32 Schichtswissenschaft hochvercliente Universitätsprofessor Doktor J. R e i n h a r d in Freibnrg in Ü. — R. I. P. * * * Wie das Wintersemester, verlief auch das Sommer Semester in allerschönster Weise, Im Vorstand amteten .folgende Mitglieder: Präsident: Hans Steiner, inr. Vizepräsident: Pani C a 11 a n i, med. Aktuar: Hubert E1 i s s e n, mech. Zum Archivar wurde Eduard K o r r o d i, phil., ernannt. In die Aufsichtskommission wurden gewählt: H. Herr Dr. A. S c h e i- wiler, Herr Dr. A. T heiler und aus der Aktivitas Josef Kaufmann, iur. Abwechslungshalber verzichteten wir dieses Semester auf einen größeren Vortragsabend und luden dafür die verehrten Familien, die uns jeweüs an die Gesellschaftsabende gefolgt, zu einem fröhlichen Sommerfeste in das reizende, alte Städtchen Bremgarten ein. Dort wartete unser ein herzlicher Empfang von seiten unseres geschätzten Ehrenmitgliedes H. Herrn Stadt pfarrer Meier. Man amüsierte sich köstlich, wußte doch der vom antiken Parnaß soeben herab gestiegene Damenredner Hein rich Seeholzer vom Damenflor recht Artiges und Anmutiges zu berichten. In unvergänglicher Tanzfreude sah man die Stunden vorüberfliehen, bis es von den altehrwürdigen Türmen herab zum allzu frühen Aufbruch rief. Der gelungene Anlaß hinderte jedoch nicht, daß dieses Semester an wissenschaftlicher Tätigkeit hinter keinem der ver flossenen zurückstand. Allseitiges Interesse weckte vor allem der Vortrag von IT. Herrn ’Dr. A. S cheiwiler über den Inspirationsbegriff und die moderne Bibel exegese, ein Thema, das dank seiner großen Aktualität und vorzüglichen Behandlung im Laufe des Abends eine recht frucht bare und viel Klärung schaffende Diskussion gezeitigt hat. Je und je hat die ,,Renaissance“ eine ihrer schönsten Auf gaben in der Pflege der Literatur erblickt und so war es denn für uns alle ein Genuß, als H. Herr Heinrich F e d e r e r uns. an einem der letzten Abende eine reizende Blütenlese aus seiner Dichtermappe bot, Gedichte und Skizzen, die wir je schneller desto lieber in einem hübschen Sammelbändchen vor uns sehen möchten, nicht um sie gedruckt nach Hause zu tragen, sondern um uns desto tiefer in sie versenken zu können. Noch hatte das Sommersemester 1907 das Glück einer ganz eigenartigen Premiere: einen Abend ganz und gar geweiht der Euterpe. Signore Marziano Per osi, der Bruder Lorenzo P e- rosis, des Dirigenten der Sixtina, war so liebenswürdig, uns