13 de. Der Bauer war fortgewandert, um Geld aufzutreiben, denn er war der Herrschaft den Pachtschilling schuldig und konnte er binnen 3 Tagen nicht zahlen, mußte er samt Familie in den Schuld turm wandern. Darob war die Bäuerin betrübt und der Räuber, der dies merk te. fragte um ihr Leid. Am nächstem Morgen übergab der Wagnerloisl der Bäuerin die Summe Geldes, die zu zah len war. Das Weib, das nicht wenig überrascht war. fragte den Spender um Namen und Stand. „Ich bin", sprach dieser, „der Wagnerloisl und schenke euch das Geld. Wenn der Pfleger fragt, woher du das Geld hast, sag ihm nur die Wahrheit, ich halte mich im Brand stetterholz auf." Die Bäuerin trug das Geld zum Pfleger in Schloß-Haus und sagte diesem auch, von wem sie das Geld erhalten, und daß sich der Spen--' der im genannten Gehölz aufhält. Der Pfleger sprang auf. lieh seine Leute sammeln und bewaffnen und das Brand stetterholz durchsuchen. Der Gesuchte war aber nicht zu finden. Da im Schlosse niemand anwesend war, schlich sich der Räuber dorthin, begab sich in das Zim mer des Pflegers und stahl die Summe, welche die Bäuerin dem Pfleger über geben hatte und der Pfleger auf dem Tifche hatte liegen lassen?-^) L. Fehde. 79. Der Kampf in der Kreuz au. Am Wege von St. Oswald nach March, nahe am Ostabhang des Stif tungsberges steht eine steinerne Kreuz- säule ohne Jahreszahl, welche daran erinnern soll, daß auf dieser Hochfläche einst eine blutige Fehde zwischen den Rittergeschlechtern der Wartberger. Prandegger und Ruttensteiner ausge suchten worden sei. Die zahlreich gefalle nen Recken wurde ohne Rücksicht auf ihre Feindschaft im Leben in ein ge meinsames Grab gebettet und wurde an dieser Stelle genanntes Grab errichtet. Der Bolksmund bezeichnete von nun ab diesen Ort die Kreuzau.^) 80. Kampf bei der Alt mühle und Zerstörung Dornachs. a.) Die Besitzer von Dornach waren Raubritter und mit den Prandeggern in freund schaftlichem Berkehr. Eines Tages wa ren die Dornacher zu Besuch aus Prand- egg. Die Herren von Weinberg, denen das Treiben der Raubritter zu arg wurde, überfielen und zerstörten während ihrer Abwesenheit das schwach besetzte '") Richter, a. a. O., S. 40. ' ") Lehrer Löllhuber. Die Reichsgrafen von Thürheim. Dornach und legten den heimkehrenden Dornachern einen Hinterhalt bei der heu tigen Altmühle im Flanitztale. Bei dem Gefechte, das dort entstand, wurde ein Ritter von Dornach erschlagen und gleich an Ort und Stelle begraben. Auf seine Brust wurde ein Schlüssel gelegt; die sen will man beim Llmhauen einer Eiche, von einer Wurzel umschlossen, wieder gefunden habend) b) Die Weinberger waren mit den Dornachern in Fehde. Während der Dornacher Hilfe bei den Prandeggern suchte, paßte der Weinberger dem Dorn acher bei der Altmühle vor und erschlug ihn. Hierauf brannte der Weinberger vie Feste Dornach nieder?-') e) Beim Bau der Haltestelle Las-j berg-St. Oswald an der Mündung der Feistritz in die Aist sollen Gebeine und Rüstungsstücke gefunden worden sein, die von im Kampfe gefallenen Rit tern von Dornach und Weinberg stam men sollten?«) 81. Raubritter in Schloß Haus. Schloß Haus bei Wartberg, knapp am alten Berkehrsweg von der Donau nach Böhmen liegend, war einst für Wegelagerer ein ausgezeichneter Platz. Hier lauerten auch die adeligen Strauchritter Pen Kaufmannsfuhren auf und beraubten sie. Lim die Vorüber fahrenden zu täuschen, haben sie. der Sage nach, beim Ausritte den Pferden die Hufeisen verkehrt aufgeheftet und beim Heimritte wieder umgekehrt, so daß die Spuren immer heimwärts zeigten und die Fuhrleute, sich in Sicherheit wiegend, die Straße entlang zogen, um im nächsten Augenblick überfallen und beraubt zu werden??) 82. Gatten treue (Reichenstein). Christoph Hahm focht in der Schlacht bei Mohacs (1526) an der Seite Kö nig Ludwigs und dort wurde ihm der traurige Ritterdienst zu teil, der Gattin Ludwigs die Nachricht von dessen To de zu überbringen und die Witwe zu ihrem Vater, dem Kaiser Karl V. zu geleiten. — Hahm kämpfte später noch mals gegen die Türken und geriet in Gefangenschaft. Lieber die Befreiung meldet die Sage folgendes: Christoph Hahm geriet in die Hände der Tür ken und nach geraumer Zeit erst erfuhr hievon seine Gattin. Als Sänger ver- >'") Lehrer Pillinger. Psarrchronik von Wartberg 1727. — Ihr zu folge soll schloß Laus in. il. Ihrt. erbaut worden sein. 1285 wird ein Urich von Laus genannt. — In einer Urkunde vom I. 1314 (O.-S Urkb. IV. S. 134) scheinen Otto, Chunrad und Ulrich die Lauser auf. — Später karnen die Sinzendorfer, Schweinpecken, Landau, Meg- gau, bavriani und dann die Starhemberge.