förderung
des Vereines arbeiteten, unseren Dank auszusprechen. Besonders
danken wir auch den Herren Phüistern Kronseder, Mar-
tin und Schmatz sowie Herrn Aringer, die bei allen
Veranstaltungen ihre Unterstützung uns zuteü werden ließen. Es
bietet dieses Jahr neuerdings ein beredtes Beispiel dafür, daß
sich Schönes erreichen läßt durch ein kräftiges Zusammenwirken
zwischen Philisterium und Aktivitas. In gleicher Weise wie bisher
1*
standen uns auch unsere löbl. Bundesvereine wacker zur Seite
und mancher Freundesgruß aus Innsbruck, Wien oder Zürich
war dessen beredter Zeuge. Das mit den Piusvereinen abge-
schlossene Freundschaftsband wurde auch heuer noch mehr ge-
festigt und wird1 sich wohl im kommenden Jahre der vor allem
zum Zwecke der Herausgabe eines allgemeinen monatlichen Stu-
dentenblattes geplante noch engere Zusammenschluß mit ihnen
und den unserer hiesigen sozialen Vereinigung befreundeten gleich-
artigen Vereinigungen zu Freiburg i. Br., Bonn, Aachen und
Heidelberg erzielen lassen. Einen neuen Bruderverein werden wir
wohl gleichfalls im kommenden Jahre in dem in Brünn (Mähren)
im September 1906> gegründeten, uns gleichverwandten „Gorres-
bund“ begrüßen können, mit dem wir schon seit seiner Grün-
dung im regsten freundschaftlichen Verkehre stehen. So machten
also auch im vergangenen Jahre unsere idealen Bestrebungen
manch bedeutende Fortschritte und können wir solche mit noch
größerem Vertrauen für die nächste Zukunft schon erwarten.
Im Aufträge
Die Vorstandschaft:
Max Dietlein, cand med.
Vorstand.
Albert Köberlein, cand. real. A. Vierbach, cand. ph.il.
1. Schriftführer. 2. Schriftführer.
Ignaz Reisacher, cand math.
Kassier.
Adresse des Ferienvorstandes: Köberlein, München, Neureuther-
straße 29/111.
Adresse der Vorstandscliaft des Philisterverbandes:
Dr. Ernest Lindl, Universitätsprofessor, München, Theresienstraße 39/1.
(Vorstand). — Stellvertreter : Alfred Leonpacher, Kurat, München.
Frz. H. Stadler, Benefiziat, München, Sendlingerstraße 42. (Schriftführer).
— Stellvertreter: Hans Söllner, Diplom-Ingenieur, Weissenburg i. B.
Alois Moritz, Keallehrer, Neuburg a. D. (Kassier). — Stellvertreter:
Jos. Schmatz, Bankbeamter, München.
Vereinslokal: Restaurant »Luisenquelle«, Luisenstraße 71. (Freitags).
Vereinscafe: Cafe »Union« Herzog Willielmstrasse.
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2. Vorträge.
1. Christliche und moderne Ethik. (Philister Martin.)
2. Eine Woche in Ungarn. (Winkler.)
8. Griechische Volksdichtung. (Feuchtinger.)
4. Die Zelle als Grundlage des Lebenden. (Einhauser.)
5. Sap-pho. (Brottinger.)
6. Otto von Bodenlauben — ein deutscher Minnesänger.
(Köberlein.)
7. Das Pendel und seine Bedeutung für die Geodäsie. (Kohl-
müller.)
8. Haupt- und Nebenzweck der Besteuerung. (Kleemann.)
9. Teleologie des Sonnensystems. (Koch.)
10. Anatomie und Physiologie des Verdauungsprozesses.
(Dietlein.)
11. Papsttum und Byzanz. (Seppelt.)
12. Die bayrische Landesvermessung. (Söllner.)
18. Humanität und Völkerfrieden. (Pfaff.)
14. Die Gottesurteile im Rechtsleben des deutschen Mittelalters.
(Philister Dr. Königer.)
15. Über astronomische Orts- und Zeitbestimmung. (Koch.)
16. Über die Verbreitung der Deutschen. (Meister.)
17. Die Frotileichnamsprozession in München gegen Ende
des 16. Jahrhunderts. (Philister Martin.)
18. Vom Prinzip der Erhaltung der Energie. (Hilngrainer.)
19. Palästina. (Springer.)
20. Typentelegraphie. (Prof. Cerebotani.)
21. Ethik, Dogma und Naturwissenschaft (Phüister T eßlmann.)
22. Jean Jacques Rousseau als Pädagog. (Vierbach.)
23. Das Reisen im Altertum. (Gutbrod.)
3. Mitglieder.
A. Ehrenmitglieder.
Dr, theol. Leonhard Atzberger, kpnigl. Universitätsprofessor,
erzbischöfl. geistl. Rat, München, Königinstraße 33/1II.
Dr. theol. et phil. Otto Bairdenhewer, kgl. Universitäts-
professor,, erzbischöfl. geistl. Rat, München, Triftstraße 11/IL
P. Gregorius Dann er 0. S. B., Abt von St. Bonifaz, München.
P. Dominikus Enshoff 0. S. B., St. Ottilien.
Dr. phil. LIermann Grauert, kgl. Universitätsprofessor, ord.
Mitglied der Akademie der Wissenschaften, München, Gisela-
straße 14/11.
Anton Hauser, päpstl. Geheimkämmerer, bischöfl. geistl. Rat,
Benefiziat, Augsburg.
Dr. phil. Georg Freiherr v. Iiertling, Exzellenz, kgl. Univer-
sitätsprofessor, Reichsrat der Krone Bayern, kgl. Geheimer
Rat, Reichstagsabgeordneter, ordentl. Mitglied der Akademie
der Wissenschaften, München, Franz Josefstraße 7/1.
Dr. theol. et phil. Alois Knöpfler, kgl. Universitätsprofessor,
erzbischöfl. geistl. Rat,, München, Schellingstraße 22/1.
Anton Mößmer, Ehrenkanonikus, Domkapitular, Augsburg.
Josef Pistner, kgl. Gymnasialrektor a. D., München, Liebig-
s'traße 10c/III.
Dr. theol. Alois Ritter v. S c h m i d, kgl. Universitätsprofessor,
kgl. Geheimer Rat, päpistl. Hausprälat,, erzbischöfl. geistl.
Rat, München, Schellingstraße 22/11.
Dr. theol. Josef Schnitzer, kgl. Universitätsprofessor, Mün-
chen, Königinstraße 45/o.
Dr. phil. Karl Weyman, kgl. Universitätsprofessor, München,
Königinstraße 10/11.
B. Ehrenphilister.
Msgr. Dr. Luigi C er eb ot ani, Professor, München.
Franz Xaver Eb'erle, Kanonikus, Hofstiftsprediger bei Sankt
Kajetan, Religionslehrer am kgl. Maxgymnasium, München,
Von der Tannstraße 5/1.
Dr. Max Ettlinger, Privatgelehrter, München, Schellingstraße
67/11.
Alois Geiger,, Direktor am kgl. Julianeum, Würzburg.
Philipp H a e u s e r, Studienpräfekt am kgl. Studienseminar, Neu-
burg a. D.
Dr. theol. Johann Kellner, Kanonikus, Hof- und Stiftszere-
moniar bei der Allerheiligen-Hofkirche, München, Knöbel-
straße 16/1II.
Dr. phil. Matthäus M a r q u a r d, königl. Gymnasialprofessor,
Kempten.
Wilhelm Müller, Religionslehrer an der städtischen Handels-
schule, München, Kaulbaohstraße 19/o.
Dr. phil. P. Ekpeditus Schmidt 0. F. M., München, Fran-
ziskaner-Kloster am Lehel.
Karl Se hu st er, Präses, München, St. Josefshaus i. d. Au.
— 7 —
C. Philister.
Die mit * bezeichneten Herren wurden in diesem Jahre pbilistriert.
Anton Alber, Assistent in Weihenstephan bei Freising.
Georg A'ttenb er ger, Beneiiziat in Pasenbach bei Vier-
kirchen.
Eduard Bayer, Katechet, München, Unterer Anger 7/11.
Josef Bernha r t, Stadtkaplan, Neubnrg a. D.
Alois Besch orner, Kaplan in Ullesdorf, Bez. Breslau.
Karl Bild, Kooperator in Anger bei Reichenhall.
Alois Dersch, Gymnasiallehrer, Kaufbeuren.
Dr. phil. Anton D i e m a n d, fürstl. Archivar in Wallerstein.
Karl D i e m a n d, Präfekt am Kassianeum in Donauwörth.
Dr. theol. Abbe Josef Gaß, Professor der Kirchengeschichte am
bischöfl. Seminar in Straßburg.
Dr. phü. Josef G e y s e r, a. o. Universitätsprofessor, Münster.
Johann G r e ß, Expositus, Ising a. Chiemsee.
Johann Gsehwendtner, Domvikar, Regensburg.
Max Haneberg,, Rechtspraktikant, Kempten.
Christian Harl S. J., Exaeten (Holland).
Josef Held, Gymnasiallehrer, Passau.
Dr. phil. Franz Xav. Höherl, Reallehrer, Traunstein.
Hans Hohenester, Reallehrer, Neu-Ulm.
Josef J a k o b, Kooperator, Rieding bei Erding.
Sebastian Kammerloher, Kooperator, Wolfratshausen.
Anton Kampdtsch, Pfarrer, Dietershofen bei Babenhausen.
Heinrich K a; p f h a m m e r, Kaplan, Aichach.
Georg Kar g, Gymnasialassistent, Speyer.
Moritz KelKer, Katechet, München, Kapuzinerstraße 29/11.
Dr. theol. et phil. Franz Xav. K i e f 1, kgl. Universitätsprofessor,
Würzburg.
Jakob Kirmeyer, Reallehrer, Kitzingen.
Walter K 1 e s s e, Stadtkaplan, Leipzig, Rudolfstraße 3.
Otto Koch, Benefiziat, München, Bothmerstraße 6/11.
* Franz Kohlmül'ler, Diplomingenieur, Weilheim.
Dr. theol. Albert Königer, Privatdozent an der Universität,
München, Siegfrie(Jstraße 10.
Robert Koppel, Vikar in Lenzkirch, bad. Schwarzwald.
Fritz Kr onsed er, Kommorant, München, Loristraße 7.
Jakob Lauere r, Assistent an der Lateinschule £n Homburg
(Pfalz).
Alfred Leonpacher, Rehgionslehrer am kgl. Wilhelmsgymna-
sium., München.
Dr. theol. et phil. Ernest Lin dl, a. o. Universitätsprofessor,
München, Theresienstraße 39/1.
8
Josef Loy, Assistent am Wilheimsgymnasium, München, Isma-
ningerstraße 54/1*
Josef Marggraff, Architekt, München, Arcisstraße 28.
Anton Martin, Stadtpfarrprediger, München, Rindermarkt 1/IV.
Heinrich Mayer, Kooperator, Reichenhall.
Heinrich Morhar t, Reallehrer, Lindau.
Alois Moritz, Reallehrer, Neüburg a. D.
Dr. theol. Georg Neckermann, Pfarrer, Mühlbach bei Beiln-
gries.
Josef P ointner, Kooperator, Vierkirchen.
Dr. theol. Alois P ostin a, Pfarrer, Münchhausen im Elsaß.
Juhus Pröbstle,; Pfarrer, Remnatsried bei Oberdorf.
Rudolf P r o n o 1 d, Redakteur, Straubing.
P. Stephan Richarz S. V. D., St. Gabriel, Mödling bei Wien.
Josef Rösch, Hüfpriester, Diedorf.
Dr. phü. Walter Rothes, Wiesbaden, Theodorenstraße 1.
P. Adalbert M. S a 1 b e r g, 0. S. B., Scheyern.
Josef Schmatz, Bankbeamter, München, Kaiserstraße 25/1.
Dr. phü. Johann Schmid, Kurat im Josefsspital in München.
Paul Schweyer, Hofstiftsvikar bei St. Kajetan,, München,
IJäberlstraße 21/1.
*Dr. theol. Franz Xav. Sepp eit, Breslau, IX., Kapitelweg 1.
Dr. theol. Josef Sickenberger, kgl. Universitätsprofessor,
Breslau.
*Hans S ö 11 n e r, Diplomingenieur, Weissenburg i. B.
Dr. phü. Spöttel, Benefiziat, München, am Bergsteig 10/11.
Sebastian Spr engart, Kooperator, Peterskirchen bei Trost-
berg.
Franz Xav. Stadler, Beneüziat und Katechet, München, Send-
lingerstraße 42/IV.
Georg Stipber ger, Kurat bei St. Johann, München, Send-
lingerstraße.
Afnton Strunk, Pfarrer, Niederrad bei Frankfurt a. M.
Dr. phü. B. W. Switaski, Professor ,am Lyceum Hosianum
zu Braunsberg ({Ostpreußen).
Josef Tausend, Pfarrer, Leimering bei Friedberg.
Siegfried Tessmann, stud. theol., Eppan, Innsbruck, Konvikt.
Dr. phil. Oskar Ritter v. Troll, Wien, III., Marokkanerstr. 19.
Otto Vierthaler, Pfarrer, Wollbach bei Zusmarshausen.
Georg Wagner, Domprediger, Augsburg.
Hans Weinfurtner, Reallehrer an der Kreisrealschule I,
Nürnberg.
9
Verbandsphilister des Leo-Vereines Innsbruck.
Alois Hilpert, Benefiziumsprovisor, Waffenbrunn (bayr. Waid).
Josef Lang, Pfarrer, Pulienreutli (Mederbayern).
D. Inaktive.
Josef Bücher, cand. ing., Kanfbeuren; München, Görresstr. 82.
Karl Dorn, theol., Maria-Thann; München, Georgiannm.
Friedrich Gertkemper, neophil., Upsprunge; Münster, Cör-
desstraBe 41.
Anton Gr.öbl, math., Dillingen; München, Augustenstraße 48/1 Ir.
Josef PI a e n s e r, math., Kempten; München, Ötting'enstr. 25/1 r.
Wilhelm Ikemeier, theol., Geseke; Paderborn, Leokonvikt.
Heinrich Neisken wirth, theol., Sande; Paderborn, Leo-
konvikt.
Johannes Spetlak, philol.,, Zittau, Poritscherstraße 17/o.
Josef Weber, theol., Aschau bei Kraiburg; München, Geor-
gianum.
Heinrich Willems, pharm., Montreux, 2 rne du Quai.
Michael Willi, med., Dilhngen; München, Krenzstraße 15/1II.
E. Aktive.
Eduard Brinkschult e, philol., Neheim (Westfalen); München,
Görresstraße 81/1.
Theodor Brück, philol., Hüttingen bei Trier; München, Schel-
lingstraße 36/1III.
Max D i e 11 e i n, med., Kempten; München, Herzog Wilhelm-
straße 3/IV.
Johann D i 11 r i c h, phü., Braunsberg (Ostpreußen); München,
Türkenstraße 57/1.
Heinrich Feuchtinger, philol., Hoppingen; München, Heß-
straße 82/o.
Theodor Gutbrod, philol., Augsburg; München, Schäftlarn-
straße 9/11.
Josef ilartmann, philol., E'schweiler bei Aachen; München,
Blütenstraße 17/o.
Josef Hilngr ainer, math.*, Bad Heilbrunn; München, Heß-
straße 96/1II I.
Karl Kleemann, iur., Eichstätt; München, Schraudolphstraße
20/11.
Friedrich Koch, math., München, Bothmerstraße 6/11.
Albert Köberlein, real., Augsburg; München, Neureuther-
straße 29/1II.
10
Alfons Meiste r, philol.., Dillingen; München, Arcisstraße
57/11 Ir.
Peter Metz, phil., Kirchheim-; München, Leopoldstraße 57/IV.
Pankraz Meyr, med., Munningen; München, Augustenstraße
22/o.
Sebastian P f a f f, iur., Königsbach (Pfalz); München, Schrau-
dolphstraße 20/1II.
Ignaz R e i s a c h e r, math., Kempten; München, Arcisstraße
50/o r.
Nikolaus Schneider, philol., Kürenz bei Trier; München,
Schellingstraße B6/1111.
Ludwig Sp.ringer, phil., Oberschöneberg; München, Amalien-
straße 47/111.
Albert Vierbach, phil., Speiden bei Füssen; München, Adal-
bertstraße 32/o 1.
Peter Win k 1 e r, rer. pol. et. agr., Maudach (Pfalz); München,
Theresienstraße 104/o.
Akademischer Leo-Verein, Innsbruck.
Fides, lux, scientiae.
Das Bestehen eines akademischen Vereines hat seine Vor-
bedingungen im Mittelschulleben. Die Zeit seiner Biegsamkeit, die
Jahre der wissenschaftlichen Kindheit hat der Maturant hinter
sich, mit dem Zeugnisse seiner Reife fühlt er sich von der ge-
glaubten Vormundschaft befreit und will nun selbständig seinen
ersten Schritt in die Zukunft tun. Dieser ernste und bedeutungs-
volle Schritt führt ihn in eine neue Gesellschaft, in welcher er
Gesinnungs- und Herzensfreunde zu finden glaubt, an deren Seite
er mutig in die Zukunft steuern will.
Ein allgemein wissenschaftlicher Verein hat seine Keime in
noch größerem Maße an den Mittelschulen. Die Art und Weise des
Vortrages der Lehrer weckt oder schwächt die Begeisterung für
den Gegenstand; vermehrt oder vermindert die Lernbegierde der
Schüler; vergrößert oder verkleinert das Interesse an seine Auf-
gabe. Aus dem Vorgehen und aus der Fälligkeit seiner Lehrer
saugt der Knabe die Freude zu seinem künftigen Berufe. Der
Lerneifer und die Vereinsbetätigung siqd ein Spiegelbild nicht nur
des Vorlebens eines Universitätshörers, sondern auch seiner Vor-
schule und deren Lehrkörper.
Hält man an diesem Satz fest, so kommt man zur Schluß-
folgerung, daß das Interesse an die Wissenschaft an den Mittel-
schulen wenigstens nicht in dem Maße geweckt wird, als man es
erwarten sollte. Das hat seine verschiedenen Ursachen. Der Geist,
ein Ideal in die junge Seele zu pflanzen, ist gestorben; das Be-
streben praktisch zu sein ist im höchsten Grade einseitig und
trocken geworden; das Nützliche und Angenehme haben dem Not-
wendigen Platz gemacht und dieses Allernotwendigstp ist in einer
Unzahl von Zahlen und Regeln zusammengehäuft, die auch dieses
ungenießbar machen.
Kein Wunder, wenn diesem Miß stände entwichen der an-
gehende Hochschüler nichts Besseres zu tun glaubt, als die Frei-
heit in vollen Zügen zu genießen. Unter solchen Umständen steht
die Existenz eines allgemein wissenschaftlichen Vereines stets in
12
Frage. Um so lobenswürdiger und schöner ist es für jene Aus-
nahmsindividuen, die es über sich bringen, dem flotten Burschen-
lehen einer Verbindung zu entsagen und ernsterem Trachten sich
zu widmen.
1. Chronik des Vereinsjahres 1906—1907.
Der akademische Leo-Verein kann trotz der erwähnten Miß-
stände auf ein fruchtbares, ereignisreiches Jahr zurückblicken..
Der Verein zählte im Verlaufe des Jahres 7 Ehrenmitglieder,
8 Ehrenphilister, 42 Philister, 15 Inaktive und 10 Aktive. Die Vor-
träge ernteten stets regen Beifall und riefen oft sehr belehrende und
iange Debatten hervor. Hervorgehoben werde das Entgegen-
kommen, das der Verein von seinen Ehrenmitgliedern und ehren-
werten Gästen erfuhr. Ganz besonderer Dank sei dem Ehrenmit-
gliede Dr. Hans Malfatti gesagt, der das Vereinsjahr mit
einem für die akademische Jungmannschaft interessantem Vortrage:
,,Über die Alkoholfrage“ er öffnete. Ebenso dem k. u. k. Leutnant
Friedrich Freiherr v. Handel-Mazzetti, der den Verein mit
einem Vortrage über die vierte Berg-Iselschlaeht beehrte. Herz-
licher Dank sei ferner den Hochwürden Herren P. Zehen-
gruber S. J. und Prof. Dr. Kern S. J. gesagt, ersteigern für
seinen schönen Vortrage ,,Der Patriotismus eines Katholiken“,
letzterem für den interessanten Vortrag ,,Die Bewohner der Fix-
sterne“, der den würdigen Schluß des Winterhalbjahres bildete.
Aus dem Reiche des Jules Verne führte Hochw. Mons. Dr. Eugen
FI i 11 in a n n die Hörer wieder zur Erde zurück und wußte mit
dem Vortrage ,,Die Steuerreform, die Hauptaufgabe des Reichs-
rates“ das Interesse aller zu fesseln. Einen passenden Schluß
fand das Sommerhalbjahr und damit das ganze Jahr durch den
Vortrag des Hochw. Flerrn Universitätsprofessors P. Krus:
,,Die wissenschaftliche Grundlage des Sozialismus.“
Mit der ernsten Wissenschaft ist die Tätigkeit des Vereines
aber noch keineswegs abgetan. Mit der Wissenschaft w.urde die
Poesie gepflegt, die Sangeskunst geübt, ja selbst Tragödie und
Komödie wurden aus dem Winkel geholt, in dem sie gelassen
waren. Der Nikolo ist nach mehrjährigen^ Fernbleiben wieder ein-
gekehrt und brachte vieles mit, Gaben und Gedichte, und verteüte
alles mit Witz und Laune nach Verdienst und Gebühr. An dieser
Stelle möge ihm der Dank des Vereines ausgesprochen werden.
Ein schöner Glückstopf setzte jenem Abende die Krone auf;
niemand ging mit leeren Händen nach Hause; möge der liebe
Nikolo auch fernerhin dem Vereine gewogen bleiben.
13
Ein neues Ereignis ist für dieses Vereins]ahr bemerkenswert.
Der Leo-Verein gab heuer zum ersten Male ein Kränzchen, zu
dem auch andere Korporationen eingeladen wurden. Ein ent-
zückender Damenkreis ließ die Herzen der Jungmannschaft höher
schlagen; von den Gesichtern der drehenden Paare las man un-
getrübte Freude ab, ein Beweis, daß nicht nur der Ernst der
Wissenschaft, sondern auch harmlose Fröhlichkeit im akademischen
Leo-Vereine sich heimisch fühlt.
Noch zwei freudiger Momente sei gedacht: Die Promovierung
unseres lieben Altvorstandes und Philisters Alois P i 1 s e r zum
Doktor der Rechte und der darauffolgende gesellige Potus sowie
die Ernennung des allverehrten Philisters Dr. theoh et plnl. Ernst
L i n d 1 zum außerordentlichen Professor für orientalische Wissen-
schaft an der kgl. Universität in München werden uns in teurer
Erinnerung bleiben. Beiden lieben Vereinsbrüdern ein herzliches
Heü !
Ein seltenes und freudiges Ereignis war die Feier des 13. Stif-
tungsfestes, die mit der Gründungsfeier des Philisterverbandes
verbunden, ein schönes Fest bildete. Zum Schlüsse möge allen
Freunden und Gönnern des Vereines unser herzlichster Dank für
ihre hebevolle Mühe ausgesprochen sein.
2. Chronik des Philister verband es für das
Jahres 1906—1907.*)
Von Jahr zu Jahr sandte der akademische Leo-Verein seine
alten Herren von der Hochschule hinaus ins öffentliche Leben und
immer größer ward, die Zahl derer, die in und außer Lands ihre
Berufsstätte gefunden hatten, überallhin z,erstreut, geeint aber
durch das feste Band der katholischen Grundsätze, die sie aus
dem Leo-Vereine mit sich genommen hatten. Im1 letzten Jahre
gedieh der schon längst gehegte Plan zur Reife, die Philister des
Vereines fester zu einigen und so auch die Fühlung mit dem Ver-
eine selber besser zu erhalten. Insbesondere der Energie und den
Bemühungen Dr. Karl Peers ist es zu verdanken, daß heuer
„Der Philisterverband des akademischen Leo-Vereines in Inns-
bruck“ ins Leben trat. Ein Komitee, bestehend aus den alten Herren
Dr. Rudolf v. R i c c a b o n a, Dr. Otto v. Riiccabona, Eugen
Freiherr Unterrichter und dem damaligen Vorstand des
Leo-Vereines, Freiherr .v. Handel-Mazzetti, arbeitete die
*) Die Herren Philister werden ersucht, ihre Jahresbeiträge an den
Kassier des Philisterverbandes Dr. Rudolf von Riccabona einzusenden.
14
Statuten aus, die auch von den alten Herren, denen sie durch
Zirkulare zukamen, für gut befunden und von der politischen Be-
hörde genehmigt wurden.
Die Konstituierung des Verbandes fand anläßlich der Feier
des 13. Stiftungsfestes des akademischen Leo-Vereines am 9. Juni
1907 im „Akaidemikerhause“ statt. Am Vorabende haben sich alte
Herren, von denen einige weit hergereist waren, und Aktivitas
zu einer geselligen Zusammenkunft eingefunden. Anderen Tages
nach der Festmesse in der Jesuitenkirche traten die alten Herren
zur Konstituierung zusammen. Aus der Wahl gingen folgende
Herren hervor: Dr. Otto v. Riiccab ona, Vorstand; Dr. Karl
Peer, Vorstandstellvertreter; Dr. Josef L u c h n e r, Schriftführer;
Dr. Rudo]f v. Rii c c a b o n a, Kassier. Als Jahresbeitrag für das
Jahr 1907 wurden 3 K bestimmt. Nachmittag beteiligte sich das
Philistertum am Ausfluge des Leo-Vereines nach Fulpmes (Stubai),
abends fand die gemeinsame Festversammlung statt, bei welcher
namens des Philistertums Dr. Josef Luchner eine Ansprache
hielt. Die Feier verlief in schönster Harmonie.
3. Vorträge.
A. Winterhalbjahr.
1. Die, Alkoholfrage. (Univ. Prof. Dr. Hans M a 1 f a 11 i.)
2. Das kanonische Zinsenverbot. (Hermann Baron Handel-
Mazzetti.
3. Das Christusideal in der evangelischen Kirche des 18. Jahr-
hunderts. (Josef Andreatt a.)
4. Der Patriotismus eines Katholiken. (S. J. P. Z e h en-
gruber.)
5. Das Wesen und die Bedeutung der Ordalien. (Josef Gan-
t h a 1 e r.)
6>. Die scheinbare Bewegung der Fixsterne. (Adolf Gün-
ther.)
7. Die vierte Berg-Iselschiacht. (K. u. k. Leutnant Friedrich
Baron Handel - Mazzet't i.)
8. Botanische Streifzüge am Oomersee. (Hermann Baron
Handel-Mazzetti.)
9. Die Bewohner der Fixsterne. (Prof. Dr. Kern S. J.)
B. Sommerhalbjahr.
1. Das Steuerwesen als, Hauptaufgabe des neuen Reichsrates.
(Mons. Dr. Eugen H i 11 m a n n.)
2. Die Existenz des Jenseits. (Friedrich Freiherr v. Weichs
a. d. G 1 o n.)
15
3. Das Weib und dessen soziale Stellung. (Josef Andre-
a 11 a.)
4. Die wissenschaftliche Grundlage des Sozialismus. (Doktor
K r u s S. J.)
4. Mitglieder.
A. Ehrenmitglieder.
Dr. theol. V. Biederlack S. J., Rektor des Coli. germ. ung.
in Rom.
Mons. Dr. Eugen Hillmann, Rektor der ewigen Anbetung,
Innsbruck, Kaiser Franz Josefstraße 4.
Dr. med. Hans Malfatti, k. k. Universitätsprofessor, Landtags-
abgeordneter, Innsbruck, Maximilianstraße 23.
Dr. theol. P. N'isius S. J., k. k. Universitätsprofessor, Wien,
XIII., Lainzerstraße 136.
Hofrat Dr. phil. J. P e r n t n e r, k. k. Universitätsprofessor und
Direktor der k. k. meteorologischen Zentralanstalt, Wien.
Dr. phil. E. J. Wackerneil, k. k. Universitätsprofessor, Inns-
bruck.
Dr. Friedrich Freiherr v. W e i c h s a. d. Glon, Oberinspektor
der Staatsbahn, Innsbruck, Claudiastraße 13.
B. Ehrenphilister.
v. Becher ab E c c h o, k. k. Gerichtsadjunkt, Zell am Ziller.
Alois Gentilini, k. k. Gerichtsadjunkt, Neumarkt.
Dr. med. Josef Gentilini, prakt. Arz,t, Trient, via teatro 5.
Dr. iur. Ludwig Hellwege r, landw. Sekretär, Innsbruck,
Chotek-Allee 7.
Dr. iur. Rudolf Huber, k. k. Gerichtsadjunkt, Bozen.
Dr. iur. Heinrich Graf Khuen-Belasi, k. k. Gerichtsauskul-
tant, Trient.
Dr. iur. Ferdinand Schaufler, k. u. k. Oberleutnant a. D.,
Innsbruck, Pfarrplatz 2.
Dr. iur. Albert v. T r e n t i n i, k. k. 'Statthaltereikonzipist in
Lienz.
C. Philister.
Dr. phil. Franz Berger, Presbyter, Professor am Collegium
Petrinum, Linz Urfahr.
Dr. med. Hermann B i c k e 11, prakt. Arzt in Mariakirchen O.-Ö.
Dr. iur. Michael Graf Bukuwky, k. u. k. Gesandtschaftsattache
in Rio de Janeiro.
Agathon Chevalier de Oolins-Tjarsienne, k. k. Statthalterei-
konzipist, Rovereto.
16
Wilhelm Cremer, Presbyter in Festina, Jova. U. S. Amerika.
Dr. med. Josef Gasser, Irrenanstalt Kierling, N.-Ö.
Ernst Baron Gudenus, k. k. Statthaltereikonzeptspraktikant,
Schlanders.
Hngo Hammeter, Pfarrer in Hertwigswalde.
Alois Hensserer, Kaplan in Mnran, Steiermark.
Alois Hilpert, Benefiziusus Provisor in'Waffenbrunn bei Cham,
bayr. Wald.
Dr. iur. Paul Kathrein, Advokaturskandidat in Wien.
Klemens Freiherr von der Kettenburg, polit. Adjunkt bei der
bosnischen Landesregierung in Mostar.
Ludwig Krauspenhaar, Kaplan in Reichenberg.
Dr. iur. Ferdinand Kofler, k. k. Universitätsprofessor, Czerno-
witz.
Josef L a n g, Pfarrer, Pullenreuth, Fichtelgebirge.
Dr. theol. et phil. Ernst L i n d 1, Universitätsprofessor, München,
Theresienstraße 39.
Dr. iur. Josef L u c h n e r, Advokaturskandidat, Hall i. T.
Robert v. Ma 1 f e r, k. k. Statthaltereikonzipist, Cles.
Heinrich Markhgott, k. k. Gerichtsadjunkt, Salzburg.
Karl Möser, k. k. Statthalterei-Archivspraktikant, Innsbruck.
Guido Neuner, Kooperator, Hall i. T.
Wilhelm N i s t e r s, k. k. Rechnungsoffizial, Innsbruck, Pfarr-
platz.
Johann Otte.n, Domvikar, Köln.'
Job. Nep. Baron D i p a u 1 i - W i n d e g g, k. k. Gerichtsadjunkt,
Täufers.
Dr. iur. Karl Peer, k. k. Statthaltereikonzipist, Kufstein.
Dr. iur. Alois P i 1 s e r, Advokaturskonzipient, Bozen, Sparkassa-
straße 4.
Dr. iur. Heinz v. Riccabona, Notariatskonzipient, Innsbruck,
Maria Theresienstraße 51.
Dr. iur. Otto v. Riccabona, Landeskonzipient, Innsbruck,
Maria Theresienstraße 53.
Pius Baron Riccabona, k. k. Statthaltereikommissär, Feld-
kirch.
Dr. iur. Rudolf v. Riccabona, Gerichts ad junkt, Hall i. T.
Andreas Seidel m ei r, Kooperator in Ergoldsbach, ■ Nieder-
bayern.
Pius Baron S t e r n b a c h, k. k. Statthaltereikommissär, Inns-
bruck, Maria Theresienstraße 5.
17
Dr. med. Adolf Tr’ei.tne r, prakt. Arzt, Innsbruck, Innrain 8.
Dr. iur. Etoil Walther, Advokaturskandidat, Klagenfurt.
Artur Graf Waldstein in Cestitz bei Strakonitz (Böhmen).
Franz Weber, Archivar, Luzern.
Dr. iur. Alfons Baron Widmann in Kurtatsch.
Dr. phil. Hermann Wopfner, k. k. . Statthalter eikonzipist und
Privatdozent an der k. k. Universität in Innsbruck, Maria
Theresienstraße 13.
Eugen Baron Unterrichter, k. k. Statthaltereikonzeptsprak-
tikant, Rovereto. *
Peter Zimmermann, Pfarrer in Springiersbach, Bengel a. d.
Mosel.
Dr. iur. Reinhold v. Z i n g e r 1 e, k. k. Gerichtssekretär, Inns-
bruck, Müllerstraße 8.
Josef Z o.rn, k. k. Gymnasialprofessor, Baden bei Wien.
D. Inaktive.
Ferdinand Graf Degenfeld, cand. iur., Freiburg im Breisgau.
Andreas Baron D i p a u 1 i, stud. iur., Kaltem.
Johann F e n n e s z, cand. med.
Michael F i 11, oand. theol., Innsbruck.
Siegbert Genelin, stud. phil., Innsbruck, Maria Theresienstr.
Paul v. Guggenberg, Brixen.
Wolfgang Heiss, cand. phü., I. Sekretär im Gasthof „Elephant“,
Brixen.
Franz Hi Iber, stud. phü., Innsbruck, Landhausstraße 4.
Siegfried v. FI o b e, stud. iur., Felting, Schlesien.
Anton v. Lasser, stud. iur., Innsbruck, Fischergasse 2.
August N e u S. J. Novize, Blyenbeeck, Niederland.
Hermann Schwarzenbach er, stud. phü., Freiburg i. B.
Othmar S t e r z( i n g e r, cand. phil., Innsbruck, Fischergasse 27.
Quido v. Ströbele, cand. iur., Graz.
Bardo Freiherr v. W a m b o 11.
E. Aktive.
Josef And^eatta, stud. phü., Innsbruck.
Benedikt Graf D’A vernas, stud. iur., Innsbruck.
Albert Cornet, stud. iur., Innsbruck, Pfarrplatz.
Josef Ganthaler, cand. iur., Innsbruck, Müüerstraße 59.
Adolf Günther, cand. iur., Innsbruck, Staatsbahnstraße 2.
Hermann Baron Handel-Mazzetti, cand. iur., Thurnfeld-
Haü i. T.
18
Ernst Baron L i p h a r t, cand. iur., Innsbruck.
Rudolf Graf Schall, cand. iur., Innsbruck.
Friedrich Baron W e i c h s a. d. Glon, stud. iur., Innsbruck.
Guido W i d m a n n, cand. iur., Innsbruck, Museumstraße 19.
F. Hospitanten.
Josef Mitter stiller, stud. med., Innsbruck, Sonnenburg-
straße 7.
Julius T ollinger, stud. phil., Innsbruck, Innrain.
Im Aufträge
Die Vorstandschaft:
Guido Widmann jur.
Vorstand.
Albert Cornet jur. Josef Ganthaler jur.
1. Schriftführer. 2. Schriftführer.
Benedikt Graf d'Avernas
Kassier.
Adresse des Ferienvorstandes: jur. Josef Ganthaler, Innsbruck, Müller-
straße 49.
Adresse der Vorstandscliaft des Philisterverbandes:
Dr. Otto v. Riccabona, Landeskonzipient, Innsbruck, Mariatheresien-
straße 53. Vorstand.
Dr. Karl Peer, k. k. Statthalterei-Konzipist, Kufstein, Vorstandstellvertreter.
Dr. Josef Luchner, Advokaturs-Konzipient in Hall (Tirol), Schriftführer.
Dr. Rudolf v. Riccabona, k. k. Gerichtsadjunkt, Hall (Tirol), Kassier.
Vereinslokal: Akademikerhaus, Gilmstraße 2.
Vereinsabend: Freitag 8 V2 s. t. Ä
Leo-Verein für Wiener Hochschüler.
I. Vereinsjahr 1905—1906.
1. Chronik.
Infolge unverzeihlicher oder verzeihlicher Schuld — das
lassen wir dahingestellt sein — wurde von unserem Obmann im
vorigen Jahre, wie es scheint, kein Jahresbericht herausgegeben,
was uns allen sehr unangenehm war.
Deshalb sei hier in Kürze die Chronik unseres Vereines vom
letzten Jahre nachgetragen.
• Ein erfreuliches Jahr konnten wir dasselbe nicht nemien,
war es uns doch, als ob der Verein immer mehr seinem Ruin
zusteuere; es war ein sehr lässiges Vereinsleben; der Grund
hievon lag hauptsächlich darin, daß die Versammlungen schon
das Jahr vorher von wöchentlichen auf solche im Zwischenräume
von 14 Tagen reduziert wurden, daher wurden sich die -Mit-
glieder immer mehr entfremdet und schließlich erschienen sie
infolgedessen selten und unregelmäßig; dann ist es auch sehr
schwer,, hier in Wien einen derartigen Verein im Blüte zu er-
halten, denn was sich in Wien unter den Hochschülern katholisch
bekennt, geht gewöhnlich in eine der hier bestehenden katholi-
schen Studentenverbindungen; für Knejfpereien sind ja die Leute
immer eher zu haben als für wissenschaftliche Vereine.
Sei dem, wie immer, gehalten hat sich der Verein doch.
Vorträge wurden in diesem Jahr infolge dei seltenen Ver-
samm/lungen auch nur wenige gehalten. Am 13.. Dezember
hielten wir unseren Weihnachtsabend ab, der sehr gemütlich
und in heiterster Stimmung verlief; wir hatten die Freude,
an diesem Abend den hochwürdigen P. L eifert S. J.
als Gast begrüßen zu können. Als der schön geschmückte Christ-
baum im vollen Lichtglanz erstrahlte und phil. Moritz Eibl das
Weihnachtslied am Klavier intonierte, war unter den Anwesenden
wieder so eine rechte Weihnachtsstimmung hervorgerufen. Als
dann ,,die vier Elemente, innig gesellt“ an die Reihe kamen,
wurden die Gemüter immer lebhafter, und nachdem der Obimann
eine kurze Rede gehalten, wurden von mehreren noch den Verein
— 20
ermunternde Toaste ausgebracht, und noch lange saß man ge-
mütlich beisammen, bis die vorgerückte Zeit; uns mahnte aufzu-
brechen.
Bei der nächsten Versammlung konnten wir einen neuen
Gast begrüßen, P. Richarz aus St. Gabriel bei Mödling, der
seinerzeit dem Görresverein in München angehörte.
Am 21. März hielten wir einen Generalkonvent ab; folgende
Beschlüsse wurden gefaßt:
1. Jeder soll sich nach Kräften bemühen, dem Verein neue
Mitglieder zuzuführen.
2. Aktive Mitglieder, die ohne schriftliche Entschuldigung
und ohne Angabe eines triftigen Grundes bei einer Versammlung
nicht erscheinen, zahlen für jedes Ausbleiben 40 h an die Vereins-
kassa.
3. Herr theol. Königer. (München) wurde zum Ehren-
philister ernannt. •
Im Somimersemester hatten wir nur drei Versammlungen.
Ein Stiftungsfest wurde diesmal nicht abgehalten, ebensowenig
im Fasching eine Unterhaltung, das wäre in dem unfruchtbaren
Jahre unmöglich gewesen.
Seit der letzten Jahresberichtsherausgabe bis zu dieser
wurden philistriert: Dr. Oskar Ritter v. Troll, Dr. Franz
Woln y, Dr. Hans und Dr. Moritz Eibl.
Möge der Verein nie mehr ein solches Jahr erleben !
2. Vorträge.
Historische Grammatik des Französischen. (Moritz Eibl.)
Sozialpolitik der Gegenwart, (v. Fuchs.)
Moderne Lichttherapie. (Paur.)
Der geologische Bau des Wiener Beckens. (Dr. v. Troll.)
Schiffahrtskanäle, (v. Fuchs.)
Die Sittenlehre des Sozialismus. (Dr. Wolny.)
Differential- und Integralrechnung. (Zmerzlikar.)
3. Mitglieder.
A. Ehrenmitglieder.
Se. bischöfl. Gnaden Dr. Augustin Fische r-Colbrie, Ko-
adjutor Sr. bischöfl. Gnaden des Bischofs von Kaschau,
Kaschau.
21
Dr. theol. Hofrat Albert Erhard, päpstl. Hausprälat, Universi-
tätsprofessor, Mitglied der Wiener kaiserl. Akademie der
Wissenschaften etc., Straßburg i. E.
P. Karl L eifert S. J., Wien L, Universitätsplatz 1.
Zoltän Anton R u s z k a, Kooperator in Debreczin,, Ungarn.
B. Ehrenphilister.
Dr. jur. Michael Graf Bukuwk y, Gesandtschaftsatta.che in
Bukarest.
Dr. med. Ludwig Kirchmayer, Arzt, Wien VIII., Floriani-
gasse 3.
Dr. phil. et theol. Ernst L i n d 1, Privatdozent a. d. Universität
in München, Theresienstraße 39.
Dr. Gustav Edler v. Sense!, Professor in Pilsen.
Iiochw. Dr. Hugo Ob ermaier, Wien III., Rennweg 31 (Sacre
coeur.)
Iiochw. Herr theol. K ö n i g e r, München.
C. Philister.
Kosmas Lieb ich, abs. phil., Reichstadt in Böhmen, 1903.
Karl Möse r0 Archivpraktikant, Innsbruck, 1903.
Dr. Hellfried Herrdegen, Wien III., Ungargasse 3, 1905.
Hochw. Ludwig Krauspenhaar, Aussig, Böhmen, 1905.
Ernst Edler v. U r b a s, Statthalterei-Konzeptspraktikant in Triest,
1905.
Heinrich M a r c k h g o 11, Rechtspraktikant, Linz, 1905.
Graf Andreas M o r stin, forest., Czaryz, Russ.-Polen, 1905.
Julius Stockinger, abs. phil., Wien XVIII., Semperstraße
33, 1905.
Dr. Oskar Ritter v. Troll, Wien III., Marokkanergasse 19,
1905.'
Graf Georg Mo r stin, agron., Czaryz, Russ.-Polen, 1906.
Dr. Franz W o 1 n y, Wien IX., Severingasse 19, 1906>.
Dr. Hans Eibl, Wien I., Seilerstätte 10, 1906.
Dr. Moritz Eibl, Wien I., Seilerstätte 10, 1906.
D. Inaktive.
Felix Mreule, cand. iur., Wien IV., Schäffergasse 19.
Hermann P o 1 z e r, phil., Gonobitz, Steiermark.
Leo Schlegel,; cand. iur., Lösch in Mähren.
Hermann Werner, med., Wien XVIII., Semperstraße 18.
Otto P e r g e r, cand. iur., Wien XIII., Penzingerstraße 40.
22
E. Aktive.
Karl v. Fuchs, techn., Wien I., Bäckerstraße 3.
Josef Paur, med.,'Wien IX., Waisenhausgasse 3.
Karl P erg er, cand. iur., Wien XIII., Penzinger straße 40.
Franz Zmer zlikar, ph(il., Wien VII., Mariahilfer straße 50.
F. Hospitanten.
Graf Max Kuenburg, iur., Wien.
Hugo S e y s s, iur., Wien IV., Johann Straußgasse 34.
Graf Hubert zu Stoiber g, cand. iur., Baskau in Mähren.
Im Aufträge:
Die Vorstandschaft:
Josef Paur
Obmann.
Karl Perger Karl v. Fuchs
1. Schriftführer. 2. Schriftführer.
Dr. Oskar Ritter v. Troll
Kassier.
II. Vereinsjalir 1906—1907.
1. Chronik.
Jeder Verein macht schlechte und gute Zeiten mit, zumal
wenn er noch nicht lange besteht. War das vorige Jahr ein sehr
schlechtes, so können wir mit diesem Jahre ganz zufrieden sein,
wenn sich das Vereinsleben auch nicht gerade glänzend ge-
staltete; besonders im Wintersemester ging’s noch ziemlich lau;
vielen Dank schulden wir unserem Philister Architekten Hans
Kotzurek für einen Vortragszyklus über eine Studienreise,
natürlich vom architektonischen Standpunkte aus. Die Vorträge
boten sehr viel des Wissenswerten und Interessanten; mit diesen
Vorträgen und mit dem Weihnachtsabend war das Wintersemester
ausgeftillt.
Der Weihnachtsabend verlief in gewohnt animierter Stimmung:
Architekt Kotzurek hielt eine sinnige Weihnachtsrede, die von
den Anwesenden mit warmem Befall aufgenommen wurde; im
selben Sinne sprach auch noch Dr. Wolny, und nachdem man
sich noch bei dem herrlichen Nektar prächtig unterhalten hatte,
trennten sich alle mit den herzlichsten Glückwünschen zum
neuen Jahr.
Eine Faschingsunterhaltung hatten wir leider auch dieses
Jahr nicht; Schwierigkeiten bezüglich des Lokals und der Kosten
hielten uns davon ab; aber nächstes Jahr soll dafür gesorgt
werden !
Im Sommersemester • war ein ziemlich reges Vereinsleben zu
beobachten; das kam daher, weil wieder die wöchentlichen Ver-
sammlungen • eingeführt wurden.
Für das Wintersemester war der Ausschuß derselbe wie
voriges Jahr. Im Sommersemester wurde gewählt: zum Obmanne
phil. Franz Zmerzlikar, zum I. Schriftführer cand. iur. Karl
Perger, zum II. Schriftführer iur. Ernst Kosak, zum Kassier
DE Oskar Ritter v. Troll.
Am 25. April war Generalkonvent:
a) Bezüglich der Neuwahl in jedem Semester wurde be-
schlossen, es so zu halten, wie es schon vorher angenommen
24
war: man wählt im 2. Semester imlner dieselben wie im 1., so
daß es schließlich doch eine Wahl ist.
b) Bezüglich der Zwangsmaßregeln wurde festgesetzt:
a) Wer unentschuldigt und ohne Grund ausbleibt, zahlt
1 Krone;
b) wer unentschuldigt nach 9 Uhr erscheint, zahlt 20 h.
c) Auf Kotzureks Antrag wurde einstimmig angenommen,
der freundlichen Einladung der Leo-Gesellschaft Folge zu leisten
und so die Montagsabende als gemütliche Abende mitzumachen.
Einen sehr aktuellen Vortrag hielt heuer Dr. Franz Wolny
über „Die jüngste Verfassungsänderung in Österreich“, wobei er
mit großem Geschick die Entwicklung der Wahlreform uns vor
Augen, führte.
Am 23. Mai wurde das Stiftungsfest auf der Meierei „Tivoli“
abgehalten; gelegentlich desselben wurde uns die große Ehre
zuteil, Hofrat Professor Dr. Josef Hirn als Gast begrüßen zu
können; es war ein wirkliches fröhliches Fest und man erquickte
sich an herrlichem Weine. Obmann Zmerzlikar hielt eine
•kurze Ansprache, worauf noch ermunternde Toaste von cand.
iur. Karl P e r g e r, Dr. Wolny und iur. Ernst Kosa, k folgten;
in fröhlichster Laune ging man erst zu später Nachtstunde aus-
einander.
Gegen Ende des Semesters wurde dem Verein eine groß-
mütige Spende von 100 K zuteil, und zwar vom Mitglied Grafen
Lato Seilern; es sei ihm hiemit unser aller herzlichster Dank
ausgesprochen.
Anläßlich der Ernennung Dr. L i n d 1 s in München zum
Professor wurde demselben von Vereins wegen gratuliert.
Im Laufe dieses Vereinsjahres wurden philistriert: Architekt
Hans K o t z u r e k, Ingenieur Karl v. Fuchs und Dr. Otto
P e r g e r.
Das Sommersemester war also ein ganz gutes zu nennen;
möge nur der Verein sich immer mehr ausbreiten und entfalten,
damit er in baldigster Zeit die ihm gebührende Stellung im
Wiener Hochschulleben einnehme !
2. Vorträge.
Eine Studienreise:
I. Teil: Wien-St. Florian. III. Teil: Venedig.
II. Teil: St. Florian—Gmunden. IV. Teil: Venedig.
Architekt Kotzurek.
25
Die Balkanfrage. (Kosak.)
Radium. (Zmerzlikar.)
Die jüngste Verfassungsänderung in Österreich. (Dr. Wolny.)
Die Reform der juristischen Studienordnung. (Karl Perger.)
Grundlagen des Antisemitismus. (Herman.)
Ibsens Gesellschaftskritik. (Karl Perger.)
Unsere Postsparkasse — die Staatsbank der Zukunft.
(Dr. Wolny.)
3. Mitglieder.
A. Ehrenmitglieder.
Se. bischöfliche Gnad'en Dr. Augustin Fischer-C olbrie,
Bischof von Kaschau.
Dr. theol. Hofrat Albert Erhard, päpstl. Hausprälat, Universi-
tätsprofessor, Mitglied der Wiener kaiserl. Akademie der
Wissenschaften etc., Straßburg i. E.
P. Karl L eifert S. J., Wien I., Universitätspla’tz 1.
Zoltän Anton R u s z k a, Kooperator in Debreczin, Ungarn.
B. Ehrenphilister.
Dr. iur. Michael Graf Bukuw k y, Gesandtschaftsattache in
Bukarest. '
Dr. med. Ludwig Kirchmayer, Arzt, Wien VIII., Floriani-
gasse 3.
Dr. phil. et theol. Ernst L i n d 1, Universitätsprofessor, München,
Theresienstraße 39.
Dr. Gustav Edler v. Sense 1, Professor in Pilsen.
Hochw. Dr. Obermaier, Wien III., Rennweg 31 (Sacre
coeur).
Hochw. Herr theol. K ö n i g e r, München.
C. Philister.
Kosmas L i e b i c h, abs. phil., Reichstadt in Böhmen, 1903.
Karl Möse r, Archivpraktikant, Innsbruck, 1903.
Dr. Hellfried Herr’degen, Wien III., Ungargasse 3, 1905.
Hochw. Ludwig Krauspenhaar, Aussig, Böhmen, 1905.
Ernst Edler v. Urba s, Statthalterei-Konzeptspraktikant in Triest,
1905.
Heinrich Mar ckhgott, Rechtspraktikant, Linz, 1905.
Graf Andreas Morstin, forest., Czaryz, Russ.-Polen, 1905.
Julius Stockinger, abs. phil., Wien XVIII., Semperstraße
33, 1905.
Dr. Oskar Ritter v. T r o 11, Wien III., Marokkanergasse 19. 1905.
26
Gral Georg Morstin, agron., Czaryz, Russ.-Polen, 1906.
Dt. Franz Wolny, Wien IX., Severingasse 19, 1906.
Dr. Hans Eibl, Wien L, Seilerstätte 10, 1906.
Dr. Moritz Eibl, Wien I., Seilerstätte 10, 1906.
Karl v. F n c b s, Ingenieur, Lüttich, Belgien, 1906.
Hans Kotzurek, Architekt, Wien IV., Klagbaumgasse 12, 1906.
Dr. Otto P erg er, Wien, XIII., Penzingerstraße 40, 1907.
D. Inaktive.
Felix Mreule, cand. iur., Wien IV., Schäffergassei 19.
Hermann P o 1 z e r, phil., Gonobitz, Steiermark.
Leo Schlegel, cand. iur., Lösch in Mähren.
Hermann Werner, med., Wien XVIII., Semperstraße 18.
E. Aktive.
Thadee Herman, iur., Wien III., Rasumoffskygasse 15.
Ernst Kosak, iur., Wien III., Ungargasse 71.
Franz Markgraf M a r e n z i, iur., Wien I., Parlamentsgebäude.
Josef Paur, cand. med., Wien IX., Wadsenhausgasse 8.
Karl P erg er, cand. iur., Wien XIII., Penzingerstraße 40.
Ladislaus Graf Sejiler.n, iur., Wien I., Wollzeile 7.
Anton Widmann, cand. iur., Wien IV., Karlsgasse 7.
Franz Zmerzlikar, phil., Wien VII., Mariahilferstraße 50.
F. Hospitanten.
Graf Max Kuenburg, iur., Wien.
Hugo S e y s s, cand. iur., Wien IV., Johann Straußgasse 34.
Graf Hubert zu Stoiber g, cand. iur., Paskau in Mähren.
Anton Parisin i, iur., Wien IV., Waaggasse 9.
Im Aufträge:
Die Vorstandschaft
Franz Zmerzlikar
Obmann.
Karl Perger Ernst Kosak
1. Schriftführer. Dr. Oskar Ritter V. Troll 2. Schriftführer.
Kassier.
Vereinslokal: Hotel »König von Ungarn«, I.J Schul erstraße.
Vereinsabend: Donnerstag 8 Uhr.
Akademisch wissenschaftliche Gesellschaft
»Renaissance« Zürich.
Zu Anfang des Jahres 1906 gab die „Renaissance“ ihren
Ehrenmitgliedern und Freunden in einer „Gründungsgeschichte und
erstem Bericht“ eine eingehende Darlegung der Mo,tive ihrer Ent-
stehung, wie der Ziele, die sie während der ersten vier Semester
ihres Bestehens zu verwirklichen bestrebt gewesen ist. Diesem
ersten Bericht läßt sie jetzt einen zweiten folgen. Die Geschichte
von vier weiteren Semestern, die er zu berichten hat, ist keine
geräuschvolle. Sie steht im Zeichen des inneren Ausbaues, der
kräftigen, wissenschaftlichen Arbeit und einer vorsichtigen, orga-
nischen Weiterbildung.
I. Das Jahr 1905—1906.
I. Zar Vereinschronik.
Der erste Bericht der „Renaissance“ hat die erste Hälfte des
Wintersemesters 1905/06 mitsamt der prächtig verlaufenen Weih-
nachtsfeier noch in seine Chronik einbeziehen können. Dem zweiten
Teü blieben folgende bedeutsame Ereignisse Vorbehalten:
Einmal das überaus gelungene Tanzkränzchen, das anfangs
Februar 1906 die Aktivitas mit hochverehrten Damen aus hiesigen
befreundeten Familien zu einem zwar, bescheidenen, dafür aber
um so reizenderen Abend zusammenführte.
Ferner ist noch eines Ereignisses im wissenschaftlichen
Leben der Gesellschaft zu gedenken. E's taten sich nämlich vier
Mitglieder der medizinischen und philosophisch-naturwissenschaft-
lichen Fakultät zusammen, um in einem festgeschlossenen Vor-
tragszyklus die Hauptprobleme der Deszendenztheorie einer licht-
vollen Darstellung und eingehenden Kritik zu unterziehen. Be-
gleitet und erläutert durch eigens angefertigtes Tabellenmaterial,
übte dieses collegium publicum auch auf die Ehrenmitglieder eine
äußerst anziehende Wirkung aus und kann überhaupt als eine der
gediegensten wissenschaftlichen Leistungen der Gesellschaft be-
zeichnet werden.
28
Mit diesem Vortragszyklus hatte das Wintersemester einen
wirkungsvollen Abschluß gefunden.
*
Das Sommer Semester nahm mit der schönen Zahl von 24 Mit-
gliedern seinen Anfang. Der Vorstand wurde wie folgt bestellt:
Präsident: Anton H i g i, arch.
Vizepräsident: Josef Kaufmann, iur.
Aktuar: Eduard K o r r o d i, phil.
In die Aufsichtskommission wurden gewählt aus den Ehren-
mitgliedern Herr Dr. Pestalozzi-Pfyffer und Herr
Dr. N'üscheler und aus der Aktivltas Karl S p e c k e r, iur.
Als Archivar amtete Paul C a 11 a n i, med.
Trotz der kurz bemessenen Zeit eines Sommersemesters
stiegen nicht weniger als neun Vorträge. In einer der ersten
Sitzungen sprach unser verehrtes Ehrenmitglied Herr Ingenieur
Büeler - de Florin über ,,D ie neuesten Ergebnisse
in der Nutzbarmachung des L u f t s t i c k s t o f f e s“,
eine Materie, die trotz ihrer scheinbaren Sprödigkeit vom Vor-
tragenden zu einem äußerst wirkungsvollen und fesselnden Bilde
verarbeitet wurde. Weit hinweg von den geheimen Kräften der
chemischen Retorten und Tiegel führte uns H. Herrn Federers
geistvolle Gauserie: „I tälienische Reisemomente“. Es
waren prächtige Aufnahmen von Florenz, Assisi und den Sabiner-
bergen, in der anmutigen Hülle zarter, duftiger Novellen und
Märchen, die mit geheimnisvoller Kraft in uns die alte Mignon-
sehnsucht nach dem Lande der großen Renaissance aufleben ließen
Wie gewohnt, veranstaltete die „Renaissance“ auch dieses
Semester einen öffentlichen Gesellschaftsabend, zu dem sich ein
auserlesener Kreis von Ehrenmitgliedern und Gästen einfand. Den
Glanzpunkt des Abends bildete der fein durchgedachte Vortrag
von Herrn Universitätsprofessor Dr. Gustav Schnürer über
„Die historischen Grundlagen der abendländi-
schen Kultu r“. *) Es war eine meisterhafte Darstellung des
welthistorischen Prozesses, der romanisches und germanisches
Wesen zu jenem einheitlichen Kulturbilde verschmolz, das noch
heute unser ganzes modernes Leben beherrscht. Den hochver-
dienten Lehrer an der Universität Freiburg i. Ü., der uns auch
sonst immer ein liebenswürdiger Berater und Gönner gewesen,
versichern wir hier nochmals unseres herzlichsten Dankes. Zu
besonderer Ehre gereichte es uns, an diesem Abend auch Msgr.
J acquet, Titularerzbischof von Salamis, in unserer Mitte be-
grüßen zu können. In einer kurzen aber gewählten französischen
*) Erschienen in erweiteter Gestalt in den historisch-politischen
Blättern, Band 137 (1906) Heft 11 und 12.
29
Ansprache versicherte der hohe Gast uns seiner lebhaften Sym-
pathie, wofür im Namen der „Renaissance“ J. Cr et in, mech.,
mit echt französischer Verve dankte. Auch diesmal strich Josef
Steiner mit kundiger Hand die Saiten, während unser junger
Komponist Giovanni 0 o p e 11 o uns mit zwei seiner eigenen
Kompositionen überraschte, „Serenade“ und „Nocturne“, die beide
in dem bekannten Musikverlage von Gebrüder Hug & Cie. er-
schienen sind.
Ein freudiges Ereignis bedeutete für unsere Gesellschaft die
glänzend bestandene Diplom- und Doktorprüfung unseres letzt-
semestrigen Präsidenten und unermüdlichen Mitgliedes cand. phiL
Alfred T h e i 1 e r, dem sofort nach bestandenem Rigorosum eine
höchst ehrende Berufung an die Kantonsschule in Luzern zuteil
wurde. •
Tiefe Trauer dagegen ergriff auch die „Renaissance“, als
am 12. März die schmerzliche Kunde vom Hinschied des hochw.
Bischofs von St. Gallen, Augustinus Egger eintraf. Verloren
wir doch in ihin einen unserer tatkräftigsten und eifrigsten För-
derer, einen Mann, der uns. noch kurze Zeit zuvor seiner lebhaften
Sympathie versichert und unseren Bestrebungen das beste Ge-
deihen gewünscht. R. I. P.
2. Vorträge seit Neujahr 1906.
1. Heimatkunst. (Anton H i g i, arch.)
2. Deszendenztheorie:
a) Geschichte und paläontologische Tatsachen. (Alfred
T h e i 1 e r, phil.)
b) Vergleichende Anatomie. (Josef T hü rliman n, med.)
c) Entwicklungsgeschichtliche Tatsachen mit spezieller Be-
rücksichtigung der Verhältnisse bei Säugetieren und
Menschen. (Karl T hürlim ann, med.)
d) Anatomie des Menschen, Atavismen, Rudimente und
Varietäten. (Albert Amman n, med.)
3. Die neuesten Ergebnisse der Nutzbarmachung und Gewin-
nung des Luftstickstoffes. (Herr Hermann B ii e 1 e r - d e
F 1 o; r i n, dipl. Ingenieur.)
4. Nietzsche und das Christentum. (Hans Schmitt, phü.)
5. Diskussion über die Frauenfrage. (Frauenstudium und
politische Rechte der Frau.)
6. Alte Faustdichtung und Goethes Urfaust. *) (Eduard Kor*
r o d i, phil.)
*) Abgedruckt im »Aufwärts«, I. Jahrg., Heft 12.
30
7. Historische Grundlagen der abendländischen Kultur. (Herr
Dr. G. Schnüre r, Universitätsprofessor.)
8. Italienische Reisemomente. (H. Heinr. F e d e r e r, Schrift-
steller.) .
9. Rassengift: Streiflichter auf die Alkoholfrage. (Paul C at-
t a n i, med.)
10. Die Stellung der Naturwissenschaften zur Philosophie.
(Hans Steiner, iur.)
11. Cyrano de Bergerac von E. Rostand. (Alois S i b 1 e r, iur.)
II. Das Jahr 1906—1907.
i. Zur Vereinschronik.
Mit 22 Aktiven schritten wir ins Wintersemester. Drei Mit-
glieder hatten sich Berlin, je eines Wien und München zum Stu-
dienort erkoren. Der Vorstand Avurde mit folgenden Mitgliedern
bestellt:
Präsident: Karl S p e c k e r, iur.
Vizepräsident: Paul 0 a 11 a, n i, med.
Aktuar: Arnold Ming, ing.
Gesundheitsrücksichten zwangen im Laufe des Semesters
A. Ming sein Amt niederzulegen; er fand einen zuverlässigen
Nachfolger in Hans Schmitt, phü. Zum Archivaren Avurde
Josef Thürlimann, med., ernannt. Die Aufsichtskommission
bestellte man aus den Ehrenmitgliedern: Herr Dr. Pestalozzi-
P f y f f e r und Herr Dr. L. Schneller und dem Aktiven Her-
mann K o r r o d i, iur.
Im Laufe des Semesters wurden vier neue Mitglieder auf-
genommen.
Am Zentralfest des schweizerischen Studentenvereines in
Brieg beschäftigte man sich mit dem Problem der nichtfarben-
tragenden Verbindungen, d. h. vorab mit der akademischen Ge-
sellschaft „Renaissance“. Es wurde dort die Forderung gestellt,
daß ein Mitglied des schweizerischen Studentemmreines nicht zu-
gleich auch Ehrenmitglied unserer Gesellschaft sein könne. Be-
kanntlich besitzt die „Renaissance“ eine Reihe hervorragender
Ehrenmitglieder, die früher schon dem schAveizerischen Studenten-
verein angehörten und jetzt noch angehören. Unsere Befürchtung,
daß durch diese Anträge, die dann in einem Aufruf an die Ehren-
mitglieder des schAveizerischen Studentenvereines nur mehr die
Form eines Wunsches annabmen, uns eine Anzahl von Ehrenmit-
gliedern entrissen würden, Avar vollkommen unbegründet. ZAvei
einzige Ehrenmitglieder, Avorunter einer der Mitunterzeichner des
31
Aufrufs, sahen sich darauf veranlaßt", aus der „Renaissance“ aus-
zutreten. Eine um so größere Genugtuung boten uns die mehr-
fachen brieflichen Kundgebungen von Ehrenmitgliedern beider
Vereine, worin sie jene Beschlüsse bedauerten und uns ihrer leb-
haften Sympathie versicherten. Übrigens waren die Brieger Ver-
handlungen weit davon entfernt, uns in unseren Bestrebungen irre
z,u machen. Ihi Gegenteil! Indem man von einsichtiger Seite
unserer Tätigkeit volle Anerkennung widerfahren ließ, ja gerade
von den Wortführern der Intransigenten eine Neubelebung des
schweizerischen Studentenvereines im Sinne und Geiste der „Re-
naissance“ befürwortete, so war dies der glänzendste Beweis, daß
wir den richtigen Weg betreten, wie auch die nachdrücklichste
Aufmunterung, auf der eingeschlagenen Bahn mutig weiter zu mar-
schieren.
Das Wintersemester war ein Semester eifrigster Arbeit. In
hergebrachter Weise veranstaltete man am 18. Dezember im stim-
mungsvollen Saal des Zunfthauses „zur Saffran“ eine bescheidene
Weihnachtsfeier, in deren Mittelpunkt ein kraftvolles, von edelstem
Weihnachts- und Krippengeist getragenes Wort des Herrn Regie-
rungsrat P. Conrad über die Bedeutung des Katho-
lizismus in der Gegenwart stand. Es waren herrliche,
begeisternde Gedanken, denen der verehrte Redner angesichts des
brennenden Baumes beredten Ausdruck verlieh. Neben anderen
musikalischen Einlagen, wie z. B. einem prächtigen Violinquartett
aus R. Wagners „Lohengrin“, entzückte Herr stud. iur. Conrad
durch wundervoll gesungene Lieder die festliche Versammlung.
Der Abend des 30. Januar war dem Andenken des großen
Pürsten französischer Kritik, dem vornehmen Vorkämpfer der
geistigen Warte des Katholizismus in Frankreich, gewidmet: Fer-
dinand Brunetiere. Dr. L. Schneller wußte die Linien
von Brunetieres Lebenswerk so meisterlich zu zeichnen, daß der
unvergeßliche Schüderer französischer Literatur, der hinreißende
Conferencier und glänzende Leiter der „Revue de deux mondes“
nochmals in seiner ganzen Bedeutung vor unseren Augen stand.*)
Leider sollte die „Renaissance“ mit Ende dieses Semesters
einen empfindlichen Verlust erleiden. Giovanni Cop eil o, der
unermüdliche und anspruchslose Virtuose auf dem Klavier, rüstete
sich als Maschineningenieur auf den Weg ins Philisterium. Wir
ließen ihn ungern ziehen, war er doch allen ein Heber, herzens-
guter Kamerad gewesen.
In die Reihe der Ehrenmitglieder riß der Tod wiederum eine
empfindliche Lücke; am 7. Dezember 1906 starb der um die Ge-
*) Der Vortrag ist abgedrackt in der »Schweizerischen Rundschau«,
Jahrgang 1906, Heft 1.
32
Schichtswissenschaft hochvercliente Universitätsprofessor Doktor
J. R e i n h a r d in Freibnrg in Ü. — R. I. P.
* *
*
Wie das Wintersemester, verlief auch das Sommer Semester in
allerschönster Weise, Im Vorstand amteten .folgende Mitglieder:
Präsident: Hans Steiner, inr.
Vizepräsident: Pani C a 11 a n i, med.
Aktuar: Hubert E1 i s s e n, mech.
Zum Archivar wurde Eduard K o r r o d i, phil., ernannt. In
die Aufsichtskommission wurden gewählt: H. Herr Dr. A. S c h e i-
wiler, Herr Dr. A. T heiler und aus der Aktivitas Josef
Kaufmann, iur.
Abwechslungshalber verzichteten wir dieses Semester auf
einen größeren Vortragsabend und luden dafür die verehrten
Familien, die uns jeweüs an die Gesellschaftsabende gefolgt, zu
einem fröhlichen Sommerfeste in das reizende, alte Städtchen
Bremgarten ein. Dort wartete unser ein herzlicher Empfang von
seiten unseres geschätzten Ehrenmitgliedes H. Herrn Stadt-
pfarrer Meier. Man amüsierte sich köstlich, wußte doch der
vom antiken Parnaß soeben herab gestiegene Damenredner Hein-
rich Seeholzer vom Damenflor recht Artiges und Anmutiges zu
berichten. In unvergänglicher Tanzfreude sah man die Stunden
vorüberfliehen, bis es von den altehrwürdigen Türmen herab zum
allzu frühen Aufbruch rief.
Der gelungene Anlaß hinderte jedoch nicht, daß dieses
Semester an wissenschaftlicher Tätigkeit hinter keinem der ver-
flossenen zurückstand. Allseitiges Interesse weckte vor allem der
Vortrag von IT. Herrn ’Dr. A. S cheiwiler über den
Inspirationsbegriff und die moderne Bibel-
exegese, ein Thema, das dank seiner großen Aktualität und
vorzüglichen Behandlung im Laufe des Abends eine recht frucht-
bare und viel Klärung schaffende Diskussion gezeitigt hat.
Je und je hat die ,,Renaissance“ eine ihrer schönsten Auf-
gaben in der Pflege der Literatur erblickt und so war es denn
für uns alle ein Genuß, als H. Herr Heinrich F e d e r e r uns.
an einem der letzten Abende eine reizende Blütenlese aus seiner
Dichtermappe bot, Gedichte und Skizzen, die wir je schneller desto
lieber in einem hübschen Sammelbändchen vor uns sehen möchten,
nicht um sie gedruckt nach Hause zu tragen, sondern um uns
desto tiefer in sie versenken zu können.
Noch hatte das Sommersemester 1907 das Glück einer ganz
eigenartigen Premiere: einen Abend ganz und gar geweiht der
Euterpe. Signore Marziano Per osi, der Bruder Lorenzo P e-
rosis, des Dirigenten der Sixtina, war so liebenswürdig, uns
33
aus seinen Kompositionen, die diesen Sommer zum Teil aufge-
fülirt wurden, verschiedene Partien vorzuspielen. Besonders ge-
fallen hat ,,Der Tag“, die Vertonung einer farbenprächtigen Dich-
tung unseres verehrten Ehrenmitgliedes H. Herrn J. G r ü n i n-
g e r, Seminardirektor in Schwyz.
Mit Ende des Sommersemesters traten vier Mitglieder, die an
der Wiege der „Renaissance“ gestanden, ins Philisterium über.
Das Werden und Wachsen der Gesellschaft ist mit ihren Namen
unzertrennlich verknüpft. Anton Higi und Josef Steiner er-
warben sich am eidgenössischen Polytechnikum das Diplom als
Architekten, Josef Cretin als Maschineningenieur und Hermann
Korr o di erlangte den Titel eines Doctor iuris utriusque.
Zu unserer großen Freude können wir auch mitteüen, daß
unsere hochverehrten Ehrenmitglieder H. Herr Dr. E. L i n d 1
und Herr Dr. H. Schorer zu Extraordinarü befördert wurden,
H. Herr Dr. J. B. Egger zum Rektor des blühenden Gymna-
siums in Sarnen ernannt und Herr K. Keel, dipl. Ingenieur, der
Gründungsmitglied der „Renaissance“ war, dieses Frühjahr einen
ehrenvollen Ruf als Professor an das Technikum in Freiburg i. Ü.
erhalten hat. Ihnen allen auch an dieser Stelle unsere herzlichsten
Glückwünsche !
Und endlich noch ein kurzes Wort über unsere Bibliothek. Sie
hat in diesem wie den vorangegangenen Semestern reichlich zu-
genommen an Umfang und Gehalt. So bereicherten uns H.
Herr J. G r ü n i n g e r und Herr Fridolin Hofer um ihre köst-
lichen Poesien. H. Herr Rektor Dr. J. B. Egger von Sarnen
übermittelte uns seine Programmarbeit: Das Antigoneproblem.
IJ. Herr Universitätsprofessor P. Dr. Weiß schenkte uns zwei
seiner lehrreichen und temperamentvollen Bücher. Der Verlag von
Bruc k mannin München beehrte uns mit dem prachtvollen
Kantbuche H. St. Chamberlains. Herr Ingenieur Büeler-de
Fl o rin bedachte uns mit seiner Studie über den „Schweizer
Erzbergbau“.*) Herr Professor Dr. A. Th eil er schenkte uns
seine naturwissenschaftliche Abhandlung „Zur Anatomie und Hi-
stologie des Herzens der Area.“ **) Schließlich überraschte uns
noch unser Aktiver J. Kaufman n mit einer statistisch-juristi-
schen Publikation: „Die Ergebnisse der Strafstatistik des schwei-
zerischen Zentralpolizeibureaus für das Jahr 1905.“* ***)
*) Sonderabdruck aus dem »Erz-Bergbau«; Zentralblatt für den ge-
samten Erzbergbau 1906.
**) Sonderabdruck aus der Jenaischen Zeitschrift für Naturwissenschaft.
Band 42 (1906).
***) Sonderabdruck aus der Zeitschrift für schweizerische Statistik.
43. Jahrgang. 1907. I. Band.
34
An dieser Stelle ziemt es sich auch all jenen Verlegern zir
danken, die uns in freigebigster Weise ihre Revuen teils kostenlos,
teils zu bedeutend reduziertem Preise zukommen ließen. Es sind
vor allen die Verlage der Alphonsusbuchhandlung in Münster, von
Baeßler und Drexler in Zürch—Luzern, der Gesellschaft für christ-
liche Kunst in München, von Herder in Freiburg i. Br. und von
Kösel in Kempten, denen wir z,u größtem Dank verpflichtet sind.
A'n neuen Zeitschriften, die wir dieses Jahr für das Lesezimmer
erworben haben, sind zu nennen: Der „Gral“, Monatschrift für
schöne Literatur, die ,,Gottesmine“ und ,,Studium und Leben“.
Wie in früheren Jahren, stellten uns die Verleger des „Bas-
ler Volksblattes“, der „Liberte“, „Neuen Züricher Nachrichten“,
„Obwaldner Volksfreund“, „Ostschweiz“, „Schwyzer Zeitung“
und „Vaterland“ wie der „Augsburger Postzeitung“ und der
„Kölnischen Volkszeitung“ ihre Organe kostenlos zur Verfügung.
Auch ihnen unseren herzlichsten Dank !
Wir schließen die diesjährige Jahreschronik nicht, ohne noch-
mals allen Freunden der „Renaissance“, allen Ehrenmitgliedern
und vorab den H. H. Bischöfen der Schweiz, die unsere Bestre-
bungen so wohlwollend und aufmunternd förderten, unseren tief-
gefühlten Dank auszusprechen. Die Tatsache, daß hinter der
„Renaissance“, die nun ihr achtes Semester überschritten und
nicht nur älter, sondern auch stärker geworden, die ansehnliche
Zahl von hundert Ehrenmitgliedern marschiert, gibt uns für die
kommenden Jahre das zuversichtliche Wort auf die Lippen:
„Denen gehört die Zukunft, die an sie glauben.“
2. Vorträge.
1. Unser Programm. (Karl Specker, iur.)
2. Wesen und Zweck der staatlichen Strafe. (Josef Kauf-
mann, iur.)
3. Philosophische Gedanken und Probleme der Mathematik.
(Paul Cattau i, med.)
4. Thomistische Staatslehre. (Heinrich Seeholzer, iur.)
5. Heine und der Kampf um sein Denkmal. (Eduard K o r-
r o d i, phü.)
6. Bedeutung des Katholizismus in der Gegenwart. (Herr
Regierungsrat P. Conrad, Aarau.)
7. Der Müitarismus und die soziale Frage. (Josef Thürli-
m a n n, med.)
8. Das Parteiprogramm von Erfurt. (Diskussionsthema.)
9. Brunetiere. (Herr Dr. L. Schneller.)
10. Wagners Nibelungenring. (Hans Schmitt, phil.)
35
11. Laienrichter oder Berufsrichter in der Zivilrechtspflege ?
(Jose! Kaufmann, iur.) ~
12. Inspirationsbegriff und moderne Bibelkritik. (H. Herr
Dr. S c h e i w i 1 e r.)
13. Kunst und Kultur. (Hans Schmitt, phil.)
14. Das Naturrecht und die moderne Rechtswissenschaft. (Hans
Steiner, iur.) *
15. Unsere Stellung zur modernen Kultur. (A. Ming, ing.)
10. Rezitation eigener Dichtungen. (H. Herr F e d e r e r,
Schriftsteller.)
17. Anteilnahme der Katholiken an den literarischen Bestre-
bungen in der Schweiz. (Eduard K o r r o d i, phil.)
18. Begriff, Wesen und Aufgabe des Staates. (Heinrich See-
hol z, e r, iur.)
3. Mitgliederbestand am Schlüsse des Sommer-
semesters 1907.
A. Aktive.
1. Amberg Karl, pharm., Ettiswyl, Kt. Luzern.
2. Beck Wilhelm, iur., Driesenberg, Liechtenstein.
3. Oattani Paul, med., Engelberg, Kt. Obwalden.
4. Oretin Josef, mech., Beaune, Frankreich.
5. Elissen Hubert, mech., Wien.
6. Hauser Konrad, pharm., Näfels, Kt. Glarus.
7. H i g i Anton, arch., Zürich.
8. Kaufmann Josef, iur., Zürich.
9. Korrodi Eduard, phil., Zürich.
10. Korrodi Hermann, iur., Zürich.
11. Ming Arnold, ing., Lungern, Kt. Obwalden.
12. Müller Vinzenz, med., Altdorf, Kt. Uri.
13. Prato Jakob, ing., Genua.
14. Reichlin.Nazar, ing., Schwyz.
15. Schmitt Hans, phil., Zürich.
16. Seeholzer Heinrich, iur., Zürich.
17. Sibler Alois, iur., Zürich.
18. Specker Karl, iur., Zürich.
19. Steiner Hans, iur., Schwyz.
20. Steiner Josef, arch., Schwyz.
21. Thürlimann Karl, med., Gossau, Kt. St. Gallen.
B. Inaktive.
L Kornilowicz W., phü. von Krakau, in Löwen.
2. Metzler Otto, med. von Gossau, in Wien.
36
3. v. R e d i n g - B i b e r e g g Alois, iur., von Schwyz, in
Berlin.
4. Schüler Josef, chem. von Schwyz, in Berlin.
5. Stöckli Johann, math. von Muri, in Freiburg i. Ü.
6. T h il r 1 i m a n n Josef, med. von Gossau, in München.
G. Ausgesdiieden seit Neujahr 1906.
1. *A m m a n n Albert, med., Mosnang, Kt. St. Gallen. *)
2. **Bircher Josef, mech., Sins, Kt. Aargau.
3. *B r ä g g e r Leo, mech., Gossau, Kt. St. Gallen.
4. *G a g 1 i a r d i Guido, mech., Oleggio, Italien.
5. **H a 11 e r Anton, math., Eschenbach, Kt. Luzern.
III. Ehrenmitgliederverzeichnis.
A. Bestand am 1. Aug*ust 1907.
Se. Gn. Johannes Fidelis Battaglia, Bischof von Chur.
,, Ferdinandus Ru egg, Bischof von St. Gallen.
,, Jakobus Stammler, Bischof von Ba'sel-Lugano, Solo-
thurn!
,, Msgr. P eri-Mor osini, Apostolischer Administrator
des Kantons Tessin, Lugano.
,, Msgr. J.acquet, Titularerzbischof von Salamis, Uni-
versitätsprofessor, Freiburg i. Ü.
,, Dr. P. Thomas Bossart, Fürstabt des Stiftes Ein-
siedeln.
,, P. Leodegar Scherer, Abt des Stiftes Engelberg.
Ii. Herr Dr. Dom. A b u r y, Professor, Schwyz.
,, J. Ackermann, Professor, Schwyz.
Herr C. A m g w e r d-, Kantonförster, Schwyz.
IT. Herr Dr. H. Baum, Redaktor von „Studium und Leben“,
Baden, Kt. Aargau.
Herr G. Baum berge r, Chefredaktor der „Neue Züricher
Nachrichten“, Zürich.
„ Dr. B. Bö hi, Rechtsanwalt, Frauenfeld.
,, Dr. Brunner, Professor, Luzern.
„ Th. Bücher, Redaktor der „Neue Züricher Nachrichten“,
Zürich.
„ Dr. A. B ü c h i, Universitätsprofessor, Freiburg i. Ü.
*) * ausgetreten; ** ausgeschlossen.
37
Herr Dr. A. B ü e 1 e r, Nationalrat, Schwyz.
,, H. B ü e 1 e r - d e F 1 o r i n, dipl. Ing.-chem., Zürich.
,, P. Conrad, Regierungsrat, Aarau.
,, G. C o p e 11 o, Maschineningenieur, Genua.
,, J. C r e t i n, dipl. Maschineningenieur, Beaune, Frankreich.
,, Dr. C. Decurtins, Universitätsprofessor, Freiburg i. Ü.
FI. Herr P. D-eplaces, Professor, Schwyz.
Herr J. D r e x 1 e r, Verleger, Luzern.
H. Herr P. Frowin' Dürrer 0. S. B. Präfekt, Engelberg.
,, Prälat Dr. C. Eberle, Flums.
,, Dr. P. J. B. Egger 0. S. B. Rektor, Sarnen.
,, H. Fe der er, Schriftsteller, Zürich.
,, P. F u r r e r, Stadtpfarrer, Zürich.
,, Dr. A. G i s 1 e r, Domherr, Chur.
,, A. G i s 1 e r, bischöfl. Kommissär, Altdorf.
,, D. G i s 1 e r, Professor, Altdorf.
Herr R. Glutz-Gr af, Forstbeamter, Zürich.
H. Herr J. Grüninger, Seminardirektor, Schwyz. •
Herr W. Hall, Direktor der Maschinenfabrik Örlikon, Zürich.
,, Dr. Hättenschwiler, Generalsekretär des Schweiz.
Katholischen Volksvereines, Luzern.
H. 'Herr Hättenschwiler, Pfarrer, Zizers.
Herr A. H i g i, dipl. Architekt, München.
,, Fridolin Hofer, Schriftsteller, Eschenbach, Kt. Luzern.
H. Herr Prälat Dr. A. Huber, Rektor des Kollegiums ,,Maria
Flilf“, Schwyz.
H. Herr Dr. Jung, Professor, St. Gallen.
,, S. J u n g, Subregens des Salesianums, Freiburg i. Ü.
Herr Dr. J. K ä 1 i n, Redaktor des „Solothurner Anzeiger“, Solo-
thurn.
,, K. K e e 1, dipl. Ing., Prof, am Technikum, Freiburg i. Ü.
,, Dr. iur. Hermann K o r r o d i, Zürich.
FL Herr Prälat Keiser, Rektor, Zug.
Herr K. Kistler, Professor, Schwyz.
H. Herr Dr. P. Albert Kuhn, 0. S. B. Professor, Einsiedeln.
,, Dr. K. Kündig, Professor, Schwyz.
Herr K. Lang-Schleuniger, Kaufmann, Zürich.
H. Herr Dr. E. L i n d 1, Universitätsprofessor, München.
Herr J. M a g g, Kaufmann, Zürich.
„ J. M a g g jun., Kaufmann, Zürich.
H. Herr P. Theobald Masarey, 0. C. Stadtprediger, Zug.
„ Dr. F. M a 11, Stadtpfarrer, Zürich.
,, Meier, Stadtpfarrer, Bremgarten.
38
H. Herr X. M e 111 e r, Pfarrvikar, Zürich.
,, A. Meyenberg, Kanonikus und Professor, Luzern.
,, Meyer, Kanonikus und Professor, Chur.
,, J. M e y e r, Stadtpfarrer, Winterthur.
Herr Baron G. de Montenach, Depute, Freiburg i. Ü.
H. Herr F. M o o s e r, Professor, Schwyz.
,, Dr. F. Noser, bischöfl. Kanzler, Chur.
Herr Dr. Niischeler, Bankier, Basel.
„ E. v. 0 r e 11 i - V. Reding, Bankier, Zürich.
,, Marziano P e r o s i, Chordirigent, Zürich.
,, Oberst Dr. E. Pestalozzi-Pfyffer, Präsident des
Schweizerischen Katholischen Volksvereines, Zürich.
,, A. Pr o vini, Prokurist, Misox.
,, Oberst Dr. R. v. Reding-Bib er egg, Ständerat,
Schwyz.
H. Herr Prälat C. Reiclhiin, Zürich.
,, * Dr. M. Ru o s s, Pfarrer, Wollerau.
,, R u o s s, bischöfl. Hofkaplan, Chur.
,, Dr. A. S c h e i w i 1 e r, Arbeiter Sekretär, Zürich.
,, Dr. G. Schmid v. G r ü n e c k, bischöflicher Offi-
zial, Chur.
,, Dr. Schmid, Dekan und bischöfl. Kommissär, Muo-
tathal.
,, Dr. J. Schneider, Freiburg i. PL
Herr Dr. L. Schneller, Rechtsanwalt, Zürich.
H. Herr Schnellmann, Dekan, Benken.
Herr Dr. G. Schnürer, Universitätsprofessor, Freiburg i. Ü.
„ Dr. H. S c h o r e r, Universitätsprofessor, Freiburg i. Ü.
,, Dr. J. Schreiber, Zürich.
H. Herr P. Josef Staub, 0. S. B. Professor, Einsiedeln.
Herr L. S t e h 1 e - E g 1 e, Kaufmann, Zürich.
,, C. Steiner, Architekt, Schwyz.
„ Dr. J. Steiner, Kaltbrunn.
,, J. Steiner, dipl. Architekt, Frankfurt a. M.
H. Herr Dr. A. S t ü d 1 e, Stadtpfarrer, Will.
,, Prälat Suter, Bischofzell.
,, P. Pius Suter, 0. C. Professor, Stans.
,, Dr. U. T a m ö, Professor, Schwyz.
Herr Dr. A. T heiler, Ing.-Chem., Höngg bei Zürich.
,, Dr. Tschudi, Chefarzt am Theodosianum, Zürich.
„ Dr. Th. U s t e r i, Substitut des Stadtschreibers, Zürich.
Weber, Professor, Schwyz.
39
H. Herr Dr. P. M. W e i s s, 0. P. Universitätsprofessor, Freiburg.
Herr A. W i r z, Präsident des Ständerates, Sarnen.
,, W ii r s d ö r f e r, Kaufmann, Zürich.
B. Gestorben seit Neujahr 1906.
Se. Gn. Dr. Augustinus Egger, Bischof von St. Gallen.
(12. März 1906.)
Herr Dr. J. Reinhardt, Universitätsprofessor, Freiburg i. Ü.
(7. Dezember 1906.)
C. Ausgetreten seit Neujahr 1906.
Herr Hans v. M a, 11, Redaktor, Stans.
,, Dr. Melliger, Rechtsanwalt, Zürich.
FI. Herr Dr. A. Zöllig, Pfarrer in Lichtensteig, St. Gallen.
Vereinslokal: Zunfthaus »zur Saffran«.
Sitzung: Dienstag abends 8V4 Uhr.
Lesezimmer: Leonhardstraße 12, Entresol.
Briefabgabe : Leonhardstraße 12, Entresol.