10" 75 Das überaus tapfere, bis aufs äußerste ausharrige Verhalteu der Leute brachte es zustande, daß die Höhe gehalten, das vom Feinde bereits genommene eigene Maschinengewehr wieder zurückerobert, die in Gefangenschaft geratene Bedienung desselben wieder befreit wurde und die auf der Höhe knapp hinter den Kämpfenden befindlichen Geschütze nicht in die Hände der Russen gefallen sind. Von allen bei diesem Gefechte beteiligten Mannschaftspersonen verdient jeder Einzelne für die an den Tag gelegte Tapferkeit, Mut und Ausdauer eine sichtbare Auszeichnung. Speziell hervorzuheben ist das Verhalten des Korporals Danninger und des Gefreiten Sam- mereyer, deren unerschrockene Tapferkeit ich im Belohnungsantrage darstellen werde. Der schöne, gelungene Erfolg in diesem Gefechte ist dem Zugskommandanten des Reservezuges, dem Leutnant Pötzl zuzuschreiben, der die äußerst schwierige Situation und meine Befehle sofort richtig erfaßte, und selbe mit größter Energie und persönlicher Tapferkeit durchführte. Die Auszeichnungsanträge für den Leutnant Pötzl und der gesamten Mannschaft liegen bei. Scarpatetti, Hauptmann. Ohnmächtig mußten die Kameraden östlich Bukowiec, das traurige Geschick des 2. Bataillons voll ziehen lassen,, denn bei der großen Entfernung, dem tiefen Schnee und selbst bedroht, konnten sie nicht zu Hilfe eile». Nur die am rechten Flügel des 2. Bataillons westlich Bukowiec gestandene 6. Kompagnie, Oberleut nant Egon Kulterer, konnte sich des russischen Angriffes mit Gefangennahme von 150 Russen erwehren. Eine neue Befehlsabgrenzuug unterordnete vom 12. Februar an das XVIII. Korps der 2. Armee, General der Kavallerie Eduard von Böhm-Ermolli. Noch am 8. Februar war der weitere Rückzug notwendig geworden. Fähnrich Matthias Reiter, der mit seinem Zug den das Regimentskommando bedrängenden Russen in Bukowiec entgegentrat, fand dabei den Heldentod. Glücklicher war Fähnrich Dr. Ludwig Langoth, der mit etwa 30 Mann als Nachhut so lange als möglich die Russen östlich Bukowiec aufhalten sollte. Er geriet mit den Russen ins Handgemenge, ging aber mit seinen Leuten heil daraus hervor und zog erst ab, nachdem alle Widersacher die Walstatt deckten. Die große silberne Tapferkeitsmedaille war sein Lohn. Die Zahl der Erfrierungen hatte sich besorgniserregend gesteigert, so daß bei dem Rückzug auf die Korbania, Kote 894, der Gefechtsstand des Regiments nur noch 200 Gewehre und 2 Maschinengewehre betrug und die Reste der Kompagnien mit dem Stamm der 1., 2. und 3. Kompagnie in 3 Gruppen zusammengezogen werden mußten. Gruppe 1 Hauptmann Gottlieb Balar, 2 Hauptmann Artur Kawinek und 3 Oberleutnant Egon Kulterer. Mit diesen konnte am 13. Februar ein Angriff 4 russischer Kompagnien abgewiesen und eine davon samt ihren Ofsizieren gefangen genommen werden, was unter hervorragender Mitwirkung des tapferen Fähnrichs Dr. Ludwig Langoth mit seinen Getreuen, von welchen der erste, der sich freiwillig gemeldet hatte, fiel, wieder der besondere Erfolg Kulterers war, der darauf zur außertourlichen Beförderung zum Hauptmann beantragt wurde; Langoth erhielt die silberne Tapferkeitsmedaille 2. Klasse. Vom 14. Februar an bildeten die Zweier im Abschnitte Oberstleutnant von Maretich, dann der Ab schnitt Major Stolz mit 2 Kompagnien des Infanterieregiments Nr. 24 und 3 Kompagnien des Infanterie regiments Nr. 102 die Gruppe Oberst von Wasserthal. Jetzt erst erfolgte die weitere Zurücknahme der Stellung auf den Sattel Kote 806 südöstlich der Kor bania, die die Kompagnien vom 24., dann die vom 102. Regiment bezogen und hinter welchen die Zweier vom 14. bis 23. Februar als Reserve etwas geschont werden sollten. Doch noch einmal, am 14. Februar, mußten die Zweier mithelfen einen feindlichen Angriff abzuweisen, was ihnen durch einen Gegenangriff bewundernswert gelang.