32 „Geh! Du hast mir aber noch nicht gesagt, wo Du und von wem Du es gekauft hast." „Der Fuchs kostet mir hundert und sechzig Gulden, ein Spottgeld, wenn er keine besonderen Mucken hat. Es ist ein Husarenpferd, siebenbürger Race, und ich habe es in der Kaserne in Griesberg auf der Auktion gekauft. „Nicht ganz vertraut," hieß es auf der Auktionsliste." „Aber Wolfgang!" rief besorgt die Bäuerin, „wie kannst Du ein untreues Pferd kaufen für Deine Hand?" „Für meine Hand?" — laß das gut sein; diese Hand hat schon andere Bestien gebändiget. — Uebri- gens hat er mir heute nicht das Mindeste gethan, das mich besorgt machen könnte." „Geh' nicht zu sicher, Wolf." „Sorg nicht, meine Liebe," sagte er begütigend; „aber ein Renner ist das Thier, wie kein zweiter eri- stirt im ganzen Kreis," setzte er lebhaft hinzu, und freu- dig erglühte sein Auge. „Wolfgang!" fuhr Liese erschreckt über des Man nes Erregtheit auf; „am Ende hängst Du Dich wohl gar noch den Wettrennern an?" „Ci, was fällt Dir ein? Du weißt doch, daß ich nie ein Freund derselben war." Ein sonderbarer Zug flog bei diesen Worten über Wolfgangs Antlitz; es schien, als ob das Gesagte eben mit seinen Gedanken nicht ganz im Einklänge stünde. Und so wahr es auch. — Wolfgang hatte in der „Fuchslucke" immer wohl gefälliger den aneifernden Lobsprüchen der Rennbauern zugehört, immer mehr fand er dadurch seiner Eitelkeit, seinem Stolze geschmeichelt, so daß er halb und halb dem Drängen bei einem Schlittenrennen sich zu be