Das Blutgericbt von Frankenburg auf dem Hausbamer Felde. Hm II. Mai 1625 ging der gräflich KbevenbüUerfcbe Oberpfleger Hbrabam Grünbacber, der eben zum katholischen Glauben übergetreten war, auf Befehl der Reformations-Kommiffäre daran, im Markte Zwie¬ spalten, welcher feit vier Jahren Frankenburg genannt wurde, einen katholischen Geistlichen einzusetzen. Richter, Rat und Hchter von Franken- burg folgten nicht in die Kirche, sondern blieben außen auf dem Fried¬ hofe stehen, wo sich um sie Bürger und Bauern sammelten, die mit Büchsen, Spießen und Stangen bewaffnet waren; plötzlich erhoben diese ein wildes Geschrei und läuteten Sturm. Der Pfleger eilte aus der Kirche heraus, um Ruhe zu gebieten; die Versammelten liefen sofort auf ihn drohend zu und ein Bürger drückte auf ihn zweimal die Büchse ab, welche jedoch versagte, so daß es dem Oberpfleger gelang, das nahe Schloß (Freyn) zu erreichen, welches nun gegen Hbend von 1500 Bürgern und Bauern belagert wurde. Der Geistliche war von der Menge, welche in die Kirche eindrang, geprügelt und davongejagt worden. Die Belagerer schickten bis Scbörfling, St. Georgen im Httergau, Grieskirchen und Beuerbach ihre Hnsager, welche Bürger und Bauern aufforderten, mit ihren Waffen herbeizueilen, widrigens man ihnen Haus und Hof verbrennen würde; sie seien entschlossen, ihre Prediger wieder in das Land zu bringen, man solle auch den Nachbarn ansagen, damit man insgemein zusammenhelfe; sie wollten ihre Hbsicbt durchsetzen oder miteinander Leib und Leben lassen; sie Es bedurfte nur noch eines geringen Hnstoßes. Dieser Stoß aber kam bald und war gewaltig, so daß er gemeiniglich als Gewalttat und Recbtsbrucb empfunden wurde, selbst in jener Zeit des abgestumpftesten Rechtsbewußtseins; denn er ging bis in die Tiefe der Menschlichkeit und traf die Grundfesten der deutschen Treue und des ehrlichen Mannes¬ wortes. Der Öberösterreichische Geschichtsforscher Obertandesgerichtsrat Julius Strnadt schildert den Vorgang folgendermaßen: 6