10 Demüthiget euch unter die gewaltige Hand Gottes! (l. Petr. 5, 6.). Auch bey dem sehr schmerzlichen Verluste unsers theuren Lehrers, was bleibt uns Anders übrig, als uns unter die gewaltige Hand Gottes zu de müthigen , was können wir Anders thun, als, wie unser heutiger epistolischer Text sagt (Eph. 3, 14. 15.): un sere Kniee beugen gegen den Vater unsers Herrn Jesu Christi, welcher der rechte Vater ist über Al les, was da Kinder heißt im Himmel und auf Er den? Ja, meine Freunde! es ist vom Herrn also ge schehen, sein Wille geschehe, wie im Himmel, also auch auf Erden! — So schwer auf der einen Seite unser tief empfun dener Verlust ist: so lasset auf der andern Seite uns da hin ringen, daß wir uns immer mehr fügen in den Wil len Gottes, daß wir die verborgenen Wege der ewigen Weisheit immer heiliger achten, ihre Rathschlüsse immer inniger verehren lernen. Und, meine Freunde! eben, je lebendiger das Bild unsers verklärten Lehrers in unserem Herzen lebt, je tiefer wir sein Andenken in unserer Brust bewahren, desto leichter soll und wird uns jenes Streben werden. Ist denn in dieser Hinsicht unser im Herrn ent schlafener Lehrer uns nicht vorangegangen, hat er in die ser Hinsicht uns nicht ein Vorbild zurückgelassen? Ja, meine Freunde! lasset uns dieß nicht vergessen, es ge lingt uns dann, auch in das herbste Schicksal uns mit Geduld fügen zu lernen. Daß unser verklärter Lehrer in dieser Hinsicht nicht auS unserm Gedächtnisse komme, da zu ermuntere uns auch unser heutiger epistolischer Text.