269 nächst ein Geschütz nach rückwärts zu bringen. Auf gleiche Weise vermochte er auch die zweite Haubitze zu bergen. Oblt. Rössel ritt nun auf einem entliehenen Pferde zu einem 5 km südlich befindlichen Feldkanonenregiment, von dem er eine Protze samt Bespannung erbat, mit der er nun beide Haubitzen zur eigenen Haubitzdivision zurückzubringen vermochte. Die Tat des Oblt. Rössel, die er gegen die Anschauung seines Batteriekommandanten durchsetzen mußte und zu der er sich, ganz außerhalb seines Pflichtenkreises als 1. Offizier, freiwillig erboten hatte, war für die Gefechtslage von großer Bedeutung, weil sich die Infanterie in diesem schweren Kampfe ohne Artillerieunterstützung kaum hätte halten können. Durch seinen Aufenthalt in der eigenen Schwarmlinie konnte er wirksam auf das Feuer der anderen gedeckt aufgestellten Batte rien Einfluß ausüben. Die Tat ist um so rühmenswerter, als das Zusammenwirken zwi schen Infanterie und Artillerie zu Beginn des Krieges praktisch noch wenig erprobt war. Hauptmann Peter Roösz Im Jahre 1886 zu Szerb Nagy Szt. Miklos im Banater Komitat Torontal als Sohn eines Wagners geboren, kam Roösz am 18. August 1905 aus der Infanterie kadettenschule in Budapest als Kadettoffiziersstellvertreter zum IR. 61. Mit dem I. Bataillon dieses Regiments zog er als Oberleutnant in den Weltkrieg und erhielt in den Kämpfen gegen die Montenegriner im August 1914 die Feuertaufe. Als Hauptmann erkämpfte er sich den Militär-Maria Theresien-Orden und befand sich — fünfmal verwundet und neunmal ausgezeichnet — bei Kriegsende in Temesvär, wo er sich im Herbst 1918 um die Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung ver dient machte. Seit 1933 lebt er als Privatbeamter in Budapest. DER GEGENANGRIFF AM OSTHANG DES FAJTI HRIB Am Schluß der neunten Isonzo-Schlacht hatte das Kommando der 17. ID. für den 3. November 1916 die Wiedergewinnung der ver lorenen Stellungen auf Hudilog—Lokvica—S. Grado di Merna ange ordnet und die Bereitstellung der Angriffsgruppen noch vor Tages anbruch verfügt, jedoch mit der einschränkenden Bestimmung, daß die allgemeine Vorrückung erst nach ausgiebiger Artillerievorberei tung erfolgen dürfe, voraussichtlich nicht vor 11 Uhr. Hauptmann Roösz, Kommandant des am linken Flügel des IR. 61 bereitstehenden IV. Bataillons, hatte kurz nach 7 Uhr 30 die Ka verne des Regimentskommandos am Osthang der dem Fajti hrib vorgelagerten Höhe A 464 verlassen, wohin er mit den anderen Bat- taillonskommandanten zwecks Orientierung befohlen worden war, als die Italiener die letztgenannte Höhe überfallsartig mit über legenen Kräften angriffen, das Bataillon III/39 zurückdrängten und