Dokumente. 327 l ) Anlage Nr. 93. 669 Mill. Ji in Gold und 246 Mill. Jt in Silber pp., zusammen 915 Mill. Jt. Im Mobilmachungsfall würde hinzutreten der Reichskriegsschatz mit 120 Mill. Ji in Gold 120 Mill. Ji. Cs ergäbe sich hiernach ein Gesamtbestand von 789 Mill. Ji in Gold und 246 Mill. Ji in Silber pp., zusammen 1035 Mill. Jt. (Abgesehen von dem Guthaben der Reichsbank in England und den im Portefeuille befindlichen Devisen auf London, zur Zeit in einer Gesamthöhe von 41 Millionen Mark, durch deren Realisierung ein entsprechender Goldbetrag herangezogen werden könnte.) Daß dieser Metallvorrat, der sich auf 370 % der Bedarfssumme stellt, zur Deckung des für Armee- und Marinezwecke in den ersten 30 Tagen erforderlichen Vargeldbetrages ausreichen wird, unterliegt keinem Zweifel. II. Im allgemeinen darf hinsichtlich der Lage der Reichsbank für den Kriegsfall auf das diesseitige Promemoria vom 19. Juli 1902 1 ) Bezug genommen werden. Wird, den dort näher begründeten Vorschlägen entsprechend, der Zwangskurs rechtzeitig erklärt, so steht zu hoffen, daß die Reichsbank den Anforderungen der Reichsverwaltung und den Bedürfnissen des Verkehrs wird genügen können, ungeachtet ihres, im Ver hältnis zur Vanque de France geringen Goldvorrates. Der Goldvorrat der Vanque de France belief sich am 4. Februar 1904 auf 2344,7 Millionen Frcs. — 1899,2 Millionen Mark. Daß er über den Goldvor rat der Reichsbank so erheblich — um 1230 Millionen Mark — hinausgeht, obwohl der gesamte monetäre Goldbestand Frankreichs denjenigen Deutschlands, wenn überhaupt, so doch sicherlich nicht entfernt um diesen Betrag übersteigt*), hängt mit dem Umfange des Notenumlaufs zusammen, der sich für die Vanque de France am 4. d. Mts. auf 4384,5 Millionen Frcs. (= 3551,4 Millionen Mark) stellte, während er für die Reichsbank am 6. d. Mts. 1199,2 Millionen Mark betrug. Durch die wirtschaftlichen Verhältnisie Frankreichs, die dort herrschenden Zahlungsgewohn heiten und die geringe Ausbildung des Giro- und Scheckverkehrs wird eben ein ge waltiger Bedarf an papiernen Zirkulationsmitteln erzeugt, deren Ausgabe zur Folge hat, daß ein unverhältnismäßig großer Teil der gesamten monetären Goldbestände des Landes sich in der Zentralnotenbank konzentriert. Die absolute Ziffer des Gold vorrates der Vanque de France ist daher eine sehr hohe, obwohl die Roten nach dem Status vom 4. d. Mts. nur zu 53,5 % mit Gold gedeckt sind, während sich die Golddeckung der Reichsbanknoten am 6. d. Mts. auf 55,8 % stellte. Abgesehen hiervon kommen für die Höhe des Goldvorrates folgende Gesichts punkte in Betracht: *) In dem Annual report of the Director of the mint für 1901/02 (Seite 60/61) wird der monetäre Goldvorrat Deutschlands auf 762,8 Millionen $ (= 3196 Mill. JI), der Frankreichs auf 903,5 Mill. $ (= 3795 Mill. Ji) geschätzt. Für Deutschland dürfte die Schätzung ungefähr zutreffen, für Frankreich erscheint sie zu hoch gegriffen.