Festschrift
Amtliche Mitteilung
Festschrift | Juni 2012
Zugestellt durch Post.at
22. Juni 2012
Eröffnung der
Neuen Mittelschule
und der Öffentlichen Bibliothek
Festschrift
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Liebe Ottensheimerinnen und Ottensheimer!
Es ist soweit! Eine bunte, eine helle, eine wenig Energie verbrauchen-
de, eine mit Holz aus dem Ort beheizte, eine innovative und kreative
Schule hat ihre Pforten wieder geöffnet. Eine öffentliche Bibliothek
ist dazu gekommen. Bildung, Bewegung, soziales Miteinander hat
nun zeitgemäße Räume und Außenbereiche, die diesen wichtigen
Lebensbereichen auch gerecht werden.
Ein denkmalgeschützter Bau aus dem 19. Jhd. in dem ic h schon die
Volksschule besuchte, sowie ein Bau aus den 50er Jahren, in dem ich
meine Hauptschulzeit verbrachte, hat sich grundlegend verändert
und sich den Herausforderungen der Gegenwart angepasst. Dieses
Gebäude ist nun nach langem Warten aus dem Dornröschenschlaf
erwacht und v iele „Prinzen und Prinzessinnen“ haben dazu beigetra-
gen.
Ein besonderer Dank ist den LehrerInnen und vor allem der Direkto-
rin Doris Camerloher auszusprechen, die den nicht immer einfachen
Weg der Provisorien so positiv mitgetragen haben. Ein kompliziertes
Sanierungsprojekt, welches nur durch enormes Engagement des
Gedanken über das Lesen
Welches Buch hat Ihnen zuletzt besonders gut gefallen, hat Sie
gefesselt und Ihre Umwelt vergessen lassen? Und Sie waren traurig,
haben sich leer gefühlt, als die letzte Seite verschlungen war? Das
Lesen zählt ja nicht mehr zu den Lieblingsbeschäftigungen von
vielen Österreichern, und oft wird auch in der Schule von Lehrern/
Lehrerinnen und Eltern beklagt, dass Jugendliche und Kinder über-
haupt nicht gerne lesen.
Ich lese sehr gerne und zähle das Lesen auch zu einer meiner Lieb-
lingsbeschäftigungen. Schon viele Jahre organisiere ich eine Litera-
turrunde, die von leidenschaftlichen LeserInnen besucht wird. Auch
bei meinen Schülern versuche ich, meine Lesebegeisterung weiterzu-
geben und sie anzuhalten, sich auf das Wagnis Buch einzulassen. Die
Freude ist dann auch bei mir groß, wenn so mancher/ manche am
Schluss ganz vorsichtig äußert, dass das Buch „nicht schlecht“ war.
Und nun bekommen wir eine neue Bibliothek, ganz neu, hell und mit
vielen Büchern ausgestattet, die alle ausgeborgt und gelesen werden
wollen. Viele Menschen haben zum Gelingen beigetragen: Es hat
Architekturbüros mit Architekt Böker und seinen MitarbeiterInnen in
Kürze geplant und auch baulich umgesetzt werden konnte. Aber
auch ein Dank an die Gemeindeverwaltung, insbesondere Frau
Amtsleiterin Renate Gräf, aber vor allem auch den MitarbeiterInnen
in der Schule unter der Führung von Schulwart Helmut Beyer. Allen
beteiligten Firmen und dem Land Oberösterreich sei ebenfalls
gedankt. Auch wenn es eine schwierige Baustelle war, es ist geglückt
und die Freude und Dankbarkeit ist groß!
Ich freue mich, dass wir nun am 22. Juni die „Neue Mittelschule“ und
die „Öffentliche Bibliothek“ eröffnen dürfen und ich lade Sie / euch
alle recht herzlich dazu ein. Viel Glück allen, die nun in diesen Räu-
men arbeiten, leben und lernen!
Uli Böker
Bürgermeisterin
der Marktgemeinde Ottensheim
einen Arbeitskreis gegeben, der im Vorfeld vieles entscheiden und
klären musste. Meine Schülerinnen und Schüler haben viele, viele
Bücher durch die Schule, durch Ottensheim geschleppt.
Die Lehrerinnen und Lehrer der NMS Ottensheim haben viele Stun-
den ihrer Freizeit geopfert und Bücher in den Computer eingegeben,
beschriftet und einsortiert. Auch den Mitarbeiterinnen der Pfarrbü-
cherei gebührt großer Dank für die gute Übergabe und Zusammen-
arbeit.
Und nun warten wir auf Sie. Kommen Sie und lassen Sie sich auf das
Abenteuer Lesen ein! „Alle guten Worte dieser Welt stehen in Bü-
chern“ sagt ein chinesisches Sprichwort. Finden Sie sie!
Edith Zoidl
Schulbibliothekarin
Vizebürgermeisterin
Liebe Ottensheimerinnen und Ottensheimer!
Im November 2000 konnte ich nach intensiven Diskussionen im
Rahmen des damaligen Ortsentwicklungskonzeptes ein erstes
Konzept für die Gemeinde- und Schulbibliothek Ottensheim schrei-
ben. Nun 12 Jahre später dürfen wir die neuen wunderschönen
Bibliotheksräume beziehen. Es freut mich sehr, dass ich dieses
Projekt von der Geburtsstunde an begleiten durfte. Besonders
erfreulich ist, dass sich eine Gruppe ehrenamtlicher MitarbeiterIn-
nen bereit erklärt hat, gut angelegte Öffnungszeiten zu gewährleis-
ten. Herzlichen Dank an alle Engagierten und an die MitarbeiterIn-
nen der Pfarrbibliothek für den reibungslosen Übergang.
Ziemlich zeitgleich mit der Renovierung der alten Mauern der
Hauptschule zieht (bzw. zog) die Neue Mittelschule ein und hat die
Hauptschule abgelöst. Für den Schulstandort Ottensheim hoffe ich,
dass diese qualitative Aufwertung viele SchülerInnen bewegt, ihre
Schulzeit in der Unterstufe in Ottensheim zu verbringen. Gemein-
sam mit der Schulleitung werden wir auch in Zukunft daran arbei-
ten, dass wir ein attraktives Schuldasein im Heimatort anbieten
können.
Sie, liebe Ottensheimerinnen und Ottensheimer lade ich herzlich ein,
die neue Bibliothek recht häufig zu besuchen und das Angebot der
attraktiven Familienkarte zu nutzen. Auch lade ich Sie ein, sich die
Vorzüge der Neue Mittelschule Ottensheim genau anzuschauen und
Ihren Kindern durch den Besuch der NMS Ottensheim die Kindheit
noch ein bisschen zu verlängern.
Herzliche Grüße
Gabriele Plakolm
Vorsitzende des Ausschusses für Bildung,
Soziales und Kultur
Koordinatorin des Arbeitskreises Bibliothek
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Die bunten Erker zeigen nach außen die Klas-
senfarben: Jedes der Klassenzimmer ist in ei-
ner dieser hellen Farben gestaltet. Unsere
neuen Unterrichtsräume sind hell und
freundlich, bieten Fensterbretter, die auch als
Sitzplätze dienen können, sind mit moderner
Technik wie Visualisierer, Beamer und Inter-
netanschluss ausgestattet –das neue Lernen
kann hier mit Freude stattfinden. Gegenüber
den Klassenräumen sind Lernnischen für
Kleingruppen entstanden, deren Bänke in
den Klassenfarben gehalten sind.
Der Ballspielplatz im umgestalteten Schul-
hof sorgt für Bewegung sowohl im Unter-
richt als auch in den Pausen. Viele Ballspiele
sind möglich, meistens wird aber Fußball ge-
spielt. Die Aussicht, auf diesem Platz im Win-
ter Eislaufen zu können, ruft freudige Erwar-
tung hervor!
Unsere Theaterkids haben nun in der neuen,
wunderschönen Aula einen würdigen
Rahmen für ihre Aufführungen gefunden,
auch die „Sing and Dance Gruppe“. Im
Alltag hat die Aula die Funktion eines
Wohnzimmers übernommen, als Treffpunkt
und Arbeitsplatz.
Ein professionelles Hängesystem für Bilder
bietet eine neue Form der Präsentation unse-
rer Schülerarbeiten. Die neue Mediengesell-
schaft stellt hohe Anforderungen, aber unser
Computerraum lädt mit 24 neuen Geräten
mit Windows 7 zur sinnvollen Nutzung der
Technik ein. Durch den großzügigen Ein-
gangsbereich gehen die SchülerInnen in die
Garderobe, die mit versperrbaren Spinden
ausgestattet ist und in der zwei Wuzzler
(=Tischfußball) aufgestellt sind.
In der Neuen Mittelschule sind oft zwei Leh-
rerInnen in einer Klasse tätig und der dritte,
oft unterschätzte Pädagoge ist der Raum.
Zum Wohlbefinden gehört auch eine gute
Mahlzeit: Jedes Kind hat die Möglichkeit, in
unserer Schulausspeisung ein warmes Mit-
tagessen zu bekommen. Die Auszeichnung
der Schulküche mit der Urkunde „Gesunde
Küche“ sowie die gesunde Jause, die durch
die Bemühungen der Ortsbäuerinnen auch
im laufenden Schuljahr jeden Mittwoch an-
geboten werden kann, zeigen, dass uns nicht
nur das geistige sondern auch das körperli-
che Wohl unserer Schüler am Herzen liegt.
Verantwortung übernehmen: Bereits das elf-
te Schuljahr sichern unsere Schülerlotsen
Schöne, neue Lernwelt!
freiwillig und unentgeltlich in den frühen
Morgenstunden den Fußgängerübergang im
Bereich der Volksschule und sorgen für mehr
Sicherheit auf dem Schulweg für ihre Mitschü-
lerInnen. Die Ausübung dieser ehrenamtli-
chen und verantwortungsvollen Tätigkeit
zeugt von hohem sozialem Engagement jun-
ger Menschen.
Oft wurde in den vergangenen Wochen und
Monaten in den Medien über die Neue Mit-
telschule berichtet, geschrieben und disku-
tiert. Bekannt ist in der Öffentlichkeit vor al-
lem, dass in den Gegenständen Deutsch,
Mathematik und Englisch die SchülerInnen
nicht mehr in Leistungsgruppen, sondern im
Klassenverband von zwei Lehrkräften im
Teamteaching unterrichtet werden. Dies hat
zuerst einmal zur Folge, dass die Kinder nun
nicht mehr mit ihren Heften und Büchern die
Klassenräume wechseln müssen, sondern an
ihrem gewohnten Arbeitsplatz bleiben kön-
nen. Wer aber meint, mit dieser organisatori-
schen Veränderung wäre das Wesen der Neu-
en Mittelschule schon hinreichend
beschrieben, irrt. Hier geht es vielmehr um
eine neue Sichtweise der Wissens- und Kom-
petenzvermittlung. „Erkläre mir und ich ver-
gesse. Zeige mir und ich erinnere. Lass es
mich tun und ich verstehe.“ (Konfuzius 551-
479 v. Chr.)
Was ist die Neue Mittelschule?
Nicht ständig Schwächen aufdecken und die-
se beheben zu müssen ist das vordringliche
Ziel, sondern vielmehr die Stärken eines je-
den Kindes zu erkennen und zu fördern. So
ist es beispielsweise sinnvoller, ein Kind, das
sich als redegewandt, aber rechtschreib-
schwach zeigt, vorerst einmal Erfolgserleb-
nisse bei Referaten und Buchvorstellungen
sammeln zu lassen, ehe es sich schließlich
auch um eine Verbesserung der Rechtschrei-
bung bemüht.
All das bedingt natürlich eine starke Indivi-
dualisierung des Unterrichtes und auch der
Beurteilung. Dass dies gelingen kann, daran
arbeiten die beiden Lehrkräfte einer Klasse
im Team. In Unterrichtsabschnitten wird
festgelegt, was jeder Schüler, jede Schülerin
können muss. Darüber hinaus werden zu-
sätzliche Unterrichtsinhalte nach Fähigkeit
und Interessenslage der Kinder bereit gehal-
ten. Im Lauf der vier Jahre werden die Schüle-
rInnen in ständig wachsendem Ausmaß zum
selbständigen Wissenserwerb angeleitet.
Ganz selbstverständlich wird dabei in allen
Gegenständen das sinnerfassende Lesen ge-
fördert: Anleitungen müssen gelesen,
Sachtexte inhaltlich verstanden, Textaufga-
ben sinngemäß erfasst werden – Schule be-
reitet auf das Leben vor.
Eine gute Schule funktioniert aber nur ge-
meinsam: Neben engagierten PädagogInnen
ist der Lernwille der SchülerInnen von großer
Bedeutung. Auch die Eltern bereiten den Bo-
den für eine positive Einstellung ihrer Kinder
zur Schule und zum Lernen.
Wolfgang Sachsperger
Doris Camerloher
Direktorin
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Die Gebäude der Neuen Mittelschule wurden
in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts so-
wie am Beginn der 1950er-Jahre errichtet. Bis
auf die Erneuerung der Sanitäranlagen im
Jahr 2000 und die Sanierung der Garderobe
nach einem Brand im Jahr 2007 gab es in den
letzten 60 Jahren keine Veränderungen.
Neben der thermischen und technischen Sa-
nierung wurde die Schule nun durch um-
fangreiche Umbaumaßnahmen zu einem
hellen und offenen Gebäude gestaltet, das
auch den neuen Unterrichtsformen viel
Raum bietet.
Umbaumaßnahmen:
Neuer Haupteingang / Neugestaltung des
Innenhofs:
Der Eingang für Lehrer und Besucher sowie
der Schülereingang in die Garderobe, die bis-
her eher ersteckt auf der Südseite lagen, wur-
den zu einem gemeinsamen Haupteingang
im Innenhof zusammengelegt.
Die Decke im Eingangsbereich wurde geöff-
net, sodass ein Luftraum entstand, der den
Blick zur neu geschaffenen Aula im Geschoss
darüber frei gibt.
Der bisher wenig genutzte Innenhof wurde
neu gestaltet und ist neben dem Zugang zu
den Schulen und zur neuen Bibliothek nun
auch ein attraktiver Lern- und Pausenhof
mit:
• Multifunktionalem Ballspielplatz
• Schräger „Liegewiese“ und Sitzbänken um
den zentralen Nussbaum
• Grünfläche mit Sitzstufen für Unterricht
und Pausen
Klassenräume / Gänge:
In den Klassen wurden die 105 cm hohen Pa-
rapete auf eine Sitzhöhe von 42 cm abgebro-
chen, wodurch lichtdurchflutete Unterrichts-
räume entstanden. Die Gänge erhalten über
die Glastüren und Fixverglasungen der Klas-
sen nun viel Tageslicht und Sonnenstrahlen.
Die Nischen auf den Gängen zwischen den
WC- und Kabinettblöcken wurden durch die
Verlegung einiger Türen zu kommunikativen
Lern- und Pausennischen, wo die neuen, tie-
fen Parapete zum Sitzen einladen. Die Ni-
schen zeigen sich in der Fassade als bunte Er-
ker.
Denkmalpflegerische Maßnahmen:
Da der gesamte Schulkomplex unter Denk-
malschutz steht, mussten alle Umbaumaß-
nahmen mit dem Bundesdenkmalamt abge-
stimmt werden.
Gebäudeteil aus dem 19. Jahrhundert:
Dieser Teil musste zur Gänze in seiner beste-
henden Form erhalten werden. Die Fassade
wurde wieder einheitlich in dem ursprüngli-
chen, hellen Farbton behandelt, und die
Kunststofffenster wurden durch Kasten-
stockfenster ersetzt, die nach alten Fotos ge-
fertigt wurden. Beide Fensterflügel gehen
nach innen auf, und die Oberlichten öffnen
mittels „Z-Schere“, die einen weitgehend
zugfreien Luftaustausch ermöglicht.
Gebäudeteil aus den 50er-Jahren:
Bei diesem Gebäudeteil wurden alle alten
Terrazzoböden im Gangbereich und im Tafel-
bereich der Klassen erhalten, weiters die
Stiegenanlage aus Terrazzo mit dem markan-
ten Eisengeländer. Die alten Parkettböden in
den Klassen wurden geschliffen und geölt.
Weiters wurden ein paar der alten Opalglas-
Hängeleuchten von Franz Schinkinger mit
moderner Technik ausgestattet und konnten
als besonderer Akzent an einigen Stellen wie-
der eingesetzt werden.
Technische Sanierung / Barrierefreiheit:
Die Schule wurde wärme- und brandschutz-
technisch grundlegend saniert. Neben der Er-
neuerung der gesamten Beleuchtung und
Elektroinstallation wurden alle Räume mit
einer kontrollierten Lüftung (ständige Frisch-
luftzufuhr) und Akustikdecken ausgestattet.
Eine neu errichtete Hackschnitzelheizung,
die von den örtlichen Bauern beliefert wird,
versorgt jetzt den gesamten Schulkomplex.
Durch den neu gebauten Lift sind nun alle
Bereiche der Schule sowie die Bibliothek bar-
rierefrei erreichbar.
Sanierung Hauptschule / Neue Mittelschule
Die internen Stufen zur Überwindung der Hö-
hensprünge zwischen den Gebäuden wurden
durch Rampen ergänzt.
Ausführende Firmen:
Bei den Ausschreibungen für die Arbeiten
konnten sich erfreulicherweise auch örtliche
Firmen durchsetzen, wie die Firmen König für
Heizung-Lüftung-Sanitär, Lanzerstorfer für
die Elektroinstallation und Schöppl für die
Schlosserarbeiten.
Neubau Bibliothek
Im Rahmen der Sanierung der Hauptschule
wurde auch die neue Bibliothek über dem Ver-
bindungstrakt errichtet, die sowohl die Funk-
tion einer öffentlichen Bibliothek als auch ei-
ner Schulbibliothek erfüllen wird.
Der lichtdurchflutete Bibliotheksraum öffnent
sich nach Osten zum Schulhof und nach Wes-
ten in die Baumkronen des angrenzenden Gar-
tens. Der anschließende, geschlossenere
Raum dient als Gruppenraum für den Schul-
unterricht und als Erweiterung der Bibliothek
bei Veranstaltungen.
Der neu gestaltete Schulhof steht auch den Bi-
bliotheksbesucherInnen als öffentlicher Lese-
und Freiraum zur Verfügung.
Baubeginn: 07/2010
Fertigstellung: 06/2012
Gesamtkosten: rd. 3,5 Mio. EUR
Kosten Bibliothek: rd. € 370.000,-
Kosten Biomasse-Heizanlage: rd. € 320.000,-
Landesförderung: rd. 80 %
Bauherr: Verein zur Förderung der Infra-
struktur der Marktgemeinde Ottensheim
& CoKG
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Vieles hat sie schon miterlebt, mit ihren Bü-
chern: Nach dem Brand im Jahr 2007 reinigte
die Schulbibliothekarin Edith Zoidl alle Bü-
cher und übersiedelte sie in neue Räumlich-
keiten. Das bedeutete stundenlage Arbeit in
den Kellerräumen der Neuen Mittelschule
Ottensheim. Auch dieses Frühjahr stand für
Edith Zoidl wieder im Zeichen einer großen
Bücher-Übersiedlung. 3.000 Bücher wander-
ten in die neuen Räumlichkeiten im licht-
durchfluteten Glasbau der neuen Ottenshei-
mer Bibliothek.
Ein noch größerer Kraftakt stand Evelyn Leh-
ner mit ihrem Team der Öffentlichen Pfarrbi-
bliothek ins Haus. Hier waren es 4.700 Bü-
cher und CDs, die ihren Weg aus den
Kellerräumlichkeiten des Pfarrheimes in die
neue Öffentliche Bibliothek der Gemeinde
Ottensheim nahmen. Das gelang mit Unter-
stützung der Schülerinnen und Schüler: Am
1. Juni reichten sie Buch für Buch in einer Bü-
cherkette vom Pfarrheim zur neuen Biblio-
thek im Schulzentrum. Ein sichtbares Zei-
chen für ein bedeutsames Projekt – verstärkt
durch die Kunstaktion von Heinz Marischler:
Er hat mit seinen Schülerinnen und Schülern
den Weg der Bücherkette auf der Straße
nachgezeichnet.
Weniger sichtbar ist hingegen die Arbeit im
Hintergrund. Schließlich ging es um nichts
weniger, als diese wunderschönen Räumlich-
keiten zu einem modernen Informationszen-
trum für alle Ottensheimerinnen und Ot-
tensheimer auszubauen. Vom Aufbau und
der Einschulung eines ehrenamtlichen Bib-
liotheksteams, der Bestellung eines /einer
hauptamtlichen Bibliothekars / Bibliotheka-
rin über die Festlegung der Öffnungszeiten
und Gebühren bis hin zur Zusammenfüh-
rung der EDV-Systeme und der Etikettierung
der Medien reichten die Aufgaben.
Dazu lud die Gemeinde ein 20-köpfiges Team
lesebegeisterter und bibliothekserfahrener
Ottensheimerinnen und Ottensheimer zu
Mitarbeit ein. Dieses arbeitete unter der Lei-
tung und Koordination von Ausschussobfrau
Gabriele Plakolm (Soziales, Bildung, Genera-
tionen und Kultur) und Vizebürgermeisterin
Edith Zoidl intensiv daran, den Bibliotheks-
betrieb bis zur Eröffnung auf die Beine zu
stellen. Fachliche Unterstützung erhielt das
Team von Mag. Maria Fellinger-Hauer, die die
Bibliotheksfachstelle der Diözese Linz leitet
und als beste Expertin im Lande gilt.
Am 22. Juni öffnet die neue Öffentliche Bib-
liothek Ottensheim ihre Tore. Wir laden Sie
ganz herzlich ein, in unseren Büchern zu
schmökern, mit anderen „Lesefüchsen“ zu
plaudern, den herrlichen Blick in den Garten
zu genießen und unseren Büchertreffpunkt
mit Leben zu füllen.
Wir danken allen ehrenamtlichen Mitarbeite-
rinnen und Mitarbeitern für die zahlreichen
Stunden, die sie in die Vorbereitung inves-
tiert haben, dem Team der Öffentlichen
Pfarrbücherei für ihre jahrelange engagierte
Versorgung Ottensheims mit den neuesten
Büchern und der Pfarre Ottensheim für die
Überlassung von 4.700 Medien.
Geplante Öffnungszeiten
Dienstag, 17 – 20 Uhr
Donnerstag, 10 – 14 Uhr
Freitag, 14 – 19 Uhr
Sie finden bei uns:
Belletristik: Von den Klassikern über Liebes-
und Familienromane, heitere Romane, Kri-
mis, Thriller, Science Fiction und Fantasy bis
hin zu den modernen Werken der Weltlitera-
tur.
Kinder- und Jugendliteratur: Bilder- und Vor-
lesebücher, Romane, Erzählungen, Sachbü-
cher für die Größeren.
Hörbücher
Zeitschriften
Außerdem bieten wir Ihnen:
• Fachkundige Beratung
• Recherche rund um die Uhr im Online-Bi-
bliothekskatalog
• Verlängerung der Entlehnung per Telefon
oder E-Mail
• Berücksichtigung von Benutzerwünschen
Bücherwanderung in Ottensheim
• Veranstaltungen: Lesungen für Kinder und
Erwachsene
• Vorträge zu aktuellen, interessanten The-
men
Anmeldung
Um Medien entlehnen zu können, müssen Sie
sich in der Bibliothek einschreiben. Kommen
Sie dazu mit einem amtlichen Lichtbild-aus-
weis in die Bibliothek. Bei der Anmeldung von
Kindern bis zum 14. Lebensjahr ist die Unter-
schrift der gesetzlichen Vertretung erforder-
lich.
Gebühren
Einzelentlehnung Buch € 1,-
Hörbuch € 1,-
Zeitschrift € 1,-
Audio- und Videomedien € 2,-
Jahreskarten für alle Medien
Einzelperson € 20,-
Familien € 40,-
O-Tarif für SchülerInnen
des Schulzentrums Ottensheim € 0,-
Mahngebühr Pro Medium € 0,50
Entlehndauer
Bücher: 3 Wochen
Hörbücher: 2 Wochen
DVDs und Zeitschriften: 1 Woche
So erreichen Sie uns:
Bahnhofstraße 5, 4100 Ottensheim
(Zugang über den Hof der Neuen Mittelschule)
Telefon: 07234/84355-22
e-mail: bibliothek@ottensheim.at
Internet: www.bibliothek.ottensheim.at
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Energieverbrauch, Versorgungssicherheit,
steigende Energiepreise, Klimawandel usw.
sind Themen, die in den nächsten Jahren im-
mer mehr an Bedeutung gewinnen werden.
Mit der neuen Biomasseheizung im Schul-
komplex konnte ein Beitrag geleistet werden,
der auf einer umweltfreundlichen und nach-
haltigen Energieversorgung basiert.
Durch den Zusammenschluss Ottensheimer
Landwirte zur „Liefergemeinschaft Biomasse
Ottensheim“ wurde es möglich, diese mit
Hackschnitzel zu versorgen.
Nach der ersten Heizsaison kann man mit Si-
cherheit sagen, dass der richtige Weg einge-
schlagen wurde.
Biomasseheizung für Schule seit Herbst in Betrieb
Die Organisation der Anlieferung, das Abwie-
gen der Hackschnitzelfuhren und die Befül-
lung des Bunkers laufen problemlos. Auch
der 550 kW Kessel der Firma Mawera zeichnet
sich durch keine einzige Störung aus. Dies ist
auch ein Verdienst unseres Schulwartes Hel-
mut Beyer, der mit vollem Einsatz die Hei-
zung in Schuss hält.
Alles in allem ein Musterprojekt, das durch
gemeinsame Anstrengung der Ottensheimer
Landwirte und der Gemeinde umgesetzt
wurde. Durch die kurzen Transportwege des
Brennmaterials ist auch garantiert, dass die
Wertschöpfung in der Region bleibt!
Ortsbauernschaft Ottensheim
Neue Mittelschule Ottensheim – Kunst am Bau „Leitsystem“
Das Kunst am Bau-Projekt für das Gebäude
der Neuen Mittelschule in Ottensheim stellt
ein Orientierungs- oder Leitsystem dar.
Die Installation besteht aus zwei großen
Straßenschildern. Das erste Schild ist an der
Bahnhofstrasse liegend nach außen orien-
tiert und schon von weitem sichtbar. Es ist in
Stil und Größe an ein Autobahnschild erin-
nernd ausgeführt und weist auf den Eingang
/ die Abzweigung zur Neuen Mittelschule
hin. Ein zweites kleineres Schild im Innenhof
der Schule gibt dann mittels Piktogrammen
und Kurzbezeichnungen weitere Orientie-
rungshilfe zu den einzelnen Gebäudeberei-
chen. Die beiden Schilder sind bei Einbruch
der Dämmerung mittels LED-Lichtleisten
beleuchtet.
Zusätzlich zur Größe setzt die Farbgebung
der Schilder – eine Abfolge von senkrechten
Farbstreifen in bunter Abfolge als starker vi-
sueller Aspekt – einen fröhlichen und selbst-
bewussten Akzent.
So ist die Installation ein Leitsystem für das
Schulgebäude und auch ein deutliches Zei-
chen nach außen. Eine bewusste Entschei-
dung zur Großzügigkeit. So wie es auch die
Wahl dieser neuen Schulform seitens der Ge-
meinde darstellt.
Mit diesem Kunst am Bau-Projekt habe ich
eine sehr angewandte Form gewählt, um
auch auf das Anforderungsprofil der Aus-
schreibung einzugehen. Dieses war relativ
genau definiert.
Die Ausschreibung enthielt schon den
Wunsch nach einem Leitsystem zu den ein-
zelnen Gebäudeteilen: Der Neuen Mittel-
schule, der Polytechnischen Schule, der öf-
fentlichen Bibliothek, ebenso wie der
Schulküche und dem Turnsaal. Andererseits
sollte es auch ein Zeichen sein, sozusagen ein
“Magnet” für die Aufmerksamkeit. Wichtig
war auch das Zusammenwirken mit der Ar-
chitektur des Hauses.
Im Nachhinein betrachtet scheint mir die In-
stallation mehrere Aspekte zu haben, obwohl
in der Entwurfs- und Ausführungsarbeit
hauptsächlich der funktionale Aspekt für das
Leitsystem für mich im Vordergrund standen.
So gibt es doch auch ein Element, das viel-
leicht poetisch oder absurd ironisch auf die
Ambivalenz von Leitsystemen eingeht. Leit-
systeme sind einerseits unersetzliche Helfer
in allen Bereichen der Mobilität oder auch im
Bildungssystem. Sie können andererseits die
Menschen auch überfordern, abhängig ma-
chen oder normieren, indem sie keine Abwei-
chungen erlauben. Die Schilder haben diesen
Anteil einer gewissen farbig fröhlichen Wi-
derständigkeit die eben auch Platz haben
sollte.
Bei diesem Kunst am Bau-Projekt konnte ich
auch Erfahrungen von meiner Zeit an der Lin-
zer Universität für künstlerische und indust-
rielle Gestaltung einbringen. In vielen Projek-
ten der damaligen Meisterklasse für Metall
bei Professor Helmut Gsöllpointner ging es
um dieses Spannungsverhältnis der Bereiche
Kunst und Design bei der Überschneidung im
Angewandten.
Es freut mich natürlich, dass dieses Projekt in
dem Ort entstehen konnte, in dem ich nun
seit der Zeit meines Studiums lebe. Auch
möchte ich mich an dieser Stelle bei allen be-
danken, die dieses Kunstprojekt unterstützt
und somit die Realisierung erst ermöglicht
haben.
Mag. Tom Latzel
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Mit freundlicher Unterstützung von...
gefördert duch das Land Oberösterreich
Impressum
Medieninhaber: Marktgemeinde Ottensheim
Marktplatz 7, 4100 Ottensheim
T (+?43?-?72 34)?82 255?-?0
gemeinde@ottensheim.ooe.gv.at, www.ottensheim.eu
Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich:
(ausgenommen Veranstaltungskalender, Vereinsnachrichten und Inserate)
Bürgermeisterin Uli Böker
Redaktion: Susanna Kolb
Layout: Marktgemeinde Ottensheim
Druck: Druckerei Walding
Herstellungs- und Erscheinungsort: 4100 Ottensheim
Verlagspostamt: 4100 Ottensheim
Auflage: 2.200 Stück
gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier
(hergestellt aus 70% recycelten Fasern)
Marktgemeindeamt
Marktplatz 7
4100 Ottensheim
T (+?43?–?72 34)?82 255?–?0
www.ottensheim.eu
Einladung
Eröffnung der Neuen Mittelschule und
der Öffentlichen Bibliothek
Freitag, 22. Juni 2012
Ab 15:00 Uhr: Tag der offenen Türen
Ausstellungen in Klassen- und Werkräumen
Theateraufführungen der Theater-Kids
Vernissage mit Arbeiten von SchülerInnen und von
Heinz Marischler
Lesung Gabriele Kreslehner in der neuen Bibliothek
16:00 Uhr: Festakt
Musikalische Umrahmung von SchülerInnen, Eltern
und LehrerInnen der NMS Ottensheim
Essen und Trinken: Kuchenbuffet des Elternvereins
Schulküche versorgt mit gesundem fingerfood und
selbstgemachtem Melissensaft.