4 Brautführer seiner Gemeinde," Lehrer, Priester und Hirt, und das soll auch ich sein; und wenn ich das in Wahrheit werde gewesen sein, dann wird man einst bei meinem Abschiede von euch sagen können: Der Tag, an dem ich als euer Pfarrer zu euch gekommen, war für mich und euch ein glückseliger Tag. — Und weil heute meine Abschieds stunde schlägt, so wird es passend sein, in meinem letzten Worte hier über eine kleine Nachforschung anzustellen. Ich will aber nur über einen Theil meines heiligen Amtes sprechen, über das Lehramt. Und in welcher Weise soll das geschehen? Ich will über den christkatholi schen Katechismus reden und zeigen: Der Katechismus ist das Buch, welches gepredigt werden muß, denn er ist des Christen Wegweiser zum Himmel. Dann: Hab' ich den Katechismus ge- prdigt? Endlich: Welche Einwendungen werden dagegen gemacht? Daraus wird sich ergeben, ob ich mein Lehramt.recht verrichtet habe. Und wenn ich das gethan, dann kann ich in Wahrheit sagen: Nicht nur der Tag, an dem ich zu euch gekommen, war für mich und euch ein glückseliger Tag, sondern glückselig auch der heutige Tag, an dem ich mich trenne von euch. Meine Lieben, kann ich darauf rechnen, daß ihr recht aufmerksam hören werdet aus dieses Wort, das letzte Wort eures scheidenden Seelenhirten? — Nun denn, so höret mich. Und sollte ich, der ich sonst immer so kurz geredet, heute länger reden als sonst, so geschieht cs darum, weil ich fürderhin ohnedem nicht mehr zu euch reden werde: also habet Geduld. — Und wenn ich bei meinem Antrittsgrnß gebeten hab': „Gott segne mein erstes Wort, er segne jedes Wort und segne einst gjich mein letztes Wort:" so bitte ich nun besonders, er wolle segnen mein letztes Wort. Ja, segne Vater im Himmel, segne mein letztes Wort! — Der du immer mit mir gewesen, so oft ich dein heiliges Wort hier ver kündet, sei mit mir stärkend auch heute, da ich meinen Abschiedsgruß spreche; sei aber auch mit meinen Zuhörern, gib ihnen Aufmerksamkeit, daß es nütze und fruchte, was ich reden werde.