29 »Wir haben jetzt eine recht anstrengende Zeit hinter uns. Der Rückzug vom Goryn bis hinter Luck war bös. . . . Aber nun geht es ja schon wieder vorwärts, die Deutschen scheinen im Norden einen großen Angriff gemacht zu haben, der die Russen auch hier zum Rückzüge zwingt. Schon zieht unsere In fanterie wieder in Luck ein und wir erwarten jeden Moment den Befehl zum Vormarsch. In Cholm traf ich vor einigen Wochen ganz zufällig Ed. Petriczek der als Leutnant bei einem Feldkanonenregiment dient." Kappel Karl, Kadett in einem Drag.-Regt. Sein Bruder schreibt mir am 12. August 1915: „Mein Brnder Karl steht seit zirka drei Monaten als Kadett bei 12-Dra- gonern im Felde, und zwar in Russisch-Polen, wahrscheinlich bei der Armee In Olmüh: Der Reiker in weißer Bluse Thanel daneben Kappel. Woyrsch. Die letzte Nachricht kam vor etwa einer Woche, nach der zu schließen er noch wohlaus und munter ist. Im übrigen kommen die Nachrichten jetzt — wahrscheinlich anläßlich des raschen Vormarsches, ziemlich unregelmäßig." Seither lief an den Chronisten folgende Karte vom 23. Au gust ein: „Besten Dank für Deinen Bericht. Die Nachrichten von der Burschen schaft sind leider ohnehin sehr spärlich. Die Schützengrabenzeit ist bei mir lang vorüber. Ich habe den ganzen Vormarsch der letzten Zeit in Russisch-Polen mitgemacht, bei dem es viel heiße Arbeit gab. Da waren wir wieder richtige Kavalleristen. Es geht mir aber dabei sehr gut. Wenn es halbwegs geht, wird gejagt. Mit den besten bb. Grüßen Dein stets sehr ergebener Karl Kappel.