62 Am 25. November konnte das Regiment das Herrenhans von Pilica in Besitz nehmen und nun im ruhigeren Stellungskampfe sich erholen, bis es am 13. Dezember wieder in einen anderen Kampfraum geworfen wurde. Die Gefahr der russischen Dampfwalze war für Preußisch-Schlesien, wie die Zukunft zeigte, für immer gebannt. Am 28. November übernahm Oberstleutnant Josef Maretich v. Klokoü das Regimentskommando. Schon am 18. November zeichnete sich die 3. Maschinengewehrabteilung durch besondere Tapfer keit aus. Leider fiel an diesem Tage ihr schneidiger Kommandant Oberleutnant Franz Kofler und der Waffenmeister Michael Lehner. Zugsführer Johann Turner übernahm das Kommando dieser Abteilung, zeigte bei großer Tapferkeit besonderes Geschick, handelte wiederholt aus eigenem Antriebe, auch bei der Besitz ergreifung der Spiritusfabrik bei Pilica, in der er seine Maschinengewehre in Stellung brachte und durch deren Feuerwirkung die Besitznahme des Herrenhauses von Pilica dem Regimente wesentlich erleichterte. Da für von seinem Bataillonskommandanten zur Auszeichnung mit der goldenen Tapferkeitsmedaille vorgeschla gen, welchen Antrag auch der Regimentskommandant und Brigadier stellten, bekam Turner jedoch nur die silberne Tapferkeitsmedaille 1. Klasse und seine tapferen Mithelfer gingen leer aus. Einer derselben, der Infanterist Josef Trinkfaß sei hervorgehoben, der, zur Aufklärung als Patrouille mit noch drei Mann in die Spiritusfabrik vorausgeschickt, dort 40 Russen antraf, kurz entschlossen derart schneidig auftrat, als ob ihm eine Kompagnie folgen würde, so daß die Russen die Gewehre niederlegten und sich von ihm dem unter dessen herangekommenen Maschinengewehr-Abteilungskommandanten als Kriegsgefangene zuführen ließen. Ganz anders ist das Kriegerlos der Sanitätsgehilfen Feldwebel Josef Strauß und Franz Sonn leitner, die für ihren stillen Opfermut bei der Bergung von Verwundeten ihr Leben lassen mußten und das des Sanitätsgehilfen Zugsführers Johann Holzbauer, der in Ausübung seiner Pflicht, trotz des Genfer Kreuzes, von den Russen buchstäblich erschlagen wurde. Verluste Offiziere Mannschaft tot ver wundet ver mißt ge fangen tot ver wundet ver mißt ge fangen 18. November 3 5 - - 51 146 14 45 19. bis 25. No vember 6 6 53 231 17 80 26. November bis 12. Dezember - 9 20 4 1 Generaloberst Graf Dankt, der damalige Armeekommandant, schrieb: „Es wurden große Vorteile er rungen, die Russen zurückgeworfen, bis zu ihrer Erschöpfung festgebannt und Preußisch-Schlesien dauernd geschützt. Ohne die heldenmütigen, ewig denkwürdigen Anstrengungen der 1. Armee hätte der Nordflügel vom Südflügel unserer Front getrennt werden können, und die russische Flut wäre über die deutschen Lande hinweggebranst. Wir haben mit unseren Leibern den festen Damm gebildet. «M> cp