8 Im .hx ■*v \?' *// •ßv Eine dieser Münzen des ewigen Friedens vom Jahre 176 befindet sich im Öberösterreichischen Landesmuseum in Linz. Die Vorderseite zeigt die Büste des Triumphators mit Lorbeer bekränzt, die Rückseite die stehende Friedens göttin, in der rechten Sand eine Fackel, Schilde anzündend und in der linken ein Füllhorn haltend, mit Pax Aeterna. Jahre 161 eröffneten die Markomannen den Kampf nach Süden und Südosten durch die illy rischen Länder gegen Griechenland und nach Südwesten durch die julischen Alpen gegen Italien, wo sie Aguileja bedrohten. Kaiser Markus Aurelius Antonius gelang es durch geschickte Unterhandlungen mehrere Jahre die streitbaren Haufen aufzuhalten und gab Scharen derselben Wohnsitze in seinen Provinzen. Nach beendetem Partherlriege wollte sich Markus Aurelius gegen die neuerdings anstürmenden Ger manen und deren Bundesgenossen wenden. Diese wichen aber vor der Pest, die die Römer aus dem Morgen lande mitgebracht hatten, zurück. Markus Aurelius folgte ihnen bis an die Donau und unterhandelte mit glücklichem Erfolg. Er ergänzte sein gelichtetes Heer und es wurde ihm das Kriegsglück wieder günstig. Er schlug das wilde Reitervolk der Jazygen auf festem Boden und bei der Verfolgung auf der Eisdecke der Donau und unterwarf die Markomannen. Er drängte die Feinde über die Donau zwischen March und Gran zurück und schloß Frieden unter harten Bedingungen. Kaum hatte er aber den Kriegsschau platz verlassen und in Rom einen Triumph über die „Barbaren" gefeiert, kaum verkündigte die Inschrift einer Münze (176) die Herstellung eines „ewigen Friedens", als die Germanen, er bittert über den fortwährenden Druck durch die römischen Be satzungen, den Krieg aufs neue begannen. Markus Aurelius eilte nach Carnuntum zurück (178), die Ger mane» wurden in mehreren Gefechten besiegt, der Krieg aber nicht beendet. Im Jahre 180 starb Kaiser Markus Aurelius Antonius in Vindobona und sein unwürdiger Sohn Commodus erkaufte den Frieden, indem er die römischen Kastelle links der Donau schleifen ließ und eine große Zahl von Markomannen in römischen Heeresdienst nahm. Dies war der Ausgang des 15jährigen markomannischen Krieges. Endlich traten die germanischen Völkerstämme in größere Verbünde zusamnien. Mit dem zweiten Jahrzehnt des dritten Jahrhunderts begann dieser geschichtliche Wendepunkt. Vier germanische Hauptvölker traten von da au dem Römertum entgegen: Alemannen, Franken, Sachsen und Goten. Während die Alemannen von Osten, die Franken von Norden gegen die Römer herrschaft in Gallien vordrängten, die Sachsen auf ihren Seefahrten von Westen her sie bedrohten, erschütterten die Goten durch 200jährige Kümpfe das Römertum in seinem Kern. Die Goten, das gebildetste und edelste von allen vier germanischen Hauptvölkern, waren es, welchen die weltgeschichtliche Entscheidung zufiel. Die Gote», wahrscheinlich ursprünglich an der Weichsel, bewegten sich um die zweite Hälfte des zweiten Jahrhunderts in südöstlicher Richtung nach den Donauländern, wo sie seßhaft und gefürchtete Nachbarn der Römer wurden. Sie bildeten bald einen großen Völkerbund, zu dem die Ostgoten zwischen Don und Dnjepr und die Westgoten zwischen Dnjepr und Donau, die Van dalen, Gepiden, Skiren und Rugier gehörten. Sie erhoben die christliche Religion nach arianischer Lehre in der) Muttersprache zu ihrer Haupt- religion, schufen die erste Bibelübersetzung in einer germanischen Sprache und neue Schriftzeichen, das gotische Alphabet, während die nicäische Bekenntnisform (325) die Religion der Germanenfeinde wurde. Jene Heerhaufen, welche von der Issel und vom Salland aufs linke Rheinufer gingen, zwischen Maas und Schelde in Niederbelgien und in Gallien sich zwischen Köhlerwald und Loire ausbreiteten, hießen von der Mitte des vierten Jahrhunderts an die salischen Franken. Ein Volksteil derselben, deren Sitz Meruwe (die Landschaft am Ausfluß der Maas, von ihrer Vereinigung mit der Waal an) war, hatte ein Fürsten geschlecht, das der Meeruunger (Merovinger), aus dem später die Könige hervorgingen, die alle Franken stämme beherrschten. Die am Niederrhein seßhaften Franken, die 412 bereits zum zweitenmale Trier eroberten und Köln zu ihrem Mittelpunkt machten, wurden Ripuarier genannt. Sie besetzten alles Land zwischen Rhein, Mosel