127 traf an Ort und Stelle die Verteilung der Bataillone, worauf mit einbrechender Dunkelheit sich die Ablösung durch das nachgeführte 2. und 3. Bataillon reibungslos, vom Feinde unbemerkt, vollzog. Sie war um 11 Uhr nachts beendet; 3 Verwundete waren die Opfer des Tages. Am 6. Juni beobachtete das Regiment das Wirkungsschießen eigener Artillerie auf den Mt. Lemerle und darauf den Angriff der 34. Jnfanterietruppendivision, der aber trotz dem vorhergegangenen, schein bar verheerenden Artilleriefeuer nicht vorwärts kam. Beim Regiment machte sich der Mangel an Trinkwasser sehr empfindlich bemerkbar, denn es gab nur Tümpel mit pfützigem Wasser in zisternenartigeu Erdlöchern im Abschnitt. Am 7. Juni erzielten die feindlichen Schrapnells einen Schwerverwundeten beim Regiment. Nach mittags besichtigte der Negimentskommandant nüt Hauptmann Doöekal und Oberleutnant Dr. Langoth das Fort Pta. Corbin, das die furchtbare Wirkung der österreichisch-ungarischen schweren Artillerie vor Augen führte, die es begreiflich machte, daß es da kein Festhalten der Italiener mehr gab und daß das Felsennest, trotzdem es sturmfrei schien, erobert werden konnte. Abends setzte wieder lebhaftes Jnfanteriefeuer gegen den Mt. Lemerle ein. Am 8. Juni beschoß die feindliche Artillerie von 1 Uhr nachnüttags bis zum Einbruch der Dunkel heit die Stellungen der beiden Bataillone in der vorderen Linie. Feindliche Patrouillen, die es auf die von Leutnant Gaisbauer festgehaltene Straßensperre bei der Brücke 920 im Val Canaglia abgesehen hatten, wurden blutig abgewiesen. Die Verluste des Tages waren 1 Toter, 5 schwer und 2 leicht Verwundete. Am 9. Juni begann die feindliche Artillerie schon um 6 Uhr früh mit der Beschießung, die bis Mit tag, ohne wesentlichen Erfolg, andauerte. 1 Leichtverwundeter. Auf Grund des um 10 Uhr 45 Minuten vormittags ergangenen Befehles: ,,Landwehrinfanterieregiment 27 übernimmt von Landwehrinfanterieregiment 2 das Frontstück Mga. Foreella — Brücke 920 (wird von Land wehrinfanterieregiment 27 besetzt). Landwehrinfanterieregiment 2 übernimmt vom Infanterieregiment 29 den Abschnitt von der Straße Fondi — Brücke 920. Brigadereserve 1 Bataillon Landwehrinfanterieregiment 2 im Raume südlich ,,B" der Schrift Belmonte (Spezialkarte)!" wurde das 1. Bataillon, Major Damaschka, zur Ablösung der Neunundzwanziger vorgezogen und das 3. Bataillon, Hauptmann Kawinek, das seinen Abschnitt den Siebenundzwanzigern räumte, als Brigadereserve bestimmt. Die Neugruppierung vollzog sich in der Nacht. Lebhafte Bewegung beim Feinde am 10. Juni am Westhange des Mt. Pan verbunden mit einem Angriff auf die Feldwache bei der Osteria Campiella erzwang deren Zurückgehen, nachdem schon vorher die Straßensperre bei der Brücke 920 von den Siebenundzwanzigern den überlegenen Kräften des Feindes geräumt worden war. Feindliche Patrouillen, die die Straße im Val Canaglia überschritten und den dies seitigen Hang erklommen, mußten aber unseren Patrouillen und unserem Feuer weichen. Das Regimentskommando hatte nunmehr seinen Standpunkt am Nordosthang des Belmonte, wo bei einem Steinriegel eine primitive Hütte, mit Laub maskiert, aufgestellt worden war, genommen. Der gewählte Punkt gewährte einen guten Ausblick; unangenehm war nur, daß eine Kanonenbatterie in Feuerstellung hinter dem Regimentskommando mit unausstehlichem Gekrache über dessen Köpfe schoß. Daß feindliche Geschosse beim Negimentskommando einschlugen, war nichts neues, doch richteten sie keinen Schaden an. Der 11. Juni, Pfingstsonntag war angebrochen, die Krieger rief wie alltäglich die Pflicht. Um 3 Uhr früh wurde ein gegen die nach vorne etwas ausgebogene Stellung der 6. Kompagnie, Oberleutnant Arn- reiter, am Mt. Panoccio versuchter feindlicher Angriff abgeschlagen. Vormittags traf sich der Regimentskommandant mit den Bataillonskommandanten am inneren Flügel der beiden Bataillone in der Feuerlinie, besprach mit ihnen die Berichtigung der Front und die geeigneten Plätze für die Maschinengewehre und Infanteriegeschütze, begrüßte Oberleutnant Arnreiter, Hauptmann Frühwirth, Hainschwang, Fähnrich Grohmann, Hauptmann Lehner und seine Offiziere sowie die brave Mannschaft und kehrte schließlich auf der Straße Fondi über Tresche auf seinen Standpunkt zurück. 1 schwer und 2 leicht Verwundete waren die Opfer des Tages.