' 132 Skizze 13 beiliegend. Um 4 Uhr 45 Minuten nachmittags des 18. Juni langte die Depesche ein, die die Ablösung des Regiments, die in der Nacht stattfinden sollte, verfügte. Tatsächlich wurden aber nur 7 Kompagnien in der Nacht zum 19., die andern 5 Kompagnien und das Regimentskommando erst in der Nacht zum 20. Juni abgelöst. Verluste vom Offiziere Mannschaft 16. März 1916 tot ver wundet ver mißt ge fangen tot ver wundet ver mißt ge fangen Die bis 21. Juni 1916 3 8 14 87 8 1 Gegen Rußland 1916. Das Regimentskommando, abgelöst von Oberst Sertie des Infanterieregiments Nr. 33, verließ unter dem Kampfgetöse um 9 Uhr 30 Minuten abends des 19. Juni seinen bisherigen Standpunkt am Belmonte und begab sich, begleitet von den Grüßen der feindlichen Artillerie, über Tresche zum Fort Pta. Corbin, von wo der nicht ungefährliche Abstieg erfolgte, bei dem Fähnrich Richter durch Steinschlag getötet wurde. Um 2 Uhr 30 Minuten früh des 20. Juni in Scalzeri eingetroffen, wo auch bald die letzten Teile des Regiments einlangten, wurde bis 5 Uhr 30 Minuten nachmittags gerastet. Feindliche Flieger warfen bei Posta am anderen Asticoufer, wo der Thronfolger sein Quartier hatte, Bomben ab, die jedoch keinen Er folg erzielten. Dann wurde über Carbonare nach Cent« weitermarschiert. In Carbonare empfing Oberst Unger, nachdem der Oberstbrigadier Majewski am 17. Juni krank abgegangen war, vom Jnterimsbrigadier Oberst Zawada nähere Weisungen. Eenta, um 10 Uhr abends erreicht, vereinigte die im März im Ab schnitte Hochlinz zurückgelassene und gerade dort eingetroffene 13., 14. und 15. Kompagnie wieder mit dem Regiment. In der dortigen Kirche wurde am 21. vormittags für die auf dem Kampfplatz gebliebenen Kameraden ein Requiem abgehalten. Um 12 Uhr 45 Minuten nachmittags ging es weiter über Trient nach Gardolo und nun wieder der 87. Brigade unterstellt, empfing das Regiment hier von Generalmajor Jellenchich die nächsten Befehle. Volle Anerkennung und Klarstellung brachte folgendes denkwürdiges Schriftstück: „K. u. k. HeeresgruppenKomdo GO. Erzherzog Eugen. Op. Nr. 31.046. Soldaten! Als der ersehnte Augenblick unseres Angriffes gekommen war, da hatte ich Euch gesagt, daß ein hartes Stück Arbeit vor Euch liegt, Ihr es aber leisten werdet. Und mein Vertrauen ward glänzend gerechtfertigt: Ihr habt es geleistet! Ihr habt in wenigen Wochen eine Reihe starker, seit Monaten ausgebauter Stellungen genommen, mitsamt den mächtigen Panzerwerken, auf die sie sich stützten, und seid weit hineingedrungen in Feindesland. Mehr als 47.000 Gefangene, dar unter fast 1000 Offiziere, 318 Geschütze, 191 Maschinengewehre und eine reiche Beute an sonstigem Kriegs material geben Zeugnis von Euren Siegen! Eben als Ihr Euch anschicktet, nach kurzer Vorbereitungszeit einen neuen Schlag zu führen, der die letzten feindlichen Stellungen im Gebirge zertrümmern und den Weg in die Ebene vollends freimachen sollte — da mußte ich Euch schweren Herzens Halt gebieten. Die zahlreichen Truppen, die der Feind in größter Eile von allerwärts gegen Euch herangeholt, sie hätten Euren Siegeslauf nicht gehemmt. Höhere Rücksichten verlangten von uns dieses Opfer, damit an anderer Stelle die Grenzen unseres großen Vaterlandes besser geschützt werden können. In sorgfältig gewählten, starken Stellungen werdet Ihr nun die errungenen Vorteile festhalten, alle zeit bereit, dem Rufe Euerer Füher zu folgen, wenn wieder der Augenblick zum Angriffe gekommen ist. Soldaten! Ihr könnt stolz sein auf Eure Leistungen, die stets als hervorragende Kriegstaten gelten werden. Ich danke Euch für Eure Tapferkeit und Euren Opfermut. Ich danke Euch im Namen des Vaterlandes, ich danke Euch im Namen unseres Kaisers und Königs, dessen Herz von freudigem, väterlichem Stolze erfüllt ist, über die Leistungen seiner braven Soldaten. Feldpostamt 149, am 21. Juni 1916. Erzh. Eugen, GO."