112 Vom Mai 1908 bis Februar 1913 diente er bei den LSchR. I und III, von da an beim LIR. 34. Bei den Kämpfen nördlich Lopiennik errang Freudenseher im September 1914 das Ritterkreuz des Militär-Maria Theresien-Ordens, wurde hierbei schwer verwundet und geriet in russische Gefangenschaft, aus der er sich im Mai 1918 durch Flucht befreite. Rückwirkend mit Mai 1915 zum Hauptmann befördert, befehligte er vor übergehend ein Volkswehrbataillon, erhielt jedoch im Juli 1919 seine Entlassung. Bei der Aufstellung des österreichischen Bundesheeres im Jahre 1920 wurde Hptm. Freudenseher wieder in den Aktivstand übernommen und als besonders tatkräftiger Offizier mit schwierigen Aufgaben betraut. Zu diesen zählte seine Verwendung als Verkehrskontrolloffizier im Wiener Arsenal in den Jahren 1926 bis 1930, in dessen zahlreichen Gebäuden die zu jener Zeit noch recht rührigen marxistischen Gewerkschaften heimliche Waffenlager größeren Umfanges unter gebracht hatten. Unablässige Wachsamkeit in Verbindung mit persönlichem Takt und nachdrücklicher Einwirkung auf Pflicht und Gehorsam haben es Freuden seher ermöglicht, allen versuchten Waffenverschleppungen einen Riegel vorzu schieben und die wertvollen Bestände für den Staat sicherzustellen. In Anerken nung dieser mehrjährigen, häufig mit persönlicher Bedrohung verbundenen Tätig keit ist Hptm. Freudenseher außer der Reihe zum Major und zum Oberstleut nant ernannt worden. Als Oberst befehligte er von 1933 bis 1937 das IR. 2 in Wien und bis April 1938 eine Infanteriebrigade in Klagenfurt; er trat dann in den Ruhestand und lebt seither in Wien. DER KAMPF WESTLICH KRASNOSTAW Das X. Korps hatte im Rahmen der auf Lublin gerichteten Opera tionen der 1. Armee auf ihrem östlichen Flügel einen entscheidenden Schlag zu führen. Die am 2. und am Morgen des 3. September 1914 durchgeführten Kämpfe verliefen im allgemeinen günstig; doch zwang eine ernste Bedrohung in Flanke und Rücken durch starke über Krasnostaw und südlich davon über den Wieprz anrückende feindliche Kolonnen das Korpskommando, die ihm unterstellte 45. LID. aus der Front Nordwest in eine beiderseits der Zolkiewska mit der Front Nordost liegende Stellung zurückzunehmen und diese Bewe gung unter dem Schutz starker Abteilungen auf den Höhen westlich Lopiennik noch im Laufe der Nacht zum 4. September einzuleiten. Mit Rücksicht auf die Schwierigkeiten dieser Bewegung war das Standhalten der diese deckenden Abteilungen von größter Wich tigkeit. Eine dieser Abteilungen war das I. Bataillon des LIR. 34, das eine Stellung auf den Höhen nördlich Ziemiany westlich der Chaussee bezog. An seinem rechten Flügel war die Maschinen gewehrabteilung unter dem Befehl des Oblt. Freudenseher eingeteilt.