tritte nach Oberösterreich noch ein todter Fluss ist, sowie dem ganzen schiffbaren Flussgebiet des Schwarzen Meeres ein Massenverkehr an Gütern und Producten zugeführt werden, welcher in erster Linie dem Königreiche Böhmen und den österreichischen Alpenländern, in zweiter Linie aber vor Allem auch der ganzen Monarchie zu Gute kommen wird. V. Die Baumaterialien längs der projectirten — Canalstrecke. Obwohl in den vorausgehenden Abschnitten, des geologischen Gutachtens wiederholt auf den Umstand hingewiesen wurde, dass längs der projectirten. Canaltrace kein ausgesprochenes Rutsch- terrain constatirt werden konnte und sich überall vorzügliche Baumaterialien gewinnen lassen, so will ich doch noch ganz kurz über den Baugrund im Allgemeinen, sowie über die Bau- materialien im Besonderen berichten. A. Der Baugrund. Auf Seite 19 und 20 meines Gutachtens wurde hervorgehoben, dass sich die Canaltrace von Budweis bis Zawraten in den jungtertiären Ablagerungen des‘ Braunkohlenbeckens von Budweis bewegt. Die Schichten sind nahezu horizontal gelagert. Da innerhalb der tertiären Bildungen im Bereiche der Trace eine Wechsellagerung von Thonen, Sanden und Sandsteinen von lockerem Gefüge beobachtet werden kann und obenauf grobe Schotter sitzen, so sind in Anbetracht der horizontalen Lagerung und bei dem Umstande, dass: man bei der ersten geneigten Ebene von Schindelhöf grösseren. lird- bewegungen durch . partielle Tracenverschiebung ausweichen kann, bei der Gesammtfundirung der ersten geneigten Ebene keine allzu grossen Schwierigkeiten zu bewältigen oder bedenkliche Rutschungen zu besorgen. — Ebenso kann durch eine Umfahrung: des Zawratener Teiches am Rande der Tertiärablagerungen yegen "das krystallinische Grundgebirge hin: den nassen und versumpften Wiesengründen aus dem Wege gegangen werden. Von Zawraten bis nach Untermühl an der Donau läuft die Canaltrace fast anunterbrochen im Krystallinischen. Man hat es daselbst vorherrschend mit einem felsigen, stand- festen Untergrund. zu thun. Bedenkliche Rutschungen sind ausgeschlossen, wenn man von der im Ab- schnitte III B beschriebenen Variante: Turkowitz-Polletitz-Langenbruck-Rosenhügel. absieht, wie es bereits im Elaborate meines. Herrn. Collegen Professor F. Steiner geschehen ist. 1 B. Die Baumaterialien. Für den Canalbau werden in erster Linie wetterbeständige Quadersteine sowie Bruch- steine und Kalke, dann aber auch die Rohmaterialien zur Erzeugung von Ziegeln und zur Bereitung von Cement und Mörtel. benöthigt. a. Gutes Quadermaterial kann allerdings im Bereiche der tertiären Ablagerungen auf der kurzen Strecke von Budweis bis gegen Zawraten nicht gewonnen werden. Dafür aber liefert das krystallinische Grundgebirge auf der ganzen übrigen Strecke von circa 85 km Länge von Zawraten bis Unter- mühl a. D. in den fein- bis grobkörnigen Varietäten des gut zu bearbeitenden und frostbeständigen Granites, sowie auch in den krystallinischen Kalken, welch letztere bis gegen Unter-Wuldau anhalten, ein ganz vorzügliches und überall durch Anlage von Steinbrüchen leicht zu beschaffendes Quadern- material. Die im Tertiären liegende und rund 8 4m lange Canalstrecke Budweis—Zawraten kann bequem‘ aus der Umgebung vom Wewerkahof, von Prabsch und Payreschau mit guten Granitquadern versorgt werden.