194 Tapferkeit" die Goldene Tapferkeitsmedaille für Offiziere, nachdem er bereits mit zahlreichen Orden für Kriegsverdienste und durch die Verleihung der ungarischen Baronie ausgezeichnet worden war. Er nahm dann an der zwölften Isonzo-Schlacht und an der Vorrückung bis an den Piave teil, befehligte als Feldmarschalleutnant seit dem Frühjahr 1918 die in Ungarn, Kroatien und Slawonien bereitgestellten Sicherheitstruppen und war zu Beginn der Ereignisse im Oktober desselben Jahres Militärkommandant in Bu dapest. Nach seiner Versetzung in den Ruhestand gründete FMLt. Baron Luka- chich die Vereinigung der ungarischen Offiziere im Ruhestand, die sich die Lin derung der Not zahlreicher Offizierswitwen und -waisen zur Aufgabe gemacht hat. Er lebt ständig in Budapest. DIE KÄMPFE UM DIE HÖHE JAGODNJA Am 8. September 1914 überschritten österreichisch-ungarische Truppen die Drina in östlicher Richtung und stießen über den lang gestreckten Rücken der Jagodnja auf Krupanj vor. Hierbei trafen sie auf hartnäckigen Widerstand der Serben. Um ihn zu brechen, wurden nach und nach fünf Gebirgsbrigaden eingesetzt, die unter GM. Heinrich Goiginger zwar zu einer Gruppe vereinigt waren, gleichwohl ihre Aufgaben, infolge der Zerrissenheit des Ge ländes, zumeist selbständig lösen mußten. Den Befehl über die 1. GbBrig., deren Kommandant GM. v. Novak-Arienti am zweiten Gefechtstage schwer verwundet worden war, übernahm am 18. Sep tember Oberst v. Lukachich mit dem Auftrag, sie über Cavcici in der Richtung auf Kosutnja stopa zu verschieben und von dort in den Kampf auf der Höhe Jagodnja einzugreifen. Diese war nach mehr tägigem, wechselvollem Ringen neuerdings von den Serben in Be sitz genommen worden, die ansehnliche Verstärkungen erhalten hat ten und mit ihnen den Gegenangriff in breiter Front vorwärts zu tra gen bestrebt waren. Hierdurch war die am 20. September von Kosutnja stopa an rückende 1. GbBrig. in eine schwierige Lage geraten, welcher Oberst v. Lukachich dadurch begegnete, daß er eine bewaldete Kuppe ring förmig besetzen ließ, mit seinen Bataillonen nach allen Seiten Front nahm, entschlossen, in dieser kaum 200 Schritte im Durchmesser zählenden Aufstellung selbst der Gefahr einer Umzingelung zu trotzen. Am 21. tobte der Kampf vom Morgengrauen bis in die Abenddämmerung, wobei die Kernstellung auf der Jagodnja den Be sitzer beständig wechselte, bis es der allmählich auf IIV2 Bataillone verstärkten Brigade Lukachich im letzten Sturmangriff gelang, wenigstens den Nordteil der blutgetränkten Höhe zu behaupten. Begünstigt durch das schluchtenreiche Gelände, wiederholten die Serben im Laufe der Nacht ihre Unternehmungen, und in den Vormittagsstunden des 22. September setzte die Hauptkraft der Donau-Division I nochmals zum allgemeinen Angriff an, der sie vor übergehende Erfolge erzielen ließ, so daß die Jagodnja auch an diesem