250 festzusetzen, ja sogar die Hauptstellung in Besitz zu nehmen. Major Popovici — buchstäblich die Seele der Verteidigung — raffte alle in der Nähe verfügbaren Abteilungen zusammen und führte sie zum Gegenangriff vor. Es entspann sich ein erbittertes Ringen von einem Grabenstück zum nächsten; die Italiener erlitten nach Hunderten zählende blutige Verluste, aber — sie völlig zu vertreiben, gelang diesmal nicht. Als der sinnenraubende Kampf gegen 17 Uhr abzu flauen begann, war die vorderste Linie in beiden Sektoren noch im mer in ihrem Besitz. In den nächsten Stunden trat auf dem Schlachtfeld ein wenig Ruhe ein. Popovici benützte sie, um aus den Resten verschiedener Kompanien der IR. 39 und 61 kleine Sturmtrupps zu bilden, deren Führer er eingehend unterwies; dann erbat er beim Hauptabschnitts kommando für Schlag 21 Uhr ein fünfzehn Minuten andauerndes Sperrfeuer vor den eigenen Unterabschnitt und die Bereitstellung einer kleinen Reserve. Zwei rote Raketen gaben das Signal zum Beginn der Unternehmung. Die Sturmtrupps erhoben sich und nun prasselten ihre Handgranaten hageldicht auf die Italiener nieder, die sich hervorragend tapfer wehrten, aber der Gewalt des ungestümen Gegenangriffes diesmal nicht standzuhalten vermochten. Fünfzehn Minuten nach 21 Uhr waren sämtliche Grabenstücke von Major Po povici zurückerobert; ein unbeschädigtes Maschinengewehr wurde erbeutet, Hunderte von Gefangenen, darunter zwei Bataillonskom mandanten und zahlreiche Oberoffiziere, unverwundet eingebracht. Die Nacht verlief ruhig. In den nächsten Tagen wagte der Feind keinen Angriff mehr; die elfte Isonzo-Schlacht war ausgekämpft und hatte‘den Italienern im Abschnitt des VII. Korps an Stelle der er hofften Erfolge schwerste Verluste gebracht. Die heldenhafte Be hauptung des heißumstrittenen Stützpunktes -<>- 378 — darüber sind alle Vorgesetzten einig gewesen — war das alleinige Verdienst des Majors Popovici und seiner Soldaten. Leutnant in der Reserve Emil Poppr Als Sohn eines Oberförsters ist Poppr im Jahre 1896 in der Nähe von Györ (Raab) zur Welt gekommen; er gedachte, sich dem Berufe seines Vaters zu wid men, als der Ausbruch des Weltkrieges ihn veranlaßte, freiwillig in das IR. 83 einzutreten. Nach einjähriger Ausbildung als Offiziersanwärter beim Ersatzbatail lon gelangte er im November 1915 zu dem in Galizien kämpfenden Regiment und stand alsbald im Rufe eines besonders schneidigen, unternehmungslustigen, ge radezu tollkühnen Anführers im Kleinkrieg. Mehrfach belobt und ausgezeichnet, wurde Poppr im April 1916 vom Kadet ten zum Fähnrich und mit 1. Dezember desselben Jahres außer der Reihe zum Leut nant ernannt. Die von ihm am 4. Oktober 1916 bei Batköw in Ostgalizien voll führte Waffentat, für die ihm — zugleich mit jener vom 4. Juli 1917 bei derselben