VIII gaste dahin zu Theil wurde : „Alles was schlecht und billig ist", mochte in diesem einzelen Falle wohl Wahrheit sein, darf aber doch im Allgemeinen kein vegetarianischer Grundsatz werden. Die gut wirthschaftende Hausfrau habe stets Alles, so weit es ihre Mittel erlauben und der Bedarf es erfordert, in größeren oder kleineren Quantitäten vorräthig, selbstverständlich sind dabei die Sachen, welche frisch verbraucht werden müssen, ausgeschlossen. Butter. Die Tischbutter, welche sich strenge Vegetarianer ja über haupt nur selten erlauben, sei stets frisch, fest, gleichmäßig und gelblich. Uebertrieben gelb aussehende Butter ist meistens künst lich gefärbt und ganz weiße Butter ist nicht gut ausgewaschen; sie enthält noch milchige Theile und wird daher bald sauer und bitter. Fettsäure aber ist der Gesundheit sehr nachtheilig und man verwende aus diesem Grunde derartige Butter auch nie mals zum Kochen und Backen. In den meisten Fällen thut man gut hierzu schmackhafte Topf- oder Faßbutter zu nehmen, sie ist fetter wie ganz frische Butter, und braucht man deßhalb viel weniger davon. Beim Einkaufen der Faßbutter muß man aber besonders vorsichtig sein, und hat man sich durch Schmecken und Sehen überzeugt, daß dieselbe untadelhaft ist, so lasse man die Butter- aus dem Fasse oder Topf stürzen, um zu prüfen ob sie auch durchweg von gleicher Beschaffenheit ist. Der Geschmack, welcher die Güte der Butter wohl hauptsächlich entscheidet, soll angenehm milde und nicht salzig sein, auch soll sie keinen bittern oder schlechten Nachgeschmack hinterlassen. Dann überzeuge man sich ferner, daß die Butter dicht, d. h. nicht porös, oder gar schäu- mig ist, und man sie nicht mit fremden Ingredienzien versetzt hat. Ungleiche streifige Farbe läßt auf Fälschung schließen und womit die Butter in der Neuzeit alle gefälscht wird. ist kaum zu sagen, bei sorgfältiger Beobachtung sieht man es jedoch in den meisten Fällen. Ist die Butter z. B. mit Rindstalg versetzt, so hat sie matte, dunklere Flecke und riecht stets nach Talg; die künstlich gefärbte erkennt man an der unnatürlich gelben*Farbe; man verwechsele diese aber nicht mit der schönen gelben Butter, welche die Milch der Kühe liefert, die auf fetten Weiden grasen; und Salz, Soda, Mehl, sowie Kartoffelmasse machen die Butter streifig, .trocken und bröckelig; man bemerkt dies sehr gut, wenn man etwas Butter zwischen den Fingern zerreibt und sie dabei nicht gleichmäßig rasch zerschmilzt, sondern noch andere Theile