Separatabdruck aus der Katholischen Kirchenzeitung Salzburg, 20. August 1925 Wörter und Wortformen So verschieden auch die im Weltverkehr zumeist verwendeten Sprachen untereinander sind, so haben sie doch, wie allgemein be kannt ist, eine überaus große Zahl von Wörtern gemeinsam. Es ist klar, daß eine Weltsprache, wie sie mit Recht von vielen angestrebt wird, sich aus diesen Wörtern zunächst zusammensetzen muß. Weitaus die Mehrzahl hievon sind in den lateinischen Wörter büchern zu finden. Die Schreibweise (Orthographie) ist aller dings in verschiedenen Sprachen verschieden: was im Latei nischen schola heißt und dem griechischen schole entspricht, lautet in anderen Sprachen scuola, escuela, ecole, school, Schule. Wenn wir uns fragen, welche Schreibweise für den Weltverkehr am meisten zu empfehlen ist, können wir nach einigem Nach denken ruhig behaupten: die lateinische. Auch wo neuere Spra-; chen i statt y, e statt oe und dgl. gebrauchen, lassen sich gute Gründe für die lateinische Orthographie anführen, insbesondere die Auffindbarkeit des betreffenden Wortes, z. B. oeconomia, im Wörterbuche. Die Aussprache der Buchstaben ist für den schriftlichen Verkehr gleichgiltig. Im mündlichen wird das Verständnis nicht besonders erschwert sein, wenn jeder die Buchstaben nach seiner nationalen Gewohnheit ausspricht, z. B. im Worte disciplina das sei als deutsches szi oder schi (italienisch) oder sthi (spanisch) oder ßi (französisch und englisch). Auch wie deutsches k kann jedes c ausgesprochen werden, also sei wie ski, was sogar sehr zu empfehlen ist.